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Heidelberger Zeitung — 1862 (Juli bis Dezember)

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August
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https://doi.org/10.11588/diglit.2835#0168
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treiben; sollte eine Ailerkennung wirksam sem
uno dcm Bruderkrieg cin Zict setzen, so müßtc
sie von ganz Europa geschehen.

Der „Moniieur" berichtet, Garibaldi fände
keine UnterßüKung in der öffentlichen Meinnng,
habe aber barum sein Uniernehmm doch nicht.
aufgegeben; nach den neuesicn Berichtcn sei
er aus Meffina in Anmarsch.

„Opin. nation." glaubt, daß der Krieg die
serbische Fragc lösen werde; wenn dle Diplo.
matie stch dazu uiachtloS zeige, würdcn Kano-
noncnschüffe auf der Donau die Entscheidung
bringcn.

Die Pariser Zournale stnd mit Beschreibung
dcr Vorbereiiungen angesüllt, welche zur Feier
dcs heutigen Naiionalsestes deS Namenstages
Les Kaisers in großem Maßstabe getroffen
werden. Dic Franzosen haiten von jcher ein
kindischeS Vergnügen an solchem stnnlosen Ge-
prängc und vergeffen dabei gar zu oft das
drückendste Elenb; was Feuerwerke, Regat.
ten, LufiballonS, Klcitcrbäumc, Schaubudeu
und improvisiric Meßbuden zur Ansheiteruiig
der Maffen zu leisten vcrmögen, wird in rei-
chem Waße geboten wcrdcn.

Die englischen Blättcr bedauern, daß Ga-
ribaldi immer noch bei seinem Uiiternchinen
beharre und gegen dic Regierung auftrete, die.
ihm nicht seincn Willcn ihuc; cr werde aber
an der Treue der Armce scheitern, und auch
die Floite werde dicSmal uicht müßiger Zu-
schauer bleiben; Chiavone und Crocco werde
er doch nicht nachahmcii wolleu. Nom freue
stch, das cnglische Volk iraure, Mapoleon zucke
miileibig dic Achfeln; Jtalien sei über dieses
erste Anzeichen von Unrinigkeit beßürzt; wenn
die Regicrung nicht stark gcnug sei, diesen
crsten Verfuch zur Sprengung dcr Einheit
ZialienS zu unierdrücken, so könue mau mit
Zuvcrsichi das baldige Ende dicser Einheit
voraussagen.

„Perfcveranza" bcrichtet, der englische Ge-
sandte in Turin habe sich sehr heftig gegen
die Verbreiter der Gcrüchte ansgejprochcn,
nach wclchcn seine Regierung die Bewegung
aus Sicilien unicrstnhe; in England inische
stch Jedermann in die Polsiik und man könnc
dort reiche Privaten nicht verhindern, dcrglei-
chen Uulernehmniigen zu unterstüheu; bie Rc-
gierung aber könne der iialienischen Sache
bcffer in Paris, alS durch Unterstützung Ga-
ridaldi's dienen.

D « utsch lan -

Karlsruhe, 14. Aug. Nach hier angc-
langtcr telegraphischer Boischafi ist I. K. H.
dikKronprinzessinvonPreußen gestcrn
von einer Prinzcssin glücklich entbunden
wordcu.

Aus Badcn, 14. August. -Mit Ver-
gnugen bekunden wir in Bctreff der Spno-
dalwahlen dcr cvaiigclischcu LandeSkirche die
überall bestimmt hcrvortreicnde Thatsäche, daß
die realiionare Partei sich nunmchr immcrhiu
mit Entfchiedcnheit auf dcn Bodcn der neuen
Verfaffuug zu stcllcn beginiit, daß ste sclbst
mit Eifer nach dcn Aemiern derselben strebt

hter im Dlenste dcb Vaierlandes stehe.

Dl« fremdcn Gäste, mögen stefreundlich von uns
schciden, mögen sic ein freundlichcS Andenkcu an
Frankfurt bchalien und drc Llebc zum Vatcrlande
bewahren. Stimmen Sie aüc mit mlr Lin in daö
Hoch aus unser liebcs, theurc« Vaterland, Deutsch-
land über AlleS, Dcutschland hoch!"

