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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229 - 255 (1. Oktober 1901 - 31. Oktober 1901)
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zu verlangen. Beide Verordnungen treten am 1. No-
vember dieses Jahres in Kraft, an Stelle der anderen.
Elsaß-Lothringen.
Straß bürg, 22. Ökt. lieber die Stellung der
Straßburger philosophischen Fakultät zum
Falle Spahn herrschte bislang vielfach noch Unklarheit.
Ganz irrig war die Meldung, daß die philosophische Fa-
kultät eine Protesterklärung vorbereiie. ,, Der Sachverhalt
ist vielmehr folgender: Der Straßburger Universität ist bei
ihrer Gründung das Recht verliehen worden, in sehr wich-
tigen Angelegenheiten sich unmittelbar an den Kaiser wenden
zu dürfen, ein Recht, das ihr bei der Feier des 25jährigen
Bestehens der Hochschule noch ausdrücklich wiederholt wurde.
Als nun die Absichten der Negierung in Bezug auf die
Ernennung Dr. Spahns offenbar wurden, da beschloß die
Fakultät einstimmig, von jenem Recht Gebrauch zu
machen und unter Angabe der schon genügend besprochenen
Gründe zu bitten, von einer Ernennung Dr. Spahns ab-
Jusehen. Daß dieses Gesuch keinen Erfolg hatte, beweist
Las Telegramm des Kaisers. Es ist aber nicht überflüssig,
Darauf hinzuweisen, daß die Fakultät bei ihrem Versuch,
Die drohende Ernennung zu vereiteln, sich in den ihren
Befugnissen gesteckten Grenzen hielt und nicht, wie von ge-
wisser Seite die Sache dargestellt und gegen die Fakultät
ausgebeutet wurde, sich zu einer Protesterklärung hat ver-
leiten lassen, zu der sie nicht berechtigt war.

Aus der Karlsruher Zeituug.
— Maschineningenieur-Praktikanten. Die Kan-
bidaten des Maschineningenieurfaches Karl Stratthaus von
Mannheim, Hermann Oesterlin von Mannheim und Theodor
Wacherer von Pforzheim sind aufgrund der ordnungsmäßig
bestandenen maschinentechnischen Staatsprüfung unter die Zahl
der Maschineningenieur-Praktikanten ausgenommen worden. c,

Ausland.
Holland.
Brüssel, 24. Okt. Die sozialistischen
Hafenarbeiter in Antwerpen erklärten sich
rm Prinzip mit dem-Amsterdamer Boy-
kottplan gegen englische Schiffe einverstan-
den.
England.
London, 24. Okt. Bullers Schicksal erweckte
Ler „Frkftr Ztg." zufolge, viel Sympathie in der Be-
völkerung und in der Armee. Die Empfindung, daß dem
General, der in Südafrika sein Bestes gethan hat und
schließlich doch Ladysmith befreite, großes Unrecht ge-
schehen sei, ist weit verbreitet. Buller erhielt gestern
Briefe und Telegramme in großer Zahl und nament-
lich in seiner Heimat Devonshire ist die Entrüstung all-
gemein. Der „Daily Telegraph" sagt, wenn morgen
Parlamentswahlsn stattfänden, würde in Somerset-
shire kein einziger Regierungskandidat durchkommen;
vom Standpunkte der Parteitaktik habe die Regierung
Durch des Kriegsministers Brodrick entschlossenes Vor-
gehen gelitten. Das Daily Chronicle" bemerkt, der Fall
Wuller werde die wachsende Unpopularität der Regierung
voch steigern, doch habe Brodrick, nachdem er einmal
in Die Schwierigkeit hineingekommen sei, sein bestes gy-
ckhan, um wieder herauszukommen, nachdem Buller
Lurch seine erstaunliche Rede ihm die Gelegenheit dazu
geboten hatte. Daß Bullers Entlassung unmittelbare
politische Folgen haben wird, ist nicht wahrscheinlich,
La sich fast nur die radikalen Blätter seiner annehmen.
Dem „Daily Expreß" zufolge war es Lord Roberts
Ler Brodrick dazu veranlaßt«: gegen Buller einzuschreiten.
Wuller sei nach seiner Rede aufgefordert worden, seine
Entlassung zu verlangen, allein Buller lehnte dieses ab
und erklärte, er habe kein Vergehen begangen, das einen
solchen Schritt rechtfertigen würde. Am Dienstag Abend
kam dann ein expresser Bote des Kriegsministeriums
Zu Buller, der ihm seine Entlassung übergab. Buller
«nahm die Nachricht vollkommen ruhig wie etwas Erwar-
tetes hin.
Türkei.
Konstantino p el, 18. Okt. Mit dem gestrigen
Konventionszuge trafen hier fünf deutsche Dia-
konissinnen aus Berlin ein, welche auf Befehl des
Sultans für das von ihm in der Peraer Vorstadt
Schischli, unweit Aildiz, gegründete Kinderhospital zur
Krankenpflege engagiert wurden. Dieses „Hamidie-
sSpital" hat der Sultan vor einigen Jahren auf seine
Kosten erbauen lassen zum Andenken an sein ihm. durch
Len Tod entrissenes Lieblingstöchterchen. In diesem
Durchaus modern eingerichteten Kinderhospitale, dessen

