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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229 - 255 (1. Oktober 1901 - 31. Oktober 1901)
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Montag, 14. Oktober IM.

Erstes Blatt.

43. Jahrgang. — ssr. 240.


MMklM


Erscheinst täglich, Sonntags ausgenommen. - Preis mit Familtenblättern monatlich SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition »nd den Zweigstellen abaebolt 40 Pf« Durch die Vost'b^
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Virchow-Feier.
Der gestern 80 Jahre alt gewordene Prof. Virchow
hat dreizehn Jahre dem Reichstag angehört und ist nun
ichon fast vierzig Jahre lang Mitglied des preußischen
Abgeordnetenhauses. Daß der berühmte Gelehrte ein
Zlücklicher oder ein bedeutender Politiker sei, wird schwer-
lich Jemand behaupten können. Er war immer ein
Anhänger der Fortschrittspartei, die vom Kampf mit
Bismarck gelebt hat und nach dessen Abgang nun in ihrer
ganzen Oede vor den Augen der Welt steht. Doch
hieran wollen wir heute nicht denken. Als medizinischer
Und anthropologischer Forscher ist Virchow ein Mann
don Weltruf und von Weltruhm. So wollen wir unser
Gefühl heute auf die Freude beschränken, daß die
deutsche Wissenschaft in ihm einen so hochbcdeutenden
Bertreter besitzt.
Berlin, 12. Okt. Die Reihe der zu Ehren Vir-
chows stattfindenden Festlichkeiten wurde heute durch
die Feier des neu errichteten pathologischen Instituts
Eröffnet, wozu sich viele von auswärts erschienene Gäste,
die medizinische Fakultät der Universität Berlin und
Abordnungen sämtlicher deutschen Universitäten eingü-
wnden hatten. Von Seiten der Staatsbehörden wohnten
die Staatssekretäre Dr. Graf v. Posadowsky und Frhr.
d. Richthofen, ferner der Kultusminister Dr. Studt,
Minister v. Thielen und Handelsminister Möller bei.
ftlrrz nach 12 Uhr erschien Virchow. Die Versamm-
lung erhob sich und begrüßte dm Jubilar mit minuten-
langem Händeklatschen. Sichtlich ergriffen bestieg Vir-
chow das Katheder und hielt einen fast zweistündigen
Bortrag über die Geschichte der pathologi-
ichenWissenschaft. „Angesichts dieser erlauchten
Gesellschaft", begann er, „würde ich kaum das Gefühl
d°n Stolz und Erhebung zurückhalten können, wenn die
Wissenschaft dazu angethan wäre, den Menschen stolz
Hu machen. Wenn etwas in der Wissenschaft den Men-
gen vor Stolz und Ueberhebung bewahrt, so ist es die
Nahrung, daß jeder Tag Neues bringt und die alte
Wahrheit zur Unwahrheit macht. Wenn wir zurückblicken
^er die Fortschritte unserer Wissenschaft, so können Nur
Mt Stolz erkennen, daß das deutsche Vaterland emen
a>eit größeren Anteil daran hat, als gewöhnlich ange-
Mwmen wird." Virchow zollte dann besonderen Dürft
verstorbenen Finanzminister v. Miguel, der sich
Zirchows Wünschen stets zugänglich gezeigt habe, ^m
Mieren Verlaufe seiner Rede definierte Virchow den
Kgriff der Pathologie folgendermaßen: „Pathologie ist
Be Lehre von der Krankheit als solcher." Die ganze
Mtwickelung der belebten Natur, auch des Menschen,
?are ohne die Pathologie nicht geworden, was sie
'Mte ist. . .
. Berlin, 12. Okt. Vor der offiziellen Feier im
? athologischen Institut fand in der Halle des
Mgeschosses, wo von exotischen Planzen umgeben die
MsteVirchows, eine Ehrengabe des Kul-
sUsministeriums, stand, ein intimer Akt statt,
M der Uebergabe dieser Büste galt. Kultusminister Dr.
Ztudt begrüßte es als sinnigen besonders glücklichen
Mauken, daß der erste Akt der Festlichkeiten in diesem
Muse gefeiert werde, an der hervorragendsten Starte
Mchowschen Wirkens. Die «Sammlungen dieses Mu-
Uws, obgleich sie nur einen Zweig der ausgezeichneten
Mtigkeit' Virchows bildeten, seien geeignet, auch den
Men vor Augen zu führen, was Virchow m s eurem

Stadttheater.
-r- Heidelberg, 14. Oktober.

