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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229 - 255 (1. Oktober 1901 - 31. Oktober 1901)
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43. JghrgMg. — Ar. 250.

Freitag, 25. Oktober 1901.

Zickzack.
Bei der Sedansfeier in Edenkoben im vorigen Jahre
hielt der nationalliberale Parlamentarier Bürklin eine
gehaltvolle Rede. Er pries erst das neuerstandene Reich
und die Männer, die es geschaffen haben, und warnte
vor den Gefahren, die ihm drohen.
Und von diesen Gefahren schien ihm eine die größte:
„Das Allergefährlichste aber — so sagte er — ist
der k o n f e s s i o n e l l e Zwist, der zu unserem großen
Schmerz mehr und inehr in unser Volksleben wieder ein-
gedrungen ist. Wir sind in Deutschland darauf ange-
wiesen, daß die verschiedenen Konfessionen im Frieden
Miteinander leben, daß die Konfession in der Kirche bleibt
Und keinen Einfluß ausübt auf die bürgerlichen Verhält-
nisse. Statt dessen ist der Ultramontanismus an der All-
heit, alle Verhältnisse im privaten wie öffent-
lichen Leben konfessionell zu übers Pinnen
und seinen Zwecken dienstbar zu machen. Ob geturnt
oder getanzt, gesungen oder gegeigt wird.
Mag der Verein die weltlichsten Dinge treiben, er be-
kommt die konfessionelle Weihe. Und wenn es solchem
bolitischen Katholizismus auch noch nicht gelungen ist,
lene Universitäten ins Leben zu rufen, in wel-
chen nach den Grundsätzen der Dogmatik gelehrt wird,
w besitzen wir doch konfessionelle Studentenverbindungen
M welchen dis Unduldsamkeit gegen Andersgläubige
^oßgezogen wird . . . Wohin soll das führen? Wir
danken Gott, daß wir einen dreißigjährigen Frieden
gehabt haben. Wir haben aber auch einen dreißigjähri-
gen Krieg gehabt. Und — Keiner soll mich der Ueber-
treibung zeihen — wenn ich der festen Ueberzeugung bin,
«aß das deutsche Reich zu solch' trostlosen Zuständen
stie mehr kommen kann, jo soll das doch eine Warnung
iein, daß Diejenigen sich schwer am deutschen Va-
se r l a n de versündigen, welche den konfessionell
lenFriedenstöre n."
Weit über die Festversammlung hinaus haben diese
Dorte Widerhall gefunden. Der Kaiser selbst hat
telegraphisch seinen Glückwunsch ausgesprochen. Frei-
stch hat dies Telegramm nicht die Bedeutung einer po-
litischen Kundgebung gewonnen, indem es eben nicht of-
fiziell veröffentlicht wurde; aber seinem Inhalte nach'
d>»rde es doch bekannt und speziell der Satz: Es war ein
deutsches Manneswort zur rechten
stunde!"
^ Und heute? Heute telegraphiert der Kaiser seinem
Statthalter in den Reichslanden freudig erregt, ^ daß
^ den Dr. Spahn als katholischen Geschichts-Professor
^gestellt habe, worüber in allen Kreisen, welche die
Wissenschaft katholisiercn wollen, große Freude herrscht,
Ehrend alle Kreise, die die Fahne der freien Forschung
^ freien Geistesthätigkeit Hochhalten, die Anstellung
d^ahns und das Telegramm des Kaisers aufs tiefste
Dauern. Dabei ist von der Person des Herrn Spahn
,gtiirlich ganz abgesehen. Es handelt sich um das Prin-
sip

. Die „Demokratische Korresp." urteilt über die Er-
^Nnung Spahns wie folgt: Die Ernennung Spahns
Deutet eine unerfreuliche Wendung für die reine
Wissenschaft, nicht der Person Spahns wegen, sondern der
?Ufessionellen Motive seiner Bestallung halber,
^ die Unzufriedenheit aller Freunde der wahren Wissen-
i^s^ann^enicsweg^dur^^

