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Heidelberger Zeitung — 1899 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.39312#0572
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englisch-russischen Abkommens der russische Ge-
sandte Giers an die chinesische Regierung das Verlangen
gestellt habe nach Konzession einer Zweiglinie der trans-
mandschurischen Bahn nach Peking und ob die chinesische
Regierung dieses Verlangen abgelehnt habe. Unterstaats-
sekretär Brodrick bejahte beide Fragen. Die weitere Frage,
ob der russische Minister des Aeußeren dem englischen Bot-
schafter nicht versichert habe, daß Rußland keine Konzession
verlange, sondern nur freundschaftlich darum nachgesucht
hätte, China möge im Prinzip das Recht zu dem Bau
einer solchen Bahn zugestehen, falls russische Staatsan-
gehörige darum sich bewerben — diese weitere Frage behielt
sich Brodrick vor, später zu beantworten.

Aus Stadt und Land.
Heidelberg, 2. Juni.
X Aus dem Stadtrath. In den Stadtrathssitzungen
vom 25. v. M. und 2. d. M. wurden u. A. folgende Gegenstände
zur Kenntniß bezw. Erledigung gebracht:
1) Das Ergebniß der Heugrasversteigerung vom 19. Mai mit
einem Erlös von 507 90 iL wurde genehmigt.
2) Folgende Bauvorhaben werden nicht beanstandet:
a. Vergrößerung der Ofenfabrik von I. Heinstein,
b. Erbauung eines Dienstgebäudes für die Gr. Wasser-
und Straßenbau-Inspektion sowie für die Gr. Kultur-
Inspektion an der Treitschkestraße,
o. Erbauung eines Beamtenwohnhauses auf dem Gelände
des Güterbahnhofes der Süddeutschen Eisenbahn-
Gesellschaft.
3) Die Stelle eines Feldhüters im Gemarkungstheil Neuen-
heim wurde dem Landwirthe Robert Karch übertragen.
4) Die Rechnungen des Evang. Almosenfonds, des Kath.
Hospitalfonds und der Rentzler'schen Gewerbeschulstiftung für
1898 wurden für vorgeprüft erklärt und anerkannt.
5) Die Schenkung der Familie des Herrn Johann Stephan
Werner an die städtische Kunst- und Alterthümersammlung, be-
stehend in 2 alten Siegeln und 3 älteren Urkunden, wurde
dankend entgegengenommen.
6) Nach den Zusammenstellungen der Kasse und den Auf-
zeichnungen der. Verwaltung des Schlacht-und Viehhofes wurden
im März und April zusammen 695 Stück Großvieh, 4032 Stück
Kleinvieh und 8 Pferde im Schlachthaus geschlachtet, auf dem
Viehhofe aber 121 Stück Großvieh und 2806 Stück Kleinvieh
zum Verkauf gebracht.
7) Folgende Vorlagen an den Bürgerausschuß wurden fest-
gestellt :
s. die Korrektion der Lutherstraße,
i>. die Erwerbung von Grundstücken beim Philosophenweg
und in der Kutzelheck,
o. Ankauf der v. Gayette'schen Liegenschaft im Klingenteich.
8> Der Herr Maschinen-Jnspektor der Gr. Badischen Staats-
eisenbahnen dahier, welchem von den Klagen der Anwohner des
Bahnhofes über die Rauchbelästigung der Lokomotiven Kenntniß
gegeben wurde, theilte hierauf dem Stadtrathe mit, daß zur Zeit
Rauchverzehrungsapparate bei der Bahnverwaltung probirt werden,
um den Rauch in den Bahnhöfen auf ein erträgliches Maaß zu
vermindern. Wenn diese Versuche befriedigend ausfallen, so
sollen die fraglichen Apparate in kürzester Frist auf der ganzen
badischen Bahn zur Einführung gelangen. Einstweilen seien von
Neuem strenge Weisungen an das Personal ergangen, beim An-
feuern der Lokomotiven der möglichsten Rauchverminderung sich
zu befleißige», andernfalls strenger Bestrafung gewärtig zu sein.
