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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0647
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in ſeine Zeitung aufnehmen; doch habe er (Angeklagter) ihn da-
vor gewarnt, ſich überhaupt den Anfragen Frey's gegenüber
ganz reſervirt verhalten und ihn lediglich an Willig verwieſen.
Angeklagter Willig ſagt aus, daß er glaubte, daß die Aus-
ſage des Herrn Stadtdirektors von bedeutendem Einfluſſe auf
das Urtheil geweſen ſei. Er weiſt ferner auf den Widerſpruch der
Ausſagen Siegel's und den Wortlaut beſagten Protokolles hin.
Willig gibt weiter an, er ſei bei der Großh. Staatsanwaltſchaft
geweſen, um Erhebungen über dieſen zu Tage getretenen Wider-
ſpruch obiger zwei Faktoren anſtellen zu laſſen, indem er der
Meinung geweſen, daß die Großh. Staatsanwaltſchaft dazu ver-
pflichtet ſei. Die Zeugenausſagen ſind mehrfach ſehr belaſtend.
Das Plaidoyer des Staatsanwalts Dietz weiſt darauf hin, auf
welch eine frivole Weiſe man die Ehre eines, die allgemeine Ach-
tung der hieſigen Bürgerſchaft genießenden hohen Beamten zu
verunglimpfen geſucht. Dies habe er am Allerwenigſten von den
Angeklagten Dreesbach und Königshauſen erwartet, welche von
ihren Mitbürgern mit einem Ehrenamt betraut worden ſeien. Er
ſucht ferner nachzuweiſen, daß Herr Stadtdirector Siegel damals
in der Ausübung ſeines Berufs begriffen geweſen ſei und be-
antragt in ſeiner vortrefflichen Rede gegen jeden der Angeklagten
eine angemeſſene Freiheitsſtrafe. Die Vertheidiger plaidirten für
Freiſprechung. Das Urtheil lautet: Der Angeklagte Willig
wird auf Grund des § 187 zu 4 Wochen Gefängniß, der Ange-
klagte Königshauſen auf Grund des § 186 zu einer Geld-
1 ſtrafe von M. 200 verurtheilt. Der Angeklagte Dreesbach
wird koſtenlos freigeſprochen. Die beiden Verurtheilten haben
gemeinſam die Koſten zu tragen. Es wurde Herrn Stadtdirector
Siegel die Befugniß ertheilt, binnen 14 Tagen das Urtheil in
nachbenannten Zeitungen zu veröffentlichen: Karlsruher Zeitung,
Frankfurter Zeitung, Mannheimer Journal und Neue Badiſche
Landeszeitung. (Nach der N. Bad. dsz)
Karlsruhr, 9. Dez. Die von der Eiſeubahnverwaltung
mit Wirkung vom 12. Oktober ds. J8. angeordnete Herabſetzung
der Friſt zur Beladung und Entladung der Wagenladungsgüter
auf 6 Stunden hat nicht verfehlt, auch in dieſem Jahre die er-
wartete günſtige Wirkung auf die Bewältigung des Herbſtver-
kehres in vollem Maße ansznüben. Trotz des außerordentlichen
Güterandrangs war die Eiſenbahnverwaltung in der Lage, den
an ſie geſtellten Anforderungen im Allgemeinen rechtzeitig ent-
ſprechen zu können, wobei ſie das Entgegenkommen des Publikums