vollauf entsprochen. Das Defizit ist in erster Linie auf
Las mißglückte Unternehmen der Festspiele und des hier-
für erstellten Spielhauses zurückzuführen.
— Die Witwe Kaiser Alexanders II., die als Für-
stin Jursewski mit ihm morganatisch vermählte
einstige Fürstin Dolgoruki hat sich in Biarritz zu zweiter
Ehe mit dem Kapitän der russischen Garde, Fürsten
Barjätinski, vermählt.
— Köln, 23. Okt. In Stollbergs Umgegend ist
gleichfalls eine Typhusepidemie ausgebrochen.
Zahlreiche Personen wurden in das Stollberger Kranken-
haus geschafft. Die Seuche soll durch den Genuß aus
öffentlichen Brunnen stammenden Wassers entstanden
sein. Die Behörden ordneten umfassende Desinfektionen
und sonstige Maßregeln gegen die Weiterverbreitung
der Krankheit an.
-— Könitz, 24. Okt. Gestern Abend 10 Uhr schoß
Ler Gütsinspektor Wunderlich aus Rache auf seinen
Gutsherrn, Stadtrat Heyse? sowie auf dessen Frau
und Tochter. Alle drei wurden verletzt, Heyse schwer am
Urm und Gesicht. Wunderlich wurde verhaftet.
— Schnelle Fahrt. Der Schnelldampfer des Nord-
deutschen Lloyd „Kronprinz Wilhelm" ist am 7. Oktober
früh 5 Uhr wohlbehalten in Plymouth eingetroffen.
Der Dampfer legte dis Ueberfahrt von Newyork nach
Plymouth in 8 Tagen und 9 Stunden unter Berücksich-
tigung des Zeitunterschiedes zurück. Trotzdem der Dam-
pfer während der beiden letzten Tags mit Nordweststurm
kämpfte, betrug die erzielte durchschnittliche Geschwindig-
keit 22,01 Seemeilen in der Stunde. Der Dampfer
wurde heute früh 9 Uhr in Bremen erwartet.

