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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 229 - 255 (1. Oktober 1901 - 31. Oktober 1901)
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Donnerstag, 3. Oktober 1901.


43. Jahrgang. - - Ir. 231.


Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Z"'!.llgebühr.
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vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Prof. Rathgen über die Kolonialpolitik.
Auf dem national-sozialen Parteitage ,in Frank-
furt sprach nach den Berichten dortiger Blätter Prof.
R a t h g e n-Heidelberg über Kolonialpolitik. Der
Redner führte, wie schon kurz erwähnt, etwa aus:
Die Bedeutung der Kolonien für ein modernes
Volk liegt darin, daß sie Stützpunkte überseeischer Macht
sind und diese Stützpunkte brauchen wir für die Bewe-
gungsfreiheit unserer Flotte. Ferner soll in den Ko-
lonien ein Feld der Bethätigung für die Unternehmungs-
lust namentlich der Mittelklassen geschaffen werden
und die Deckung des Bedarfs an tropischen Produkten
und der Absatz heimischer Fabrikate erleichtert werden.
Das Ziel der Kolonialpolitik darf nicht die einseitige
Ausbeutung des Koloniallandes zum Vorteile des Mut-
terlandes oder gar die Förderung kapitalistischer Son-
oerinteressen sein. Das Ziel soll vielmehr die Entwicke-
lung der Hilfsquellen der Kolonie zum Besten der Ge-
samtheit und Erziehung und Hebung der Kolonialbevöl-
rerung sein. Als nächste praktische Aufgabe der Ko-
lonialpolitik möchte ich bezeichnen zunächst fachmän N-
ische B e h ö r d e n o r g a n i s a t i o n und Ent-
wicklung der Selbstverwaltung. Die Ver-
waltung durch das auswärtige Amt ist unzweckmäßig,
vielleicht ist aber ein Anschluß an die Marine zu em-
vfehlen, wie es jetzt in Kiautschau der Fall ist. Ferner
sit besonders die Schaffung einer dauernden
Stammtruppe für die Kolonien, finanzielle
Selbständigkeit und energische Förderung von
Kirche und Schule wünschenswert. Besondere Begün-
stigungen des Verkehrs zwischen Deutschland
Und seinen Kolonien sind auf dem Gebiete des Trans-
portwesens empfehlenswert. Durch Vorzugszölle sind
sie nicht herbeizuführen, solange auf den wichtigsten
lsemden Kolonialmärkten keine Begünstigung des
Astitterlandes stattfindet. Sehr wichtige Punkte sind die
Mte der Verkehrsmittel und eine eventuelle staatliche
telegraphische Verbindung. Es war sehr richtig, daß der
Zolltarif nicht auf die Kolonien ausgedehnt werden
wll. Die Einführung der Deportation ist im Interesse
Ver Kolonien abzulehnen. Gegenüber der Auswande-
rung muß in Ermangelung eigener Siedlungsgebiete
we praktische Politik sich auf den Schutz der Auswanderer
sind die Pflege des geistigen und wirtschaftlichen Zusam-
menhangs beschränken. Die Erfahrung der letzten Jahre
^ßt das Auswanderungsproblem als minder wichtig
^scheinen, so lange es gelingt, den weitaus größten
^eil der Volkszunahme im Mutterlands zu erhalten,
^aß dies auch weiterhin möglich werde, ist eine Auf-
gabe der gesamten Wirtschaftspolitik.
In der Debatte spricht Damaschke-Berlin über
Bodenreform in den Kolonien. Er rühmt die Vorzüge
N Landordnung für Kiautschau. Sechs Prozent
ch^rtsteuer und 33sch Prozent Abgabe von dem un-
gedienten Wertzuwachs hätten die räuberische Land-
pekulation dort lahmgelegt. Es wäre verhängnis-
voll, wenn man diese Landordnung fallen ließe. Herr
g Ger lach steht der Deportation sympathischer ge-
Stüber als Professor Rathgen, eine Ansicht, der der
^vrteitag sich anschließt, trotzdem alle Erfahrungen da-
ngen sprechen.

