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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 282 - 305 (2. Dezember 1901 - 31. Dezember 1901)
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Mittwoch, 4. Dezember 1901.


Ar. 284.

Erscheint täglich., Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be--
g, zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
Anzeigenpreis: 20 Pfg. die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Zolltarif und Sozialdemokratie.
Vielleicht die markanteste Erscheinung in dem Kampfe
Um den Zolltarifentwurf ist die führende Rolle, welche
dabei die Sozialdemokratie einnimmt. Sie ist nicht nur
unter den oppositionellen Gruppen des Reichstags die
weitaus stärkste, sondern sie hat auch in der Agitation
die anderen freihändlerischen Gruppen weitaus über-
flügelt. Mit der Massenpetition und ihren 3s^ Mil-
lionen Unterschriften stellt die Sozialdemokratie alles,
was Handelsvertragsverein, freisinnige Volkspartei und
die anderen freihändlerischen Richtungen agitatorisch
Unternommen haben, weit in den Schatten. Die sozial-
demokratische Fraktion im Reichstage wird auch zweifels-
ohne den Ton und die Taktik der Opposition gegen die
Zolltarifvorlage entscheidend beeinflussen. Für die So-
zialdemokratie handelt es sich allerdings dabei nicht
bloß um die künftige Neuordnung unserer Zoll- und
Handelsverhältnisse zum Auslande, sondern um eine
Machtfrage ersten Ranges. Die landwirt-
lAaftlichen Zölle sind dazu bestimmt, gerade denjenigen
Kreisen unserer Bevölkerung, welche der Sozialdemo>-
kratie allein noch mit voller Entschiedenheit und mit einer
von der Sozialdemokratie selbst anerkannten ' zähen
Kraft entgegenstehen, lebensfähig zu erhalten. Das
lüid die Landwirtschaft treibenden Bewohner des flachen
Tandes, gleichviel ob sie Grundbesitzer oder Bauern sind.
Solange dieser Teil der Bevölkerung noch wirtschaftlich
kräftig und demzufolge widerstandsfähig ist, kann die So-
zialdemokratie niemals hoffen, die erstrebte Alleinhcrr-
Ichaft des Proletariats dnrchznführen. Erst mit der
Proletarisierung eines großen Teiles der Bewohner des
stachen Landes wird der Weg zu diesem Ziele frei. Des-
halb ist der Kampf um die Ägrarzölle zugleich und vor-
aussichtlich in erster Linie ein Kampf der Sozialdemokra-
ue fift die eigene politische Macht. Wenn das sozialdemo-
kratische Parteiorgan aus der Thatsache, daß die sozial-
demokratische Petition gegen die Agrarzölle eine so große
Anzahl von Unterschriften gefunden hat, die Pflicht her-
witet, mit allen sich darbietenden Mitteln das Zustande-
kommen des Zolltarifentwurfs zu verhindern, so handelt
^ sich dabei wieder um eine Machtfrage für die Partei
WIbst, und zwar um eine Machtfrage ersten Ranges für
wre parlamentarische Stellung. Gelänge es der So-
staldemokratie in dem vorliegenden Falle, die große
Mehrheit des Reichstages durch Obstruktion, wie sie be-
absichtigen soll, zu verhindern, eine ihren Ansichten und
Wünschen entsprechende Vorlage zustande zu bringen,
? würde sie bis zu einem gewissen Grade die entschei-
dende Macht im Reichstage gewinnen. Sie würde, wenn
Luch nicht stark genug, den Reichstag direkt nach ihrem
Willen Positiv zu regieren, den Beweis geliefert haben,
?vß sie imstande ist, jede gesetzgeberischeThätigkeit, welche
Wr nicht paßt, lahm zu legen und würde damit indirekt
?Uch ei^n entscheidenden Einfluß auf die positiven Lei-
tungen des Reichstages gewinnen. Es handelt sich also
N der That auch hier für sie um eine Machtfrage ersten
Ganges, und zwar um so mehr, wenn erst dargethan
Mre, daß die sozialdemokratische Fraktion des Reichs-
einen so entscheidenden Einfluß auf die Thätigkeit
siszuüben vermag, daß der Partei und ihrer Propaganda
^ve nicht zu unterschätzende Förderung erwachsen würde,
uns diesen Gründen gewinnt der parlamentarische Kampf
den Zolltarifentwurf eine selbst über diese wichtige
Materie hinansgehende allgemeine politische Bedeutung.

Gerade deshalb aber ist es um so mehr die unabweisbare
Pflicht der großen Mehrheit des Reichstages, durch festes
Zusammenhalten und geschlossenes und entschlossenes
Vorgehen das Zustandekommen des Zolltarifentwurfs
zu ermöglichen und dadurch auch die politischen Macht-
bestrebungen der Sozialdemokratie wirksam zu durch-
kreuzen.