innere Ausstattung, besonders in der chirurgischen Ab-
teilung, zum größten Teile aus Deutschland bezogen
wurde, werden kranke Kinder kostenlos gepflegt; alle Um
terhaltungsspesen des Krankenhauses trägt der Sultan
persönlich. Was bisher wohl recht zu wünschen übrig
ließ — die große Lücke in der Pflege der armen, kranken
Kleinen — ist nun vom Sultan selbst ausgefüllt —-
dadurch, daß ebenso wie in dem türkischen Modellkranken-
haus Sülhane in Stambul deutschen Schwestern diese
Pflege übertragen wurde.
— Beim Löschen der Feuersbrun st in K o n-
stantinopsl beteiligten sich acht Offiziere und 90
Mann vom deutschen Schulschiff „Charlotte" an der Be-
kämpfung des Feuers. Der Sultan äußerte seine hohe
Befriedigung über das thatkräftige Vorgehen der
Deutschen.
Amerika.
Newyork, 14. Okt. Ein Dr. von Blowitz hat
soeben, einer Meldung aus Mexiko zufolge Vorberei-
tungen zur Einwanderung von 65000 Israe-
liten im Staate Sonora getroffen. Er hat eine Mil-
lion Acres Land gekauft. Näheres über die Sache weiß
man hier noch nicht.
— Aller Voraussicht nach wird der Mörder des Prä-
sidenten Mac Kinley, C z o l g o s z, am nächsten Dienstag
dem ersten gesetzlich zulässigen Tage, in dem Gefäng-
nisse von Auburn im Staate Newyork durch Elektrizi-
tät hingerichtet werden.
— Von Herrn Roosevelt haben die Leute in
den wenigen Wochen, seit er die Präsidentschaft führt,
mehr geredet, als von vielen seiner Vorgänger während
ihrer ganzen Amtszeit. Er lehnt sich gegen die Partei-
tyrannei auf, erklärt, er werde die Aemter nach Maß-
gabe der Tüchtigkeit, nicht nach der politischen Meinung
der Bewerber besetzen, gibt sich nicht die geringste Mühe,
die Parteihäuptlinge für sich zu gewinnen und hat vor
einigen Tagen sogar einen bislang streng eingehaltenen
gesellschaftlichen Grundsatz durchbrochen, indem er ei-
ne n N e g e r an seinem Tisch empfangen
hat. Freilich war sein Gast nicht ein beliebiger Schwar-
zer, etwa einer der widerwärtigen Gesellen, die uns als
Kellner auf Eisenbahnen oder in den Giasthöfen des We-
stens begegnen und die ihren Lebensberuf darin zu fin-
den scheinen, dem Fremden den Genuß zu verkümmern,
sondern ein hochgebildeter Mann, Herr Booker Washing-
ton, der Gründer und Leiter der Neger-Universität in
Tuskegee in Alabama. Trotzdem ist man in Amerika
starr über diesen Verstoß gegen die Etikette und man
erinnert daran, daß der einzige Angehörige der schwarzen
Rasse, dem der Vorzug zuteil geworden, Gast eines Prä-
sidenten im Weißen Hause zu sein, wenigstens königlichen
Geblüts gewesen sei — die Königin Liliuokalani von
Hawaii. Im Norden überwiegt in der Kritik eine ge-
wisse Achtung vor der Kühnheit, mit der Roosevelt
die politischen Emanzipationsgrundsätze auf den gesell-
schaftlichen Boden zu verpflanzen sucht, in den Südstaaten
dagegen, wo der Negerhab immer noch im Blute steckt,
entrüstet man sich aufrichtig, erklärt, Roosevelt habe die
Nation beleidigt und dadurch, daß er sich mit einem Ne-
ger zu Tisch gesetzt, das Vertrauen seiner Mitbürger
verscherzt. Schließlich wird sich auch im Süden die Em-
pörung über dieses Nationalverbrechen wieder legen,
aber der Vorfall ist doch bezeichnend und läßt erkennen,
daß aus dem Präsidentenstuhl zu Washington ein Mann
sitzt, der keine Neigung hat, in ausgetretenen Geleisen
zu wandeln.
Aus Stadt und L«ud
Heidelberg, 25 Oktober.
b Akademische Vorträge. In dem dritten Voxtrage,
