Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 256 - 281 (1. November 1901 - 30. November 1901)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37097#0873

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Mittwoch, 20. November IM.

Giftes BZMtt»

43. Jahrgang. — Dr. 272.






Erscheint täglich. Sonntags ausgenommen- — Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 4V Pfg. Durch die Post be-
zogen vierteljährlich 1.85 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
Anzeigenpreis: 20 Pfg. die Ispalttge Petitzeile ober deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

iedeb
liner,
ufn>-'
igeii'
Uln'.
erltn-
egert,
ötud<
r-.der-
ona?'
fleäch
burg>
ingel,
nge»-
iellt^
Gold'
usw
nke»'
i.Bv
istadt'
anck^
lchli"-
KfM"
!ech»'
nav^
lern-
tgat'
erber,
zsse^
hetib'
-tuliS-

N'bck
sfe>^
R-ik

häf-c
Naht
Sen»
SaiiS
Hel
rberS
rtiüS
ASS
Lew
lehl
hMw
ibilk
i-'b-'
M
HNlt
stse^
Met
s
s
A

Aas Insterburger Duelk vor dem Kriegs-
gericht.
Insterburg, 18. Nov.
Vor den: Kriegsgericht der zweiten Division wurde
heute über die Jnsterburger Duellangelegenheit verhan-
delt.
Nach der Verlesung des Eröffnungsbeschlusses,
welcher auf Tötung im Zweikampf und Kartelltragen
lautet, wird verkündet, daß die Oeffentlichkeit ausge-
schlossen sei, doch dürfen die Vertreter der Presse gemäß
8 268 der M.Str.G.O. im Saale bleiben. Unter Straf-
androhung wird dabei den Journalisten zur Pflicht ge-
wacht, über die Art der Thätlichkeiten und Beleidigungen
Zu schweigen.
Der
Angeklagte Hildebrand
lagt aus: Wir kamen mit fünf Kameraden am 31. Ok-
tober früh 4 Uhr aus dem Artilleriekasino im Deutschen
Haus und fanden in der Reitbahnstraße, in einer Thür-
offnung hockend und schnarchend, einen Offizier, den
wir anfänglich für einen eingeschlafenen Nachtwächter
hielten, machten Witze, erkannten aber Blaskowitz und
beschlossen, ihn nach Hause zu bringen- Raßmussen
gab die Junggefellenwohnung des Blaskowitz an; dieser
war anfänglich äußerst schwer zu behandeln. Er war
wehr schlaftrunken als betrunken, ermunterte sich bald,
sonnte in der Nähe der Post schon wieder allein gehen,
luchte sich hier seiner Begleitung zu entziehen, wurde aber
Äirückgeholt und nach der Albrechtstraße 5 gebracht,
bud zwar von Oberleutnant Hildebrand, Splettstößer
swd Leutnant Raßmussen. Dort kam es zu Thätlichkei-
wn im Hausflur (auf Einzelheiten muß wegen Schweigf
oerbots verzichtet werden), jedenfalls war Blaskowitz
wcht unzurechnungsfähig!. Hildebrand reagierte vuf
we Thätlichkeiten nicht. Sie verließen das Haus, nach-
?wn Leutnant Splettstößer vergeblich zu vermitteln ge-
recht, ob dort ein anderer Infanterist wohne. Sie
^obachteten die Hausthiire von der gegenüberliegenden
Straßenseite, bis Leutnant Schmidt vom Jnfanterie-
wgiment 147 zufällig hinzukam. Diesen sandten sie
K Blaskowitz, nachdem sie ihre .Nüchternheit durch
Schmidt hatten feststellen lassen. Die Artillerieleut-
Wnts gingen sodann in Hildebrands Wohnung, dort
wrieben sie die Vorgänge nieder und gaben das Proto-
M an den Ehrenrat weiter. Dieser erklärte, er könne
^Uen Ausgleich nicht Vorschlägen. Tagsdarauf erging
W Mitteilung an den Ehrenrat von der beabsichtigten
wrderung. Die ursprüngliche Forderung lautete bis
Kampfunfähigkeit, wurde aber durch Verhandlungen
^wildert, erst auf dreimaligen, dann einmaligen Kn-
fiwechsel. Ich wollte, erklärte Leutnant Hildebrand,
fiaskowitz nur kampfunfähig machen, nicht töten. Habe
ebenso wie Rasmussen auf dem Kampfplatz mit dem
mgner versöhnt. Ich kannte ihn übrigens wie dessen
wer nicht genauer. Die diesbezügliche Preßäuße-
wg des Vaters Blaskowitzs' ist unzutreffend. Ange-
^gter v. Groddeck hat die Forderung überbracht und
züchte rächt den Versuch einer friedlichen Beilegung,
^bso Hildebrand nicht. Es folgt darauf dis Zeugen-
hwrehmung: Leutnant Schmidt schildert den Vorgang
das Zusammentreffen mit Blaskowitz wie Hildg-
>>wrd. War auf dem Bahnhofsweg wegen einer Komi-

