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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
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Montag, 19. August IM

Erstes Blatt.

!. — Ir. 192.


Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familicnblättern monatlich 50 Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 4V Pfg. Durch die Dost de
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
«nzeig enpr eiS: 2V Pfg. für die Ispaltige Petitzeile -der deren Raum. Reklamezcile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. - Für die Aufnahme von Ameiaen an bestimmt
^LMschriebcnen^agm^wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate ans den Plakottofeln der Heidelberger Zeitrng und dm Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr 82

Staatssekretär v. Koller über reichsländische
Verhältnisse.
Nach dem „Lok.-Anz." hat sich Herr v. Köllcr über
r e i ch s l ä n d i s ch e Verhältnisse in einem klei-
nen Kreise mehreren hanseatischen Persönlichkeiten ge-
genüber etwa folgendermaßen geäußert:
Wer die Verhältnisse in den Reichslanden näher
kennt, der weiß, daß sie sich mit denen meines letzten Wir-
kungskreises glicht vergleichen lassen. Protestler, die mit
vom Standpunkte der Staatsordnung aus unzulässigen
Mitteln Schwierigkeiten machen, gibt es dort nicht oder
Wenigstens doch nur ganz, ganz vereinzelt. Das Uner-
quickliche in den politischen Verhältnissen ist aus andere
Leute zurückzusühren, nämlich auf eingewanderte Deut-
sche, verbissene süddeutsche Demokraten, nicht Sozial-
demokraten, sondern solche von der Schattierung Hauß-
mann etwa. Im klebrigen geht die innere Angliederung
der Reichslande an das Deutschtum ruhig und stetig
ihren Weg. Das Unterelsaß mit seiner rein deutschen
Bevölkerung ist darin am weitesten vorgeschritten, auch
im Oberelsaß ist der Stand der Dinge befriedigend. Al-
lein Lothringen gegenüber werden wir Geduld haben
müssen, und zwar noch lange: seine Bewohner sind zum
guten Teil eine uns fremde Rasse, und es werden viele,
viele Jahre, vielleicht noch Jahrhunderte dahingehen, bis
hier eine Ausgleichung sich vollzogen haben wird. Aber
auch hier ist eine Neigung zu einem Benehmen, das mit
der äußern Ordnung nicht verträglich wäre, kaum zu
spüren. Ebensowenig, wie mit den Dingen an der
deutsch-dänischen Grenze, sind die Zustände Elsaß-
Lothringens mit denen in Posen oder Westprenßen zu
vergleichen. Elsaß-Lothringen ist uraltes Kulturgebiet
mit einer geistig sehr regsamen und entwickelten Bevölke-
rung, schon diese Thatsache schafft ganz andere Voraus-
setzungen, als sie für den Amtsbezirk Bitters (des Over-
Präsidenten von Posen), der übrigens sehr genau weiß,
was er will, vorliegen. Daß ein Teil des Klerus fran-
zösiert ist, ist richtig. Die Folgen hiervon sind jedoch
nicht entfernt so sehr von Belang, wie die Wühlarbeit
der vorhin von mir erwähnten deutschen Eingewanderten.
Das Geschwätz mit den Notabeln gar sollte man doch
endlich unterwegs lassen. Die Herren, aus die es zielt,
sind durchaus rechtliche, entgegenkommende und, neben-
bei bemerkt, auch in ihren Formen angenehme, liebens-
würdige Leute. Sie haben nur einen Wunsch, nämlich
den, in ihren Geschäften nicht gestört zu werden. Auch
wissen sie dis Vorteile, die ihnen Deutschland gebracht
hach sehr wohl zu würdigen. So ist infolge der Zollver-
hältnisse ihre Baumwollindustrie mächtig emporgeblüht.
Daß sie an der französischen Art, in der sie erzogen sind,
sesthalten, ist, solange Verstöße gegen das Gesetz nicht die
Folge sind, ihre Privatsache. Ebenso kann man es ihnen
nicht verübeln, daß sie Verwandte in Frankreich haben.
Wenn sie das, was ihnen seinerzeit unter französischen!
Gesetz besonders gefallen hat, haben könnten, ohne auf
das ihnen an der deutschen Ordnung Vorteilhafte ver-
zichten zu müssen, so wären sie sehr damit einverstanden,
sie wissen aber, daß man in der Praxis nicht alles zu-
gleich haben kann.
Aut die Frage, was von der Behauptung zu halten
sei, daß dem Statthalter Fürstenzu Hohen-
lohe mit der Ernennung Köllers durchaus kein Gefallen
geschehen sei und daß der Statthalter sich aus diesem
Grunde und wegen des Ausscheidens des Herrn v.

