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Heidelberger Zeitung — 1898 (Juli bis Dezember)

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Nr. 203 - 228 (1. September 1898 - 30. September 1898)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42070#0319
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Rhein.

d

20.

23.

13.

23.

20.

21.

24.

15.

21.

15.

22.

17.

22.

17.

19.

22.

19.

23.


.ELZ,

18.
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15.
15.

in ogusstsn ^.nsstattnogso, ävdnitt, tarbs null Orosss, LnWsttsn m
vsr8obisäöllsn4.ukmaobnoAso, Lnrrdrisks, Ooppsilcartso. Lpsoialität
in Aargrsürs Rill, Nar^ MU, LarAot Lliii nock Airtis Kill.
lanr-, Tiseb- noä lliniackungstcaetsn in 8tsts nsnsn Knstsrn.
tt llnnptstr. 61.

Maxau, 26 3,05, gef 0,02w
Mannheim 26., 2,47 aef 0 04^

Usuptsti-ilsss 124 unä Uaupistrssss 73.
kslckslksrKsr ^nsivktvn nnä
Lrtnll«runx«n.

im Regiment, wogegen der Sergeant sich verwahrte. Darauf
gab ihm Graf Stolberg eine Ohrfeige, daß er bei Seite tau-
melte. Als nun Sch. 2 Kameraden zurief: „Sie haben gesehen,
wie ich geschlagen wurde", zog Graf Stolberg seinen Säbel,
schlug Sch. zuerst gegen das Bein und stach ihn dann in die
linke Kopfseite Sch. habe dann sein Taschentuch gezogen, um
das Blut abzuwischen, sei aber bald bewußtlos iusammenge-
brochen. Am 15. Sept. Abends starb er in Hagenau, wohin er
sofort transportirt wurde, ohne die Besinnung wieder erlangt zu
haben. — Ter 50jährigc Graf Stolberg soll früher bei den 12er
Husaren gedient haben. Daß er dort seinen Burschen erstochen
habe, wie in der Bürgerztg. erzählt wird, ist nicht wahr, wohl
aber war er aus anderen Gründen längere Zeit als Offizier
nicht zugelassen worden und wurde erst später wieder
angestellt. Auch soll er sich im gewöhnlichen Leben
„durch übergroße Schnetdigkeit" ausgezeichnet haben. Selbst
wenn, wie anderseits herichtet wird, Sa einhardt durch heraus-
forderndes Benehmen den cholerischen Rittmeister gereizt hätte,
so wäre dessen That kaum minder verabscheuungswürdig. Der
Großherzog von Baden soll über den Vorfall aufs höchste ent-
rüstet gewesen sein. Wunder nehmen muß es einem nur, daß
keiner der dabeistehenden Unteroffiziere dem tobenden Offizier
in den Arm fiel und so das Aeußerste verhinderte.

19. Rosina Barbara Schubert geb.
Maier, 53 I. 1 M. 26 T. alt,
verh.
Arthur Oskar Ebert, 5 M. 5 T.
alt, S. d. Schneiders Karl Oskar
Ebert.
Schreiner Nikolaus Baumann von
Mannheim, 50 I. alt, ledig.
Jakobine Magdalena Dewald,
1 M. 28. T. alt, T. d. Eisenbahn-
arbeiters Karl Dewald.
Korbflechter Jakob Zillich, 30 I.
6 M. 23 T. alt, ledig.
Mathilde Schütz, 9 M. 17 T. alt,
T. des Schlossermeisters Friedrich
Jakob Schütz.
Barbara Ritzhaupt geb. Engel-
hardt von Sinsheim, 53 I. alt,
verh.
Maria Mathilde Langenberger,
9 M. alt, T. des Bierbrauers
Michael Langenberger.
Ernst Karl Friedrich Gänger,