trag, Blaskowitz in die neue Wohnung zu bringen,
nachdem Schmidt ihm den Wohnungswechsel mitgetsilt
hatte.
lieber der: Vorgang selbst wurde nicht gesprochen.
Die Artillerieoffiziere fanden Blaskowitz vollkommen
nüchtern. Schmidt fand Blaskowitz im Hausflur
schlafend. Er weckte Blaskowitz auf; dieser war sofort
ziemlich normal, brauchte unterwegs keinerlei Unter-
stützung, redete vernünftig und sagte, er müsse früh zu
seiner Braut abreisen. Schmidt sagte: „Du kannst nicht
fahren." Bei dem Zweikampf war P. Sekundant des
Blaskowitz. Beide Schüsse fielen fast gleichzeitig ans
das Kommando zwei des Unparteiischen. Anfänglich
wurde an einen unblutigen Ausgang geglaubt.
Die Beweisaufnahme wurde fortgesetzt mit der
Vernehmung des
Oberleutnants Splettstößer.
Er schildert den Zusammenstoß mit Blaskowitz in
derselben Weise wie der Angeklagte Hildebrand. Blas-
kowitz könne nicht unzurechnungsfähig gewesen sein,
weil er ihn, den Zeugen, den er seit drei Jahren nicht ge-
sehen hatte, gleichwohl erkannte und beim Namen nannte.
Blaskowitz habe gewußt, was er that, seine Reden im
Hausflur, die das Duell provozierten, seien völlig lo-
gisch gewesen. Von mechanischem Umsichhauen sei keine
Rede gewesen. Hildebrand dagegen hätte sich äußerst
ruhig verhalten, selbst die derbe Redensart, die er gegen
Blaskowitz gebraucht, sei nur esn Beschwichtigungsversuch
gewesen. Wenn Blaskowitz bei der Begegnung in der
Reitbahnstraßs zunächst den Eindruck üerSinnlosigkeit
machte, so hätte dies an seiner Schlaftrunkenheit gelegen,
wäre aber nicht eine Folge des voraufegangenen Alkohol-
genusses gewesen. — Staatsanwalt: Wie hat
sich Blaskowitz bei dem Zweikampf benommen? >—
Zeuge: Blaskowitz hat gezielt ugd schoß zuerst. —
Verteidiger: Wann kamen Sie bei Leutnant
Schmidt zusammen? — Zeuge: Eine Viertelstunde
nach dem Vorgang im Hausflur. — Hierauf wurde
Leutnant Rasmussen
als Zeuge vernommen; die Verhandlung gegen ihn we-
gen Herausforderung zum Zweikampf wird später statt-
finden^ Er bekundete: Wir erfuhren erst durch Leut-
nant Schmidt von dem Wohnungswechsel des Leutnants
Blaskowitz. Den Vorgang selbst schildert er wie die
Vorzeugen. Der Ehrenrat habe am Samstag Abend die
Erklärung abgegeben, daß er nicht in der Lage sei, einen
AWgleich vorzuschlagen. Blaskowitz sei nicht volltrun-
ken gewesen, das beweise einmal das Wiedererkennen des
Oberleunants Splettstößer sowie die wiederholte Nen-
nung seines, des Zeugen, und Hildebrands Namen,
das beweisen aber auch ferner die Aeußerungen und
Handlungen des Getöteten. Blaskowitz habe, obwohl
ihm durch Leutnant Schmidt eine Aussöhnung mit
Hildebrand nahe gelegt worden, keinen Versuch zur Ab-
bitte gemacht. Wenn Splettstößer bei dem Renkontre
äußerte: „Ruhig, der Mann weiß ja nicht, was er thut,"
so sei es geschehen, um Hildebrand von einer Erwide-
rung der Thätlichkeiten abzuhalten.
Weitere Zeugen.
Vier Gutsbesitzer aus der Nachbarschaft bekunden
gleichlautend: Blaskowitz kam nachts ungefähr halb
zwei Uhr aus dem Kasino ins Hotel „Königlicher Hof",
trank dort weiter Whisky, Grog und Bier und nötigte
sie, mit ihm noch eine Flasche französischen Sekt auf das

