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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177 - 203 (1. August 1901 - 31. August 1901)
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zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
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vorgefchriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plalattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Freitag, 16. Allgüst 1901.

43. JlchrMg. — Zr. 190.

Die Ausdehnung der gemeinnützigen Bau-
thätigkeit in Deutschland.
In einer tiefeindringenden nnd erschöpfenden Unter-
suchung in dem neuesten Bande des Vereins für Sozial-
politik hat Tr. H. Lindemann-Degerloch bei Stuttgart
durch seine Wohnnngsstatistik das Vorhandensein und den
Umfang der Wohnungsnot in Deutschland dargethan.
Diesen eine ernste Sprache redenden Ergebnissen stehen
die Bestrebungen der gemeinnützigen Bauthätigkcit zur
Abhilfe der Wohnungsnot gegenüber. Im Vergleich zur
Lösung ihrer gewaltigen Aufgaben mögen die Resul-
tate der gemeinnützigen Bauthätigkeit in Deutschland
noch immer recht bescheiden erscheinen, aber immerhin
läßt sich ein energisches zielbewußtes Streben auch nach
dieser Richtung der sozialpolitischen Probleme erkennen.
Nach einer im Herbst 1900 vom Verein für Sozialpolitik
borgenommenen Erhebung waren zur genannteu Zeit
in Deutschland 384 organisierte Vereinigungen zum
Zweck der Ausübung gemeinnütziger Bauthätigkeit vor-
handen; 292 entfielen auf Preußen, die übrigen 84 auf
die übrigen deutschen Bundesstaaten und zwar 21 aus
Bayern, 14 aus Württemberg, 13 auf Sachsen, 9 aus
Hessen, se 7 anfBadeu,Elsaß-Lothringen und die thüringi-
schen Staaten, 6 auf Hamburg, 4 auf Bremen und 2 auf
Oldenburg und se 1 aus Braunschwsig und Lübeck. —
Von diese:: 884 Vereinigungen konnten jedoch vorerst
Nur 228 über Positive Ergebnisse ihrer Bauthätigkeit
berichten. Ddr größte Teil der übrigen teilte mit, daß
Baugelände erworben und Häuser im Entstehen sind, um
Wohnungen herzustellen, Jene 228 Vereinigungen
hatten bis Schluß des Jahres 1899 insgesamt 8478
Häuser mit 24 075 Wohnungen errichtet, von welch'
letzteren 18 148 auf kleine Häuser zu je 1—3 Wohnun-
gen, 10 927 Häuser zu je 4 und mehr (im Durchschnitt
je 8) Wohnungen entfallen, 12 710 Häuser sind aus-
schließlich zum Vermieten bestimmt, il 395 dagegen
lind zun: Zweck des EigentumSerwerbs erbaut. Inter-
essant ist die Wahrnehmung, in welcher Zahlenhöhe die
derschiedenartigen Vereinigungen an dem Bau die
ser Häuser beteiligt sind. Die „Eingetragenen Genossen-
schaften" erstellten 10 373, die „Gemeinnützigen Aktien-
gesellschaften" 9101, die „Vereine mit Korporations-
rechten 2494,die„Stiftungen"1701 und die„Genossenschas-
len" mit beschränkter Haftung" 406 Häuser. Die „Ge-
nossenschaften" marschieren also hierstrotz der viel kürzeren
Zeit ihres Bestehens, an der Spitze.
Ter Gesamtwert der durch die fünf verschieden-
artigen Gruppen von Gesellschaften für gemeinnützige
Bauthätigkcit erbautcnHäuser beläuft sich aus 86 528 323
Nark, ausschließlich des Grund und Bodens, der Durch-
schnittspreis für die Erstellung einer Wohnung ans
3560 Mark.

Die Ergebnisse der französischen Volkszählung.
Jetzt erst liegen dem Ministerium die sämtlichen
Ergebnisse der Volkszählung vom 24. März d. I. vor,
wdaß eine Uebersicht möglich ist. Die Gesamtzahl der
Bevölkerung beträgt 38 641 333 Ejnwjohner, gegen
38 228 969 im Jahre 1896. Tie Zunahme beträgt
412 364 Einwohner gegen 133 819 für den vorhergehen-
den fünfjährigen Zeitraum nnd 299 072 für den zehn-
jährigen Zeitraum 1886—1896. Die stärksten Zunahmen
bnd in den Städten zu verzeichnen. Paris hat gegen

