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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256 - 281 (1. November 1901 - 30. November 1901)
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11

em.

Donnerstag, 14. November 1901.

Erstes Blßttt.

43. Jahrgang. — Vr. 267.


Erscheint täglich,', Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfa Durch die Volt be-
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. auSschlietzlich Zustellgebühr.
Anzeigenpreis: 20 Pfg. die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsvrech-Ansckiluk Nr 82

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L Lo.

Zur Schwenkung Wadens in der Hrdensfrage
schreibt die „Kölnische Ztg.", welche die mehrfach er-
wähnte Nachricht der „Bad. Korresp." als durchaus zu-
treffend bezeichnet. Folgendes:
Die Nachricht von diesem Frontwechsel der badischen
Staatsregierung wird weithin in ganz Deutschland das
größte Aufsehen erregen und vielfach als ein schwachmü-
tiger und inkonsequenter Umfall angesehen werden.
Wir wollen indes nicht die Beweggründe untersuchen,
aus denen dieser Frontwechsel hervorging, auch nicht nach
den Personen fragen, die ihn vor allem betrieben und
Lu verantworten haben. Wir haben aber das Bedürfnis,
den Schritt selbst und seine Bedeutung zu beleuchten.
Cs ist nicht zu bestreiten, daß die Orden unter gewissen
Umständen und Bedingungen auch von: Staat zugelassen
werden können. Ihre Gründung liegt in der Kon-
sequenz der katholischen Lehre, daß es gewisse Gott be-
sonders wohlgefällige Werke giebt; und daß die Orden in
früheren Zeiten in mannigfacher Beziehung nützlich, ja,
segensreich gewirkt haben, daß sie zum Teil noch so wir-
ken, stellen wir nicht in Abrede. Aber wir wissen auch,
daß das Idealbild der Orden, wie es die Phantasie sich
ausmalt und wie es von interessierter Seite geflissent-
lich immer wieder der Welt vorgeführt wird, zur
Wirklichkeit in sehr vielen Fällen nicht stimmt.
Wir wissen, daß die angeblich zur Armut verpflichteten
Drden es trefflich verstanden haben, steinreich zu werden
Und die Bauern trotz den geriebensten „Bauernlegern"
don Haus und Hof, wenn auch auf ganz gesetzliche Weise,
zu vertreiben: daß sie, die Christi entsagenreiches Leben
Zum Vorbild zu nehmen behaupteten, vielfach in Wohl-
Uben und Schlemmerei versanken, und daß sie der
christlichen Brüderlichkeit und christlichen Sanftmut zum
^rotz durch Unduldsamkeit, Eifersucht und Anfeindung
Untereinander übel berüchtigt wurden. Dazu kommt,
?aß znr gegenwärtigen Zeit die Orden fast ausnshms-
ws zu der eeelesia militnns im ausgeprägtesten Sinn
öehören, daß sie, kurz gesagt, als Vorkämpfer des
C l t r a m o n t a n i s m u s gelten müssen und durch
wre ganze Thätigkeit, insbesondere durch ihre Missio-
U?n seh^. »ft den Geist der Verträglichkeit unter den Kon-
Mionen als Ausfluß verwerflicher Gleichgiltigkeit be-
impfen. Eben deswegen befördert der Ultramontanis-
Aus ihre Vermehrung auf alle Weise und betreibt er die
Zulassung da, wo sie noch nicht besteht; vielfach ist der
Mte Grund dieses Strebens die Absicht, dem noch leid-
Men toleranten Weltklerus Aufseher und „Vorbilder"
i geben. Diejenigen Staaten, welche den Orden schon


. . - Zutritt gestattet haben, mögen und müssen sehen,
sie niit ihnen fertig werden und wie sie die von ihnen
Mhendenden Gefahren abwenden; sie werden dabei viek-
Mcht zum Nachdenken darüber gelangen, ob es nicht
Mer gewesen wäre, das xrincripiis obsta! zu beachten.
^Menigen Staaten aber, die sich bis jetzt der Orden er-
Mhrten, heißt es aber doch eine starke Zumutung stel-
M- wenn man ihnen ansinnt, sie sollen die Mönche in
Mi Augenblick zulassen, wo in fast allen romanischen
Maten —- also wohlgemerkt in solchen, wo die Prote-
sten wenig oder nichts bedeuten, sie also gar nicht als
Msbkraft in Betracht kommen — eine sich immer mehr.
djp,- kende und verbreitende Volksbewegung gegen eben
tz, w Mönche im Zuge ist. Wie lange ist es her, daß
--schien vornehmlich der Mönche wegen die Philippinen