Puttkainer mit Rücktrittsgedanken trage, sagte der
Staatssekretär: „Auch dies ist absolut falsch. Zur Be-
antwortung von Frage 1 genügt Wohl der Hinweis, daß
Fürst Hohenlohe-Langenburg diejenige Persönlichkeit
war, die mich zuerst eingeladen hat, das erledigte
Staatssekretariat zu übernehmen. Für den Rücktritt
meines Herrn Amtsvorgängers hat inan ohne jeden
Grund einen ganz außerordentlichen Anlaß gesucht, in
ihm einen sehr auffallenden Vorgang sehen wollen. Seit
wann ist es auffallend, wenn ein Beamter von 70 Jahren
in den Ruhestand tritt? Ich werde froh sein, wenn ich
mit 70 Jahren meine Ruhe haben werde. Von einer
S t a t t h a l t e r k r i s i s erst ist nicht die Rede! Fürst
Hohenlohe ist allerdings auch nicht mehr der Jüngste,
seine Gemahlin ist obendrein leidend; daß in der Stim-
mung Sr. Durchlaucht da gelegentlich ein großes
R u h e b e d ü r f n i s im Vordergründe steht,
ist wohl nicht weiter überraschend. Das aber ist auch alles,
was über die angebliche Krisis zu sagen ist." lieber sein
Verhältniszur Presse sagte v. KLIler: „Ich
bin es gewohnt, daß mein Name aus einen Teil der Presse
wirkt, wie ein rotes Tuch auf den Stier. Das war von
jeher so. Wo ich hingekommen bin, hat man mich als
krassen Reaktionär ausgeschrieen, was allerdings nicht
verhindert hat, daß ich später bei meinem Abschied nur
Freunde zurückgelassen habe. Es war stets dieselbe Ge-
schichte: In Frankfurt, als ich dort Polizeipräsident
wurde, bei meinem Einzug als llnterstaatssekretär in
Straßbnrg, und in Schleswig, wohin ich als Qberprä-
sident kam. Jetzt wird in Straßburg dasselbe Spiel von
neuem versucht. Welche Aufnahme meine Ernennung
trotz aller Hetzereien in den Reichslanden thatsächlich fin-
det, das lehren mich die Briefe, welche ich tagtäglich er-
halte. Mehr als 20 Deputierte haben mir bereits jetzt
in wärmster Form brieflich zu meiner Rückkehr ihren
Glückwunsch ausgesprochen. Man hat nicht vergessen,
daß Elsaß-Lothringen mir die Aufhebung des Paß-
zwanges und die Gemeinde-Ordnung, das liberalste Ge-
setz, das sie dort haben, verdankt. Mit welchem Unsinn
wird demgegenüber in der Presse gegen mich agitiert!
Man verleiht mir den Titel eines Vaters der Umsturz-
vorlage, obgleich ich dies Gesetz bei meinem Amtsantritt
fertig, aber auch bis auf den letzten Paragraphen fertig
vorgefunden habe und es lediglich im Austrage des
Staatsministeriums zu verteidigen hatte. Man sagt
mir nach, daß ich in litterarischer Beziehung^ an Takt-
sestigkeit ungewöhnlich viel zn wünschen lasse, von
Gottfried Keller nichts wisse, und dessen „Romeo und
Julia auf dein Dorfe" eine sozialdemokratische Hetzschrift
genannt habe, als ob die Herren irgendwie im Zweifel
darüber wären, daß ich nicht von der Novelle, sondern
von einer ihnen sehr Wohl bekanntenTendenzschrift sprach,
deren Verfasser lediglich den Kellerschen Titel sich ange-
eignet hatte! Ich kenne die Quelle dieser Angriffe Wohl;
persönliche Geschichten, die noch in meine Abgeordneten-
zeit hinübergreifen, sind die Ursache, vier Herren einer in
Straßburg, einer in Frankfurt und zwei an andern Or-
ten, geben die Triebfeder dafür ab ; und was diese er-
zählen, das drücken ihnen demokratisch gerichtete Blätter
kritiklos nach. Merkwürdig ist, daß inan trotz meines
angeblichen Rückschrittlertums und trotz aller feindseligen
Stimmung mir wiederholt bestätigen mußte, daß ich em
gewisses Wohlwollen und auch Verständnis für die Presse
habe. In der Thnt, ich glaube, daß nicht viele Leute m
beamteter Stellung die Zeitungen, in Deutschland sowohl