Urofejsor Ar. Krlch Marcks.
Von Richard Degen.
^ (Schluß.)
Heinrich v. Treitschke, verfolgt auch Marcks die
tzxfWche und Bestrebungen der Völker selbst ihr Drängen und
lichten auch die künstlerischen litterarischen und wissenschaft-
Schöpfungen in denen sich ebenso wie im politischen Le-
^ "er Geist von Zeit und Volk bezeugt. So ließ er vor
die deutsche Einheitsbewegung in allen ihren mannig-
Auswirkungen auch auf dem Gebiet des geistigen
vor seinen Zuhörern vorüberziehen. Aber ein politi-
N^Irzieher des deutschen Volkes im Sinne Treitschkes will
°i?s nicht sein, fern liegt ihm die streitbare Einseitigkeit
^iq? großen Kämpfers, der von einer Zeit der Erfüllung aus
Srsch. Und Schatten in der Vergangenheit scharf verteilt, jeder
fllqMtlichen Strömung sucht er in der rückschauenden wissen-
"ie^nchen Betrachtung von ihrem Standpunkttaus gerecht zu
^ixsdUs äußert sich naturgemäß in der Darstellungsweisc.
odxfstt warm, und farbenreich, ein treuer Ausdruck tiefen
"etx Ustndens, aber nie stürmisch und heftig, man verspürt die
A^ss^uhafte Selbstkritik.
p>dfs.,R Schmollers Vorbild und unter seinem fortwirkenden
puftlÄ berücksichtigt Marcks stets die Einwirkungen der wirt-
iia, ^ Entwickelung auf das Staatsleben, die Aufgaben,
b°n daher festgesetzt für die Ausgestaltung und Fort-
«er Verwaltung und Verfassung ergeben, die Um-
^ s^gen des geistigen und gesellschaftlichen Lebens, die
M nJllchritte der Erwerbsthätigkeit erzeugen. So kommt
Heu dresem Punkt die heutige Jugend mit ihren wirtschaft-
z-, tz/'ud sozialen Interessen bei ihm auf ihre Rechnung.
Pevri, E Marcks seine Aufgabe nicht aufgrund irgend welcher
mste ,,„?ber die treibenden Kräfte der Geschichte oder die
H't q v.d Methoden der Historie, er folgt darin, wie er es
v bekennt dem Drange seiner Natur.

tischen Elements in die Motivirung der Bestätigung ge-
ringer werden. Sie kann die Befürchtung, daß man auch
sonst in Zukunft die Besetzung der akademischen Lehrstühle
nicht lediglich nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten vor-
nehmen wird, nur verstärken, und die Besorgnis nicht ab-
schwächen, daß die seither an den deutschen Hochschulen ge-
pflegte objektive Wissenschaft einer tendenziös beeinflußten
Play machen wird. Gewinnen wird sie an ihrer bisher
so rühmlichen Stellung dadurch gewiß nicht.

Deutsches Reich.
— Der Staatssekretär v. Tirpitz soll im Jahre
1899 gesagt haben, daß jeder neue Panzer und jeder
neue Kreuzer ein neues Schwergewicht bedeutet in der
Wagschale zugunsten des Freihandels. Der Aus-
spruch ist von einigen Blättern gegen den Zolltarif-
entwurf benützt worden, worauf in anderen die Erklärung
erfolgte, er sei gar nicht echt. Das wieder veranlaßte den
Abg. Müller-Sagan unter genauer Angabe des Tages
und der Stunde festzustellen, daß v. Tirpitz ihn thatsäH-
lich gethan hat. Damals stand die Flottenvermehrung
auf der Tagesordnung und es ist sehr Wohl möglich,
daß Herr v. Tirpitz dabei ein Argument benützt hat, das
auf die Freihändler wirkt. Soviel ist auch richtig, daß
freier Handel die Seegewalt voraussetzt. Die Leute,
die ihm heute einen Strick aus jener Aeußerung
zu drehen suchen, darf Herr v. Tirpitz ruhig auslachen.
Baden.
— lieber die Bedeutung der badischen
Landtagswahlen schreibt man der „National-
liberalen Korresp." von geschätzter Seite: Auch für
Baden hatte man mit dem sich verstärkenden Einfluß des
Zentrums gerechnet. Die Ultramontanen, die stärkste
Fraktion in der badischen Kammer und ein ultramon-
taner Kammerpräsident: Das war der Moment, in wel-
chem man Frieden zu schließen gedachte mit dem Zen-
trum. Die beiden Klöster, die genehmigt werden
sollen, werden heute schon öffentlich genannt. Für diese
Klöster war dem Zentrum die Führerschaft Wackers
wohlfeil und an Stelle der demagogischen Richtung des
streitbaren Pfarrers von Zähringen, des Herrn Wacker,
konnte die staatsmännische des Herrn Landgerichtsdirell
tors Zehnter treten! Nun ist alles in Frage gestellt nnd
es zeigt sich im Gegenteil, wie stark die nationalliberale
Partei noch heute ist. Was wird nun werden? Sicher
ist nur das Eine, daß in der Frage der Einführung
des direkten Wahlrechts Kammer und Regierung scharf
aufeinander stoßen werden. Die Regierung wird sich
einen: nahezu einmütigen Votum der Kammer gegen-
übergestellt sehen und sich dann überlegen müssen, o§
sie gegenüber dieser Kundgebung durch ihren Wider-
stand dem Radikalisinus die beste Waffe, die er heute
in Baden besitzt, in der Hand lassen will. An der nati-
nalIiberalLn Kammerfraktion ist es nun, däs
durch die Wahlen von neuem nachgewiesene Kapital des
Vertrauens der liberalen Wählerschaft nutzbar anzulegen
und unbekümmert um die Haltung des Ministeriums
liberale Politik zu treiben. Gelingt ihv
dies, dann wird die nationalliberale Partei die vielfach
zersplitterten liberalen Elemente um sich sammeln
und das feste Bollwerk gegen sozialdemokratisch