Wohl seiner Braut zu trinken, trotz allseifigen Abratens^
Blaskowitz war animiert und hatte Streit mit dem
Kellner, weil die Küche schon geschlossen war. Er Wau
keineswegs betrunken, auch zuletzt nicht. Der Hotelier
hat den Leutnant hinausgeleitet, der Herr seiner Sinne
und Glieder war.
Zeuge Oberleutnant Rei nicke vom Jnfmrterie-
Regiment 147 sagt aus: Blaskowitz war nach der Ka-
sinokneiperei gegen Mitternacht nicht merklich bezecht,
er war aber seit Wochen merklich nervös und mußte
sich manchmal einen Ruck geben, um nicht harmlose Be-
merkungen beleidigend zu beantworten. Beim Zwei-
kampf sei Blaskowitz ruhig gewesen, er schoß zuerst.
Hauptmann Bene dix, der Unparteiische beim
Duell, sagt aus: Er habe einen Ausgleich versucht, aber
vergeblich, nur leichtere Bedingungen habe er erreicht.
Vor dem Kcnnpfbeginn habe er dis Entfernung, 15
Sprungschritte, abgemessen, die vorgeschriebenen Forma-
litäten erledigt und einen letzten Versöhnungsversuch
gemacht. Beide Schüsse seien vor dem Kommando
zwei gefallen. Er glaubte anfangs an einen unblutigen
Ausgang des Duells und sagte: Der Zweikampf ist been-
digt. ^ Da fiel Blaskowitz hin und wurde vom Zivilarzt
Dr. Colley aufgefangen . Zeuge weiß nicht, ob die Geg-
ner zielten.
Dr. EoI l e y bekundet als Zeuge: Blaskowitz hatte
sofort das Gefühl ein Sterbender zu sein. Es wurde für
Versöhnung der Gegner gesorgt. Nachher trat eine teil-
weise Erholung des Verwundeten ein, zeitweise bestand
auch die Möglichkeit, sein Leben zu erhalten. Auf dem
Transport in die Klinik verschlimmerte sich der Zustand
nicht, dann trat aber ein Rückfall ein. Es wurde eine
Operation vorgenommen, ein Bluterguß in den Unter-
leib konnte jedoch nicht gestillt werden. Der Patient
starb, ohne das Bewußtsein erlangt zu haben.
Assistenzarzt Hehler erklärt als Sachverständiger:
nach dem Sektionsergebnis war der Schuß unbedingt
tätlich, das Geschoß drang seitlich rechts unter der sie-
benten Rippe ein, durchschlug das Zwerchfell und traf
Niere, Leber, Lunge und Herz, durchbohrte dann aber-
mals das Zwerchfell und blieb in der linken Seite wenig
unter der Haut stecken.
Zwei andere Offiziere bezeugen die völlige Nüchtern-
heit der beiden. Artilleristen in der Unglücksnacht. Auf
die übrigen Zeugen wurde mit allseitiger Zustimmung
verzichtet, da der Sachverhalt genügend geklärt erscheint.
Der Vertreter der Anklage,
Kriegsgerichtstat Boje, betont in seinem Plai-
doyer, daß der Angeklagte nicht die Absicht gehabt habe,
seinen Gegner zu töten. Die Zurechnungsfähigkeit des
Leutnants Blaskowitz sei erwiesen. Gleichwohl sei aber
Hildebrand keineswegs völlig unschuldig an dem Ereig-
nis, denn er habe Blaskowitz immerhin gereizt und nicht
so behandelt, wie man Betrunkene zu behandeln pflege.
Deshalb beantrage er, nicht auf die Mindeststrafe von
zwei Jahren, sondern auf drei Jahre Festung zu er-
kennen. Der Kaiser möge den Angeklagten begnadigen,
der Gerichtshof dürfe nicht der Gnade vorgreifen. Ge-
gen Groddeck beantrage er wegen Kartelltragens eins
Woche Festung, weil er bereits wegen des gleichen De-
likts vorbestraft sei.
Der Verteidiger Hauptmann Flügge
führt aus: Blaskowitz sei durch ein tragisches Schicksal
ums Leben gekommen. An seinem Grabe stand tiefev-