A Rudersport. Die am Donnerstag Nachmittag abgehaltene
interne Regatta des Heidelberger Ruder-Klubs fand
bei herrlichem Wetter statt, nur war die drückende Hitze sowohl
für die Ruderer wie für die Zuschauer etwas zu stark. Der Fest-
platz unterhalb der neuen Brücke war von den eingeladenen Gästen,
darunter auch Mitglieder benachbarter Rudervereine, dicht besetzt.
Von Herrn Stadtrath A.Ueberle war noch in dankenswerther Welse
der „Perkeo" zur Verfügung gestellt worden, so daß ein Theil
der Gäste vom Wasser aus die Rennen verfolgen konnte. Es
gelang, die Rennen sämmtlich auf die Minute zu starten. Das
Ergebniß war folgendes: 1. Anfänger-Vierer für Gymnasiasten.
Es siegte das Boot Carola mit 3'/z L-, indem es die 1100 Meter
lange Strecke in 3'35V-" zurücklegte. 2 Zweier ohne Steuermann.
Es siegte das Boot Karl mit Leichtigkeit, da im anderen Boote
im letzten Augenblick ein nicht eingefahrener Ersatzmann eintrelen
mußte. 3. Zweiter Vierer. Es siegte die zweite Gymnasiums-
Mannschaft mit 6 Längen in 4' 18"/>>" im Boote Phönix gegen
die Junior Mannschaft, welche das etwas schwerere Boot Ruperta
fahren mußte. 4. Neulings-Vierer für Gymnasiasten. Es siegte
das Boot Carola in 4' 46'^" mit 1"/« Längen. 5. Großer Vierer.
Es siegte die akademische Mannschaft in 4' 8^" mit Länge
gegen die erste Gymnasiums-Mannschaft, welche anfangs zurück-
geblieben war, im Endspurt aber den Siegern bedrohlich auf-
rückte. 6. Anfänger-Vierer. Dieses Rennen wurde am heftigsten
bestritten; erst im Endspurt gelang es dem Boot Pfalz mit 1 Länge
das Boot Carola hinter sich zu lassen, bei einer Fahrzeit von
4'45". — Als Preise waren schöne Erinnerungsgaben von den
Herren L. Kochenburger, A. Bürkle, Prof. Dr. Ullrich, S. Wolfs,
einem ungenannten Professor und S. Löwenthal gestiftet. Nach
Schluß der Rennen wurden diese Preise durch Fräulein Kehrer
an die Sieger vertheilt. Außerdem war noch von Herrn Fabrikant
Grohe ein Preis für die schnellste Fahrzeit gespendet worden. —
Abends trafen sich Gäste und Ruderer zu einer geselligen Zu-
sammenkunft im Gartensaale der Harmonie, wobei die Militär-
kapelle, wie schon am Nachmittag, durch Musikoorträge mitwirkte.
Nachdem der Präsident in seiner Begrüßungsrede aus das fernere
Gedeihen des Ruder-Klubs gesprochen hatte, brachte Herr Geh.
Hofrath Dr. Kehrer ein Hoch auf Kaiser und Großherzog
aus. Außerdem wurden noch Toaste ausgebracht auf die Damen,
auf die fremden Rudervereine, auf die Mitwirkenden und Förderer
der Regatta, auf Prof. Dr. Kehrer und auf den Präsidenten und
seine Gemahlin. Erst spät trennte man sich in fideler Stimmung
mit dem Bewußtsein, daß die Veranstaltung zur Förderung des
so gesunden Rudersports in Heidelberg viel beigetragen habe.
I>. Strafkammersitzung vom 2. Juni 1899. Vorsitzender:
Herr Landgerichtsrath Gerner.