Vermischtes.
; Ueber die Unrhat, welche, wie berichtet, während der
Manöver im Elsaß ein Rittmeister Graf Stolberg-Wernigerode
Saarburger Ulanenregiments an seinem Sergeanten
scheinhardt beging, berichtet die Straßb. Bürqerzeitung:
Sergeant Scheinhardt war Quartiermeister seiner Eskadron und
Mte die Oberaufsicht über die Zubereitung der Speisen für die
Mannschaft. Da er zum Fouragcempsang abkommandirt war,
Urgaben die mit dem Kochen beschäftigten Soldaten, den
Mmmireifen am Kochapparat abzuschließen; das Essen wurde
Uolgedessen sauer. Auch beim Vertheilen der Speisen an die
Mannschaft soll Scheinhardt wegen eines dienstlichen Auftrags
Ufthlt haben. Später stellte der Rittmeister den Sergeanten zur
ffede wegen des verdorbenen Essens. Der Sergeant erwiderte,
wn treffe keine Schuld, da er bei der Zubereitung nichr habe
Aivesend sein können. Der Rittmeister soll ihn nun mit rohen
^Asmpfworten belegt haben, so z. B. er sei der größte^Schuft^

KittheilllMN des Standesamts.
Sept.
13.

Wials an cksr kksräsbabo- uock dlsbsnbstru-Ualtsstglls
Islsxbon 136. Sopd.isns1rs.88s iS. Islspbou 136.
L.N88vbrmIr von Oats, Ibss, 6k»ool»cks nock 6ava».
Kekrorsnes, Digueuro, Weins, Ininnnocks.

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Lrslyg ullä Kvüsstös 8r»« o t st - Sss etr L kt.
gröWts 4.nsrvsbi inllsgnstts», ksZsumäotsI, 6apss, Lftnzso, llosmmss
unä Lloussn m ullsu Lrsislagsn. - 4.oksrtigoog oaod Ks»»?>.

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va. 16 illustr. unä bsllstrist. 2sit8obriltsn, srööllsn mit 1. Ootobsr
sin nsuos (Zanrtal unä lrönnsn Lchonnontsn noob sintrstsn.
6rstis ins Uau8 Zsbraobt 5.— V^jäbrl.

19. Auguste, T. d. Schneiders Johann
Heinrich Abendschein.
20. Katharina Luise, T. d. Tünchers
Jakob Wilhelm Winkler.
20. Friedrich Wilhelm, S. des
Eisendrehers Friedrich Wilhelm
Schwetgert.
20. Gustav, S. des Tünchers Franz
Degenhart.
21. Anna Elisabeths, T.d. Tapeziers
August Wilhelm Haas.
21. Ida Christine, T. d. Vorarbeiters
Johann Adam Braner.
21. Helene, T. des Agenten Christian
Ackermann.
Sept.j Sterbefällr.
18. Katharina Weber geb. Urban,
77 I. 8 M. 23 T. alt, verw.
18. Wilhelm Karl Lauer, 2M. 25T.
alt, S. des Schuhmachermeisters
Karl Friedrich Lauer.
19. Taglöhner Jakob Hofmann, S5 J.
6 M. 16 T. alt, verw.

Ldeater- unv Kunst-Stachrichren.
Heidelberg, 27. Septbr. (Stadttheater.) Morgen, Mitt-
woch, geht Sudermann's „H eimath" in Scene. Die dominirende
Rolle der Mazda in dem genannten Stück wird von Fräulein
v. Tacco dargestellt und Herr Sigl spielt den Schwartze, eine
Rolle, die er seinerzeit bei der ersten Aufführung des Stückes in
Heidelberg mit so viel Erfolg ereilte. In den anderen Rollen
des bedeutenden Werkes sind beschäftigt die Damen Frenzel,
Hoheneck, Sander, Faschon, Reimer, Sternau, Thom, und die
Herren Blank, Diener, Göbel, Mayring und Rudolph.
Mannheim. (Großh. Hof- und Rationaltheater.) Mittwoch,
28. Sept.: „Figaro's Hochzeit". Donnerstag, 29. Sept.: „Im
weißen Röß'l".
Handel und Verkehr.
Hopfen. Nürnberg, 24. Sept. Die heutige Zufuhr be-
stand in ca. 1200 Ballen. Der Einkauf war ein ruhiger, trotz-
dem die Preise bei fester Tendenz etwa um 5 in die Höhe
gegangen waren. Heutige Preise: Geringe Marktwaare bis 125,
mittel do. bis 145 prima do. bis 158 mittel Badische
bis 160 ^tl, prima dto. bis 185
Obst. Heilbronn, 24. Sept. Bei dem heutigen Markte
stellten sich die Preise per Zentner: Obst, gebrochene Aepfel, 9
bis 10 Birnen 8 Mostobst, Aepfel 6.50 bis 7.50
gemischtes Obst 5.50 bis 6.— — Stuttgart, 24. Sept.
Mostobstmarkt am Nordbahnhof. Zufuhr: 1 W. aus Württem-
berg, 2 W. aus Bayern, 14 W. aus der Schweiz, zus. 17 Wagen-
ladungen zu je ca. 10000 Kilogr. Mostobst, die im Großen zu
540—740 und im Kleinen von 3.50 bis 4 pro 50
Kilogramm verkauft wurden.
SchiffSnachci»,ten. Rorddeutsch er Lloyd in Bremen.
(Agenturen in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1,
und C. Haas, Hirschstraße 13). Angekommen sind folgende
Dampfer: „Ems" am 21. Sept, in Newyork, „München" am
2i. Sept, in Baltimore, „Prinzregent Luitpold" am 23. Sept, in
Colomo, „Crefeld" am 22 Sept, in Colombo.