. „Der Waffenschmied". Komische Oper in 3
Mgen von Albert Lortzing.
.Me Figur des Wormser Meister Stadinger glaubhaft
, erzugeben ist für den Anfänger gerade kenn leichte Auf-
s:. Es gehört, ganz abgesehen wn den stimmlichen Erfor-
Msen, nicht nur schauspielerische Gewandtheit dazu, es
? auch bei dem Darsteller die nötige Quantität Hunror
,Mnz besonders Gemütstiefe vorhanden sein, um einer
Mbenswürdigsten Gestalten des trefflichen Lortzing gerecht
Mrden. Herr Karl Walter, welcher gestern als Waf-
Mned bei uns debütierte hat noch mit vielen Fehlern
Münstlernovizentums zu kämpfen. Unsicherheit im Spiel,
Mlhafte Beherrschung der Aussprache und eine recht nuch-
M Auffassung wirkten im Anfänge wenig günstig, doch
M sich dies im Laufe des Abends wesentlich. Die Klang-
,, keiner Stimme ist für einen Baßbuffo merkwürdig hell,
" °uch, nachdem man sich daran gewöhnt, nicht unange-
- Da, wie gesagt, seine gestrige Erstlingspartie erheb-
,. Anforderungen stellt, dürfte ein abschließendes Urteil
- aen Sänger noch verfrüht sein. Fräulein Koppen-
aM steht als reizende Verkörperung Lortzing'scher Mädchen-
-ieÄ noch von früherher im guten Andenken. Ihre ge-
n Medergabe der Marie verdient wiederum unemgeschrank-
>st Man kann sich gratulieren, daß diese schätzenswerte
st »och einmal für unsere Bühne gewonnen worden ist.
Mt füh^e sich als Knappe Georg Herr Sorclli em;
große, aber angenehm und weichklingende Himme,
NdMn Ueberganq vom Bariton zum Tenor mit Gluck uber-
>el Mhat, .sein munteres, dabei ganz ungezwungenes
eMcherten ihm von Anfang an die allgemeine Sympathie,
' sti; M ^uch wohl erhalten wird. Herr v. Keller lang
^lte den Grafen mit der bei ihm gewohnten Routine

thatenreichen Leben durch nahezu zwei Menschenalter als
Forscher und Lehrer für die Wissenschaft und die Ber-
liner Hochschule gethan habe. Aus bescheidenen An-
fängen, aus dem Zustande der Zerrüttung habe Virchow
diese Sammlungen zu einer Reichhaltigkeit und Voll-
kommenheit ausgestaltet, die im Jnlande und im Aus-
lande neidlos als unerreicht anerkannt werde. Die kom-
menden Geschlechter sollten sich aber auch die äußere
Person des Mannes gegenwärtig halten, die in diesem
bedeutungsvollen Gebäude gewissermaßen verkörpert ist.
Deshalb dürfe nach der Ansicht der staatlichen Ilnter-
richtsverwaltung das Bild Virchows in diesem Hause
nicht fehlen. Er übergebe diese Büste als Zeichen ihrer
Dankbarkeit mit dem Wunsche, daß auch der Geist des
Virchowschen unvergeßlichen Schaffens dieser Stätte für
immer erhalten bleibe und daß Virchow noch lange Jahre
in der bisherigen bewundernswerten Frische unter uns
wirken möge zur Ehre und zum Stolze der deutschen
Wissenschaft. Der Jubilar dankte mit herzlichen Wor-
ten.
Berlin, 12. Okt. Zu Ehren Virchows fand
in der Wandelhalle des Abgeordnetenhauses
nachmittags ein Festessen statt, an dem über 200
Personen teilnahmen, darunter Staatssekretär Posa-
dowsky, Kultusminister Studt, Generalstabsarzt Leu>-
thold und Vertreter der fremden Länder, darunter Bac-
celli, Lister und Cornil. Den ersten Trinkspruch brachte
Gras Posadowsky auf den Kaiser aus, den er als För-
derer der Kunst und Wissenschaft feierte. Geheimrat
Körte sprach als ältester Freund des Jubilars auf
Virchow. Stadtverordnetervorsteher Langerhans feierte
die Frau Virchow. Sodann sprachen noch Minister Bac-
celli und Ministerialdirektor Althoff. Daraus dankte
Professor Virchow. Auf das Festessen folgte ein großer
Festakt im reichgefchmückten und dicht besetzten Saale
des Abgeordnetenhauses.
Berlin, 12. Okt. Die Virchowfeier im
Abgeordnetenhause begann um 81/2 Uhr. Fan-
farenklänge und Jubelruse begrüßten Professor Mr-
chow. Das Ehrenpräsidium bilden Staatssekretär Po-
sadowsky, Kultusminister Studt, Generalarzt der Armee
Leuthold, Minister Baccelli aus Rom, Lister aus Lon-
don, Cornil aus Paris, Toldt aus Wien, Raptschewski
aus Petersburg, Stokvis ans Amsterdam und andere
ausländische und deutsche Vertreter. Zuerst feierte der
ständige Sekretär der Akademie der Wissenschaften, Pro-
fessor Waldeyer, Virchows bahnbrechendes Wirken und
seines» Weltruf, gedachte des Dreigestsrns Virchow,
Mommsen und Helmholtz und überreichte die Ehrengabe
der Aerzte Deutschlands im Betrage von 50 000 Mark
für die Verstärkung der Virchowstiftung. Kultusminister
Studt teilte alsdann mit, daß Kaiser Wilhelm dem
Jubilar die große goldene Medaille für Wissenschaft
verlieh und verlas ein allerhöchstes Handschreiben.
Das Handschreiben des Kaisers an Professor
Virchow lautet: „Ich spreche Ihnen zu dem heutigen
Tage, an welchem es Ihnen durch Gottes Gnade ver-
gönnt ist, Ihr achtzigstes Lebensjahr in Rüstigkeit und
Geistesfrische zu vollenden, meine wärmsten Glück- und
Segenswünsche aus. Der unermüdlichen Arbeit Ihres
langen Lebens verdankt die medizinische Wissenschaft
grundlegende und bahnbrechende Forschungen, durch
welche Ihr Name mit markigen Zügen in die Tafeln der
Geschichte der Medizin für alle Zeiten eingegraben und