den Dr. I. Hatschek auf Veranlassung der Handelskammer
und des Kaufmännischen Vereins vorgestern hielt, behandelte
der Redner in äußerst anziehender Weise die Arbciter-
s ch u tz g e s e tz g e b u n g. Ausgehend von der Fabrikgesetz-
gebung, die zuerst in England — allerdings in wenig voll-
kommener Weise und erst nachdem durch die bestehenden Miß-
stände Epidemien ausgebrochen waren — in die Wege geleitet
wurde, gab Dr. Hatschek ein anschauliches Bild von der wei-
teren Ausdehnung dieser Gesetze in England und von der
Entwickelung der Arbeiterschutzgesetzgebung in Deutschland.
Auch hier finden sich erst spät und zwar zunächst nur in ein-
zelnen Jndustriebezirken Ansätze zu gesetzlicher Regelung der
Verhältnisse. 1839 ergeht eine Verordnung, die die Beschäfti-
gung von Kindern unter 14 Jahren verbietet, 1853 werden
nach englischem Muster Fabrikinspektoren eingesetzt und werden
weitere Beschränkungen in der Beschäftigung von Kindern und
jugendlichen Arbeitern vorgenommen. In Süddeutschland kam
man erst später zu ähnlichen Vorschriften und wurde haupt-
sächlich durch Rücksichten auf die Schulbildung zu ihrem Er-
laß gedrängt. Das neue Reich übernahm das vorhandene
Material und wollte es weiter ausbauen, fand aber hartnäcki-
gen Widerstand bei den freihändlerischen Parteien, und bei
Bismarck, der für seine Arbeiterversicherungsgesetze fürchtete.
Er war der Ansicht, daß Arbeiterversicherungsgesetze und
-Schutzgesetze nebeneinander nicht gut bestehen könnten, er
wollte entweder eine vollkommene Ausgestaltung der Arbeiter-
versicherung oder eine ganz straffe Schutzgesetzgebung. Erst
unter Wilhelm II., der im Jahre 1890 in einer kaiserlichen
Botschaft zu einer internationalen Arbeiterschutzkonferenz
aufrief, gab Bismarck nach. Die Früchte dieser Konferenz
waren unbedeutend; doch wurde in Deutschland das wenige
Erreichte dazu benutzt, die Gesetzgebungen weiter auszubauen.
Die wichtigsten Bestimmungen, die getroffen wurden, waren:
das Verbot für gewisse Kategorien von Personen, Arbeits-
verträge abzuschließen, die Regelung des Arbeitsvertrags und
die Durchführung der Beaufsichtigung. Redner schildert so-
dann die teilweise Ausdehnung der Arbeiterschutzgesetzgebung
auf die Handlungsgehilfen und bemerkt in seinem Schlußworte,
daß Deutschland in dieser Gesetzgebung nicht an erster Stelle
stehe, sondern von der Schweiz überflügelt sei; es steht mit
England auf einer Höhe, während Frankreich weit zurückgeblie-
ben ist. Die Frage, ob eine weitere Ausgestaltung unserer
Arbeiterschutzgesetzgebung möglich sei, beantwortete der Red-
ner mit Ja, doch sei eine internationale Regelung von vorn-
herein aufzugeben. — Die zahlreichen Anwesenden gaben
ihrem Dank für die sehr belehrenden Ausführungen durch leb-
hafte«, Beifall Ausdruck.
Vo Gegen Milchpantscherei. Daß die Polizei den Milchhändlern
scharf auf die Finger steht, konnte man heute morgen am Oktroi-
häuschen an der Handschuhsheimer Landstraße beobachten. Hier
hatten ein Polizeiwachtmeister und ein Schutzmann mit der Milch-
wage in der Hand Aufstellung genommen und jedes Milchfuhr-
werk wurde einer Revision unterzogen.
A Vesitzwechsel Von der Schroedl'schen Brauereigesellschaft
kaufte die Wirtschaft zum „Deutschen Kaiser" in Neuenhetm
Herr Tbeob. Lenz zum Preise von 72000 Mark.
Druckfehler-Berichtigung. In dem gestrigen Berichte über