De«Lsches Weich.
— Vor dem Kaiser fand gestern Mittag die Ver-
eidigung des Weihbischofs von Strahlung, Baron Zorn
von Bulach, der u. a. der Reichskanzler, der Chef des
Zivilkabinkts, Staatssekretär Köller und Unterstaatssekretär
Zorn von Bulach beiwohnten. Der Kaiser hielt dabei
folgende Ansprache:
Mit Befriedigung hat mich erfüllt, daß znm Weih-
bischof der altehrwürdigen Diözese Straßbnrg ein Mann
berufen worden ist, der dem Reichslande von Geburt
angehört. Sie, hochwürdigcr Herr, sind ein Sohn des
Elsaß und Sproß eines alten clsässischen Adelsgcschlcchts,
das seit der grauen Vorzüt seinem Lande zahlreiche
hervorragende Männer gestellt hat. Ihnen ist es nun-
mehr beschicken, als Weihbsichof dem Bischof Ihrer
Heimatsdiözese zur Seite zu stehen. Gern habe ich Sie
daher in alle mit diesem Amte verbundenen Wurden und
Berechtigungen eingesitzt und ich habe es mir nicht ver-
sagen können, wie neulich seitens des Bischofs von M'tz,
so auch von Ihnen das Grlöbnis der Treue persönlich
entgegeuzunehmen. Die soeben von Ihnen gehörten
loyalen Versicherungen und Wünsche für mich und mein
Haus, sowie Ihre Vergangenheit im Staats- und Kü-
chendienste befestigen mich in dem Vertrauen, daß Sie
es für Ihre Gewtssenspfttcht ballen werden, die Ein-
tracht zu pflegen und in der Diözese Straßbnrg, soweit
es an Ihnen liegt, den Geist der Ehrfurcht gegen mich
zu stärken und die Liebe zum deutschen. Vaterlande zu
mehren. Sie werden damit nur dem' Beispiel Ihrer
Vorfahren folgen, die zu den Zeiten des heiligen römi-
schen Reichs deutscher Nation in guten und bösen Zeiten
die Treue zu Kaiser und Reich gehalten haben. Von
Herzen heiße ich Sie, hochwürdiger Herr, in dem Ihnen
übertragenen Amte willkommen. Möge Ihnen im neuen
Wirkungskreise Gottes Segen in reichstem Maße be-
schicken seinl
— Aufgrund der Angelegenheit Spahn hat vor
einigen Tagen der Straßburger Professor Michaelis
ziemlich heftige Angriffe gegen die Spitze der preutz.
Unterrichtsverwaltnng gerichtet, namentlich gegen den
Ministerialdirektor Althoff. Er klagt, daß man die
Selbständigkeit der Universitäten, namentlich was das
Berufungsrecht anbetrifft, auf Schritt und Tritt ein-
schränke. Offiziöserseits ist mm eine Erwiderung auf
diese Angriffe angekündigt — Prof Harnack in Berlin
hat an dje „Nationalztg." Ende vorigen Monats ein
Schreiben gerichtet, worin er u. a. sagt:
In Bezug auf unsere gegenwärtigen Verhältnisse bin lch
der Meinung, daß die Unabhängigkeit der Wissenschaft am
stärksten von dcn parlamentarischen Parteien bedroht
wird, und daß ihnen gegenüber die Regierungen zur Zeit Wächter
und Schützer derselben sind, soweit sie cs veimöaen. In diesem

Sinne habe ich das ernste Wort Mommsen's freudig und dank-
bar begrüßt und hoffe, daß die große Bewegung, welche es her-
vorgerufen hat, die Regierung in der Haltung stärken wird, daS
Heiligtum der Wissenschaft vor störenden Eingriffen des Kon-
fessionalismus und verwandter Gewalten zu schützen. Neben
diesem Schutze ist es der wichtigste Dienst, der der Wissenschaft
seitens der Regierung geleistet weiden kann, daß ihre Pflege ein-
sichtigen Räten anoertraut wird. Jüngst ist nun von Straßbnrg
aus ein anirnoser Angriff auf die heutige Universität-Verwaltung
in Preußen ausgegangen. Da er so verstanden werden kann,
als geb: er die allgemeine Meinung wieder, so halte ich mich für ver-
pflichtet, diesem Mißverständnisse zu. begegnen. Gewiß, manches
wünschen wir anders, aber das liegt nicht auf der Hauptlinie,
und der Pessimismus, den jener Angriff des Prof. Michaelis zur
Schau trägt, ist ungerecht und gefährlich zugleich. Es würde»
wenn er berechtigt wäre, außerdem auch gegen dis Universitäten
selbst zeugen: denn, wie kerne andere Körperschaft in: Staate,
haben sie Rechte und Kräfte und Mittel sich zu wehren.
— Der „Reichsanz." veröffentlicht die Verleihung des
Schwarzen Adlerordens an Erzherzog Ferdi-
nand Karl.
— In einer Berliner Zuschrift der „süddeutschen
Rcichskorrespondenz" wird hervorgehoben, daß g a l izisch e n
und czechischen antipreußischen Kundgebungen an-
gesichts der unantastbaren Bundestreue Oesterreichs nicht zu
ernst genommen werden müssen. Sollte aber der Anspruch
erhoben werden, auf Grund des Drechundberhältnisses die
preußische Potenpolilik zu kontrollieren, so würde bei der
parlamentarischen Erörterung sowohl in Wien als auch in
Berlin über die Unmöglichkeit eines solchen Ansinnens kein
Zweisel gelassen werdm.