1. Schutzmann Gottlieb Müller von hier steht unter der
Anklage der Körperverletzung in drei verschiedenen Fällen. Am
4. December v. I. wurde er von einem durch ihn früher zur
Anzeige gebrachten übel beleumundeten Menschen Nachts auf der
Straße zur Rede gestellt und dabei schwer beleidigt und bedroht.
Der Betreffende wurde deshalb zur Wachtstube verbracht, setzte
hier jedoch seine Beleidigungen fort und wurde nun von dem in
Erregung gerathenen Müller mit einem Gegenstand (ein Farren-
schwanz soll sich damals auf der Wachtstube befunden haben)
geschlagen. Am 17. Januar traf Müller Nachts -/,2 Uhr
im Zwinger noch mehrere Herren und Damen zechend an und
forderte dieselben zum Verlassen der Wirthschaft auf. Man ver-
weigerte dies und auch die Angabe von Namen, so daß schließ-
lich auf der Straße eine Rauferei entstand, bei welcher Müller
sich der Körperverletzung abermals schuldig gemacht haben sollte.
Die heutige Verhandlung ergab jedoch, daß er hier in Nothwehr
gehandelt hatte, da er angegriffen, zu Boden geworfen und so
geschlagen worden war, daß er mehrere Tage dienstunfähig ge,
wesen ist. Gegen eine Anzahl Zeugen, die in dieser Sache ver-
dächtig erschienen und deshalb nicht vernommen wurden, stellte
Gr. Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren in Aussicht. Schließ-
lich verabreichte Müller einem in dieselbe Angelegenheit ver-
wickelten Kutscher in der gleichen Nacht ayf der Wachtstube eine
Ohrfeige. Wegen dieses Vorfalls und des vom 4. Dec. wurde
der Angeklagte unter Annahme mildernder Umstände in eine
Geldstrafe von 8 verurthetlt.

2. Karl Gustav Weber, Friedrich Schuppel und Philipp
Jacob Krauth, drei zwanzigjährige Burschen von Leimen,
hielten im März d. I. einen an ihnen vorübergehenden Burschen
aus Sandhaufen an und zwangen ihn unter Androhung von
Schlägen, ein Vaterunser zu beten. Von den deshalb wegen
Nöthigung Angeklagten wurden Weber und Krauth freigesprochen
und Schuppe! zu 25 Mk. Geldstrafe verurtheilt.
3. Gegen den 17jährigen August Valentin Haas, Friseur
von hier, wird wegen Verbrechens im Sinne des 8 176' unter
Annahme mildernder Umstände eine Gefängnißstrafe von sechs
Wochen verhängt. Die Verhandlung ging unter Ausschluß der
Oeffentlichkeit vor sich.
4. Franz Baumeister, 23 Jahre alt, Maurer von Wiesen-
bach, hatte seinem Arbeitgeber ein Faß Bier und in einem Laden
3 Paar Hosen gestohlen; außerdem hatte er durch allerhand Vor-
spiegelungen versucht, sich auch baares Geld zu erschwindeln. Er
erhält heute eine Gefängnißstrafe von 6 Monaten und 1 Woche.
5. Zwei rauflustige und deshalb schon öfter vorbestrafte
Burschen von Wieblingen, Jos. Adam Hemmerich und Peter
Wolf, hatten sich während der Kaisergeburtstagsfeier in einer
Wirthschaft zu Wieblingen der Beleidigung, des Widerstands und
der Ruhestörung schuldig gemacht und waren deshalb vom
Schöffengericht zu Heidelberg Hemmerich zu 2 Monaten 2 Wochen
Gefängniß und 3 Tagen Haft, Wolf zu 3 Wochen Gefängniß
und 3 Tage» Haft verurtheilt worden. Die hiergegen eingelegte
Berufung wird heute zurückgewiesen.