Als ganzer Meister versenkt er sich in die Welt der Ge-
schichte, und darum ist ihm auch die L e h r t h ä t i g k e i t,
die Weitergabe an die empfängliche Jugend ein dringendes
Bedürfnis.
Wie sehr Marcks von seinen zahlreichen Schülern verstan-
den wird, bezeugen viele aufrichtige Dankesworte, die ihm bei
seinem Scheiden von Leipzig öffentlich und vertraulich ausge-
sprochen wurden. So verschiedene Geister sich auch zu seinen
Füßen zusammenfanden, allen hat er etwas geboten. Rasch
durchschaute er die Individualität eines jeden, der ihm per-
sönlich näher trat — und es waren ihrer nicht wenige —
jeden suchte er auf derjenigen Bahn zu fördern, die
seiner Art und Neigung entsprach. So fühlte sich keiner ver-
gewaltigt, und gerade die tüchtigen und originellen Geister
suchten engere Berührung mit dem Meister. Dann hatte er
auch oft ein ganz persönliches Wort für Nöte und Sorgen,
die aus anderen Gebieten lagen, und mancher schätzt dankbar
an diesem akademischen Lehrer seinen väterlichen Freund
und Berater. Er freute sich stets, wenn er außer seinen
historischen Studenten auch andere Hörer vor sich sah, die
lediglich das Interesse an der geschichtlichen Vergangenheit hin-
gezogen hatte und es war sein ausgesprochenes Bestreben
auch ihnen den Stoff anschaulich und vertraut zu machen. Dem
seinen Beobachter auf dem Katheder zeigte der Ausdruck der
Gesichter vor ihm als ein untrüglicher Spiegel, ob er darin
genug gethan hatte, und mitten im Kolleg paßte er sich solchen
Beobachtungen an.
So suchte Marcks auch Gelegenheit zu weiterem Wirken.
Gerne entwirft er in freien Studentcnversammlungen ein
fesselndes Bild von Perioden, die dem allgemeinen Interesse
nahe liegen, etwa von der Entwickelung Oesterreichs im 19.
Jahrhundert oder von den Heroen der nächsten vaterländischen
Vergangenheit.
Auch die gegenwärtige Politik verfolgt er mit offenem
Blick, nicht als Parteimann, sondern durchaus als Historiker,
der ruhig betrachtet und langsam und zurückhaltend urteilt.

