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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Juli bis Dezember)

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August
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https://doi.org/10.11588/diglit.2834#0134
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dig ist (Nolki- hat l'ekaimtllch, flch stü(ttiid
auf di'c Iiicompetcnz dcs Scliwiirgcri'chts
zu Hanau, dic Nichiigklfltsbcschweide eiii.

^

Lattdau. -t. 'Aüg. D'as hicflgc „Woch.-
Blatt" bkuigt nachstehcndc Mltthki'lltng:
„Dnrch allerhöchstes Signat fl. fl. Grä-
fcnbcrg, 27. Inli, wnrdc die wcgcn
Theilnahnie ani Hochverrath dnrch Urthcil
dcs AsflsengerichtS dcr Pfalz am 28. Scpt.
1851 über (ven frühcten Stndcntcn) Cd.
Haas von Landan nnv über den Con-
ditor Samnel G»ahn von Bergzabern
ausgesprochtiie Todcsstrafe allcrgnädigst
erlassen."

Würzburg. 7. Äug. HeNtc Morqcn
starb Hcvr Gehcinie-- Nlid Hofrath Prv-
sessor Dr: Cajctan v.- Tkvtor iin 73.
LcbeNssahre, ausgczcichnet als Lehrer,
Operatcnr imd Schrlftstoller nnd eineZl'evve
unserer Uliiverfltät.

Ärünchen, 3^ Äüg. Hente geht eln
Pröbejug Ver 9 KöiitgsivägeN Lon chlkr
nach Sälzbnrg; dle'ftlben kvsten Nicht weni-
gcr äls 150-000 fli Zür fer'erlicheti Eröff-
iiiing der Dähn flnd 49 ErscNVahttveö-
waltliiige'n clllgeladcii Worden, und zwar
dft' dör östllcheii BähiieN SelttNs Öestei'-
rei'chs und dle der westli'chen, Väriiiiter dle
französischen uiid bä^crischen, bayerischer
Selts.

B'erlin, 4. Ang. Äic BedölkernNg
Vcs preußl'sch'cn Staätcs zähltc Ende 1858
17,739,915Bewohiicr, vavön 15,428,551
Dciitschc nlid 2,311,362 Nlchtdcntsche,
Sladeii unv Ll't'thaiier i'r'n Östeii, Fran-
zvseii ini Wcsten.

Berlin, 6. Aug. Man lst hier wenig
erfreiit übcr die so eben wi'cdcr an den
Täg getretenc Lauhheit dcr ' britl'schen
Staatsniänner in der sprischen Frage.
Weit über 6000 Mann Fraiizosen sind
bereits anf dein Wege nach Spri'cn und
nber dle andern 6000 — wcnn fle nach
Lord Wodchouse „nöthig seln solltcii," soll
ln späteren Verathiingen cntschicden wer-
den. Frankreich übcrholt uns alle, weil
England flch fürchtek. Jn Erinangelung
emer deutscheii Flotte haben wir das Zn-
sehen!

Stettin, 5. Aug. Wle der „N. Stett.
Zci'tiing" aus der Provi'nz.gefchrieben wlrd,
hat stch i'n La u-eirb u rg nnd Uingkgend
eln Velein won adeligen RittcrgutsbeflHern
zu deni Zwecke gebildct, keln Rittergiit an
Bnrg>erIiche zu verkaufeii'.

Grankret ch.

-- Ai^pis,. 5. .Aug. 'Nach Bcrlch.teii- die
äepedn h'ier'chgct'roffen, hat dcd pr'eußl'sche
Gcsandtt in Tiirin dein Grafcii Cavour
nö-Ed Preußeii flch unter allen
N-linde" „I dcr ltallcnischen Frage neutral
verhalten gveide."

Paris, 7. Ang. Der „Monitettr"

vcrösscntlicht heute dle erste iLiibscriptions-
liste für die Christcn im Oricnt. An dev
Spihe steht der Kalfer mkt 25,000 uUV
die Kälserin mit 10,000 §r. Die Bci-
träge (sämmtlich vou Isrsckftcn) bMnfcn
sich anf 89,943 Fr. 50. Eeut.

Paris, 7. Aug. Durch kais. Dccret
flnd alle Doiiaiie-Burcaur ermächtigt, die
Eiiiführmig vou Wollo iu Maffeu zu
gestätteu.

Paris, 8. Aug. Der Kaiser hi'elt
gclegeitttich eiuer Revue üver dft nach
Sprien abgehcnden Trilppem iin Lagcr
von Chalons cine Node, worin er sagte :
„Mit Glückwüttschen begrüßt Frankreich
oicse ErpvVltftn, welche ledlglich znm
Zweck hae/ldle Getechtlgkei't und Mensch-
lr'chkeit krlnmphl'ren zu lassen. Ihr macht
keiuer Macht dou Krlog, sonderu ilnter-
stützet den Sultantt- Der Kai'fer höfft,
die Soldaten werdcii wstrdlgeSöhile jener
Helden ftin, welchc vüs chrl'stllche Paiiftr
iii di'escs Länd getiagen haben. „Ihr geht
mi'cht m großer Anzähl ab, abcr ener
Mnth nud euvr Nuf wcvden fle trseHen,
denn allenthalben wlssen dle Natl'önen, daß
der franzöflschen Fahne ei'lie größe Sache
voranschreitet, imv Väß lhr ein großes
Volk nachfölgt!"

S ch w e i z.