El Kueit.
In der Nordwestecke des persischen Meerbusens liegt
El Kueit ein kleines Staatswesen, das dem Namen nach
zur Türkei gehört, in Wirklichkeit aber sich selbständig
erhalten hat. Kueit wird in späterer Zeit eine erhöhte
Bedeutung erlangen, denn die geplante Bahn nach Bag-
dad soll von dort über Basra weitergeführt werden
und in Kueit endigen.
Im Hinblick hierauf hat es die Türkei in letzter
Zeit versucht, seine nominelle Herrschaft über Kueit
zu einer thatsächlichen zu machen, sie hat aus Brasra
ein Bataillon Truppen dorthin geschickt. Der türkische
Befehlshaber aber fand ein englisches Kriegsschiff vor
Kueit vor, das klar zum Gefecht nahte, sodaß er es
vorzog, nach Fau zurückzugehen. Seitdem hat man
in der Politik die Kueit-Frage, die möglicher-
weise den Zeitungsleser noch viel beschäftigen wird. Der
Scheik von Kueit hat sich unter englischem Schutz ge-
stellt und England scheint in der That die Türkei hin-
tern zu wollen, Kueit in Besitz zu nehmen. Einige Mit-
teilungen der „Frkf. Ztg." aus London und aus Kon-
stantinopel in dieser Angelegenheit finden die Leser in
unserem heutigen zweiten Blatt.
Deutsches Reich.
— Der Kaiser bewilligte dem Geschwaderchef Prin-
zen Heinrich einen 45tägigen Urlaub zu einer Rerse
nach Rußland.
— Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Nachdem durch
die jüngst erfolgte Unterzeichnung des Friedensprotokolls
die Beziehungen zwischen China und den Mächten bessere
geworden sind, hat die deutsche Regierung der
chinesischen die seiner Zeit von dem deutschen Konsul in
Peking erworbenen astronomischen Instru-
mente wieder zur Verfügung stellen las-
sen. Die chinesische Negierung erwiderte, daß sie mit
Rücksicht auf die Schwierigkeiten, mit welchen der Rück-
transport und die Wiederaufstellung verknüpft sein
würden, auf dieselben verzichte.
— Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Von der preu-
ßischen Finanzverwaltung ist den Bundesregierungen
und den in Betracht kommenden Reichsbehörden das
Ersuchen zugegangen, die diesen unterstellten Lassen an-
zuweisen, bei diesen am 1. Januar 1902 vorhandene und
später eingehende Thaler stücke aus den Jah-
ren 1 8 2 3 b.i s 1 8 5 6 nicht wieder zu ver-
ausgaben. Es handelt sich lediglich um eine Nütz-
lichkeitsmaßregel, da der Verkehr durch Einziehung dieser
von den späteren Vereinsthalern durch Gewicht und
Durchmesser abweichenden Münzen entlastet wird. Der
Wert der noch,im Verkehr befindlichen Thaler dürfte
20 Millionen Mark nicht übersteigen und wird in 2 bis
3 Jahren die Einziehung erledigt sein.
— Prinz Tschun hat nach der „Frkf. Ztg." von
der Grenzstation Kufstein aus ein Telegramm an
Kaiser Wilhelm nach Rominten gerichtet, worin
er seinem tiefgefühlten Danke für die während seines
Aufenthalts in Deutschland genossene Gastfreundschaft
und die herzliche Aufnahme durch den Kaiser und die
Kaiserin Ausdruck gab, die besondere Freuds über die
ihm gewordene Ordensdekoration und die Bitte aus-
spricht, es möchten die bisherigen freundschaft-
lichen Beziehungen zwischen dem d e u ts chen