weit über die Grenzen des deutschen Vaterlandes hinaus
geehrt ist. Aber auch mit nie rastender Fürsorge haben
Sie in Kriegs- und Friedenszeiten ihre ärztliche Kunst
und Erfahrung in den Dienst der leidenden Menschheit
gestellt und sind ihr stets ein treuer Arzt und Helfer
gewesen. Als ein Zeichen meines Dankes und meiner
Annerkennuyg für Ihr ausgezeichnetes Wirken habe ich
Ihnen die große goldene Medaille für Wissenschaft ver-
liehen und freue ich mich, Ihnen dieselbe an Ihrem heu-
tigen Ehrentage hierneöen zugehen zu lassen."
Berlin, 12. Okt. Reichskanzler Graf v. Bü -
low sandte an Virchow folgendes Telegramm: „Hu-
bertusstock, 12, Oktober. Zu Ihrem Ehrentage bitte
ich Sie, unter so vielen wohlverdienten Huldigungen auch
meine von Herzen kommenden Glückwünsche freundlich
entgegen zu nehmen. Oft habe ich mich im Auslände
mit Stolz am Ruhme eines unserer größten Forscher
erfreuen dürfen und mit den Gebildeten aller Länder
blicke ich heute bewundernd auf die gewaltige Arbeit
zurück, die Sie zur Ehre des deutschen Namens zum
Wohle der leidenden Menschheit vollbracht haben. Mö-
gen Sie in frischer Rüstigkeit noch viele Jahre der Wissen-
schaft und unserer dankbaren Verehrung erhalten bleiben.
Reichskanzler Graf Bülow".
Berlin, 12. Okt. Die lateinische Ansprache des
italienischen Ministers BaccslIibei der heutigen Ge-
burtstagsfeier Virchows im A b g e 0 r d n e t e n h a u s e
bringt in schwungvollen Worten Glückwünsche des Kö-
nigs Viktor Emanuel, der italienischen Regierung und
ganz Italiens dar. Die Ansprache schließt mit den
Worten: „Lebe Du zur Zierde und als Leuchte Dcknes
Vaterlandes, Du Behüter des Menschengeschlechts. Von
allen Nationen bewundert und von Italien geliebt,
lebe unsterblich!"
Deutsches Reich.
— Der „Rcichsanzeiger" meldet: Dem Major
v. Förster, bisher im 2. ostasiatischen Infanterie-Regiment,
ist der Orden kour 1s msrits, den Hauptleuten v. Frey-
hold und Meister von demselben Regiment die Schwerter
zum Roten Adlerorden 4. Klasse, dem Hauptmann Flicß-
bach von dem gleichen Regiment der Rote Adlerorden 4.
Klasse, dem deutschen Gesandten in Peking, Dr. Mumm
v. Schwarzenstein, der königliche Kronenorden 2. Klasse
mit dem Stern verliehen worden.
Baden.
— Vom „guten Ton" der „guten" Presse.
Im „Bad. Landsmann" u. a. lesen wir: „Vom Heubcrg.
In Meßkirch hat bekanntlich der nationalliberale Bürger-
meister Hauser gesiegt — natürlich glänzend, denn dir
großen Meßürcher und Heuberger Rin dv ie h züchter
werden noch lange nicht Helle." Es geht nichts über die
„gute" Presse.
Bayern.
München, 12. Okt. Der Kultusminister hat verfügt,
daß an der technischen Hochschule die Einschreibung
»ländischer Studierender am 15., dagegen auslän-
discher erst am 28. Oktober erfolgen soll, daimt die Weg-
nahme der besten Plätze durch die Ausländer vermieden
werde.

