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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 282 - 305 (2. Dezember 1901 - 31. Dezember 1901)
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Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättrrn monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be»
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.
Anzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Der Katholizismus als Krinzip des Jort-
schrittes.
Es läßt sich nicht verkennen, daß in den Kreisen der
wissenschaftlich gebildeten Katholikeil, das Verlangeil
nach mehr Lust und Bewegungsfreiheit je länger, desto
stärker wird. So erscheint seit zwei Jahren eine von
dem katholischen Geistlichen Jos. Müller in Würzburg ge-
leitete Zeitschrift unter dem Titel „Renaissance", welche
kürzlich diesem Verlangen ganz unzweideutig Ausdruck
gegeben hat. Man liest da:
Die „Renaissance" ist das Organ der Katholiken,
welche eine Erneuerung unseres geistigen Lebens nach der
innerlichen und modernen Seite hin für nötig erachten.
Indem sie wissenschaftlich der veralteten Schultheologie,
Politisch dem Ultramontanismus, ästhetisch sowohl der
Verketzerung der moderneil Kunst u.Dichtung als derUn-
natur verschrobener Afterpoesie entgegentritt? nimmt sie
unter sämtlichen deutschen Journalen eine ganz ein-
zige Stellung ein; ihre Richtung ist gekennzeichnet durch
die Namen Schell, Koch, Kraus, Funk, Knöpfler, Hans-
jakob, Spirago, Joseph Müller u. s. w. Im Lager der
„Renaissance" befindet sich alles, was der deutsche Katho-
lizismus an bedeutenden Kräften besitzt; sie ist der lit-
terarische Stützpunkt, von dem die Reform unserers be-
drohten kirchlichen Lebens ausgehen soll. Von Männern
getragen, die im modernen Geiste geschult sind, und ver-
söhnlich gehalten, soll die „Renaissance" eine Brücke wer-
den über die engern konfessionellen Grenzen und ein ge-
meinsames deutsches Geistesleben unbeschadet der reli-
giöseil Besonderheiteil anbahnen. Theologen! Wann
werdet ihr endlich der Kost überdrüssig, die außer euch
niemand genießeil kann und die euch unfähig macht, dem
Empfinden der Gegenwart gerecht zn werden, den Weg
zur Seite eures Volkes zu finden? Wie lange noch soll
der der Idee nach höchste Stand der letzte in der Achtung
der Welt sein? Wann werdet ihr aufhören, euch zum Aus-
beutungsobjekt und Agitationspersonal einer politischen
Clique mißbrauchen zu lassen? Sc> gewiß alle Reform
vor allem religiöse Reform sein muß, so sicher muß der
Theologe an der Spitze sein, wenn es vorwärts geht für
Christus! Katholisches Laientum: Zum Schweigen in
der Kirche verdammte, einzig dem politischen Gezänk iiber-
antwortete Brüder, reget euch! Wir kämpfen für eure
Erhebung! Einst waren die Görres, die Stolberg, die
Daumer,' Bader nicht bloß religiöse Geisteskundige, son-
dern gingen sogar den Theologen voraus im Mühen
für die Neubelebung des Katholizismus. Wo sind die
katholischen Laien jetzt? In den Parlamenten, in wüsten
Volksversammlungen, wo sie die Entzweiung, den Haß
Predigen und religiös entweder unkirchlich oder kindlich
unwissend sich gebärden. Soll es so bleiben? Prote-
stanten! Auch an euch wenden wir uns. Soll die Ver-
letzung so fortdauern? Wollt ihr aus den Ruinen des
Katholizismus euren Triumph bauen? Wir bieten euch
?Is christliche Brüder die Hand! Ihr rühmt selbstzu-
frieden, was eure großen Männer uns gelehrt; vergeht
uicht, was auch ein Claudius, ein Herder, ein Thiersch,
ein Schelling, ein Schubert von uns gelernt! Vergeht
Uicht, daß ihr einen Rückhalt an uns haben müßt, soll
dicht die religiöse Zersetzung, die bei euch bedenklich fort-
geschritten, zur völligen Auflösung führen. Brecht ein-
Uchl mit dem bornierten Grundsatz: Katho-
lisches wird nicht gelesen! Sonst könnt