verlor? Welche Szenen haben in jüngster Zeit sich in
Spanien, Portugal und Belgien abgespielt! Zu wel-
chen Gesetzesmaßnahmen hat erst in diesem Jahr Frank-
reich greifen müssen, um sich der schädlichen Wirkung
der Orden zu erwehren? Von dem furchtbaren Haß,
der tiefen Verachtung des Mönchtums, der einst die
ganze Zeit der Renaissance durchzog wollen wir
schweigen.
Die Ultramontanen haben Wohl Grund
zu frohlocken, daß im „ketzerischen Deutschland"
ihr Weizen blüht, während die ältesten Töchter der Kirche
ausrührisch werden, daß eine lang uneinnehmbare
Festung vor einer ihrer agitatorischen Forderungen ka-
pituliert und die weiße Fahne aufgezogen hat. Sie
hoffen sogar, und das haben sie von Anfang an bei dem
Ansturm in Baden im Auge gehabt, daß der noch viel
größere Sieg dem kleinen Nachfolgen und das zu 69
Prozent evangelische Württemberg denselben Weg
gehen werde, den das zu 62 Prozent katholische Baden
gegangen ist. Wir hoffen aber, daß sie sich hierin ver-
rechnen und sowohl die Regierung, als die Stände des
Landes, das einst die protestantische Vendäe hieß, den
ultramontanen Triumphwagen aufhalten und ein: ,bis
hierher, und nicht weiter!" sprechen werden. Wir glau-
ben auch, daß alle nicht ultramontanen Kreise ein sol-
ches Verhalten billigen werden, ja, daß sie es von Würt-
temberg mitZuversicht erwarten. Statt daß in Württem-
berg das größte und letzte Siegesmal des Ultramonta-
nismus sich erhebt, wird dessen Anprall hier am klaren
und festen Willen von Volk und Regierung zerschellen.
Und wenn die Ultramontanen die Zulassung der Orden
als ein Recht verlangen, so mag man ihnen antworten:
in einem reinen Kirchenstaat, wo nur die Interessen der
katholischen Kirche maßgebend wären, könnt ihr machen,
was ihr wollt. Ein weltlicher Staat aber, vollends
einer mit einer protestantischen Mehrheit, Hat Recht
und Pflicht, die snln» omninin zu. seiner Richtschnur
zu nehmen, nicht das Begehren eines Teils.
In der gleichen Angelegenheit schreibt man dem
„Schw. Merkur" aus Karlsruhe:
Es sollen vorerst zwei Klöster in Aussicht ge-
nommen sein, inWalldürn und inReichenau;
Haslach muß, wie bereits vermutet, einstweilen noch war-
ten. Eine offizielle Mitteilung erklärt, man „glaube"
die Gefühle der Protestanten nicht zu verletzen, wenn
die Klöster in ganz oder vorwiegend katholischen Gegen-
den errichtet werden. Bald wird sich zeigen, daß, Wall-
dürn und Reichenau, an beiden Enden des Landes ge-
legen, von den unbemittelteren Gläubigen, die sich an
dem Zuspruch eines wackeren Ordensmannes erbauen
wollen, zu schwer zu erreichen sind. „Durchaus not-
wendig" wird es dann sein, in der Mitte des Landes
eine ähnliche Anstalt zu haben, und dann hat Haslach
die erste Anwartschaft. Es liegt ja auch iu vorwiegend
katholischer Gegend. Später werden die Abstände zwi-
schen Walldürn und Haslach sowie zwischen Haslach
und Reichenau noch einer Verkleinerung bedürfen. Man
kann dann vielleicht das alte Gotteshaus bei Karlsruhe
von der Militärverwaltung zurückerwerben, um es mit
Streitern der eeelesia militnns zu bevölkern, und in
dem andern Zwischenraum bietet sich St. Blasien von
selbst dar. LAirz, wenn man einmal angefangen hat,
dann ist es ein leichtes, für jeden katholischen Bezirk die
Notwendigkeit eines Klosters darzuthun, und unser Land