Bertt, 5. Ang. Jn Bäse l trifft man
A'nstälten zn einer allgeüicinen Feier des
Tags' üvii St. Iäkö'b anf den 26. Angnst.
Set't deNi vftrhlmdertjährigeN Gedenktag
iin Iähve 1344 fand keine svlche Feier
Nithr statt. Dort gristrn 1250 Eidgenvssen
60,000 Fränzosen an, und so heiß war
der Kainpf, däß 8000 Todte die Wahl-
statt bevcckken, wornnter alle Eidgcnvssen
bis anf 10 Flüchtige.

Genf, 5. Aug. Ein Zürchcr Osfi-
cftr ttlcgkaphirt ver „N. Z. Ztg." von
hi'er über das Genfer Offlcl'erfcst: „Nebcr-
wälti'gcnde Begcisterüng dnrch alle Kreise
dcr Bevölkcrung nnd in aNen Gemcinden
bis an die äuß'crfle Genfcr Gränze.
Flaggen flättern UNd Kanonen donnern.
Alle Qnllis eln ivogenVes Meer von
Menschcn.'Gvoßärtlg'er wlrd m der Welt
kein Nati'onalfcst gefti'ert; däzn däs herr-
lich'ste Wetter!"

In Genf /hat untcr 'Vorfltz Dufonr's
cine Zllsaniinenkunft von 1200 Offici'cren
ans ällen Theilcu der Eidgenoffeüschäft
flattgeftizidcn. Es herrschte bei diescni
Nationalfeste ein großer EnthuflaSttills i'n
der Stadt.

Jn dem ganz katholjschen Kantou Un-
terwälden hät ftit einigen Zahren vie
ültramoutane Gel'stlichkeit d,c weltliche
Negicruiig ganz iinter ihr.Joch aebcugt.
Als ini vor.'gen Jahr d.'c Untenvaldnor
Schntzen flch die >Ehre dcs .eidgenösflschen
ivchlk'ßcns ftir Stgiiz ansbäten, erwirkte

dft Geifllichkeit cin Verbot dessclben. Dies
Ä5rbot wnridc jedoch von dcr Bnndesbe-
hörve' anfg'ohoben. IutNelsaiit ist ci» Ur-
theil des löblichen Poli'zeigeiichts des Kan-
tons Unterwalden nft vem Wald, wodnrch
der Tüncher Hug von Stanz wegcn Be-
schimpfnngcn des kirchlichen oberstcn Hirten
i'n ögcntli'chen Wirthschaftslokalen. mit fol-
gendenStrafen belcge wnrde: 1) 20 fcharfe
Nnthrnhi'ebe in gcschlossenem Nanme. 2)
14tägige Gefangenschaft im Spital. 3)
Otägige gei'stli'chc Ererciticn iin löblichen
Kapuzmcrklostcr. 4) 2jährigc Anweislm'g
ciiies besondern Stuhles in der Kirche,
mit Verpflichtung zuin Besuche drs vor-
und nachmittäglichen Gottesdftnstes nnd.
der Christenfthre. 5),CinsteNung im Activ-
büxgcrrecht anf lliibesti'minte Zeit. 6) Trg-
gnng der Unttrsuchilngs- und Geri'cht.s-
kosten. Dieses Urtheil schreibt flch voin
27. Inli' 1860. In Unterwalden ob dem
Wqft erschi'en zu glei'chcr Zeit eme Pe-
kaimtinachung, welche das Bestei'gen des
Pilfltps — dep herühmten, Berges bei /
Lgzern — an Festtageu vcrbl'etot, weil
dadurch dxr Sonntag eilthcl'll'gt werde. /
Alles dics ist zu.lcseii in dcr k'atholi'scheii
Zeitung „Der Eidgepoffe," welche in Luzern '
herauskommt.

E tt g l a n

London, 6. Aug, General Wpndham,
cin 70jähriger Veteran, der die Schlacht

bci Waterloo niltgcinacht hatte, i'st .ge-
,storben. Es i'st verselbc Wpndham, dcr
beim Nückznge dcr Franzoftn daselbst kühn
bis in ibre Mittc voxgevrungen war, nm
den Brgder deö.Kai'scrs Napofton, Icronie,
der in seincm Wagen davon eilte, zu
fangen. Icrome ge.wahrtc, wic cs hejßt,
die Gcfahr nvch znr rechten Zei't mid
sprang ans dem Wagen, während dcr
jungc Offlzim den cntgcgengcfttzten Kiit-
schenschlag ögnetc uift l'hn gefangen neh-
mcn wollke.

Loirdvlr, 6. Aug. Ans Dainas kns,
vom 16. Inli, wird dm „Ti'mes" Fol-
gcndes gcschrieben: „Die Lage ist insofern
beffcr geworden, äls das Morden aufge-
hört hat. Nachdem die Schlächterei vorbei'
war, wnrden dft Leichm 'hänfeiuveift m
die Brunnen des Chri-stmvierttls gowor-
fen. Die tnrkischm Soldatcn betheillgten
flch mach wie vor am Plündern, und mau
sah sie geraubie Gegmflandr offen »ach
'ihrm Standqpartieren. ischleppm. Das
Benchmen 'dvs Gonvcrnriu's wird rou
allen Seiten anf's Heftigfle verdmmiit.

Alles flst dari'n. vi'nlg, daß er den Äiifstaud
ün Beginne Hätte unttrdrncken köniftn.

Ita 1 ie n

Rom, -4. Ang. Dft Bewphuer von
Moiitepavzio -ftci Frasrati, aufgeho.tzt dnrch
e.ine anonpme Proclamätl'oii, haben >aift
 
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