Mächtigcr Aubel criöntc, daS VaterlandSllcd er-
klang unv die Kanoncn donnericn darcin, vcrkün-
dend, daß das Fcst scin Ende gcnommcn. Frank-
surts Ehrcnjungsraucn wurde aber noch eine be-
sondcre Huldigung zu Theil, indem ein Schlcswig-
Holstelner cinen prachtvoll gearbeiteten künstiichen
Binmenstrauß mii den Worien übcrreichie:

„Frankfurt's Jungfrau'n dicse Gabe, von dcr
Nordsee und dcm Bcli,

„Wcnn ich solche Mädchen habc, trotze ich der
ganzen Weit."

Dankend übernahm eine der Jungfrauen diese
finnige Gabe und brachte ern Hoch auf das Vaier-
land aus.

(Forisetzung folgi.)

und mit Freuden dke Verpstichtungen dieser
Acmter übernimmt. Sind somit auch einige
Dekane erwähli worden, welche grundsätzliche
Gegner unscrer Verfassnng waren, so werdeii
w!r unS um so mehr deffen geirösten dürfen,
daß ste nun doch zugleich amtliche yüter und
Veriheidigcr derselben zu werden stch gerne
unterwunden haben, und damit dürften denn
wvhl auch die ewigen Nergeleien und Wühle-
reicn deS Evang. Kirchen- und Volksblaties
gegen dleselbe ihr Enbe nchmen. Es lst also
keln Unglück so groß, daß nicht wieder ein
Glück dabei wäre!

Vom Neckar, 14. Aug. Die nene Bil-
dung deS badischen Obcrschnlraihs wird von
allcn Lehrern, namentlich der BoikSschulen, mit
großer Freude vernommen. Da sttzen dcnn
doch wirkliche Schulmänncr m der obern Bc-
hörde. Dircctor Pflüger, im Karlsruhcr
Seminar erzogen und cine Zeit lang für dic
Leiiung dieses SeminarS vorgeschlagcn, be-
rcchtigt, da er die Volksschulverhältniffe und
die beireffenden Pcrfonen genau kennt, über-
dicß ein gewandter Schulmann, tüchtiger pä-
dagogischer Schriftsteller und sehr fleißiger
Mann ist, zu großen Erwartungen. Neben
ihm arbeiten zwei tüchtige Bürgcrschuldirec-
toren für die Verbreiiung gründiichcr Kcnnt-
niffe im Schulfach. Dle Zusammensetzung des
neuen SchulratheS ist ein Beispiel für andere
dcutsche Staaien und Länder.

Schwetzingen. Bc! der hieflgen Deca-
natswahi täm nach dcm „S. M." schon bic
Feage zur Erörierung, vb nicht das neue Gc-
setz bahin abgeändert werden soll, daß die
Pfarrwahlen dnrch dle Gemernden abgeschafft
würden. Bis jeßt scien allerbingS iu dirscr
Eriiennungsart keine glänzcnde Resultate zu
Tage geireten.

Vom Rhein, 13. August. Der von der
Fraukfurler Pstngstversammluug bestellte AuS-
schuß wird stch, der „Südb. Z." zufolgc, am
19. (AbenbS) u»d 20. Aug. in AugSburg
vcrjammeln. Der Orl ist mit Rücksicht auf
den in Wien zufammentreicnden Dcuischen
Juristeniag gewähli, an dcm mehrere Mitglie-
ber bes AuSschusseS Thell nehmen wollien.

Berlin, 13. Äug. DaS Haus dcr Abgc-
ordiieien bcrielh in seiner hcutigen Sitzung den
Eiai ber Zustizverwaliung prv 1862 und 1863.
AuS ben Verhandlungen ist, als von weilerem
Jntcreffe, cin Beschluß hervorzuheben: „die
StaatSregicrung aufzusordrrn, die Aufhcbung
der AppellaiionSgcrichic GreisSwald, Halber-
stadt unb bie brs Zustizsenais zu Ehrenbreit-
stcin und die Zusammenziehiing der vicr west-
phälischen Obergerichte zu veranlassen."