wird bald mit einem dichten Netz überzogen sein, wenn
die Regierung sich nicht widerstandsfähiger erweist, als
von ihr erwartet wird. Es soll im Zusammenhang
hiermit betont werden, daß nicht Uebelwollen gegen dis
Katholiken die Gegner der Klostergründungen beseelt
hat, sondern der Wunsch, daß die Katholiken geistig und
wirtschaftlich auf derselben Bahn und mit dem gleichen
Erfolg fortschreiten möchten, den sie selbst in ihren kla-
genden Abhandlungen über die konfessionelle Statistik
bei den Protestanten hervorzuheben pflegen. Wer den
Katholiken übel wollte, der könnte jetzt auf den Stock-
zähnen lachen, denn die Klöster wirken heutzutage ge-
wiß nicht, um mit Prof. Schell zu reden, als Prinzip des
Fortschritts! Sie werden dis Anläufe, die man
in gewissen katholischen Kreisen genommen hat, um der
Parität näher zu kommen, wieder rückgängig machen,
und wirtschaftlich wird der Konfessionstsil, der durch
milde Gaben die Klöster zu unterhalten hat, immer
stärker belastet sein, als der andere, demnach
diesen niemals einholen können.

Deutsches Reich.
Der Bundesrat hat, wie schon gemeldet, dem
Ausschußantrag zur Vorlage, betreffend den Entwurf
eines Zolltarifgcsctzcs nebst Zolltarif, die Zustim-
mung erteilt. Ebenso wurde den Vorlagen,
betreffend u) den Entwurf einer Verordnung wegen
Inkraftsetzung des Gesetzes über die privaten Versiche-
rungsunternehmungen vom 12. März 1901 und be-
treffend b) den Entwurf einer Verordnung über das
Inkrafttreten der Unfallversicherung die Zustimmung
erteilt. Den Vorsitz in der Sitzung führte nicht, wis
vielfach erwartet worden war, der Reichskanzler oder
der Staatssekretär des Reichsschatzamts, sondern der
Staatssekretär des Reichsamts des Innern Graf Po-
sada w s k y. Die Sitzung, zu der die Bevollmächtig-
ten der sämtlichen deutschen Regierungen persönlich er-
schienen waren dauerte drei Stunden. Die Debatte be-
traf hauptsächlich die Miudestzölle und den
Z 12 des Zolltarifgesetzes, welcher die Wahl des Zei t-
punkt es für das Inkrafttreten des Zolltarifgesetzes
und des Zolltarifs einer mit Zustimmung des Bundes-
rats zu erlassenden Kaiserlichen Verordnung überläßt.
Beide Punkte blieben, entsprechend den Anträgen der
Ausschüsse, unverändert bestehen. Mehrere Staaten
stimmten gegen die gesetzliche Festlegung von Mindest-
zöllen für die Hauptgetreidearten; seitens dieser und
anderer Staaten wurden Erklärungen abgegeben, nach-
dem die von ihnen gestellten, aber schon von den Aus-
schüssen abgelehnten Anträge auch im Plenum des Bun-
desrats keine Annahme gefunden hatten. Der Ent-
wurf im ganzen gelangte mit einer an Einstimmig-
keit grenzenden Majorität zur Annahme. Man
nimmt jetzt an, daß der Zolltarif dem Reichstage bei
Wiederaufnahme seiner Sitzungen am 26. November
vorliegen werde; die Begründung der Vorlage dagegen
dürfte dem Reichstage erst später zugehen.
-— Eine überaus zahlreich besuchte Versammlung
der Breslauer Studentenschaft nahm nach mit großem
Beifall aufgenommenen Ansprachen der Professoren
Felix Dahn, Schulte, Kaufmann und Koch einstimmig
eine Protestresolution gegen die Aeuße-
rung Chamberlains über die Kriegsführung


allek ^
schesK
Klage»'-
IM
SM

Kleine Fettung.
Hochschulnachrichten. Zürich, 13. Nov. Der
^Mtsrechtslehreir der Züricher Hochschule, Gustav
Mllt, ein Bruder Karl Vogts, ist im Alter von 72


en gestorben.