wie im Auslande, so genau wie ich beobachten und auch,
was die periönlichen Verhältnisse anbetrifft, kennen."
Zum Zolltarif.
-V Erklärung des Zentralvcrbandcs deutsche«
>Olduftriccllcr ist von mehreren Seiten der Vorwurf ge-
macht worden, daß sie nicht klar genug laute und keine
genügend feste Richtschnur für die fernere Haltung des
Zentralverbandes darstelle. Da kann man es nun wohl
als eine Art authentischer Interpretation betrachten,
wenn der Generalsekretär des Verbandes, Bueck, in der
Deutschen Jndustriezeitung, dem Organ des Zentralver-
bandes, ui längerer und sehr klarer Ausführung das
Wort ergreift und insbesondere zum Doppeltarif und zur
Frage der l a n d w i r t s ch a f t I i ch e n Zölle folgende»
schreibt:
Bezüglich der Höhe der Tarife hat die Industrie dis
Bedingung gestellt, daß sie mit den Interessen der Ge-
samtheit vereinbar sein und den Abschluß laugfristiger
Handelsverträge nicht hindern sollen, denn die Industrie
hat sich wiederholt und entschieden für die unbedingte
Notwendigkeit solcher Handelsverträge ausgesprochen.
Da auch die Reichsregierung diese Notwendigkeit aner-
kannt hat, wird es die Aufgabe der Unterhändler sein«
die Grenze zu finden und festzustellen, auf welcher die Ver-
einigung der verschiedenen Interessenten, der Landwirt-
schaft, der Industrie, der Gesamtheit und auch des Aus-
landes möglich erscheint. Dieser Aufgabe tritt die Be!-
stimmung im § 1 Abs. 2 des Entwurfes eines Zolltarif-
gesetzes im gegebenen Falle als wesentliches Hindernis
entgegen. Hier werden fiir Roggen, Weizen und Spelz
für Gerste und Hafer Sätze von 6, 5,50, 3 und 5 Mk.
vorgesehen mit der ausdrücklichen Bestimmung, daß sie
im Wege der Verhandlung nicht ermäßigt werden sollen.
Diese Bestimmung besagt nichts mehr und nichts weniger,
als daß, wenn die vermerkten Sätze bei den Verhand-
lungen nicht zn erreichen sind, der Abschluß von
Handelsverträgen zu unterbleiben hat.
Damit stellt sich diese Bestimmung in Gegensatz zu. den
Interessen der Industrie und der Gesamtheit, nicht derart,
daß jene Sätze als unvereinbar mit diesen Interessen
erachtet würden — der größte und bedeutendste Teil der
deutschen Industrie wird gegen sie Einspruch nicht er-
heben —, aber diese Industrie muß sich mit aller Ent-
schiedenheit dagegen erklären, daß diese Sätze im gegebe-
nen Falle dem Abschluß von Handelsverträgen als Hin-
dernis entgegengestellt werden. Daher hält die In-
dustrie eine entsprechende Abänderung des Z 1 des Ent-
wurfes eines Zolltarifgesetzes bei dessen Fertigstellung
durch die Bundesregierungen für nnabweislich.
Zu diesen Erläuterungen des Herrn Bueck bemerkt
daS Organ des „B undes der Land w irt e":
Daraus geht also hervor, daß der Zentralverband
auch unter die Mindestzölle für Getreide hinabgehen will,
wenn sonst der Abschluß von Handelsverträgen unmög-
lich erscheint. Das ist also des Pudels Kern, daß die
Landwirtschaft wieder, wenn es notwendig scheint, die
Zeche bezahlen soll. Das theoretische Wohlwollen, mit
dem inan der Landwirtschaft grundsätzlich höhere Zölle
zugestehen möchte, ist keinen Pfifferling wert, wenn man
diese höheren Zölle nach Befinden wieder preisgeben will.
Die Landwirtschaft würde thöricht sein und sich selbst
ruinieren, wenn sie ans diesen Leim kröche.