Deutscher Weichstag.
Berlin, 3. Dez. Erste Lesung der Zolltarif-
vorlage. Fortsetzung.
Staatssekretär Graf Posadowsky hat das Gefühl,
daß das vorliegende große Werk mit erstaunlicher Unsachlich-
keit und Sachunkenntnitz in der Oeffentlicheit behandelt werde.
(Unruhe links.) Er sei vielfach wegen des Wortes angegrif-
fen worden, daß die künftigen Handelsverträge nicht die
Abschrift der alten sein könnten. Aber er sei nicht der Autor:
dieses Wortes und dieses Werkes, sondern habe, nur im Auf-
träge des Auswärtigen Amtes gehandelt, dessen Staatssekre-
für Freiherr von Marschall zu einer Zeit, als er (Redner)'
noch Staatssekretär des Reichsschatzamtes war, aus die Man-
gelhaftigkeit der bestehenden Verträge und des Zolltarifs
hingewiescn habe. Die Verhandlungen mit Ruß-
land seinerzeit hätten die Notwendigkeit der Bildung des
wirtschaftlichen Ausschuss es ergeben. Diese
Körperschaft habe trotz aller ungerechten Angriffe mit seltener
Sachlichkeit, Ruhe und Unparteilichkeit gearbeitet. (Lachen
und Unruhe links, Beifall rechts.) Auch die Spezialisierrurg
des Zolltarifs , werde getadelt, obwohl auch sie seinerzeit von
dem Freiherr:: von Marschall für unerläßlich bezeichnet wor-
den sei. Weil es uns daran fehlt, hätten wir auch von der
Meistbegünstigung gegenüber anderen Staaten so gut wie
keinen Vorteil gehabt. Wir folgen in der Spezialisierung nur
dem Beispiel der anderen Staaten, nichts weniger als einer
bureaukratischen Passion. Der Einfuhrüberschuß aus den
meistbegünstigten Ländern ist bezeichnetcr Weise viel
größer als der aus der: Vertragsstaateil. Jene haben keine
Industrie oder eine sich entwickelnde, und wir haben das
größte Interesse, dorthin unsere Ausfuhr zu vermehren. Eine
passive Handelsbilanz ist kein Zeichen eines wirtschaftlichen
Niederganges, aber man mutz in der Lage sein, seine passive
Handelsbilanz zu bezahlen. Wir bezahlen sie mit Fabrikaten,
mit dem Gewinn der Schiffahrt unv mit den Zinsen des im
Auslarrde angelegten Kapitals. Aber wem: die meistbegünstig-

StadttHeater.
I Heidelberg, 4. Dezember.
-»Der Troubadour", Oper in 4 Akten v. Guis. Verdi.
grausamer Konsequenz erscheint allwinterlich der „Trou-
vonr« auf unserer Bühne, zu deren notwendigsten liebeln er
vn,Chören scheint. Allerdings trügt ihm ja auch das Publikum,
k,,ftkrrindlieb in seinen Zu-, wie Abireigrmnn. eine Freundschaft
tz.^gen, die einer besseren Sache würdig wäre. Die gestrige
kx^üellung verlief, von ein paar kleinen Unglücksfällen abgesehen,
«sis künftig. Als Azncena bot sich Fräulein Heiland einmal
Scheit, in einer bedeutenderen Partie hervorzutreten. Die
!eh^ begabte und strebsame Länqerin löste ikre Aufgabe mit
Ken lutem Gelingen und darf den reiflichen Beifall, der ibr
hwurde, als ehrlich verdient in Empfang nehm n. Frl.