und namentlich verſchiedener größerer Etabliſſements daukbar aner-
Kkennen muß. Nachdem nun der Güterandrang einigermaßen nach-
gelaſſen hat, iſt es möglich geworden, vom 13. Dezember an auf
die Herabſetzung der Ladefriſten für offene Wagen verzichten
zu können, ſo daß dieſe Wagen den Verſendern und Empfängern
allgemein wieder 24 Stunden zur Verfügung ſtehen. Für ge-
deckte Güterwagen, nach welchen immer noch ſtarke Nachfrage
herrſcht, muß die Herabſetzung der Friſt zur Beladung und Ent-
ladung auf 6 Stunden, ſoweit es ſich um am Stationsorte an-
ſäſſige Verſender und Empfänger handelt, vorerſt noch aufrecht
erhalten werden. Vorausſichtlich wird aber auch dieſe Beſchrän-
kung in nicht zu ferner Zeit aufgehoben werden können.
Aus Faben. Das Verordnungsblatt der Steuerdirection
Nr. 21 enthält eine Bekanntmachung zur Verordnung des Mini-
niſteriums der Finanzen vom 20. November, die Branntweinſteuer
betreffend, und eine Bekauutmachung bezüglich der Abänderung
der Benennung der Gemeinde Münſterthal. — Daſſelbe Verord-
nungsblatt Nr. 22 enthäit eine Verordnung des Staatsminiſteriums
vom 9. Juni d. Js., die Beſetzung der Subaltern⸗ und Unter-
beamtenſtellen bei den Reichs⸗ und Staatsbehörden mit Militär-
anwärtern betreffend, eine Verordnung der Steuerdirection hierzu
vom 22. November d. J., eine Verordnung über das Verzeichniß
der mit Militäranwärtern zu beſetzenden Stellen im badiſchen
Staatsdienſt, eine Bekanntmachung, die Erläuterung von Beſtim-
mungen der allgemeinen Rechnungsinſtruction betr., und Perſonal-
nachrichten. — In Pforzheim verſtarb der frühere Ober-
Hürgermeiſter Herr Kaſpar Schmidt. Derſelbe ſtand 12 Jahre
lang an der Spitze der Stadtverwaltung Pforzheims. — In
Bühl wurde der Eigenthümer M. in äußerſt frecher Weiſe um
Mark beſtohlen. Von dem Dieb hat man keine Spur. —
Im Jahre 1885 ſollen auf dem Schwarzwald ungefähr
1800000 Uhren angefertigt worden ſein. Die Fertigung der
Uhren wird in 92 Gemeinden betrieben. Man zählt etwa 1492
Meiſter und 7526 Perſonen, welchen die Anfertigung je eines
ſpeciellen Beſtandtheiles obliegt.
Auszug aus der amtlichen Patentliſte über die in
der Zeit vom 25. Nov. bis 1. Dec. erfolgten badiſchen Patent-
Aumeldungen und Ertheilungen, mitgetheilt vom Patentbureau
des Civil⸗Ingenieurs K. Müller in Freiburg i. B. A. An-
Emeldungen: Verbindung eines continuirlichen Brennofens mit
einem continuirlichen Trockenofen. Jacov Bührer in Konſtanz.
— B. Ertheilungen: Nr. 38254. Ein Geräth zum ſchaum-
freien Abziehen von Bier und andern ſchaumenden Flüſſigkeiten
auf Gebinde u. dergl. H. Stockheim in Mannheim. Vom 31.
Juli 1886 ab. St. 1619.