Xülut-Fl'zt ^21)61'16
_8prveIi8^llävin^9--3 Vkk._
N. Burkhard, Hauptstraße 43,
Schuhmacher für elegante und praktische Fußdekleidnnges
Lpecialist
bei anatomischem und orthopädischem Bedarf.

Kleine Zeitung.
w Leipzig, 21. Sept. In einem vom Ministerium des Jn-
dl-n^ngeforderten Gutachten bezeichnete das hiesige Poltzeiamt
.ff Einführung des Nummernzwanges für Fahrräder
.-Seine vollkommen unzweckmäßige Maßregel. In Rad-
tttuen e" diese Meinung lebhaftester Zustimmung sich er-
- Leipzig, 26. Sept. Vor dem vereinigten 2. und 3. Straf-
' »et pes Reichsgerichtes begann heute Vormittag der Prozeß
Men den Wirth Peter Min dorff aus Verviers wegen
e s v e r r a t h e s. Mindorf hatte den Bezirksfeldwevel
Ä?hnenbruch aus Aachen zu bestimmen gewußt, in Civil-
cidung nach Verviers zu kommen. Dort hatte er ihm einen
l, Hr>ftsteller Junghans aus Brüssel vorgestellt und Hahnenvruch
Mte diesem militärische Fahrpläne, Mobilmachungspläne und
^gleichen ausgeliefert. Mindorff will dem Junghans geglaubt
daß er die Aktenstücke zur Herstellung einer Broschüre ver-
Wden wolle. Das Reichsgericht verurtheilte den Mindorff zu
»M Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust und Zu-
-pWeit der Polizei-Aufsicht. Bei der Strafbemessung wurde
ff? Gemeingefährlichkeit des Treibens des Angeklagten in Er-
dung gezogen.
-- Burg auf Fehmarn, 26. Sept. Ein heute angestellter
Ersuch, das Torpedoboot 8. 85 zu heben, ist
Ölungen. Das Boot liegt leer gepumpt unter dem Schutze
Hebepontons vor der Burgstaapener Hafeneinfahrt und wird
ffffgen in diesen Hafen eingeschleppt werden. Hier wird es vor
mner Rückfahrt nach Kiel noch eine sorgfältige Nachdichtung
i fahren.
g, — Stockholm, 25. Sept. In der gestrigen Abendsitzung der
h r g p o l o g i s ch e n Gesellschaft äußerte Professor
Erhörst, falls der Nordpolluftschiffer And ree auf Spitzbergen
E" dem südlichen Thetl von^ Franz Josefsland gelandet sei,
'Mte man ihn im Laufe des sommers wahrscheinlich gefunden.
, könne somit als das Ergebniß der Nachforschungen dieses
Emmers bezeichnet werden, daß Andree tn der Nähe der ge-
, Knuten Länder nicht gelandet sei. Der Ballon sei deßhalb, wie
Mch Dr. Ekhol m hervorhob, weit nach dem Norden getrieben,
fUrinuthlich nach dem östlichen Grönland. Man könne in
diesem Falle er st nach langen Jahren Nach-
achten erwarten. Die Möglichkeit sei aber vor-
handen, daß die Luftschiffer an der grönländischen Küste
Zr Leben lange erhalten könnten. Mit der Ansicht Professor
Rathorsts und Dr. Ekholms darf man vielleicht die Mittheilung
Capitäns Bang Zusammenhalten, nach der Ende Oktober oder
Anfang November von Eskimos bei Angmagsalik Schüsse von dem
'Eise her gehört worden seien. Man dürfe vielleicht der Hoffnung
Raum geben, die Unternehmung des Premierlieutenants Amdrup
konnte auf ihrer Reise in Ostgrönland, auf der sie von Angmagsalik
nusgegangen sei, Andree antreffen.
Tarent, 25. Sept. Anläßlich des Stapellaufes der „Pug-
ua' wurde ein Feuerwerk abgebrannt, wobei sich eine Kiste
Uff Feuerwerkskörpern entzündete. Zwei Personen wurden ge-
knotet, sieben verwustdet. Der Prinz und die Prinzessin
oon Neapel, die dem Stapellauf beigewohnt hatten, waren be-
rests abgereist.
— Newyork, 21. Sept. Die aus den Aerzten Lee, Vaughan
Mtd Shakespeare bestehende Kommission, welche zu untersuchen
hatte, warum so viele amerikanische Soldaten während
Us Krieges am Typhus gestorben sind, berichtet, daß die
«sankheit ohne Zweifel durch Fliegen verbreitet wurde. Sonst
Uffe sich die Seuche wohl auf wenige Fälle beschränkt.