1896 um 148 604 Einwohner zugenommen. Weitere
Zunahmen haben: Marseille 47 428, Nizza 18 853,
Havre 11 067, Brest 9624, Limoges 7130, Boulognö-
sur-Seine 7080, Angers 6694, Nantes 6684, Asnitzres
6573, Toulon 6511, Nancy 6315, Nimes 6046, Tour-
coing 5739, Cannes 5560, Saink-Denis 5491, Rennes
5241 „Levallois-Perret 5236, Clichy 5088 u. s. w. An
der Bevölkerungszunahme sind 28 Departements betei-
ligt. Abnahmen sind in 59 Departements verzeichnet,
hauptsächlich aus dem Lande. Folgende Departements
haben am meisten gewonnen : «eine 289 662, Nord
70 617, Bouches-du-Rhone 57 466 Pas-de-Calais 49 684
Ministers 34630, «einS-et-Oise 32863, Alpes-Maritimes
32 630, Loire 20 416, Herault 19 949, Var 17 116,
Meurthe-et - Moselle 17 023 , Seine - Jnferieure
16 216, Loire - Jnferieure 13 031, Gironde
11 928, Morbihan 10 991. Am meisten ver-
loren haben: Ionne 14 949, Lot 14 677, Dordogne
13 316, Puy-de-Dome 12 488, Haute-Garonne 11 434,
Orne 11 369, Arddche 10 638, Gers 10 443. Ein
abschließendes vollständiges Urteil wird erst möglich,
wenn die Zunahme der fremdgeboreuen Bevöl-
kerung angegeben wird. Man vermutet, daß die Be-
völkerungszunahme hauptsächlich die srcmdgeborene Be-
völkerung betrifft, und daß die einheimische sich nicht ver-
mehrt, vielmehr sogar zurückgeht.

Deutsches Reich.
— Zur Lage des Arbeitsmarktcs schreibt die Ber-
liner Halbmonatsschrift „Der Arbeitsmarkt": Der Be-
schäftigungsgrad in Industrie und Gewerbe ist im Juli
wesentlich zurückgegaugen. Aus den Bezirken des'Berg-
baus, der Eisen- und Maschinen-Jndustrie werden Feier-
schichten, Entlassungen und Lohnkürzungen gemeldet, wo-
durch bestätigt wird, daß nach einer kurzen und kleinen
Erholung der Rückgang'wieder in erhöhtem Maße ein-
gesetzt hat. Entsprechend der Abnahme der beschäftigten
Arbeiter ist auch der Andrang von Arbeitsuchenden an den
öffentlichen Arbeitsnachweisen gestiegen. Im Juli vor.
Jahres kamen auf 100 offene Stellen 122,2 Arbeit-
suchende; im Juli dieses Jahres stieg der Andrang aber
aus 160,9.
Homburg, 15. Aug. Der KönigvonEng -
laud empfing heute Vormittag den Besuch des Prinzen
und der Prinzessin Heinrich von Preußenstsowie der Prin-
zessin von Schaumburg-Lippe und der Erbprinzsssin von
Meiningen. Die Königin Alexandra hat heute Morgen
eine Spazierfahrt in Begleitung des Prinzen Nikolaus
von Griechenland nach Schloß Friedrichshof unternom-
men.
Wilhelmshöhe , 16. Aug. Der Kais e r und
dieKaiserin trafen heute Nachmittag 4 Uhr hier ein
und wurden von den jüngsten kaiserlichen Kindern em-
pfangen. Zur Begrüßung war General v. Wittich an-
wesend.
Baden.
Karlsruhe, 16. Aug. Nach dem „Militär-
Wochenblatt" ist Generalleutnant Stoetzer, Gouverneur
von Metz, vom 10. bis 24. September d. I. zur Ver-
tretung des kommandierenden Generals des 8. Armee-
korps nach Koblenz kommandiert. Danach ist die Ge^
nesung unseres E r b g r o ß h e r z o g s noch nicht so-
weit vorgeschritten, daß er über die Manöverzeit die