und chinesischen Kaiserreiche noch mehr ge-
festigt und die kulturelle Entwickelung des chinesischen
Reiches durch die machtvolle Unterstützung Kaiser Wil-
helms gefördert werden,
— Von dem Gouverneur in Knautsch ou liegt
folgende Meldung vor: Die Zeitungsnachrichten über
eine ernste Lage sind vollständig unbegründet. Au ari-
sch ikai teilte mir telegraphisch die Wiederübernahme
des Amtes mit. Die Sendung von höheren Beamten zur
Begrüßung ist angemeldet.
Baden.
— Im Wahlkreis Baden-Bühl-Rastattwar
bisher das Zentrum allein Meister. Da nun aber der
neue Kandidat, Anwalt Eckert in Baden, sich nicht der
gleichen Popularität im Wahlkreise erfreut, wie sein
Vorgänger, Gasthofbesitzer Schmidt, sind nach dem „Beo-
bachter" auf einmal 2 weitere Kandidaturen aufgetaucht.
Ein Landwirt habe sich selbst aufgestellt und prä-
sentiert sich den Wählern als Vertreter, und von den
Lib- werde Ratsschreiber Hilbert von Sinzheim auf
den Schild gehoben.
Die nationalliberale Partei beschloß in Lör-
rach Stadt für Pflüger (freis.) einzutreten. Das
Zentrum dagegen zeigt sich Pflüger gegenüber schwierig.
Lriber g—Ä oIfach wurde von den vereinigten
liberalen Parteien Hofbauer Karl Armbrust er in
Schapbach als Kandidat aufgestellt. So daß also der
Bezirk durchaus nicht etwa kampflos dem Zentrum
überlassen bleibt. In Adels heim—Boxberg
stellt die Zentrumspartei den Landwirt und Mühlenbe-
sitzer Schuster in Krautheim dem nationalliberalen
Kandidaten Klein entgegen.
Karlsruhe, 1. Okt. Beim hiesigen Zentrum ist
das Feigenblatt der Stimmenthaltung gefallen: mit
nacktem Cynismus proklamiert das Zentrum die Un-
terstützung der Sozialdemokraten in der
Stadt Karlsruhe! „Unsere Parole bleibt dieselbe wie
bisher, d. h. Stimmenthaltung", schrieb noch vor Kur-
zem das Organ der Zentrumspartei. Heute berichtet es
jedoch über 2 Zentrumsversammlungen, in denen eine
andere Parole ausgegeben wurde. In einer Versamm-
lung des kathol. Männervereins der Oststadt hielt Rech-
nungsrat Kirchberger einen Vortrag, worin er die dem
Zentrum und der deutschen Volkspartei gemeinsamen
Programmpunkte hervorhob; von den Sozialdemokraten
schwieg er. Er forderte aber die Anwesenden auf, am
Wahltage für die Kandidaten der Opposition einzutreten.
Der katholische Männerverein Badenia im Stadtteil
Mühlburg hielt ebenfalls eine Versammlung, in der der
Kampf gegen den Nationalliberalismus" für eine
Ehrensache eines jeden Katholiken erklärt wurde. Diese
Hetzereien tragen bereits ihre Früchte. An den Straßen-
ecken prangen Plakate mit der Unterschrift „viele Ka-
tholiken", worin die Katholiken aufgefordert werden,
Mann für Mann für die Opposition zu
stimmen und ja nicht Enthaltung zu üben. Der Schluß
lautet: „Nieder mit den Nationalliberalen!" Diese heim-
tückische Haltung des Zentrums, so schreibt der hiesige
Korrespondent des „Schw. Merkur", müßte als eine
große Unklugheit bezeichnet werden, wenn dasselbe noch
seine freie Entschließung hätte. Denn es ist gewiß nicht
klug, den bürgerlichen Parteien, die in Karlsruhe ihre
äußerste Kraft zu einem Entscheidungskampf gegen die
Sozialdemokratie aufbieten, in dieser Weise in den

»Di

Stadttheater.
0 Heidelberg. 2. Oktober.
e Karls schüler", Schauspiel in 5 Akten von Laube.

iz, »O Dichtkunst, welch' ein schmerzliches Geschenk bist Du", rufe
lZ Mit dem Laubeschen Schiller, nachdem ich durch drei Stunden
d..Mnuten den Strom der Laubeschen Poesie habe über mich
id-O'nströmen lassen müssen. Was ich gegen Gutzkow und Laube
ltz.mn ihres Verhaltens gegen die Dichter Friedrich Hebbel und
schssiried Keller, denen sie den Zugang zum deutschen Volk er-
djls krten, auf dem Herzen hatte, vergab ich unter dem Stachel
Theaterstückes. Gebt man von der Theorie des Jdcalis-
^ aus, so taugt es nichts, denn seine Komposition ist minder-
kejchtg, es hat weder Beruhigung noch genügende Mannigfaltig-
Elemente. Siebt man mit dem Blicke de« Realisten auf
st^. Erzeugnis, so löst sich alles in Wohlgefallen auf, denn es
von psychologischen Unmöglichkeiten. Kein Zug ist darin, der an
lP.^eben gemahnt, es sei denn die Figur des gutmütigen
stzr?ele, Generalin Rieger. Es ist trostlos, daß ein Schrlft-
tzmjs Schiller zu ehren meinte durch die Verherrlichung in einem
in dem nichts Dichtung und das Meiste Redensart ist.
az.^udwig Eichrodts Litteraturballade hatte wenigstens Humor,
Res Litteratur-Drama ist seiner Stelle zwischen den Ro-
sigch°" dar Luise Mühlbach und den Riesenmalereien eines Piloty
ML. Ein Urteil über die Karlsschüler im Einzelnen begründen
ar ei»? Aesthetik des Mittelmäßigen schreiben.
Kift» ,^e einüge große Linie ist in diesem Drama, kein einzig
Phx^ch aufgeschlossenes Wort; stellenweise steht nur Phrase bei
ZUg.^Ur die Pietät und die Rücksicht auf die bildnngsbedürftige
oii? tz? kann die Darstellung dieses Dramas zu erneuern wagen,
tdvg Personen, die im Theater ihre Litteraturgeschichte repetieren
Kgs^ und die Freude, die sie an diesem selbstgefälligen Ge-
lben! haben, für aesthetischen Genuß halten, wird «u solchen
str «.ei, immer etwas abfallen. Der einzige wirkliche Lichtblick
llgwar der Vortrag der Schubartschen „Fürstengruft"
eiten Akt durch Herrn Bernau. Er sah recht gut aus,