Geburten.
Elise Maria, Tochter des Bier-
brauers Johann Schuster.
Richard Friedrich Adam, Sohn d.
Lokomotivheizers Friedr. Martin.
Ludwig Karl Willy, S. d. Kauf-
manns Johann Wilhelm Weiß.
Maria Karolina, T. des Bahn-
arbeiters Otto Strohmeier.
Mathilde Luise, T. des Kauf-
manns Eugen Niederheiser.
-ävhann Friedrich Reingold, S. d.
Maurers Philipp Heinrich Allgeier.
Franziska, T. des Ausläufers
Johann Georg Huth.
Anna Babette, T. d. Kaufmanns
Friedrich Keller.
Otto Heinrich, S. des Schlossers
Heinrich Wimmer.
Joseph Michael, S. des Bier-
lulschers Joseph Schürer.

Wafsrrstandsnachricht en.
Neckar.
Heidelberg, 27. l,06, gest. 0,06m Lauterburg, 26,2.91. gef 0,01m
Heilbronn, 26., 0,55, gest. 0,28m
Mannheim, 26.2.55, aef 0.06m

ins Quartier verbracht worden war, ist von der
l veren Gehirnerschütterung wieder hergestellt.
Mi Baden. In B a d en - Bad en ist der Gymnasial-Pro-
Dr. Georg Bringer im Alter von 43 Jahren gestorben.
Mer war seit 1882 Professor in Baden, 1881 wirkte er als
am Freiburger Gymnasium. — Bei Bodman wurde ein
j.Uemuisches Leichenfeld aufgedeckt. Eine Anzahl Gräber wurde
geöffnet, welche Skelette mit Schmucksachen und anderen
Anständen enthielten.
Patentbericht für Baden vom 20. Sept. 1898,
K dheilt von dem Internat. Patentbureau C. Kley er in
beruhe. (Auskünfte ohne Recherchen werden den Abonnenten
, ff Zeitung bei Einsendung der Frankatur gratis ertheilt.)
Br- , kent-Anmeldungen: L. 16714. Kraftsammelnde
k- '?ffe für Fahrräder mit gleichzeitig als Motor dienender Luft-
»Messtonspumpe. E. Klatte, Freiburg. Mit Schutz vom 16.
IggZ. __ g 11528. Hilfspedal für Pianinos und dergl.
"ff Seiler, Pforzheim. Mit Schutz vom 16. Juni 1898. —
«iPatent-Ertheilungen: Nr. 100078. Vorrichtung
Schreibmaschinen zum Feststellen der Papiervorschubwalze,
s-kr!-Us Papier bis zu einem bestimmten unteren Rande be-
»».ffUn ist. I. G. Zimmermann, Mannheim, 8. 2 Nr. 11.
n Schutz vom 22. Juli 1897. — o. Gebrauchsmuster,
io» un gen: Nr. 101340. Aus einem Stück Draht ge-
«»eile Vorrichtung zum Aufhängen oon Trockenelementen. Oscar
«Mzer, Freiburg i. B. Mit Schutz vom 19. August 1898. —
> e, 101284. Vorrichtung zum Pökeln von Fleisch mit dreh-
Zylinder. Friedrich M. Bissinger, Mannheim 8 7. 18.
Mp Schutz vom 21. Juli 1898. — Nr. 101483. Maximal- und
"Mmal-Wasserstandsfernmelder für Mühlen u. dergl., gekenn-
s, Met durch ein mit einem elektrischen Läutewerk in Kontakt
Müde, vertical gerade geführte, durch Schwimmergefäß gehobene
ZMgesenkte Stange. Franz Klotz, Durlach. Mit Schutz vom