und Präzision. Eine kleine Neigung zum Tremolieren möchte
besser unterdrückt werden. Fräulein Heiland war eine
recht tüchtige Jrmentraud und hielt sich in lobenswerter Weise
frei von Uebertreibung, während Herr F e l d n e r, dem nur
der schwäbische Dialekt nicht recht gelingen will, einen ganz
drolligen Adelhof lieferte.
Die Vorstellung war vortrefflich einstudiert, Chor und Or-
chester leisteten Tüchtiges und gestaltete unter Radigs Führung
den Gesamtcindruck der Oper zu einem äußerst günstigen.
Wenig entzücken konnte mich die Zwischenaktsmusik nnt darauf
folgender Arie nach dem ersten Akte von Gustav Borchers.
Trotz der nicht ungeschickten Verwertung Lortzing'scher Motive
fällt das Ganze doch sehr aus dem Rahmen des Werkes heraus.
Zürn Schlüsse noch ein Ansuchen. Wäre es nicht möglich,
daß ^ die Theaterleitung, wie dies an fast allen Theatern
der Fall ist, jeweils am Anfänge der Woche den ganzen
Spielplan für die nächsten acht Tage bekannt gäbe? Es wäre
dies eine Zuvorkommenheit dem Publikum gegenüber, für wel-
ches dasselbe, insbesondere die Ab 0 nnente n, sehr zu Dank
verpflichtet würde. _^ O. S.
Konzert vom Steindel-Dmartett.
^-Heidelberg, 13. Oktober.
Der Musikdirektor Steindel mit seinen drei allerlieb-
sten Wunderknaben Bruno (Klavier). Max (Cello) und
Albi n (Violine) hat in der musikalischen Welt stch wahrc/W
der letzten Jahre bereits einen guten Namen gemacht, und auch
Lei seinem gestrigen ersten Auftreten rn Heidelberg konnte
man sich überzeugen, daß es sich hier um künstlerisch nicht zu
unterschätzende Erscheinungen handelte, Um so mehr ist zu
bedauern, daA für die Sleindell'onZerle aus eine so marllschreie-
rische und wenig vornehme Art Reklame gemacht wird, als
gelte es dem Auftreten einer Akrobaten- oder Tascherypieler-
familie. Vielleicht ist dieser Umstand nicht unwesentlich Schuld

daran, daß gestern nur mit Mühe der kleine Harmoniesaal
sich einigermaßen füllte. —
Unter den drei Brüdern erregt bis jetzt das meiste In-
teresse der 11jährige Pianist Bruno. Schon vom ersten Takte
an glaubte man das Spiel eines ausgereiften, denkenden
Künstlers zu vernehmen, der nicht nur über eine sehr respek-
table Technik, sondern auch über eine selbständige Auffassung
und einen seelenvollen, durchgeistigten Vortrag verfügt. Da-
bei ist seine Spielart weit entfernt von allem Eingelerntem,
mühsam Geqnältcm. Sein Vortrag des Liszt'schen „Waldes-
rauschen", wie die Durchführung des Klavierparts in den
verschiedenen Kammermusikstücken sind Leistungen, deren sich
manch erprobter Klavier-„beherrscher" nicht zu schämen hätte.
Gegen das Können des ältesten Bruders traten die Darbietun-
gen der beiden Kleinen naturgemäß etwas zurück; doch leisten
auch diese in der Behandlung ihrer Instrumente schon recht
Wackeres. Leider war die Wahl ihrer Vortragsstucke mcht sehr
glücklich; zumeist wenig bedeutende Kleingkellen ohne Wert und
Gehalt. Jeder der kleinen Künstler erntete jubelnden Beifall
und muhte eine Dreingabe spielen. Nicht auf derselben Höhe
wie die Solonummcrn stand die Ausführung der Cnsemble-
stücke; hier fehlte noch vor allem der reine edle Zusammenklang,
das innige Jneinanderaufgehen der Spielenden, welches guf
diesem Gebiete unbedingt vorhanden sein muß.
Beethovens Ls-äur-Quintett (in der Uebertragung für
Streichinstrumente mit Klavier), eines seiner liebenswürdigen
Jugendwerke mit auffallenden Anklängen an Mozart und
Weber, und der erste Satz des Preis-Klavier-Ouartetts von
Robert Kahn, ein besonders formell sehr gut gearbeitetes
Mustikstück, bildeten die Anfangs- und Schlußnummer des
Programms, wozu noch ein allzu bekannter „Ungarischer Tanz
von Brahms kam, der von der für den warmen Applaus dank-
baren Künstlervereinignng dreingegeben wurde. O. S.
 
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