S

an

No"


Konzert Kartung.
O Heidelberg, 20. November.
n Stelle des ausgefallenen Quartettabends der „Böhmen" —
« Nerade d! c s e s Konzert infolge zu geringer Beteiligung
»Mleiben mußte, wirft ein eigentümliches Licht auf die Ge-
ihMrichtung des Publikums! — trat das Konzert des blin-
Pianisten H. Hartun g aus Eschwege unter Mitwirkung
.EeschwisierpaareS Lilly Hafgren (Gesang) und G. E.
S ren (Klavier) ans Frankfurt a M. Das öffentliche
uten eines seiner wichtigsten Linnesorgane beraubten Künst-
H bot immer etwas Mitleiderregendcs, und das Peinliche des»
kann nur durch eine hervorragende Qualität seiner Vor-
verwischt werden. Doppelt peinlich aber wirkt ein der-
Hervortreten, wenn das Gebotene auch den niedrig?! ge-
Ansprüchen nicht genügen kann, wie dies leider gestern
^ der Hall war. Die Klaviervorträge, deren Programm
ln??" die denkbar abgedroschensten Vidcen enthielt, erhoben
nie über den inttlelmäßigsten Dilettant smns, strotzten
pT" namentlich bei der Beethoven'scheu ^8-äwr-Sonate,
zi>M^von den gröbsten Fehlern, rhythmischen Unrichtigkeiten
(«h.f'genauigkeitcn jeder Art. Hiefnr konnten auch einige bessere
' wie z. B. das mit schöner Empfindung und weichem
-stimme gespielte Trio im Scherzo der Sonate, nur vorüber-
^entschädigen. Frl. Hafg reu, eine Schülerin des Raff-
M-er ^Elvatoriums und noch bis vor Kurzem nebst ihrem
hÄe ^ne Hauptstütze der dortigen Schülerkonzerte, besitzt eine
geschulte Sopranstimme und singt mit viel Geschmack
^.Pnswürdigcm Ausdrucke. Die Klavierbegleitung des
^Eifgren war diskret und feinfühlig. O. 8.