bewegte sich sicher, sprach gut und stellte alle seine Gaben in den
Dienst seiner Aufgabe. Jndeß, wo der Dichter nichts gegeben,
wie soll der Schauspieler etwas machen?
Wenn gleichwohl -ine gewisse Wirkung erzeugt wird, so ge-
schieht es sicherlich bei dem Teil des Publikums, der nicht
gewöhnt ist, sich in Dichtwerke zu vertiefen.
Charlotte von Lengefeld. Schillers spätere Gattin, besuchte
1783 die Karlsschule und schreibt über dieses Institut: „Es wird
einem nicht wohl zu Mute, Menschen wie Drahtpuppen behandelt
zu sehen." Wahrlich! Eben das möchte man rusen. wenn man
Gestalten Wie den Laubeschen Herzog Karl Eugen sieht. So
stand er ein gemalter Wüthrich da. Etwas wie kindlicher
Tyrannenhab muß die Feder geführt haben, als diese Figur ins
Leben trat. ^ ^
Herrn Wiegners Art die Geschichte anzufassen war durch-
aus richtig. Er verfügt über eine gute Erscheinung und weiß
sein Organ zu zwingen, wenn es das Nötige hergeben soll. Vor
Allem berührte seine Sicherheit sympathisch. Ob er ein Dar-
steller von Menschen ist, muß eine Rolle eines Stückes zeigen,
m dem eben solche Vorkommen.
Herr Brandt (Silberkalbl konnte genügen. Sehr ordentlich
war der Rieger des Herrn Feldner und der Sergeant Bleistift
des Herrn Schneider.
Frl. Kögl gab die Laura mit dem gehörigen Temperament,
viel Grazie und Anmut. Frl. Herl er verkörperte trefflich die
sympathische Franziska. Am besten gefallen hat mir eigentlich
die Riegerin des Frl. Jelly. Herr Lassen hatte Gelegenheit
sich hübsch einzuführen. Sehr erfreuen konnte der neue prächtige
Rokokosaal des ersten Aktes, den Herr A. Wolf in Karlsruhe
gemalt hat._L-
Kleins Zeitung
— Dieser Tage wird, der „Franks. Ztg." zufolge, in
Rheinau der höch ste Schornstein Deutschlands
vollendet. Die chemische Fabrik „Rhenania" hat ihn erbauen

lassen, um die der Landwirtschaft schädlichen Gase abzuleiten.
Die Höhe beträgt 122 Meter. Bisher war unseres Wissens
der höchste Schornstein Deutschlands der von derselben Ge-
sellschaft in Stolberg bei Aachen erbaute.
— Darmstadt, 2. Okt. In der heutigen Schw u r -
g e r i ch t s s i tz u n g wurde während der llrteilsver-
Lündigung der Landgerichtsrat Dr. Schneider vom
Schlage getroffen und war sofort tot.
— Köln, 2. Okt. In der ersten öffentlichen Ver-
sammlung des .G u st a v - A d o l f - V e r e i n s machte
der Geheime Kirchenrat Pank aus Leipzig Mitteilung
über die Verluste des Vereins bei dem Leipziger
Bankkrach. Sie seien allerdings nicht so schwer,
wie die Gerüchte verbreiteten, da der Verein einen Bruch-
teil zurückgehalten werde. Es handelt sich um einen
Betrag von Mk. 180 000, der beinahe vollständig durch
freiwillige Zeichnung gedeckt worden ist.
— Konftantnropel, 2. Okt. In Samsun am
Schwarzen Meere sind gestern sechs Pestfälle vorgy-
kommen. Der Gesundheitsrat ordnete infolgedessen für
die Herkünste aus Samsun ein zehntägige Quarantäne
an. An Bord des Lloyddampfers „Maria Theresia",
welcher am 15. September von hier abging und am
26. September in Alexandrien eintraf, erkrankten drei
Personen an der Pest.
— Wien, 1. Okt. Ein in Kalusz in Galizien als
Anarchist verhafteter Italiener feuerte vier Re-
volverschüsse ab und verletzte den ihn verhaften-
den Gendarmen: er exhielt selber emen Bajonettstich.
Er verweigerte jede Auskunft.
 
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