6. Karl Vogt aus Offenbach hatte eine schöffengerichtliche
Strafe von 3 Wochen Gefängniß wegen Hausfriedensbruchs er-
halten, den er in einer Wirthschaft, wo ihm der Aufenthalt wegen
seines Betragens untersagt worden war, begangen hatte. Seine
hiergegen eingelegte Berufung wird verworfen.
7. Die Anklagesache gegen Georg Barth wegen Beleidigung
wurde wegen Ausbleibens eines Zeugen vertagt.
8. Gegen den hiesigen Universitätsreitlehrer Josef Fest war
seitens des Bezirksamts eine Strafverfügung von 20 Mk. erlassen
wegen Thierquäl.ei, die er dadurch begangen haben sollte, daß
er seinen Pferden im März dieses Jahres 9 Tage lang keinen
Hafer sondern nur schlechtes Heu und Kleie gefüttert habe. Das
Schöffengericht, bei dem der Angeklagte Entscheidung beantragt
hatte, kam zu einem freisprechenben Urtheil und gegen dieses
Wurde von der Behörde Berufung eingelegt. Der Gerichtshof
konnte sich von der Schuld des Angeklagten nicht überzeugen,
schloß sich dem in sehr eingehender wissenschaftlicher Weise be-
gründeten Urtheil des Untergerichts an und wies die Berufung
zurück.
9. Der Kaufmann Johann Balduf von hier wurde wegen
Beleidigung eines Reisenden vom Schöffengericht zu 25 Mark
Geldstrafe verurtheilt. Die hiergegen eingelegte Berufung wurde
als unbegründet verworfen.
— Polizeibericht. Ein Mechaniker, der eine Uhr entwendet
hatte, wurde gestern verhaftet. Neun Personen kamen wegen
Ruhestörung und Unfugs zur Anzeige.
ch Aus dem Amtsbezirk Heidelberg, 3. Juni. Der seit eini-
gen Tagen vermißte Fuhrknecht vom Lingenthalerhof hat,
wie sich inzwischen herausstellte, das Pferd an einen Pferde-
wetzger hier um 40 Mk. verkauft. Dagegen ist der Verbleib von
Bursche und Wagen noch nicht ermittelt.
IM. Schwetzingen, 2. Juni. Ein schauerlicher Anblick bot
sich heute Nacht dem Bahnwart Stapf, der auf der Lokalbahn-
haltestelle Brühl stationirt ist. Derselbe ging gegen 1 Uhr die
Strecke ab und stieß dabei auf eine Leiche, die er nach näherer
Besichtigung als die seines 24 Jahre alten Sohnes erkennen mußte.
Der Verunglückte war Abends auf der Rheinau und ging von da
der Bahn entlang nach Hause, wobei er ca. 150 Meter von seiner
elterlichen Wohnung von einem Zuge erfaßt und überfahren
wurde. Der Verunglückte war ein fleißiger junger Mann und
eine Stütze seiner Eltern.
Kleine Zeitung.
g. Zeitgemäße Betrachtungen. Der sogenannte Wonne-
mond — ist endlich überwunden; — er hat mit Wonne uns ver-
schont, — hat uns geplagt, geschunden. — Mit Regen, Kühle,
Sturmesweh'n — war dieser Mai durchaus nicht schön. — Nun
aber naht die warme Zeit; — schon lagern Sommersgluthen —
auf Feld und Au. zum Sprung bereit — in kühle Wassers-
fluthen — ist alle Welt bei dieser Hitz', — denn was erfrischet,
das ist nütz, — und mit der Zeit der Nosen — erschien auch die
der Badehosen. — Dem Dreyfus knospt zu dieser Stund', —
— nachdem er lang gelitten, — der Freiheit Rose aus dem
Mund — des Rechrs, das man erstritten — für ihn in langen,
schweren Müh'n. — Ost schien es schier erwürget. — Nun mag
ihm Daseinsfreude blüh'n — auf's Neu' und fest verbürget. —
Im großen Bad der Reinigung^— ward Frankreichs Ehr' ge-
waschen — von Männern, denen Steinigung — man drohte, falls
die Maschen — des Netzes sie nicht zugeschnürt — und zuknüpft
beließen,— in welchem Dreyfus, fortgeführt, — für fremde Schuld
mußt büßen. — Sie haben sich für's Recht gewehrt, — erschrecken
ließ sich Keiner. — D'rum seien sie stets hoch verehrt, — geachtet!