Die Verwertung des Münchner Hausunrats.
(Münch. N. N.)
Tis Direktion der Gesellschaft „Hansmullverwertung
München" hatte dieser Tage die Vertreter der Presse zur
Besichtigung ihrer neuen Anlagen emgeladen, welche sich
bei der Station Puchheim an der Munchen-Lmdaner
Bahnlinie, also im südlichsten Teile des großen Dachauer
Mooses befinden. Es ist dies bekanntlich die einzige
Anlage dieser Art in Deutschland, ja Europa, denn nur
bei Budapest besteht etwas Aehnliches.^ Die dortige An-
lage ist aber sehr primitiver uud vielfach unhygienischer
Art Außerdem gibt es noch eine derartige Fabrik in
Chicago. Ende der Neunziger Jahre errichtet, brannte
die Anlage am 18. Mai 1900 vollständig ab und wurde
dann wieder neu ausgebaut. Dieselbe übernimmt den
ganzen Unrat von München, der der Fabrik in eigenartig
konstruierten Wagen mit Klappböden au die verschie-
denen Bahnhöfen zugefahren wird. Dort werden die
Wagen zn je vier ans einen Waggon geladen und von
der Fabrik dann aus eigene Kosten nach Puchheim ver-
bracht Doch vergütet die Stadt der Fabrik pro Waggon
16 Mk Zurzeit beläuft sich die Zufuhr auf 40 bis 50
Waggons im Sommer, 60 bis 70 im Winter, die Fabrik

aber so gebaut, daß sie 100 Waggons Pro Tag (unge-
w gleich dem in Berlin anfallenden Quantum au
msünrat) verarbeiten kann. Die Fabrik verarbeitet

ch'am gleichen Tage die gefaulten Zufuhr desselben,
e Waggons laufen in eigenen Geleisen m die Fabrik,
in einer offenen Halle die Abfuhrlvagen auf Gelegen
er ein endloses, breites, ständig fortlaufendes Band
rch Oeffnen der Klappböden entleert werden. Der
rat wird sofort intensiv desinfiziert und durch Ven-