KijsiftUt a stattete die Leonore mit jener Innerlichkeit und Liebens-
shh'?'llke!t aus, die sie uns von ihrem ersten Auftreten ab gleich
big^chisch gemacht hat. Die gesanglichen Schwierigkeiten über-
Sli„ Ne meist mit gutem Erfolge, wenn auch eine leichte Nei-
Zum Trcmoliercn diesmal mitunter störte. Vortrefflich sang
-bin? Keller seinen Luna, eine Leistung, welche seine bis-
Hr. fast immer musterglltigen Darbietungen noch übertraf,
ftlled? 4 ade war wieder schlecht bet Stimme, so daß ihm Ver-
ein ^ Stellen nickst glückten; im übrigen aber kann man bei
sir, h Partie zu Partie einen sichtbaren Fortschritt konstatieren.
iei„x .b.. kleinen Partie des Ferrando zeigte Hr. v. Hunyady
!lliih.^"stlerische Veranlagung, indem er auch in diese sckablo-
r bg,„ Nebenfigur einen gewissen charakteristischen Zug zu
öeigt », vermochte. In solchen scheinbaren Geringfügigkeiten
L PH der ächte Künstler.
s.ftgn,.„Einer Wiederholung der Oper möchten wie die Regie
auf die oft komisch wirkende Siillosigkeit der Km

-br Augenmerk zu richten Auch aus
ftbchch. i ter soll ja sowas wie eine l
^sichx,, " dieser Beziehung gerade

einer kleinen Bühne
Bildungsstätte sein! —
kein Vandalismus zu
0. 8.

KieiVe Zeitung.
— Zu dem Zweikampf, dem der Leutnant Blas-
kowitz zum Opfer siel, hat nun auch die Vertretung
der evangelischen Geistlichen der Provinz Stellung ge-
trommen und folgende Resolution gefaßt: „Der ost-
preußische Pfarrerverein, zu Königsberg tagend unter
dem frischen Eindruck der unglücklichen Duellaffaire in
Insterburg, lehnt es ab, über das Matz der Schuld der
dabei Beteiligten, die er als Opfer eines Standesvorur-
teils und eines äußerlichen falschen Ehrbegriffs arr!-
sieht, ein Urteil zu fällen, erhebt aber, von seinem christ-
lichen Gewissen gedrungen, um so lauteren und entschie-
deneren Protest wider den Anspruch eines Standes,
gegenüber dem Gebot Gottes und den menschlichen Ge,
setzen eine Ausnahmestellung einnehmen zu dürfet:. Wir
erwarten von der christlichen Obrigkeit, daß sie ihren Be-
ruf, ein Wächter göttlicher und menschlicher Ordnung
und des gleichen Rechts für alle zu sein, entsprechend
Mittel und Wege finden wird, um delm beleidigten
Rechtsbewußtsein und Gewissen des Volkes in wirksamer
Weise gerecht zu werden. An alle christlichen und alle
rechtgesinnten und gebildeten Kreisen un-
seres Volkes richten wir den herzlichen und dringenden
Appell, mit uns in den Kampf einzutreten gegen das
undentsche, mit Vernust und Gewissen, wie mit dem
göttlichen Sittengesetz in schroffstem Widerspruch stehende
Duellunwesen."
— Nach den ordentlichen Professoren der Münchener
Universität richteten jetzt auch die außerordentli-
chen eine Zustimmungsadresse an Mommsen, der
antwortete, jeder Unterzeichner werde sich dessen bewußt
sein, daß er für die deutsche Geistesfreiheit einstehe und

durch Unterschrift sein Wort und seine Ehre abermals
verpfände.
Innsbruck, 3. Dez. Fünfzig Professoren
der drei weltlichen Fukaltäten der Innsbrucker Univer-
sität, darunter von den italienischen Professoren Faril,
sandten an M ommsen eine Dankadresse, worin sie ihm
für die bedeutungsvolle, zu Gunsten der voraussetzungs-
losen. Forschung und im Interesse der Zukunft der deutl-
ichen Universitäten erhobene Mahnung verehrungsvoll
Dank sagen.
— Wien, 2. Dez. Aus Hoskreisen wird gemeldet,
daß die vermögensrechtlichen, sowie die Etikettenfragen,
welche bisher einer offiziellen V e r Io b u n g der E r z°
Herzogin Marie Christine mit dem Prsirzen
Emannel SaI m, Leutnant sin zweiten preußischen
Garde-Regiment, entgegenstanden, noch nicht erledigt
sind. Schwierigkeiten-bietet die Frage der Abtretung des
Majorats der Familie Salml-Salm an den präsumptiven
Bräutigam, wozu in erster Reihe die Einwilligung der
derzeitigen Majoratsherren erforderlich ist. Die zweite
Frage ist die, ob die Erzherzogin nach ihrer Verehelichung
den Titel „Kaiserliche Hoheit" beibehalten soll.
— Ncwqork, 3. Dez. Bei der Löschung der Fracht
des Dampfers „Palatia" wurde ein M ann in ein er
Kiste eingenageIt gefunden. Er war infolge von
Hunger und Durst bewußtlos. Er bat fünfzehn Tage in
der Kiste zugebracht. Der Mann heißt Johann Beck
und ist ans Budapest.
 
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