Fidel Greine r.
— Dresden, 1. Juni, Der Bauarbeiter Ludwig erdrosselte
seine Frau und sein kleines Töchterchen, übergoß deren Lager-
stätte mit Petroleum und zündete sie an. Die Feuerwehr fand
die beiden Leichen vor- Der Thäter ist geflüchtet.
— Der 1. Deutsch-Evangelische Frauentag findet in Kassel
vom 5. bis 7. Juni statt. Auf der Tagesordnung steht: Die
Berathung über die Satzungendes Deutsch-Evangelischen Frauen-
bundes und Begründung desselben. Wahl des Vorstandes und
Vorortes, sowie Vorträge über: die Frauenthätigkeit auf dem
Gebiete der Krankenpflege; die Frauenthätigkeit auf dem Ge-
biete der Armen- und Waisenpflege; die Bestrebungen zur
Hebung der hauswirthschaftlichen Frauenbildung; die Berufs-
bildung für gewerbliche Thätigkeit; der Lehrerinnenberuf und
seine Weiterentwicklung; die Evang. Jungfrauen-, Ladnerrnnen-
und Arbeiterinnenvereine; die Frau und die Alkohol-Frage; die
Bewahrung der gefährdeten und die Rettung der gefallenen
Töchter unseres Volkes. _
Theater- und Kunftnachrichten.
Mannheim. (Großh. Hof- und Nationaltheaier.) Sonntag,
4. Juni (Ab. L): „Götterdämmerung." Montag, 5. Juni
(Ab. „Jugend."
Karlsruhe. (Großh. Hoftheater.) s. Im Hoftheater in Karls-
ruhe: Sonntag, 4. Juni: Einmaliges Gastspiel von Herrn Alois
Burgstaller von Bayreuth: „Siegfried." Siegfried: Herr Alois
Burgstaller. Montag, 5. Juni: „Der Barbier von Sevilla."
Dr. Bartolo: Herr Hermann Steffens vom Theater des Westens
in Berlin als Gast. Dienstag, 6. Juni: „Die Sternschnuppe."
Mittwoch, 7. Juni: „Lobetanz." Freitag, 9. Juni: „Morgiane."
„Balletdtvertissement." Samstag, 10. Juni: „Cyrano von
Bergerac." Sonntag, 11. Juni: „Der Bärenhäuter." — b. Im
Theater in Baden-Baden: Donnerstag, 8. Juni: „Die Stern-
schnuppe/_
Handel und Berkehr.
Frankfurt, 2. Juni. Effektensocietät. Abends 6 Uhr.
Oesterr. Credit 224.50 b. Diskonto-Kommandit 198.90—199 b.
Nattonalbank für Deutschland 148.80 b. G. Darmstädter Bank
154.20 b. Deutsche Bank 211.40 b. Bank für industr. Unternehm.
120 b. G. Dresdner Bank 164,50 b. Banque Ottomane 117.60 B.
50 G. Berliner Bank 119.60 b. G. Lombarden 28.90 b. ult.,
29.10 b. cpt. Northern 76.60 b. Gotthard-Aktien 146.80 b.
6'/i—6'/z Uhr: Harpener 207.80.
Bet mäßig belebtem Verkehr erfuhren Montanaktien leichte
Abschwächung, Spanier waren gebessert, die übrigen Gebiete
zeigten wenig Veränderung.
Frankfurt, 2. Juni. Heidelberger Obligationen 3V-pCt.