tilatoren staubfrei gemacht, worauf von einer größeren
Unzahl von längs dem Bande postierten, mit Hand-
schuhen versehenen Weibern die erste große Sortierung
vorgenommeu wird. Durch außerordentlich sinnreiche
Maschinen und Vorrichtungen, die größtenteils hier für
diese Zwecke neu erfunden werden mußten, erfolgt dann
die Abscheidung des feinen Mulls von dem groben Ma-
terial, das dann weiteren Sortierungen im Ganzen nnd
später im Einzelnen unterworfen wird. Es ist ganz
enorm, was da an Brod, Glas, Steinen, Lumpen, Pa-
pier, Bettfedern Kleidern, Stoffen, Metall, Gummi,
Roßhaaren, Holz, Knochen, Gräten, Blech- und sonstigen
Büchsen, Lederzeug, Flaschen rc. anfällt. Jährlich fallen
z B an etwa 60 bis 70 Waggons (ü 10 000 Kilo)
Knochen, 50 bis 60 Lumpen, 80 Glas, 20 Esten, Io
Blech, 80 Papier rc. Flaschen dürften in den Magazinen
etwa Million (unversehrte!) liegen. Hier ist die iw-
teressante Rechtsfrage entstanden, wem diese, hübsch nach
Brauereien rc. geordneten Flaschen gehören, den be-
treffenden Brauereien oder dem Mullwerk. Ohm wei-
ters auf Details einzugehen, sei erwähnt, daß der Fabrik
als Ideal vorschwebt, das gesamte anfallende Material
in eigenen Anlagen wieder verwendbar zn machen bezw.
zu verwenden.
Schon jetzt geschieht dies zum großen Teil und zwar
in nicht unbeträchtlicheni Maße in dem Mutteretablisse-
ment der Anlage, der Chemischen Fabrik, in dein nahe-
gelegenen Aubing. In Puchheim ist n. A. setzt 3- B.
eine Superphosphatfabrik gebaut worden. Wichtig ist
auch die Zubereitung des Mulls, soweit er dazu geeignet
ist, zu landwirtschaftlichem Dünger.
Hier ist nur zu bemerken, daß das Werk selbst inten-

sive Landwirtschaft treibt. Im Jahre 1901 sind von
dein etwa 240 Tagwerk großen Besitz der Gesellschaft
150 Tagwerk unter dem Pfluge. Es ist das alles durch
Aufschüttung von Mull auf dem nasseu Untergrund des
Dachauer Mooses und durch sonstige ausgedehnte Me-
liorisationen des Mooses gewonnener Boden. Der aus
der Neilhauserstraße in München entfernte Beton gab die
Grundlage zu einer prächtigen durchführenden Fahr-
straße. Die Ernte war zum größten Teil bereits ein-
gebracht und wird durch elektrisch betriebene Maschinen
weiter verarbeitet. Noch standen u. A. aber weite Zucker-
rübenfelder, Kartoffeln, schnittreife Luzerne u. a. m.
Interessant ist auch die agrarkulturelle Versuchsstation
des Werkes, in der die verschiedenartigsten Versuche mit
SNulldüngsr und anderen Düngerstosfen vorgenommen
werden. ' Die Maschinenanlagen, zumal die elektrischen,
sind natürlich gleichfalls interessant, bieten aber weniger
des Neuen. Sie werden teilweise mit Mullabfällen ge-
heizt. Für die etwa 200 Arbeiter sind die verschieden-
sten Desinfektionsmaßnahinen getroffen. So muß Jeder
mindestens zwei Mal wöchentlich baden. Entsprechende
Brause- und Wannenbäderräume sind vorhanden. Der
Ban von Arbeiterwohnungen ist in die Wege geleitet.
Bemerkt muß werden, daß der Handtransport des Ma-
terials fast ganz beseitigt wurde. Zum Schlüsse wollen
wir noch aus ein feuerfestes, gleichfalls aus Mull fabri-
ziertes Material Hinweisen, das sowohl flüssig (als Farbe
rc.) als in Platten hergestellt wird. Es besteht aus drei,
chemisch verschiedenartig wirkenden Schichten. ^ Jm^ La- .
boratorium widerstand es vor unseren Augen einer Stich-
flamme von kolossalster Hitze. Es heißt Pyrandol.
 
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