Führung seines Armeekorps, des 8. Rheinischen, wieder
übernehmen könnte.
L6. Karlsruhe, 15. August. Zur Eisenbahn-
tarifreform wird der „Frkf. Ztg." berichtet, daß die
süddeutschen Regierungen zwar noch keineswegs völlig einig
seien, aber doch darin prinzipiell überein stimmten, daß eine
Tarifvereinbarung notwendig sei. Die Herstellung eines
Einheitstarifes sei darnach so gut wie beschlossen. Das
Wahrscheinliche sei, daß man die Reform vorläufig be-
schränkt auf die Herabsetzung des Kilometersatzcs auf 2.4
oder 2,3 Pfg. sowie auf die Abschaffung der Schnellzugs-
zuschläge. Dagegen sollen die Rückfahrkarten und sämt-
liche Ausnahmevergünstigungen fallen.
/^.Heidelberg, 16. Aug. Im kleinen Saal des
„Prinz Max" hielt gestern diedeutsch-sozialePartei
unter dem Vorsitz des Herrn Ropers-Mannheim eine Ver-
sammlung ab, in welcher der Reichstagsabgeordnete Raab
aus Hamburg über „liberalen und sozialdemokratischen
Brotwucherschwindel im Lichte der Wahrheit" sprach. Der
Referent polemisierte gegen die sozialdemokratischen und die-
jenigen linksliberalen Blätter, welche die geplante Er-
höhung des Getreidezolles als Brotwucher bezeichnen, wo-
bei er mit dem Worte Schwindel sehr freigiebig umging.
Im (übrigen führte er in seiner l'/^stündigeNi Rede die
für den Schutz der nationalen Arbeit — namentlich der
Arbeit des Landmanns — sprechenden Gründe an, die
aus den Erörterungen der Presse und aus politischen Vor-
trägen hierzulande bekannt genug sind. In der Diskussion
bemerkte Redakteur Montua, daß der Hr. Referent
in seinen polemischen Angriffen hier gegen Windmühlen
angekämpft habe, denn hier gehe das Schlagwort „Brot-
wucher" nicht um, noch weniger würde damit Schwindel
getrieben. In keinem der vier hiesigen Blätter, die in der
Versammlung vertreten seien, sei etwas Derartiges zu lesen
gewesen. Und so wie hier sei es im Allgemeinen in ganz
Baden. Die badische Bevölkerung stehe in ihrer über-
wiegenden Mehrheit auf dem Boden des Schutzes der
nationalen Arbeit, also .auf dem wirtschaftlichen Stand-
punkt, den der Herr Referent einnchme. Deshalb sei es
auch nicht nötig, wie der Vorsitzende gemeint habe, daß,
wer den Ansichten des Referenten bcipflichte, sich der
deutsch-sozialen Partei anschließen müsse; man könne mit
solchen wirtschaftlichen Anschauungen ganz ruhig National-
liberaler oder Zentrumsmann sein und bleiben. Herr
Seifarth machte einige Mitteilungen über die passive
Handelsbilanz Deutschlands und führte einige Beispiele
aus den 70er und 80er Jahren an, wonach es dem Bauer
oft schwer wird, sein Getreide überhaupt los zu werden.
Herr Jäckle wünschte im Interesse der Gewerbetreiben-
den an der Grenze, daß der freie kleine Grenzverkehr auf-
gehoben werde, auch sprach er sich für eine gleitende Zoll-
skala bei Getreide aus, wonach die Getreidezölle ermäßigt
oder aufgehoben werden, wenn der Getreidepreis eine ge-
wisse Höhe erreicht. Herr Raab erwiderte, daß der neue
Zolltarif die Aufhebung des kleinen freien Grenzverkehrs
vorsehe. Die gleitende Skala habe sich in England nicht
bewährt, da die Spekulation sich dieser Einrichtung sofort
bemächtigt und ihren Zweck in das Gegenteil verkehrt habe.
Die Versammlung, die nicht sonderlich stark besucht war.

Königs-Matten.
Aus Apia (Deutsch-Samoa), 6. Juli, wird gq-
schrieben:
Eine Haupt- und Staatsaktion in dem deutschen Ge-
riet des ehemaligen Samoa-Königreiches, dis seit Moi-
üateu die Gemüter aller Eingeborenen in Aufregung
Mt, geht in diesen Tagen ihrem offiziellen Abschluß ent-
gegen. Es ist den Nicht-Samoaner recht schwierig, in das
verwickelte Zeremoniell dieses Jnselvölkchens sich hinein-
Zudenken, um so mehr, als bei den Eingeborenen selbst
Manche Unklarheiten zu herrschen scheinen, die dann An-
geben zu den mit einer K ö n i g s m a t t e n - V e r -
sieiluug regelmäßig verknüpften Zwistigkeiten und
^riegsaniässen. Allerdings spielen die -Matten eine
^'oße Rolle in den politischen Vorgängen des Landes,
?ie Blatten sind gleichsam die Bestätigungsurkunden, die
^r König von seinen Häuptlingen, die ihn gewählt haben,
^hält, und wiederum auch nicht erhält, indem er sich an
erfrer

Anblick derselben nur für eine kurze Zeit erfreuen
K>rf, sie dann wieder auszuteilen. Da nun mit dem
sMihe vieler Blatten Titel verknüpft sind, auch wohl
siffen Jemand dieselbe Matte zurückerhält, die er angc-
Mert, so kann es leicht Vorkommen, daß sich irgend ein
Muptling bei der Rückgabe benachteiligt dünkt. Finden
N nun mehrere solcher Unzufriedenen zusammen oder
P gar ein beim Könige weniger in Gnade stehender Be-
sirk nicht sonderlich bedacht worden, so ist der allergerech-
site Anlaß zu blutigem Kriege gegeben,
k Uni diesem Nebelstande für immer abzuheljen, soll
ehemalige Berater des Samoa-Königs, Hr. v. Brand-
die Absicht gehabt haben, alle Matten einzusordern
n?, Zu verbrennen. Das wäre ein radikales Mittel ge-
und auch jetzt noch hat es nicht an Stimmen ge?