Berlin, 13. Aug. Gestern hielt die Ma-
rlNkcoinliiisston ihrc erste Sitzung. Der KrirgS-
minifier, wclcher persönlich anwesend war,
scizzirtc mündlich dcir Pian zur Gründung
der Floike, weicher in ficbcn Jahren ausgc-
führi werdcn soll, wozu fünfundvierzig Riü.
Thaler crfordrrlich srin würben, und zwar
neunzehn für die Hafenbauien und fechsnnd«
zwanzrg für die Schifföbauten. Dikse Grund-
züge wurden als verständig anerkannl. Die !

Frankfurt a. M. (PreiSliste. Fortfttzung.) >
Aohann Eugstcr aus Wald (Kanton Appenzcll).

1 filbernen Korb, Ehrengabc von S. Sulzbach aus
Frankfurt a. M. Wcrth: bü fi. N.Mcrtes, Wein-
händlcr aus Ncustadt a. d. Hardi. 1 Photographie,
(Burg Siein), Ehrcngabc vom Schntzcnvcrcin anS
Ems. W-rih: L0 sl. Ebcrhardt, Kupferstechcr aus
Gvih. 8 Dukaien, Ehrcngabe vvm Schützcnver-rn
aus Kaufbeuern (Bayerli). Wcrth: 45 fl. I.
Frculer aus Glarus (Schweiz). 24Flaschcn mous-
sirender Wcin, Ehrengabe von Ch. Karftr aus Op-
pcnheim. Werth: 44 fl. — 35 Punkte: Konrad
Oechslln, Holzhändler aus Basel (Schwciz). Schlos-
scr'S Weltgcschichtc, 18 Bändc, Ehrengabc »on F.
Fllnsch auS Frankfurt a. M. Werth: 42 fl. K.
Häuftr aus Kapperwyl (Schwciz). 1 filberner Po-
kal, Ehrengabe von den Mitglicdern dcs dentschen
Schützcnbundes von Osnabrück. Werth: 48 fl. B.
Flüger, Fabrikant aus Schopfhcim (Baden). Ein
filbcrn-S Trinkhorn, Ehrcngabe »on dem Hand-
werkervercin aus Stetttn (Preußen). Wcrth: 40 fl.
Konrad Baumann aus Zürich (Schwclz). 1 Mar-
mortisch, Ehrcagabc von dem Schützenvcrein aus
Kreuznach. Werth: 48 ff. Zohann Riuker, Wirth

Siimiymig der Commisstonsmitglicder war je-
doch aus finauziellen Rückstchten Iiberwiegend
gegen dic RegierungSvorlage, wcil der Nach-
wcis zur Dcckung der AuSgaben mangeli, ob-
schon dcr Commissär deS FinanzministeriumS
untrr Anderm auf die veränderie Einnahme-
quelle auS der Brennstrucr verwieS. — Ab-
geordneicnhaus. Zn ber heuiigen Sitznng
wurdc die Budgciberaihiing forigesetzi. Der
Commisstonsanirag wegen Verminderung dcr
Obergerichie wurde angenommeii. — Die Zu-
stimmung Braunschw eigö zu dcm preußisch-
französtscheu HandclSverirage ist gesteru hicr
cingegangen!

Berlin, 13. Aug. Wie der Newporker
Correspondent dcr „R. Pr. Z." schreibt, bc-
abstchtigt man in Rorbamcrika, in Deütsch-
laud und Irkand heimliche Werbungeu für das
Hecr oer Nördlichcn anzustellen, da trotz allcr
Lockuugen stch >m eigenrn Lande uicht mehr
daS nöthige Känoiienfuiier ausirciben läßt; es
sollen berciis Agenten von New-Iork nach
Hamburg abgegangen sein.