Paris, 27. Sept. Das gestern Abend verbreitete Ger
rücht von der Demission Vigers bestätigt sich nicht.
Viger bekämpfte im Ministerrathe die Revision, fügte sich
aber nach dem Vorgehen Sarnens vor der Entscheidung
der Mehrheit des Ministerraths.
Paris, 27. Sept. Oberst Picquart hat von mehr
als sechshundert französischen Offizieren Glückwunsch-
schreiben zu seiner Haltung in der Affaire Drehfus em-
pfangen. Insbesondere erhielt er von sämmtlichen Offi-
zieren des 4. Tirailleur-Regiment, dem er früher ange-
hörte, die ehrendsten Sympathiebezeugungen.
London, 27. Sept. Die Königin ernannte den Sirdar
Kitcherer Pascha zum Pair des vereinigten Königreichs.
Für die Redaction veranrwortltch: F. Montua in rwidelbera.

Neueste Nachrichten.
London, 26. Sept. (Franks. Ztg.) Die China Ga-
zette veröffentlicht einer Meldung des Bureau Dalziel aus
Shanghai zufolge ein interessantes Interview mit dem
verfolgten Reformer Kang In-Wei. Danach hätten
die Kaiserin-Wittwe und der Kaiser einander schon seit
Monaten gehaßt. Der Kaiser war wirklich reformfreund-
lich; er stand mit den Reformern in Verbindung und er-
ließ zum Aerger der Kaiserin die reformerischen Edikte.
Er war sogar schon im Begriff, zu befehlen, die Chinesen
sollten ihre Zöpfe abschneiden und europäische
Kleidung tragen, die buddhistischen Tempel sollten ge-
schlossen und eine besondere Art des Christenthums, das
der Kaiser den Lehren der Missionare entnommen, sollte
eingeführt werden. Die Kaiserin erhob erst Vorstellungen,
dann kam der Konflikt. Der Kaiser gab Kang In-Wei
noch rechtzeitig eine Warnung, so daß er fliehen konnte.
Kang In-Wei meint, die Kaiserin und Li Hung Tschang
würden den Kaiser umbringen lassen, da sie sonst nicht
vor ihm sicher wären. Die Reformer würden jetzt massen-
haft verfolgt. Kang In-Wei hat die Dokumente, die be-
weisen, daß hinter der Kaiserin und Li Hung Tschang
Rußland steckt. Diese Dokumente hat er den englischen
Behörden ausgeliefert. Kang In-Wei begibt sich auf dem
englischen Dampfer „Ballarat" nach Hongkong.
Wolff's Telegraphenbureau.
Gera, 27. Septbr. Das Tageblatt meldet: Der Führer der
gewerkschaftlichen Bewegung im Fürstenthum Reuß, Bäcker
K-, ist unter Hinterlassung mehrerer Tausend Mark Schulden
und unter Zurücklassung seiner Familie flüchtig geworden.
4 M. 9 T. alt, S. des- Bäckers
Martin Gänger.
23. Rentnerin Johanna Wimmer,
71 I. 9 M. 27 T. alt, ledig.
Julia Rüdiger geb. Ehsich, 50 I.
8 M. 13 T. alt, verw.
Friedrich Karl Rimmler, 10 I.
2 M. 22 T. alt, S. d. Locomotiv-
führers Martin Rimmler.
Taglöhner Georg Beck von Gönn-
heim, 24 I. alt, verh.
Sept. Eheaufgebote.
18. Schuhmacher David Adolf Morr
mit Katharina genannt Anna
Heitzmann.
18. Kaufmann Johann Friedrich Götz
mit Eva Katharina Schleyer.
Zimmermann Johann Wilhelm
Dieter mit Ida Maria Luise
Maltzahn.
Tüncher Valentin Eisenhauer mit
Barbara Anna.