Theater⸗Nachrichten. ö
Heidelberg, 10. Dec. Im Stadtiheater findet heute Abend eine
Aufführung des intereſſanten und geiſtreichen Trauerſpieles von
Gutzkow: „Uriel Akoſta“ ſtart. In der Titelrolle hat ſeinerzeit
err Veit mit großem Glücke hier debutirt, und bei den großen
rtſchritten, welche dieſer begabte und ſtrebſame junge Schau-
pieler gemacht hat, kann ſeiner Leiſtung wohl mit Intereſſe ent-
egen geſehen werden. Die übrigen Hauptrollen ſind in den
änden der Herren Lettinger, Roloff, Höflich, Ooyoll und Henske
AUnd der Damen Banciu, Peſtner und Schäfer..

8

12. Dec.: „Siegfried“. 2. Tag aus der Trilogie: Der Ring des
Nibelungen. Dienstag, 14. Dec. keine Vorſtellung.

Handelsnachrichten.
Börſenbericht. (Effectenſocietät.) Frankfurt. 9. Dec.
Umſätze bis 6¼¾ Uhr Abends. Creditactien 238½, 7%½%, 8½,
b. G. Staatsbahn 202/8, 2, ½, ½, /, ½ 205½¾ b. Lombarden
85¼¾ b. Disconto⸗Commandit 214.60, 40, 215 b. Deutſche Bank
172.70, 50 b. Badiſche Anilin 241.30 b. u. G. Laurahütte 81.10,
81, 10 b. Marienburger 36.90 b. Mittelmeer 117.40 b. Gott-
hard⸗Actien 97.70 b. u. G. Schweizer Central 100.10 b. u. G.
Nordoſt 69.20, 30, 20 b. u. G. Union 84.40, 30 b. u. G. Aproz.
ungar. Goldrente 84.40, 25, 55, 50 b. Ung. Papierrente 76, 15
b. compt. Mairente 67.30 b. Märzrente 81 b. 71—73er Ruſſen
96.30 b. u. G., 1884er 96.40 b., 1880er 83.15, 83, 20 b. ult,
83.20, 10, 30 b. compt. Egypter 76.80, 70 b. 3proc. Portugieſen
56.10, 56, 05 b. ult., 56.20, 10 b. u. G. compt. Sproc. dto. 91.60,
65 b. compt. Buenos Ayres 83.50 b. u. G. Spanier 67.10, 20
b. u. G. Türken 15, 05 b. u. G. Türkenlooſe 9.90 b. Serb.
Tabak 84.20 b. ult. 4½proc. Portug. Bahnen 73.70 b. u. G.
6½ Uhr: Credit 238¼. Staatsbahn 202½. Egypter 76.85.
1880er Ruſſen 88.45 compt. Schweizer Nordoſt 69.36.
Nach zurückhaltender Eröffnung und darauffolgender Ab-
ſchwächung bewirkten Wiener Notirungen merkliche Befeſtigung,
von welcher vornehmlich die leitenden Bankwerthe ſowie Ungar-
rente taugirt wurden. Oeſterr. Bahnen waren wenig verändert,
von Schweizer Gattungen Nordoſt befeſtigt. Ausländiſche Fonds
zeigten feſte Haltung.
*Maunheimer Börſe. 9. Deebr. Badiſche Bank 117 B.
Rhein. Creditbank 126 b. Rhein. Hypoth.⸗Bank 127 G. Bad.
Anilin⸗ u. Sodafabrik 245 b. u. G. Weſteregeln, Alkali 166 G.
Waghäusler Zuckerfabrik 82 G. Heidelberger Aktien⸗Brauerei 134 B.
Berlin, 9 Dez. Schlußcourſe um 3 Uhr. Oeſterr.
Credit⸗Actien 480. Staatsbahn 407. Lombarden 172½.
Disconto⸗Commandit 214½. Galiz. Karl Ludwigsbahn 79½.
Tendenz: Ziemlich feſt. ö
Heidelberg, 10. Dezember.
Anfangs⸗Avurſe der heutigen Mittags⸗Bärſen,
nitgetheilt von der Filiale der Rheiniſchen Ereͤitban
in Oeidelberg.

Frankfurt Berlin.
Oeſterr. Credit⸗Actien. . . 239/½3 482½
StaatsbaÄhhhn 203 408
Lombarden 85¼ 17⁴
Disconto⸗Commandit . 215.60 2¹⁴.90
Galiz. Karl⸗Ludwigsbahn . . 157¾/½ —

4vCt. Egyvter 76.90
4pCt. Spanir.(᷑67.30
1pCt. Türken 15.10
5pCt. Buenos⸗Aires —
5pCt. Portugieſſtee — —
Oeſterreichiſche 1858er (Credit) Looſe. Die nächſte Ziehung
findet am 3. Jamuar 1887 ſtatt. Gegen den Coursverluſt von
ca. 5 Mark pro Stück bei der Auslooſung übernimmt das Bank-
haus Carl Neuburger, Berlin, Franzöſiſche Straßze 13, die Ver-
ſicherung für eine Präm:e von 30 Pfg. pro Stück.
Maunheim, 9. Dec. (Producrenbörſe.) Folgendes ſind
die bezahlten Preiſe: (Per 100 Kilo. Preiſe in ½). Weizen.
pfälzer 18 50 bis 19 —, Norddeutſcher 18 25 bis 19 —, Amerik.
Redwinter II. 19 75 bis 20 —, Amerik. Spring 19 50 bis 19 75.
Saxanska 1883 20 — bis — —, Saxanska 1884 19 75 bis
— —, Orenburger 1884,85 19 — bis — —, La Plata — —
bis 19 25. Kernen 18 25 bis 18 50. Roggen, pfälzer 15 —

bis 15 25, ruſſ. 14 25 bis — —, bulgar. 14 25 bis —. —. Gerſte.

hieſ. Gegend 15 75 bis 16 —, pfälzer 16 25 bis 17 —, Alzeier
Gegend 17 50 bis 18 —. Hafer, bad. 11 50 y bis — —.
württ. Alp. 12 25 bis 12 50. Mais, amerik. 12 50 bis 12 75.
Donau 12 50 bis 12 75. Kohlreps, deutſcher 23 75 bis 24 —.
Branntwein (100 pCt. Tr.) 41 — bis 42 —. Leinöl, in
Parthien 49 —, Rüböl, Jul., in Parthien 51 —, Petrole um,
b. Wagenlad. (Type) 24 ——
Weizenmehl mit Sack:
Nr. 00. Nr. O. Nr. 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4.
34. 30—30.50. 27—27.50. 25—25.50. 23.50—24 19.50.
Tendenz: Weizen und Roggen unverändert feſt. Gerſte und
Hafer ruhig. Sprit wegen geringem Angebot feſter.