ihr in eine noch schlirnmere Jnforiorität > ge-
raten, als die ist, an der zwar nicht wir, aber viele un-
serer Glaubensgenossen kranken. Lernt zuerst den ka-
tholischen Glauben verstehen! Laßt euch nicht von den
Hoensbroech und sonstigen Verleumdern das Verständ-
nis des katholischen Märchens trüben! Ihr versichert
immer, daß ihr nicht gegen den Katholizismus, sondern
nur gegen Ultramontanismus und Jesuitismrls kämpft
— macht nun die Probe aufs Exempel! Bei uns sind
obige Tendenzen nicht minder gehaßt. Leset unser Blatt!
Lernt von uns, wie wir von euch lernen, auf daß einmal
Friede wird statt Gezänk und unchristlicher Haß!
Die Zentrunrspresse, welche den Geist der deutschen
Katholiken unterdrücken hilft, ist mit diesen Ausführun-
gen natürlich nicht einverstanden. So greift die „Köln.
Volkszeitung" den Dr. Müller und seine Mitarbeiter hef-
tig an, und der „Beob." meint:
Wir glauben kaum, daß-mit dieser maßlosen Sprache
des Prospekts dem Frieden gedient wird. Wir glauben
aber auch nicht, daß z. B. Prof. Schell, (der auch zu den
Mitarbeitern gehört) mit diesem Wortlaut des Pro-
spekts ganz einverstanden ist; denn wir wissen, daß Prof.
Schelks Kundgebungen im, Ton immer sehr vornehm ge-
halten sind.
Es wäre nur zu wünschen, daß der Geist, der aus
der Zeitschrift spricht, weitere Verbreitung fände.

DsuLschss Reich.
— Die Zahl der Arbeitslosen im deutschen Reich wird
gegenwärtig auf eine halbe Million geschätzt.
— In ihrer schon kurz erwähnten Erklärung sagen
die Söhne Geffcken'« —«in Universilüksprofesso- unr-
ein Gymnasiallehrer — daß ihr Vater strenger Lutheraner
und deshalb Gegner des Katholizismus und des Ultra-
montanismus gewesen sei. Aber er habe noch weniger,
als Bismarck selbst wenigstens zeitweise gethan, die Macht
der römischen Kurie verkannt und gewußt, daß man mit
ihr gelegentlich paktieren müsse. E!nz-g und allein diesen
Charakter habe die diplomatische Vermittlerrolle getragen,
welche er vorübergehend gespielt hat. Hanseatischer Parti-
kularist sei er so wenig gewesen, daß er 1866 den An-
schluß Hamburgs an Preußen empfohlen habe. Bismarck
pflegte er den providenticüen Mann zu nennen und feine
auswärtige Politik habe er bewundert. Die Erklärung
schließt: Unser Vater war — wir wissen es wohl —
kein Staatsmann nach dem großen Schnitte
der Neuzeit; er liebte die kleinen Mitte! und
das geheimnisvolle Wesen der alten Diplo-
matenschule. Das hat neben anderen, völlig edlen
Motiven mitgewirkt, um ihn zu dcm verhängnisvollen
Schritte der Veröffentlichung des bekannten Tage-
buches zu treiben. Wenn wir dies unumwunden zugeben,
und wenn wir insbesondere die Publikation von Kaiser
Friedrichs Tagebuch weder im Jahre 1888 gebilligt
haben noch heute billigen, so bestreiten wir doch Jedem,
selbst dem Größten und Herrlichsten, der auf Deutschlands
Boden gewachsen, das Recht, unseren Vater um politischer
Gegnerschaft willen dem Urteile der Geschichte als Rsichs-
feind zu überliefern. — Für die Leser, die sich der Sache
nicht m hr erinnern, sei bemerkt, daß aus dem Tagebuck

hervorging, der Kronprinz — nachherige Kaiser Friedrich —
habe Bayern eventuell mit Gewalt zum Reich zwingen
wollen. Geffcken wurde wegen Bekanntgabe dieses Ge-
heimnisses wegen Landesverrats angeklagt, aber mit der
für ihn nicht sehr schmeichelhaften Begründung freigespro-
chen, daß er die Gefährdung der Reichsintcressen durch
seine Publikationen nicht erkannt habe. Uebrigens bezieht
sich der Bismarckbrief nicht auf diese Sache, sondern cs
ist ein Brief schon aus dem Jahre 1876 an den Kron-
prinzen, der Herrn Geffcken dem Fürsten Bismarck empfoh.
len. In seiner Antwort bezeichnet Bismarck Herrn Geff-
cken dann als Affiliirten der Jesuiten und als Partiku-
laristen. Der Kronprinz hielt aber an Geffcken fest und
ließ sich von ihm 18-5 die Proklamation verfassen, die er
bei seiner Thronbesteigung vnöffentlichte.