fehlt, welche dem Gouvernement raten wollten, jenen
Brandeis'schen Vorschlag an den zurzeit in Mulinuu an-
gehäuften 2000 bis 3000 Matten heute noch zu Voll-
strecken. Das Gouvernement ist aber wohl der Ansicht
gewesen, daß man auf keine schnellere Weise einen gründ-
lichen Aufstand Provozieren könne, als durch dieses Ge-
waltmittel, denn die teilweise sehr alten und wertvollen
Matten sind doch mehr als nur materieller Besitz der
Samoaner; alles, was sie an Menschen- und Häuptlings-
rechten und -Würden besitzen, das erscheint ihnen in ihren
Matten verkörpert, diese sind gleichsam ihre Adelsbruste.
Dem entspricht es, daß sie mit Matten einen wahren
Kultus treiben. So zeigte mir ein Häuptling voll Ehr-
furcht eine Matte, die er für 700 bis 800 Jahre alt hielt
und welche ein außerordentlich feines, aber auch schon
mehrfach durchlöchertes Geflecht darstellte, mit dem Na-
men versehen: „Letzter Wille des Königs Tamafona".
Dabei gilt eine Matte so gut und mehr noch wie bares
Geld; verschiedene Matten — zu deren Herstellung aller--
dings Monate gehören — sind von Liebhabern schon mit
100 bis 200 Mk. bezahlt worden, und der ganze Vor-
rat der zurzeit in Mulinuu befindlichen Matten wird nach
einer Schätzung mit 200 000 Mk. wohl annähernd richtig
bewertet sein.
In Anbetracht der großen Wichtigkeit, welche die
Matten im öffentlichen Leben der Samoaner spielen, ver-
langten dieselben von dem kaiserlichen Gouverneur immer
wieder, die Mattenverteilung zu gestatten. Daß Letz-
terer dieselbe bis heute, also fünf Vierteljahre hinausge-
schobeu, beweist wohl, daß die Regierung nicht übermäßig
erbaut davon war. Zunächst lag zweifellos die Absicht
vor, durch diese Matten-Demonstration Mataafa als Kö-
nig einzujetzen und die ehemalige Malietoa-Partei dabei

an die Wand zu drücken; beides konnte der Gouverneur
nicht zugeben. Verschiedene Erlasse sind dann in den
letzten Monaten ergangen, wonach die kaiserliche Re-
gierung der ganzen Demonstration folgende Bedeutung
gibt: „König von Samoa ist der Deutsche Kai sie r.
Ihm werden also die Königsmatten dargebracht und der
kaiserliche Gouverneur nimmt dieselben durch Mataafa,
den Alii Sili, entgegen. Durch Letzteren werden die
Matten dann wieder an die Samoaner zurückgereicht
und verteilt." Zu dem Zweck fand am 8. Juni in Mu-
linuu sine große Festlichkeit statt. Der Gouverneur mit
Gefolge ließ die Matten in feierlichem Aufzuge an sich
vorbeitragen. Jede Person trägt nur eine Matte, mit
der sie tänzelnd vorbei zieht, die ausgebreitete Matte mit
den Händen hin- und her wiegend, daß sich deren glän-
zendes Geflecht in der Sonne spiegelt. Der Vorbeizug
dauerte volle zwei Stunden. Der Gouverneur hielt vor-
her eine samoanische Rede, in der er noch einmal den
Zweck des Festes erklärte und mit allem Nachdruck vor
etwaigen Ausschreitungen warnte. Seither geht nun
die Verteilung der Kleinodien vor sich. Um die Ange-
legenheit abzukürzen, erschien am 26. Juni eine neue
Proklamation, deren Uebersetzung als ein Zeichen, wie
das Gouvernement sich in die Verhältnisse der Samoaner
eingelebt hat und wie es die Samoaner zu nehmen ver-
steht, hier in annäherndem Wortlaut mitgeteilt sei.
„An Mataafa und seine Familie, welche die seinen
Matten austeilen, und an die Häuptlinge und Sprecher,
welche dieselben erhalten! Da Manche von Euch nicht
wissen, wer bei der Verteilung der Erste oder der Zweite
sein soll, und um noch einmal den Zweck der Verteilung
klar zu stellen, gebe ich Euch diese Proklamation. Mq-
taafa und seine Familie verteilen die Matten, in An-
 
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