Waſſerſtandsnachrichten.
geidelberg, 20. Dec. (Neckar.) 2.30 m, geſtiegen 0,76 m.
Maunheim, 9. Dec. (Neckar.) 3,01 m, geſtiegen 0,04 m.
Maxan, 9. Dec. (Rhein.) 3,19 m, geſtiegen 0,08 m.
Mannhrim, 9. Dec. (Rhein.) 2,90 m, geſtiegen 0,05 m.
Mainz, 9. Dec. (Rhein.) 0,77 m, geſtiegen 0,04 m.
Jaub, 9. Dec. (Rhein.) 1.,56 m, geſtiegen 0,05 m.
Köln, 9. Dec. (Rhein.) 2,42 m, geſtiegen 0,35 m.
Züſſeldorf, 9. Dec. (Rhein.) 2,25 m, geſtiegen 0,29 m.
Onisburg, 9. Dec. (Rhein.) 1.71 m, geſtiegen 0,39 m.
Ruhrhöhe 4,57 m, aeſtiegen 1.32 m.

deeueſte TLelegramme.
Berlin, 9. Dez. Der Prinzregent von Bayern
empfing heute Abend die hier anweſenden bayeriſchen Reichs-
tagsabgeordneten. Er ſagte, nachdem er jeden einzeln be-
grüßt, zu allen gewendet, er hoffe, ſie würden eine baldige
Entſcheidung über die Militärvorlage fördern. Sein Wunſch
ſei die Entſcheidung in dem Sinne, in welchem die Vorlage
gemacht ſei, zum Wohle des deutſchen Vaterlandes und des

bayeriſchen Landes und Volkes, welches er über alles liebe.

Der Vicepräſident des Reichstags, v. Frauckenſtein, erwiderte,

die Vorlage würde gewiſſenhaft geprüft werden, ſchon wegen der
finanziellen Seite, worauf der Prinzregent entgegnete, die
finanzielle Seite erſcheine auch ihm belangreich, dürfe aber
bei hochpolitiſchen Fragen nicht den Ausſchlag geben.
Paris, 9. Decbr. Duelerc lehnte die Uebernahme
des Miniſteriums des Auswärtigen ab, welches nunmehr
Courcel angeboten wird. Die Antwort Courcel's wird
erſt morgen erwartet.
Für die Redaktion verantwortlich: Fr. Emmerling in Heidelberg

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Eine Erleichterung beim Einkauf von Weihnachts-
gaben bietet auch in dieſem Jahre wieder durch einen ſehr ge-
ſchmackvoll ausgeſtatteten Weihnachts⸗Katalog die Leipziger
Lehrmittel⸗Anſtalt von Dr. Oskar Schneider in Leip-
zig. Die Tendenz der Anſtalt weiſt ſchon darauf hin, daß die
in derſelben verkäuflichen Spiele, Unterhaltungs⸗Gegeu-
ſtände, Apparate, Beſchäftigungs⸗Utenſilien, Bilder-
bücher, Jugendſchriften u. ſ. w. für Kinder und die reifere
Jugend neben der Unterhaltung den Zweck der Belehrung und
Uebung verfolgen und darum das dauernde Intereſſe derſelben in
höherem Grade erwecken und mehr feſſeln als die vielen, meiſt
geiſtloſen Spiele, welche allgemein feilgehalten werden. Es wird
in der Erziehung durch Anſchaffung von Gegenſtänden zu Feſt-
geſcheuken viel geſündigt, denn die meiſten Käufer laſſen ſich durch
die äußere Ausſtattung eines ſolchen häufig beſtechen, ohne den
Inhalt genau zu prüfen. Der genannte Katalog iſt wohlgeordnet
und verpflichtet den Empfänger zu nichts; er wird auf Verlangen
an jeden Intereſſenten gratis geſandt und empfehlen wir die bal-
digſte Beſtellung eines ſolchen hierdurch nochmals, da das Aus-
ſuchen von paſſenden Weihnachtsgeſchenken dadurch mindeſtens ſehr
erleichtert wird. 2.