: von 1894: 95 - b. G.
: Berlin, 2. Juni. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-
gesellschaft 156.25 G.

Heidelberg, 3. Juni. (Marktpreise.) Heu per Centuer
2.20 bis 2.30, Korn-Stroh per Ctr. 2.10 bis 2.20, gem.
Xt 1.10 bis 1.30, gelbe Kartoffeln per Centner 2.50 bis 2.60,
Salatkartoffeln per Ctr. 3.— bis 3.20, Butter in Ballen
1.15 bis 1.20, in Pfund 1.25 bis 0.00, Spargeln per
Pfund 40 bis 60 Kirschen 45 bis 60 -A Zwiebeln 9 bis
12 Knoblauch 40 bis 00 Bohnen 60 bis 70 ^ Erbsen
25 bis 40 Gelbrüben 4 bis 0 Eier per Stück 5 bis 7
per Hundert 5.— bis 5.60, Nüsse per Hundert 80 bis 00
Erdbeeren per Pfund 1.80 bis 2.—, Ananas 1.50 bis
1.80, Blumenkohl per Stück 40 bis 70 Weißkraut 20 bis
30 Wirsching 5 bis 25 Kohlrabi 4 bis 12 Boden-
Kohlrabi 8 bis 12 Sellerie 1 bis 10 Lauch 1 bis 3
Rettich 2 bis 6 Meerrettich 5 bis 25 Gurken 20 bis
50 Weiße Rüben per Stück 0 bis 0 Rothe Rüben 1 bis
3 Kopfsalat 3 bis 8 Aepfel per Stück 10 bis 12 per
Pfund 30 bis 00 Gebund Petersilie 1 bis 2 Gebund
Schnittlauch 1 bis 2 A Gebund Radieschen 2 bis 3 -A Maikräuter
2 bis 3 Carotten 4 bis 6 — Fische: Aal per Pfund
0.80 bis 1.20, Aalraupe 60 bis 80 Weißfische 35
Knülps 40 bis 60 Hecht 0.80 bis 1.—.

Neckar.
Heidelberg, 3., 1,40, gef. 0,04m
Heilbronn. 1., 0,85, gef 0,05m
Mannheim, 2., 4,90, gef. 0,13m

LttafserftandSnachrichten.

Rhein.
Lauterburg, 1., 5,09, gef. 0,14m
Maxau. 31., 5,31, gef. 0,00m
Mannheim. 2., 4,92, gef. 0,13m

Verloofungen.
Badische 100 Thlr.-Loose vom Jahre 1867. Ziehung
am 1. Juni 1899. Hauptpreise: Nr. 113039 ä 300000
Nr. 55478 s 48 000 Nr. 86438 s 18 000 Nr. 93535 s
4800 Nr. 61862 102569 118070 je 2400 «Ohne Gew.)

Neueste Nachrichten.
Leipzig, 2. Juni. (Franks. Ztg.) Der wegen Maje-
stätsbeleidigung verfolgte Franklin Wedekind („Sim-
plicissimus"-Affaire) hat sich heute Abend, direkt von Paris
kommend, der hiesigen Polizeibehörde freiwillig gestellt.
Elbing, 2. Juni. Der Kaiser fuhr heute Nachmittag
4'/, Uhr von Cadinen ab und bestieg um 6 Uhr in Eich-
walde bei Elbing den Sonderzug.
Paris, 2. Juni. Der K a s s ation s h o f berieth den
ganzen Nachmittag. Dem Vernehmen nach legten erst 8
Mitglieder des Gerichtshofes ihre Ansichten dar. Unter
diesen Umständen werde die Berathung auch morgen Abend
noch nicht beendet, das Urtheil nicht vor Montag
gefällt werden. Die Berathung wird sich hauptsächlich mit
der Frage befassen, ob vom Gerichtshof des Kassations-
hofes das Urtheil ohne Verweisung an ein neues Kriegs-
gericht ausgesprochen werden soll.