die „Zauberflöte" muß es statt „schneidiger Papageno" heißen:
„fymvathtsckier Papageno."
* Selbstmord. In der Nacht vom 23 auf den 21. d. Mts.
hat sich in einem hiesigen Hotel-Restaurant ein anscheinend in
den 20er Jahren stehender Reisender durch einen Schuß in den
Kopf entleibt. Name und Herkunft des Selbstmörders
konnten bis jetzt noch nicht festgestellt weiden.
^ K Aufgefundenes Skelett. Im hiesigen Stadlwalde
(St. Nikolaus-Schlag, nicht allzuweit von den „Drei Eichen")
wurde gestern das Skelett eines Mannes aufgefunden, der an-
scheinend schon vor längerer Zeit sein Leben durch Selbstmord
heendet bat. Von der Kleidung sind nur noch ganz geringe
Neste vorhanden, so daß es also nicht gut möglich ist, durch die
Kleidungsstücke den Namen des Toten zu ermitteln. Ein bei
der Leiche gefundener, aus starkem Leder gefertigter Geldbeutel
enthielt in Rcicksmünzen den Betrag von 7 Mt. 6 Pfg.
— Polizeibericht. Eine Arbeiterin wurde wegen Umherziehens,
ein Bergmann wegen Betrugs und ein Maurer wegen Betteln?
verhaftet. Wegen Unfug? kamen 4 Personen zur Anzeige.
Leimen, 23. Okt. (Charitas.) Letzten Sonntag
Nachmittag fand im Saale zur „Rose" dahier eine Versanmr
lung der altkatholrschen Sterbe-Kassen (Charitas), in Hei-
delberg, Zweigverein Leimen, statt. Herr Stadtpfarrer
Dr. Strrbenvoll verband damit auf dringende Einladung einen
einstündigen Vortrag über die religiöse Bewegung
1 8 7 0, der mit großem Beifall aufgeirommerr wurde. Die
zahlreiche Anwesenden, Katholiken, wie Evangelische sprachen
dem Vortragenden den herzlichen Wunsch auf ein baldiges
Wiedersehen aus, dem Herr Dr. Stubeirvoll nachzukommen in
Aussicht stellte.
Mannheim, 24. Okt. (Zählung der leerstehen-
den Wohnungen.) Die in der zweiten Hälfte der ver-
gangenen Woche bewirkte Zählung der leerstehenden Woh
innigen ergab für Mannheim einschließlich Vororten 1462
solche Wohnungen gegen 362 im Mai vor. Jahres, also eint
Vermehrung um reichlich das Vierfache. In Alt-Mannheiin
standen 1316 (334) in Neckarau 68 (12), in Käferthal 36
(3) und auf dem Waldhof 42 (13) Wohnungen leer. Be-
sonders stark irr Mitleidenschaft gezogen ist die Neckarvorstadt,
wo rund 13 Prozent aller Mietwohnungen unvermietet sind
Außer den reinen Mietwohnungen waren 101 (21) Läden be-
ziehungsweise mit Geschäftslokalen (Bureaus, Wirtschaften)
verbundene Wohnungen frei, endlich wurden in noch nicht
bezugfähigen Rohbauten 419 demnächst zur Fertigstellung ge-
langende Wohnungen ermittelt.
Mannheim, 24. Okt. (Beerdigung.) Heute Nachmittag
2 Uhr fand auf dem israelitischen Friedhofe die Beerdigung
des bei Riva ermordeten Landgerichtsassessors Dr. LadeN-
burger unter überaus großer Teilnahme statt. Von Seiten
des Justizministeriums in Karlsruhe waren Staatsrat Frhr-
v. Dusch, sowie der Abteilungschef Ministerialrat Trefze^
erschienen. Außerdem nahmen sämtliche Richter des hiesige"
Landgerichts und Amtsgerichts, sowie die Rechtsanwälte ten-
Das Justizministerium in Karlsruhe, (sowie das Mannheimer
Land, und Amtsgericht hatten prachtvolle Kränze gestiftet. Dir
Trauerrede hielt Hr. Rabbiner Dr. Steckelmacher.i
Mannheim, 24. Oktober. (Eine überraschen^
Wendung) ist in der Mordaffaire, welche sich in der verflossene"
Woche zuc Nachtzeit hinter dem Panorama abspielte, eingetcete"-
Seit gestern befindet sich nämlich der Photographengehilfe Ecm
Maier, welcher im Verbackte stand, seine Geliebte, die An"
Schweitzer, ermordet zu haben, auf freiem Fuße.
Freilassung des M. soll erfolgt sein, weil sich keine Anhalts'
Punkte ergeben haben, daß er der Mörder ist. Vielmehr nimm
man an, daß die Schweizer selbst Hand an sich gelegt HM;
Maier behauptet nämlich und das soll auch durch verschiede««
Zeugenaussagen bestätigt worden sein, daß die Sch. sich
mehreren Tagen mit Selbstmordgedanken getragen habe. In ch
kritischen Nacht wollte sich, nach der Angabe Maiers, m
Schweitzer im Neckar ertränken. Er habe, um dieselbe von threv
Vorhaben abzuhalten, einen großen Kampf zu bestehen ge
Erst nachdem ec seine Geliebte vom Neckamfer fortgebracht, -
sie sich habe ertränken wollen, habe sie ihm seinen Revolver e"
rissen und sich den töltchen Schuß beiaebracht. ^
Freiburg, 24. Okt. (Bischofskonferenz.) L.,
einer Bischofskonferenz sind am letzten Sonntag hier die Z ,
schüfe der oberrheinischen Kirchenprovinz eingetrosfen. -st.»
Limburg ist gekommen Bischof Willi, von Fulda Bischof Eu?e -
von Rottenburg Bischof Dr. v. Keppeler, von Mainz DM-,
Dr. Brück. Die Konferenz begann am Montag im erzbycyv«
liehen Palais.
ö.dk. Konstanz, 24. Oktbr. Seminard'rektor Was wer
gegen das Urteil der Strafkammer i. S. Möhr Revision a»
Oberlandesgericht angemeldet.
AnS Baden Das Bürgerliche Brauhaus zum »Habers
in Mannheim ging mit Inventar um den Preis von 155 ist
Mark an Bierbrauer Dingelbein aus Würzburg über. — Lsi«
vr. msd. Kl ei ns chrod , der ruhmlichst bekannte langjätst^
I. Badearzt von Pfr. Kneipp in Wörishofcn, hat in Bad/ch,
Baden die Leitung einer Anstalt füc Licht, und Wa«« ^
kuren übernommen. — Dr. Stade in Krautheim wurde a
Stelle des Herrn Dr. Eschle zum Direktor der Kretspflegeam
Hub ernannt. ^