Berli», 14. August. Ein Leitartikel der
Srernzeiiung bespricht dic Besorgniß einer ver-
meintlich bevorstchenden VerfaffungSkristS ge-
legentlich ber Berathung deS Miliiäretais,
findet, wie die Schwierigkeii darin bestehe,
daß bie Verfassung barin eine Lücke habe,
fragt, was zu ihiin, wenn ber Elat nicht rccht-
zeitig zu Siandc kommc, sagt, späier könne
nicht erwariei werden, daß die Regicruna in
die Verkürzrmg des StaatshaushaliSeiais wil-
lige, durch welche das Wcrk d-r HeereSum-
bildung vcrnichtel würde. Dre Reglerung
würde ihre heiligstc Pflicht verietzrn, wenn ste
zur Durchsührung der für das Staaiswohi
als uncrläßlich erachicien Resorm nichi von
ihrer verfaffungSmäßigcii Stellnng in voller
Ausdehnllng Grbrauch mache. Svllie bedauer-
licher Weise einc Vcrstäudigung nichi erreicht
wcrden, werde vie StaaiSregierung unzweifcl-
hafl ihr wriiereS Vrrhalien nach dcn durch
dic Verfaffung ihr zugewiescnen Rcchien unb
Pflichicn rcgein und dürfie stc — die Stern-
, zeiiung — die gehässige Vcrdächtigung wcgen
beabstchtigten Siaaisstreichs u»d VersaffungS-
brnchs mil aller Enischicdenhcit zurückwcisen.
Dcr Weg abcr, den die Regierung eventuell
im Hinbiicke anf dic Verfassuna einzuschlagen
habk, könne stch nur nach der Nalur der anber-
selts gefaßten Beschlüsse rlchtcn, nicht aber
voraus bestimmt werden.

Berlin, 14. Aug. Die Bubgeicommisston
hai in ihrcr gestrigen Sitzung die Reorgäni-
sationskosten an Naiuralverpflcgung mil 1 Mill.
789,000 Thlrn. gestrlchcn. Stavenhagcn be-
aniragle, die Erwartung auSzuspicchen, die
Regierung werde dic Raiuralvcrpflegung im
SubmissionSvcrfahren durch Lieserantkn bc-
wirkcn, so daß einc Magazinvcrwaltiing nur
in Festungen biiebe. Der Anirag wnrde mii
22 Siimmen aiigenoininen. Virchow sragic
wegen ber Mchiveröffenilichuiig mililärischcr
Jnseralc ii> dru liberalen Bläiiern; ber KrirgS-
ministcriälcouimiffär crwicderkc, der Miütär-
vcrwaliung müffc bie Wahl der Organe über-
! laffen bleiben, ble sie sü« zweckmäßig crachte.

! in Langenan (Schweiz) >/- Dutzend porzellancne
Tellcr, Ehrengabe von vier Schütz-n aus Brciten-
bach. Wctih: 32ff. H. Waldau, Tischler in Braun-
schweig. Ein siibcrner Bcchcr, Ehrcngabe »on der
Schütz-ngescllschast rn Ludwigshafen. Werih: 39 ff.
Kaspar Staub aus Obcrüden (Kanton Zürich).
1 siibcrner Bechcr, Ehrengabe von der Schützen-
gesellschaft in Eningln. Werih: 30 fl. F. Meeboid
aus Heidenhcim (Würiiemberg). 1 Rcvolvcr, Ehren-
gabe von dcr Schützengesellschaft auS Schweinfuri
(Bayern). Werth: 30 ff. — 34 Punkie: Hcinrich

Ehrengabc von ven Schützen in Camberg und Zd-
st-rn. Werth: 25 fl. Georg Spanner aus Fürih
(Bayern). 25 Bicchffaschcn Puiver, Ehrcngabc von
W. Liesenburg aus Off-nburg. Werih: 25 ff. Iv-
hann Brürner aus Graz bci Meran (Tyrol). Etn
Becher, Ehrengabe vvn dcr Schütz-ngcftllschast aus
Speyer (Bayern). Werrh': 24 ff. I. Z. Sonder?
egger aus Trogen (Schweiz). 1 Kiste mousfirendcr
Wcln, Ehrengabe von Kunz und Sohn ln Frci-
burg (Badcn). Werth: 24 ff.

(Forisetzung folgt.)
 
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