Deutscher Weichstag.
Berlin, 6. Dez. Fortsetzung der Beratung
der Z ollari f v orl ag c.
Dem Hause ist der Etat zugegangen.
Abg. Speck (Zentr.) führt aus, der Entwurf, sei sowohl
durch die Bedürfnisse der Landwirtschaft wie der Industrie
bedingt. Der Redner bedauert, daß dem Hause nicht eine
Denkschrift über die Wirkung der Handelsverträge auf In-
dustrie und Landwirtschaft zugegangen sei. Wir werden mit
allen durch die Geschäftsordnung gebotenen Mitteln danaH
trachten, den Zolltarif zu Stande zu bringen.
Bahr. Staatsminister v. Riedel: Die Regierungen be-
finden in voller Uebereinstimmung mit dem Reichskanzler, datz
der Entwurf keine Abweichung von der Politik der Verträge
bedeute und daß die Verträge nicht abgeschlossen werden dürq
ff" ist'' fötalsten Interessen. Allzuhohe Ge-
treidezolle seren für die Dauer nicht zu cmpsemen uno su.
die Landwirtschaft nichr nützlich.
Abg. Pa her (Vp.): Es wird den Verbündeten Re-
gierungen nicht gelingen, den Zolltarisentwurf zum Gesetz zu
erheben. Wenn es aber überhaupt nicht zu Verträgen kommt
—. was dann? Der Vorredner hat zugegeben, daß der Wohl-
stand unter den bestehenden Verträgen sich gehoben hat.
Daun dürfe man doch nicht an diese rütteln. Wir können
die Lage der Landwirtschaft nicht für so hoffnungslos erachten,
um zu solch verzweifelten Mitteln zu greifen, die dem ganzen
Lande schaden. Wir müssen es ablehnen, auf Kosten der All-
gemeinheit dem Großgrundbesitz eine sichere Rente zu garan-
tieren.
Württemb. Bevollmächtigter v. Pischek: Auch Würt-
temberg muß sich die Fürsorge der Landwirtschaft angelegen
sein lassen. Allerdings hat Abg. Bebel recht, wenn er sagt,
daß die Zahl der Landwirte in Württemberg zugenommen
habe, das ist aber eine Folge des bei uns geltenden Crbteil-
rechts. Die Preise der landwirtschaftlichen Produkte sind we-
sentlich gefallen. Der kleine Besitzer, hat kein Interesse cm
einer Erhöhung der Zölle, denn er muß noch Getreide hii^u-
kaufcn, er hat aber ein Interesse daran, daß der Kapitalwert
seines Grundstücks erhalten bleibt. Der Redner schließt, für
die Erhöhung der Zölle spreche die Rücksicht auf die Wahrung
des sozialen Friedens. Wir wollen die notleidende Land-
wirtschaft unterstützen, aber eine Ueberspannung der Zoller-
Höhungen über das notwendige Maß hinaus vermeiden. Mir
scheint, der vorliegende Entwurf enthält die Mittellinie, welche
beiden Gesichtspunkte gerecht wird.
Abg. Frhr. Hehl zu Her ns heim (ntl.) : In Hessen
interessierten sich grade die kleinen Landwirte für die Er-
höhung der Getreidezölle. Die Mindestsätze würden von Ken-
nern für richtig gehalten. Der neue Tarif habe den Nach-
teil, daß er ein Einheitstarif ist, während man eigentlich einen
Höchst- und einen Mindesttarif erwarten mußte. Die Groß-

Aurn Kifenöahnnngkück irr AranLfurt.
. Nach der „Frkf. Ztg." handelt es sich bei dem Un-
M um einen auf Kopfstationen nicht ungewöhnlichen
^orfall, daß ein in großer Geschwindigkeit befindlicher
durch unglückliche Umstände nicht auszuhalten war,
.""wahren Sinne des Worts über das Ziel hinausschoß
"ch MZ Empsangsgebäude raunte. Aehnliche Eisenbahn-
«Zlalle sind in den letzten Jahren in Dirschau, Berlin,
und an anderen Orten vorgekommen.
^ Ueber den Hergang des Unfalls werden dem Blatt
,einem Berichterstatter folgende Mitteilungen ge-
cx^cht: Der hier nm 3 Uhr 83 Minuten fällige Orienö-
ftipreßzug Ostende-Wien war, von Ostende kommend,
u" Mainz mit 85 Mnnten Verspätung abgefahren.
^vns Zeit einzuholen, hat der Lokomotivführer
Küchen Mainz und Frankfurt ein sehr schnelles
ß Mpo eingeschlngen. Bei der Einfahrt in den Frank-
y„,stfr Hauptbahnhof fuhr der Zug, wie uns bestimmt
^mchert wird, mit einer Geschwindigkeit von 82 K i l o'-
^chtern Pro Stunde, während das vorgeschriebene
itzi"lohrtstempo auf 20 Kilometer bemessen ist. Der Zug
""6 drei Schlafwagen und einem Post- und Giepäck-
Zusammengesetzt, mit zusammen fünfzehn Achsen.
,,sw Vorspann diente eine große Schnellzugslokomotive
hJZwz 329" mit Tender. Der Zug fuhr Vorschrift^
ex ")8 in Geleise 3, Bahnsteig 2, ein. Dort überfuhr
vw,Quöchst die Kiesschüttung und das dahinterliegende,
sch,,, -0 Zentimeter starke Asphaltpflaster, riß dann den
Herein eisernen und stark verankerten Prellbock wie ein
llcch^chbolz zusammen, fegte im Weiterrasen die Vater-
llhe Buchhandlnngsbude Nr. 1 mit ihrem gesamten
^lt weg, überfuhr den Ouerperrou und durchschlug