Wülff's Telegraphenbureau.
Wien, 3. Juni. Der Kaiser empfing gestern Vor-
mittag den Ministerpräsidenten Graf Thun, und Nach-
mittags den Minister des Aeußern, Grafen Goluchowski,
in besonderen Audienzen.
Wien, 3. Juni. Der Zustand des schwer erkrankten Compo-
nisten Johann Strauß wird als hoffnungslos
bezeichnet.
London, 3. Juni. Times und Daily Chronicle ver-
öffentlichen heute Interviews mit Esterhazy, die von ihm
unterzeichnet sind. Darin bekennt Esterhazy, daß er
das Vordere au auf Anregung des Obersten Sandherr
geschrieben habe.
Für die Redaction verantwortlich: F. Montua in Heidelder«!"
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Vs^sssr (5), L. Sobaupsrt, Lugust AMsr u. L. 15 Llatt
Origioal-kaäiruugoQ vou Lslix llollsubsig, Stuttgart._
Evangelische Gemeinde-Gottesdienste.
Sonntag, 4. Juni.
Providenzkirche: V-10 Uhr: Herr Stadtpfarrer Schwarz.
Christenlehre: Herr Sladtpfarrer Schwarz.
Heiliggeistkirche: ftzlO Uhr: Herr Stadtpfarrer Schmitt-
henner. Christenlehre: Herr Stadtpfarrer Schmitt-
henne r.
Neues Schulhaus III: '/zlO Uhr: Herr Stadtvikar Dörr.
Kindergottesdienft.
Providenzkirche: V,12 Uhr: Herr Stadtpfarrer Schück.
Abendgottesdienst.
Peterskirche: 5 Uhr: Herr Stadtvikar Bachmann.
Universitcktsgottesdienst.
Peterskirche: 11 Uhr: Herr Kirchenrath v. Lemm e.
Stadttheil Neuenheim. 4. Juni.
V.10 Uhr Vormittags. — Kirchengemeindeversammlung.
5 Uhr Nachmittags: Abendgottesdienst.
Herr Stadtpfarrer Schneider.

Evangelischer Diakonifsen-Berein.
In der Kapelle Plöckstraße 47.
Sonntag, 4. Juni, Vormittags '/,10 Uhr: Predigt von Herrn
Prediger Proß. Vormittags 11 Uhr: Sonntagsschutt-
Nachmittags 5 Uhr: Bibelstunde von Herrn Stadtmissionar
Ruprecht.
Donnerstag, 8. Juni, Abends '/.9 Uhr: Bibelstunde von Herrn
Prediger Proß.
Stadttheil Schlierbach im neuen Schulhaus.
Sonntag, 4. Juni, Nachmittags '/,2 Uhr: Sonntagsschu^
Nachmittags 8 Uhr: Bibelstunde von Herrn Stadtmisstonw
Ruprecht. ___

Altkatholischer Gemeinde-Gottesdienst.
Sonntag, 4. Juni.
Vormittags '/-IO Uhr: Hochamt mit Kinderlehre in der Heilig
getstkirche.
_Herr Sladtpfarrer Dr. Stubenvoll._
Industrie- u. Kimstgemrdeschule für Frauen-
12 Kettengaffe 12 — Eingang neben der Oberrealschule. —
Unterrichtskurse in: Hand- und Maschinennähen; theor. u»
prakt. Anleitung und Ausbildung f. Wäsche u. Garderobe; Flicke»'
Stopfen u. Kunststopfen; Putz; Bügeln; Weiß- u. BuntstickereieN'.
Nadelmalerei; Klöppeln; Maerams; Frivolitäten; Kerb schm»"
Holzbrand; Lederschnittarbeiten; Zeichnen und Malen re.
Prospekte und nähere Auskunft durch
Die Vorsteherin.
 
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