Univerſitätsgottesdienſt.
Sonntag, den 12. December, Morgens 11 Uhr:
BProvidenzkirche: Herr Profeſſor Dr. Mehl horn.

Witterungsbeobachtungen.

Bars⸗Tyher⸗ Feuch⸗ Wind Regen-
Datum. met. )[aemel]tigkein menge Himmel.
mm. ITelf. 1 zug. mm.

9. Dec.
Mgs. 7 U.] 725,8 [E 4,874 [O NO.] 1,0
Mts. 2 U.] 727.14½ 6,0 74 NO. ½ bedeckt.
Abds. 9 U.] 729,6 [+ 4,81 71 NO. ſtark bedeckt.
Bemerk. Luft: 7 Uhr: unrein, kühl, mäßig Wind. 2 Uhr:
unrein, ſchwach Sonnenſchein. 9 Uhr: unrein, kühl, ſchwach Wind.
Vormittags und Nachmittags zeitweiſe Sonnenſchein.
Von 12—2 Uhr mehrmals Hagel und zeitweiſe ſchwach Sonnen-
ſchein. Abends 6¾ Uhr Mondring.
Mittlerer Barometeritand: 727,65 mm.
Marimaltemneratur: + 10,5. Minimaltemperatur: + 1.2.

ſchwach bedeckt.

Farmfadt. (Repertoire des Großh. Hofth eaters.) Sonntag,

Großh. Staatganwaliſchaft.
. Nr. 17779 D. Nr. 1051. Am 6/7.
4.. Mts. wurde in Handſchuhsheim ein
Slaſer⸗Diamant, ein ſog. amerikani-
ſched Glasſchneidewerkzeug und eine
Zuam Glasbrechen dienende eiſerne
Vange entwendet.
Ich bitte um Fahndung.
1 Heidelberg, den 8. Decbr. 1886.
Der Großh. Staatsanwalt:
v. Duſch.

elauntmachung.

Den Abſchluß der Feuer-
verſicheruugsbücher auf
den 1. Dec. 1886 betr.
., Nr. 55 270. Diejenigen Gemeinde-
Aaithe, welche unſere Verfügung vom
44. v. Mis. Nr. 52863 noch nicht er-
kdigt haben, werden an deren ſo-
fortige Erledigung erinnert.
Heidelberg, den 10. Dec. 1886.

Großh. Bezirksamt.

v. Scherer.


Kr. Pezirüsamt Heidelbetg.
Nr. 55 286. Die Bürgermeiſterämter
0 Landbezirks erhalten mit der nächſten
oſt je eine Anzahl von Exemplaren der
Kuen „Dienſtweiſung für die
agdaufſeher“ mit dem Auftrag,
ſhrſelben an die dortigen Jagdaufſeher
— Weie an die gemäß § 52 der Vollzugs-
Rrordnung vom 6. November 1886
ßeben ihrer ſonſtigen Dienſtaufgabe

mit der Ausübung der Jagdaufſicht

betrauten Polizeibedienſteten, Feldhüter-
und Wieſenaufſeher zu vertheilen. Falls
die mitgetheilten Exemplare nicht aus-
reichen, kann der weitere Bedarf bei
uns bezogen werden. Ueber die Art
der Vertheilung iſt binnen 14 Tagen
hierher zu berichten.
Den Waldhütern, den ſtaatlichen
Kulturaufſehern, den Gemeinde⸗, Kreis-
und Staats⸗Straßenwarten wird die
Dienſtweiſung von ihrer vorgeſetzten
Dienſtbehörde mitgetheilt werden.
Heidelberg. 7. December 1886.
Weingärtner.

Bekanntmnachung.