und nltramontanen Rückschritt in Baden sein und'
bleiben!
— Im „Volksfreun d" wehrt sich der Genosse
Kolb gegen die Angriffe, die Bebel auf dem Lübecker
sozialdemokratischen Parteitag gegen ihn, bezw. gegen den
„Volksfreund" gerichtet hat. Er schreibt:
Gelegentlich der Budgetbewilligungs-Debatte auf dem Lübecker
Parteitag hat Genosse Bebel gegen den „Volksfreund" sowohl
als gegen den Unterzeichneten eine Reihe der schwersten Be-
schuldigungen erhoben, die nicht unwidersprochen bleiben dürfen.
Vor allen Dingen mutz ich entschieden dagegen protestieren, daß
Genosse Bebel einen nichtanwesenden Parteigenossen der
„Perfidie", „Gemeinheit", „Unverfrorenheit" u. s. w. beschuldigt,
ohne sich vorher auch nur zu überzeugen, ob zu solchen Angriffen
— ganz abgesehen von der verletzenden Form derselben —
genügend Grund und Anlaß vo:banden war. Von einem Manne,
der oie Bedeutung und das Ansehen des Genossen Bebel
genießt, darf man unter allen Umständen verlangen, daß er
nicht auf eine durchaus einseitige „Berichterstattung" hin andern
Parteigenossen vor versammeltem Parteitag Dinge unterschiebt»
die ihnen gar nicht in den Sinn gekommen sind, oder daß er sie
aufgrund einer Ohrenbläserei vor der gesamten Partei blamiert.
Es ist das um so bedauerlicher, wenn das in einem Augenblick
geschieht, wo die betreffenden Parteigen offen mitten im Kampfe
gegen die Gegner sich befinden und in der vordersten Reihe der
Kämpfenden stehen. Doch das nur nebenbei. Hier handelt cs
^sfwächst darum die vollständige Unhaltbarkeit und Un-
* ^ * der Bebei'schen Angriffe nachzuweisen.
Kolb geht dann die einzelnen Anschuldigungen durch
und konstatiert, 1. daß Bebel als eine Taktlosigkeit
des „Volksfreund" bezeichnet hat, was nicht der „Volks-
freund" sondern die „Franks. Ztg." geschrieben hat.
2. Daß der „Volksfreund" seine scharfen Worte gegen die
Rosa Luxemburg freiwillig mit Bedauern zurückgenom-
men hatte. 3. Daß der Karlsruher Oberbürgermeister
kein Sozialistenfresser sei, so daß die Karlsruher Sozial-
demokraten ihm eine Gehaltsaufbesserung bewilligen
konnten, zumal andernfalls ein um 1000 Mark höherer
von den übrigen Parteien bewilligt worden wäre. 4. Daß
Bebel das badische Kommunalwahlrecht nicht kennt, wäh-
rend er Kolb Unkenntnis desselben vorgeworfen habe.
— Komische Sachen passieren da oben inEngen.
Bei der Wahl hatte Ottendörfer 48 Stimmen, also nicht
die Mehrheit, aber beim nachfolgenden liberalen Wahl-
schm aus stellten sich (dem „Freib. Boten" zufolge)
54 Wahlmänner ein. Was soll man zu dieser Unschuld
sagen? Oder war die Anwesenheit bei dem Festessen
vielleicht ein Mittelchen, um den Verdacht wegen der
vorherigen Abstimmung abzulenken, weil es keiner gewesen
sein wollte?
KarIsrnh e, 24. Ott. Das heute ausgsgebene
Gesetz- und Verordnungsblatt veröffentlicht die beiden
dem Inhalt nach schon skizzierten scharfen Verordnungen
betr. die R e ch t s a g e n t e n, Vermittelungs-
agenten und Auskunfteien und Auktio-
n ä r e, ferner betreffend den Gewerbebetrieb
der Gesindevermittelungen und Stei-
len,-V e r m i t te l u n g e n. Infolge der überhand-
nehmenden Auswüchse in diesen Gewerbetrieben und der
zahlreichen Gerichtsbestrafungen hat sich die Regierung
zu diesen Maßregeln veranlaßt gesehen, und die seither
schon bestehenden Kontrollmaßregeln werden noch ver-
schärft. So ist die Polizei zum Zwecke der Kontrolle
fortan berechtigt, die vorgeschriebenen Bücher, Akten und
Belege, sowie die übergebenen Gegenstände der Auf-
traggeber einzusehen, sowie jedwede Auskunft über dis
Geschäftsführung der Rechtsagenten und Ehevermittler

In diesem Sinne suchte er auch stets zu wirken, aufklärend,
vertiefend, zum politischen Denken erziehend.
Auch in der Gegenwart sieht Marcks Weltge-
schichte sich gestalten, sein Blick geht auch hier über die
Grenzen des deutschen Vaterlandes hinaus. So paßt er voll-
kommen hinein in die Zeit der steigenden deutschen Weltpolitik.
Wie er in seiner Geschichtsbetrachtung stete kritische Selbst-
kontrolle mit voller Unmittelbarkeit der Auffassung verbindet,
so vereinigt er der Gegenwart gegenüber einen weiten Blick
für die Interessen nnd Bestrebungen aller Völker und seinen
warmen Patriotismus für Deutschlands Macht und Art. Möge
ihm an der Ruperto Carola eine reiche und fruchtbare Thätig-
keit beschieden sein, wie er sie sich wünscht und erwartet!

Kleine Zeitung.
— Katholische Korps. Noch kräftiger als der ge?
steru erwähnte Arzt, geht ein anderer „Germanialeser"
mit dem Plan, katholische Korps ins Leben zu rufen,
ins Gericht. Er bemerkt, erst durch einen Blick auf den
Kalender habe er sich vergewissert, in welcher Zeit wir
uns befänden, weil er im ersten Augenblick den Vorschlag
für einen schlechte^. Witz gehalten habe. Sei aber das
Zirkular kein Scherz, dann zeuge es von geradezu kin-
discher Naivetät. Der Gedanke katholischer Korps müsse
thatsächlich ein HohngeIächter in den Kreisen der
nichtkatholischen Studentenschaft Hervorrufen. Weiter
weist er darauf hin, daß in dem unbedingten Satisfak-
tionsprinzip der Korps ihr Wesen und der Grund ihres
Ansehens liege, aber nicht in einem äußeren Gigerltum.
— Die Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie
hat mit einem Fehlbetrag von 170 000 Mark ge-
schlossen. Der Bestich der Ausstellung war ein außeror-
dentlich lebhafter und hat den gehegten Erwartungen
 
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