Gebetsg ottesdienst.
Mittwoch, 28. September.
Peterskirche: 5 Uhr: Herr Stadtpfarrer Hönig.
DLre" ssoOO n
Die größte Verbreitung aller liberalen Zeitungen großen
Stils im In- und Auslande hat unzweifelhaft das durch Reich-
haltigkeit und sorgfältige Sichtung des Inhalts sich auszeichnende,
täglich zweimal in einer Morgen- und einer Abendausgabe, auch
Montags erscheinende Berliner Tageblatt und Handels-
Zeitung nebst seinen 5 werthvollen Beiblättern: dem farbig-
illustrirten Witzblatt HH, der illustrirten Sonntagsbeilage
Deutsche Lesehalle, dem feuilletonistischen Beiblatt Der Zeitgeist,
der illustrirten Fachzeitschrift Isobvisobs kunäsobau und den
Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirth-
schaft. Im Roman-Feuilleton des nächsten Quartals erscheint
„Anonym" von Maria Stahl. Die Vorzüge dieses Romans
sind: bewegte, konfliktreiche Handlung, vornehme Sprache, Tendenz
von gesunder Moral, dabei modernes Fühlen. Eugen Wolf, v
zur Zeit in Europa, hat uns noch einige interessante Reise-
schilderungen aus Ostasien für das nächste Quartal zugesagt.
Ausführliche Parlamentsberichte erscheinen in einer besonderen
Ausgabe, die, noch mit den Nachtzügen versandt, am Morgen des
nächstfolgenden Tages den Abonnenten zugehen. Ein viertel-
jährliches Abonnement des 8.1. kostet 5 Mark 25 Pfq. bei allen
Postanstalten Deutschlands. Annoncen finden im 8. I., nament-
lich in den gebildeten und besser situirten Kreisen die erfolgreichste
Verbreitung._
Z2ÜI». SLÄoliK, Lttii8kiiÄiifijttllA,
i' .
kkvtogrupdlen »ll«r 8ünck«r.
ItalisL sUsiQ Äbsr 1000 Llatt.
h-llplerslloli« unck 8muills-ttilck«i- van lleickelbsrx.
^nsstsiiung von Lnn8t- null Knn8tgswsrbtiollsn SsgsnEncksn
lMrMur, 25,
Hsrrsnssloir 4 Stüllls.
vsmsnsstorr mit nsiLsrsrrr HssrtroolLsiL-
Lppsrst (5—10 Ain. IroeksnLsit),
v. msä. 4utorit. bsrutbsn, vists bäobsts Volltcommsnstsit io H^gisns

Hausdiener Friedrich Wilhelm
Paul Wulff mit Wilhelmine
Luise Räpple.
20. Maurer Georg Michael Pfeiffer
mit Louise Ueberle.
20. Kaufmann Max Werner mit
Margaretha Alwine Auguste
Cordes.
21. Vizewachtmeister Adolf Zölle mit
Luise Götz.
21. Hallenacbeiter Ernst Häßlin mit
Katharina Barbara Götz.
21. Diener Johann Pfreundschuh mit
Eva Elisabeth Johann.
Sept Eheschließungen.
24. Bahnbeamter Johannes Ernst
Heberer mit Christina Jenne.
24. Wagner Heinrich Valentin Feßen-
becker mit Wilhelmina Beck, Wwe.,
geb. Leonhardt.
24. Architekt Anton Beck mit Luise
Christina Lang.

_ Privat». Man verlange Muster de« Gewüm'auen.
von LIien L K0U88KN, Ovkfsiü
Sali. Olir. I-SS8, Oonckitorsi, ü^aotsrras^s »r. 174.
kälials uabs äer kksräsbsllo- unä dlsbsnballo-kluItssttsHs
Lsisplloo 136. Sopliisastrssss IS. Islspbon 136.
SpsLiutltät: VLooolsLs- unä vssssi-ts - Soadaas
Kekeoi-ensv, Umonnllsn, lliqueui-e, Veins.
Hstim siitl OrHmss gskiillls Dssssrts.

Witterungsbevvachrungen.
Heidelberg, 27. Sept Thermometerstand (nach 0.) Morgens
7 Uhr: -i 6,4" Niederster Stand seit gestern Morgen: -st 3,8";
höchster: -st 15,4" Wind: SO. Himmet: zeitw. wolkenleer.
Barometerstand: Morgens 7 Uhr: 749.1 mm
Briefkasten.
Hrn. G. Wir haben zunächst die betr. Behörde von dem von
Ihnen gerügten Unikum in Kenntniß gesetzt, die dessen Beseitigung
unzweifelhaft veranlassen wird.
 
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