Die Weihnachtsſendungen betreffend.
Das Reichspoſtamt richtet auch in
dieſem Jahre an das Publikum das
Erſuchen, mit den Weihnachtsverſen-
dungen bald zu beginnen, damit die
Packetmaſſen ſich nicht in den letzten
Tagen vor dem Feſte zu ſehr zuſammen-
drängen, wodurch die Pünktlichkeit in
der Beförderung leidet.
Die Packete ſind dauerhaft zu ver-
packen. Dünne Pappkaſten, ſchwache
Schachteln, Cigarrenkiſten ꝛc. ſind nicht
zu benutzen. Die Aufſchrift der Packete
muß deutlich, vollſtändig und haltbar
hergeſtellt ſein. Kann die Aufſchrift
nicht in deutlicher Weiſe auf das
Packet geſetzt werden, ſo empfiehlt ſich

die Verwendung eines Blattes weißen

Papiers, welches der ganzen Fläche

nach feſt aufgeklebt werden muß. Am
zweckmäßigſten ſind gedruckte Auf-
ſchriften auf weißem Papier. Dagegen
dürfen Formulare zu Poſt⸗Packet-
adreſſen für Packetaufſchriften nicht
verwendet werden. Der Name des
Beſtimmungsorts muß ſtets recht groß
und kräftig gedruckt oder: geſchrieben
ſein. Die Packetaufſchrift muß ſämmt-
liche Angaben der Begleitadreſſe ent-
halten, zutreffendenfalls alſo den Fran-
kovermerk, den Nachnahmebetrag nebſt
Namen und Wohnung des Abſenders,
den Vermerk der Eilbeſtellung u. ſ. w.,
damit im Falle des Verluſtes der Be-
gleitadreſſe das Packet auch ohne die-
ſelbe dem Empfänger ausgehändigt
werden kann. Auf Packeten nach
größeren Orten iſt die Wohnung des
Empfängers, auf Packeten nach Ber-
lin auch der Buchſtabe des Poſtbezirks
(C., W.. 80. u. ſ. w.) anzugeben. Zur
Beſchleunigung des Betriebes trägt es
weſentlich bei, wenn die Packete frankirt
aufgeliefert werden. Das Porto für
Packete ohne angegebenen Werth nach
Orten des Deutſchen Reichs⸗Poſtge-
biets beträgt bis zum Gewicht von
5 Kiligramm: 25 Pf. auf Entfernungen
bis 10 Meilen, 50 Pfg. auf weitere
Entfernungen.
Berlin W., 2. Dez. 1886.

Der Staatsſekretair des Reichs-

Poſtamts.
In Vertretung:
Sachſe.

Waiſen⸗KErziehungshaus. Steigerungs⸗Ankündigung.

Die Weihnachtsbeſchee-
ö rung betr.
Das Weihnachtsfeſt naht wieder
heran, und wiederum richten wir an
die Bewohner Heidelbergs die freund-
liche Bitte, uns in der Veranſtaltung
einer Weihnachtsbeſcheerung durch ge-
eignete Gaben und Geldgeſchenke unter-
ſtützen zu wollen. In den beiden An-
ſtalten befinden ſich gegenwärtig ca. 50
Kinder. Möge es uns durch rege
Antheilnahme vergönnt ſein, auch dies-
mal unſere Kinder mit Gaben zu er-
freuen.
Gaben nehmen in Empfang Herr
Verwalter Hübner im Waiſenhauſe.
und Herr Verwalter Schifferer im
Erziehungshauſe. 288)
Heidelberg, den 6. Dec. 1886.
Der Verwaltungsrath:
C. H. Sommer. Dürr.

Nürnberger

Ochsenmaul-Salat

in 10 Pfd.⸗FJäſſel und offen.
Holländische superior

Minter-Haͤringe
empfiehlt billigſt 288)
arl Will,
Fischmarkt 4.

Die auf Sams tag, den 11. d.
M. angekündigte freiwillige Ver-
ſteigerung des Hauſes Plöckſtraße
Nr. 63 dahier findet nicht an
dieſem Tage, ſondern erſt am
Donnerstag, 16. d. Mts.,
Nachmittags 3 Uhr,
auf meinem Amiszimmer ſtatt.
Heidelberg, 10. Decbr. 1886.
Großh. Gerichtsnotar:
Hagenunger.

Himheerſaft

gewährleiſtet reine Waare, empfiehlt
Fritz Werner,
277) Materialhandlung.

Herr Pagliano (Sprachlehrer fü
Italieniſch und Franzöſiſch) in Mann-
heim wünſcht Nachmittags noch einige
Stunden zu beſetzen und wäre geneigt,
dieſelben in Heidelberg zu geben, in
oder außer dem Hauſe, je nach Wunſch.
Näh. zu erfragen bei Frau Pfarrer
Wolff, Märzgaſſe Nr. 4, Heidelberg

EStellenſuchende jeden Berufs

placirt ſchnell Reuter's Rureau
in Dresden, Reitbahnſtr. 25.

E +

Wi
 
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