die Vorderfassade des Empfangsgebäudes zum südlichen
Wartesaal erster und zweiter Klasse. Die Fassadenmauer
ist an jener Stelle etwa 1,20 Meter stark. Mit welcher
elementaren Kraft dieser „Durchbruch" erfolgt ist, das
zeigt das klaffende Loch, das bei einer Breite von über
zehn Nietern etwa zwölf Meter hoch sein mag.
Im Wartesaal machte die große Schnellzugsmaschine
endlich Halt, aber nicht freiwillig. Einige zentnerschwere
Quadersteine legten sich vor und unter die Vorderräder
der Maschine, die somit am weiteren Vordringen gehin-
dert wurde, indem sich das Vorderteil etwas aufbäunfte.
Hätte sich dieses Hindernis nicht in den Weg gestellt, so
hätte man wohl das noch ungewöhnlichere Schauspiel er-
lebt, daß der Train quer durch das Enrpfangsgebäude
bis auf den Bahnhofsplatz gelangt wäre! Die gewaltige
M a s chine steht mitten im Wartesaal. Vor dem
Vorderteil liegen die hemmenden Quadern. Der schöne
L>aal bietet ein Bild der Zerstörung. Die ganze nach
den Perrons zn gelogene Wandssite ist verschwunden.
Trümmerwerk und Eisenteile sind umherzerstreut, öde
und verlassen liegt das sonst so wirtliche Buffet. Me
Maschine ist verhältnismäßig wenig beschädigt. Völlig
vernichtet ist die Schutzvorrichtung, die Puffer und La-
ternen; der obere Teil des Schornsteins ist verloren ge-
gangen. Der Kessel und die Zylindergehäuse sind stark
verbeult, das Laufbrett ist verbogen. Auch der Führer-
stand hat Beschädigungen erlitten, dagegen sind dicMn
neren Teile der Maschine, wie die Feuerbüchse, die Heiz-
rohre und auch die Armaturen, merkwürdiger Weise
ganz intakt geblieben. Während Maschine und Tender
etwa 16 Meter weit in den Wartsaal vorgedrnngen
sind, blieb der Pack- und Postwagen auf dem
Ouerperrou; der vorderste Schlafwagen gelangte noch

zum Teil bis auf den Perron, dagegen blieben die beiden
anderen Schlafwagen auf dem Geleise stehen. Die
Schlafwagen wurden überhaupt nicht beschädigt
und konnten schon um 5 Uhr 16 Min., also 20 Minuten
nach der Katastrophe, mit einer Ersatzmaschine in der
Richtung nach. Wien weitergefahren werden.
Verunglückt ist, wie schon erwähnt wurde, niemand.
Der hier wohnende Lokomotivführer Christ und der
Heizer Peter blieben auf der Maschine, nur erster erlitt
leichte unbedeutende Quetschungen. Im Zuge selbst
befanden sich außer dem Zugführer Flcttner und vier
schlafwagenbeamten der Internationalen Schlafwagen-
gesellschaft nur wenig Passagiere, die erst später erfuhren,
in welcher Gefahr sie sich befunden hatten. Hierbei sei
bemerkt, daß der verunglückte Zug auf Rechnung der gg-
nannten Gesellschaft gefahren wird.
Ueber die Vorgänge im Wartesaal zur Zeit der Ka-
tastrophe erzählt ein Augenzeuge folgende Einzelheiten:
Der dienstthabende Portier hatte eben zum Orient-
Expreßzug abgerufen.. Dies geschieht wegen der kurzen
Aufenthaltsdauer dieses Zuges schon beim Einlaufen
desselben. Es hatten sich daraufhin mehrere Anwesende
aus dem Wartesaal bereits entfernt; in ihn: befanden
sich noch der Bahnhofsportier, zwei Kellner, zwei Bnsfet-
damen und von Passagieren sieben Herren und eine
Dame. Dem Portier fiel das nngewöhlich starke Ge-
räusch, das beim brausenden Näherkommen des Eilzuges
entstand, auf. Er ließ Unheil ahnend, den Ruf ertönen:
„Rette si ch wer kan n!" und brachte sich schnell in
Sicherheit. Das that auch der eine Kellner auf den
Zuruf des Portiers. Der andere Kellner wollte einem
Herrn gerade Kaffee servieren, ihn: fiel vor Schreck das
ganze Tablett aus der Hand. Die beiden Buffetdamen

Die heutige Nummer besteht aus vier Blättern mit zusammen 16 Seiten.
 
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