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Heidelberger Vereinsangelsgenheiterl
Lehrerinnen-Vcrein. Am Samstag den 26. Okt^

treffen sich die Lehrerinnen der Abteilung Heidelberg
Stadt. Saalbau, im gleichen Raume wie das letzte Jahr-

KuMLSblSokvs Viöttvi' am 26. unä 27. oiltodok'.
(dlaobdruok verbot«"-^
vor von Vsstsu nacst 8üä- und Aittsidentscblaud
druugsus Locbdruok von 770 wm bat sieb, mit dem
starken Hoest druck übsr Oostorrsiob-IIngaru und Umstand ).p
einigst wssbaib übsr Irland und entlang der uorwsgiscbsa b-MS'
dis bisstsrigs Depression suk nastsru LttsI abgsüaostt
^.uest über Italien liegt nun wieder sin Ilocstdruck von 765
Für Samstag und Sonntag ist demgemäss morgens Mi>
rnsstrkacst nebliges, aber durcbwsg trockenes und tagsüber "
bsitsrss liVottsr 2U erwarten. _^


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Neckar.
Heidelberg, 25.1,70 gest 0,01m
Hetlbronn, 24.1,10, gest. 0,15m
Mannheim. 24.3.81, gest 0 05m

WafferftandSnachrtchrrn.

Rhein.
Lanterbnrg. 24., 4,13. gest.
Maxa«, 24 , 4.24. gest.
Mannheim. 24. 8.83 gestLjtX

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Handel und Verkehr. ^
Frankfurt, 23. Oktober. Effektens 0 zletüt. Abends 6 HF ') ^
Kredttaktien 195.40 b, Disconto Commandit 171.10 b., ^ t «jst V"
Bank 192.20 b., Staatsbahn 133.90 b., Lombarden 1^1-' H«,'
Schweiz. Nordost 100.70 b. G.. Laura 181.40 b.,
162.20 b.. Harpmer 155.60 B. 50 G.. Eschweiler 180 b., *
kontinentale Guano 79 b., Elektr. Mg. (Edison) 175.50
6-/.-6V2 Uhr:
Die Abendbörse verlief Mangels Anregung sehr st
zeigten die wm'gen notierten Kurse gegen heute Mitag
unbedeutende Aenderungen. _
Schrödlsche Brauereigescllschaft, Heidelberg. Für 0 -
gelaufene Geschäftsjahr wird eine Dividende von ^

M-

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Kayenverwatters geht yervor, oay oie «Deieuiwmr s«',,'
fünf Jahren bankerott war und daß seither nur durw ^ ^
sch« Buchungen die Zahlung von Dividenden ^ °
tiemen im Betrage von 21 Millionen bewerkstelligt w >>i«^er
4en.

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