Kleius Zeirrmg.

b Darmstadt, 19. Nov. Heute früh kurz nach
^ch in der neuen Turnhalle der Darm!-
-^ttrngememde Feuer aus und verwandelte

das schörre, stolze Gebäude, das erst im vorigen Monat
eingeweiht worden war, in wenigen Stunden in einen
Trümmerhaufen. Leider sind auch drei Menschen-
leben zu beklagen. Die Köchin wollte sich in ihrer
Todesangst hoch oben von ihrem Mansardenstübchen an
einem dünnen Teilchen herunterlassen, das natürlich riß,
worauf die Aermste auf dasPflaster stürzte und denTod
fand. Zwei Dienstmädchen wurden vom Feuer
im Schlafe überrascht und erlitten den Ersfickungstot.
Ein Kellner, der nicht abwarten wollte, bis die Feuer-
wehr dasRettungstuch ausspannen konnte, sprang herab
und fiel, sich mehrmals überschlagend, schwer verletzt
zur Erde. Die übrigen Insassen wurden durch die
brave Feuerwehr, die mit Anspannung aller Kräfte ar-
beitete, gerettet. Die Entstehnngsnrsache des Brandes
ist bis jetzt noch nicht aufgeklärt. Der Brand entstand
aus dem Schnürboden über der Bühne. Die Namen der
bei dem Brande Verunglückten sind nach der „Frkf.Ztg."
1. Katharina Reith aus Nffenhausen bei Kassel, 37
Jahre alt; 2. Minna Lang aus Linkenheim bei Karls-
ruhe, 27 Jahre alt; 3. Katharina Haller aus Richen
bei Dieburg, 21 Jahre alt. Der Kellner, der verun-
glückt ist, aber noch lebt, heißt Richard Patzer. Ein
Dienstmädchen mit Namen Babette Karst wurde vermit-
telst der Schiebleiter vom Dache gerettet.
— Straßbnrg, 19. Nov. Infolge des dichten
Herbstnebels stießen in der Nähe von Ober-Modern zwei
Güterzüge aufeinander. Eine Anzahl Gü-
terwagejn wurde zertrümmert. Der Material-
schaden ist bedeutend.
— Berlin, 16. Nov. Von der gerechten Strafe
eines allzu lisbebedürstigen Jünglings erzählt die

„Volkszeitung" folgende heitere Geschichte: Kürzlich
verfolgte ein junger Mann spät abends ein junges Mäd-
chen, das von einer Familienfeier kam, bis an ein Haus
in der Ouitzowstraße. Bei dem Versuche, sich mit durch
die Hausthür zu drängen, wurde ihm ein Zipfel seines
Ueberziehers in der Thür festgeklemmt und ließ
sich trotz aller Anstrengungen nicht herausziehen. So
stand er in der regenfeuchten Herbstnacht. Endlich er-
schien der Wächter, hatte aber zu diesen: Hanse keinen
'Schlüssel. Der Jüngling fror weiter, fror viele
Stunden lang, bis endlich gegen Uhr ein
Bäckerjunge kam und ihm Befreiung brachte.
— Hamburg. 18. Nov. Infolge des auf der Elbe
herrschendcnst arke u Sturmes werden vielfache Schiffs-
unfälle gemeldet. Der von Skellefta nach Papenburg
bestimmte Dreimastschoner „Adolphine" ist auf der Unter-
elbe gestrandet und mußte von der Mannschaft verlassen
werden.
— Thorn, 19. Nov. Die „Thorner Presse" meldet
aus Graudenz: Major Homann vom 141. Regiment
fuhr gestern Abend zur Entenjagd. Als er aus dem
Wagen stieg, entlud sich sein Gewehr. Die La-
dung drang ihtn in den Leib. Er star b, ehe ärztliche
Hilfe herbeigeholt werden konnte.

— Ileberlistet „Hier soll man ja ein schönes Echo hören?"
— Führer: „Ja — schreien Sie mal: „Zwei Maß Bier!" —
Tourist (thut'H: „Man hört ja nichts!" --- Fiihr-r (aus die da-
hersteipende Kellnerin deutend): „Hm, aber da hinten kommt ja
'S Bier schon!"

Die heutige Nummer besteht aus drei Blättern mit zusammen 14 Seiten.
 
Annotationen