Die Strafkammer er-

kgy M Frankfurt, 13. Nov.
Z heute gegen den verantwortlichen Redakteur der
ö^-Wimme" Dr. M. Quark, wegen Beleidigung
H n.stasiatischen Expeditionskorps auf drei Wochen
ZMangnis. Bebel wurde von der Anklage der
»nisverweigerung freigesprochen.
Staßfurt, 13. Nov. Die Arbeiten zur Bev-
nMg der in der Grube Ludwig II. verschütteten
IM 8 üeute werden fortgesetzt. Die Zahl der in der
befindlichen Bergleute beträgt dem „Staßfurter
p' E" zufolge 15, da inzwischen gemeldet wurde,
ein Arbeiter gerettet wurde.
MElvira von Bonrbon. Mau schreibt der „Frkf.
Ms,Mus Venedig vom 11. d.: Die auf Prinzessin
AsitMD a bezügliche Meldung hat sich als falsch heraus-
Mvd 7 Tochter des Prätendenten Don Carlos
llch keineswegs unter mißlichen Umständen in
M m Ua: sie war dieser Tage in Mailand, wo sie
Mes dm Advokaten betreffs Weiterführung des Pro-
Mhei-Mgen den Vater Rücksprache hielt. Aus den
Ms Mu.. Resultaten dieses Prozesses hat sich infolge
M iMrsüufigen Vergleichs nicht bloß ein Rentcntitel
MvyM.OOo Fr. Kapitalwert, sondern auch ein höherer
n , Uw die Prinzessin ergeben. Jetzt handelt es
MchfMMre weiteren Ansprüche, die wahrscheinlich
U Mn Mrch einen Vergleich befriedigt werden dürf-
rhr mütterliches Erbteil ihr durch den Präten-

denten vorenthalten werde, ist demnach in strengem
Wortsinn nicht richtig, und ebensowenig ist die Nachricht
begründet, die Prinzessin befindet sich im äußersten
Elend.
— AnS Li Hung Tschangs Jugendzeit. Abenteuerlich
wie sein ganzes Leben, war auch die Jugend des nun ver-
storbenen chinesischen Staatsmannes. An seiner Wicae waren,
wie den „Münch. N. Nachr." geschrieben wird, ihm seine
künftigen hohen Ehren nicht gesungen, denn er kam fern
der Hauptstadt in einem kleinen Dorfe als der Sohn eines
unbedeutenden Holzhändlers zur Welt. Der frühzeitige Tod
des Vaters machte den kleinen Jungen von der Mildtätig-
keit Fremder abhängig. Seine Verhältnisse wendeten sich
erst zum Bessern, als seine Mutter einem Literaten die
Hand znm zweiten Ehebund reichte, der den kleinen Hung
adoptirte. Im Alter von 20 Jahren legte Lihungtschang
seine Staatsprüfungen glänzend ab und trat in den Staats-
dienst ein. Er diente anfangs im Ministerium der Ccrcmonien,
ging jedoch bald darauf in das Ministerium der auswärtigen
Angelegenheiten über, um alsbaid die Führung sämtlicher
Staatsgcschäfte Chinas zu übernehmen. Dies trug dem
ehemaligen Holzhändlerssohn die Feindschaft hervorragender
chinesischer Staatswürdcnträgcr ein, aber sein Einfluß wuchs
täglich mehr. Energisch und voll starken Selbstbewußtseins
verstand cs Lihungtschang, sich am Hofe zu Peking und in
der Staatsverwaltung unentbehrlich zu machen. Als die
Kaiserin von China Lihungtschang einmal sagte, daß die
Zahl seiner Feinde ins Unermeßliche wachse, rntgegnste
Lihungtschang: „Die Höhe des Turmes erkennt man an
seinem Schatten, oie Größe des Mannes an der Zahl

se n r Femüe." Lchungpchang vnuerlä' t zwei Söhne und
einen Reicdtum, der nach vielen Milliarden zählt. Er war
Besitzer von Goldminen und Kohlenbergwerken, von Fabriken
und vielen Gütern.
— Großfürst Alexis von Rußland hatte kürzlich, wie
die „Münch N. Nachr." erzählen, in Paris ein Abenteuer»
Während er auf den Boulevards flanierend seine Frühstücks-
cigarre rauchte, trat ein wohlgekleideter Herr auf ihn zu
und bat ihn um Feuer. „Ich werde Ihnen Originalfeuer
producieren," sagte der riesig gewachsene russische Prinz und
indem er eine wundervolle, mit Edelsteinen vesetzte Slreich-
holzbüchse aus der Tasche zog, zündete der Onkel des
Zaren dem Unbekannten höflich die Cigarette an. Nach
einem Wort des DankeS bemerkte der Fremde: „Wollen
Sie mir erlauben, düse Streichholzbüchse einmal näher zu
betrachten? Sie ist wirklich sehr geschmackvoll und ein Kunst-
werk ersten Ranges. Ich bin Kenner." Das Kunstwerk
wurde dem Kenner überlassen, der es aufmerksam musterte
und den anscheinend daran lag, die Konversation in die
Länge zu ziehen. „Herrlich! Fürstlich! Eines Prirrzen
würdig!" so und ähnlich lautete das Urteil. Der Kunst-
kenner konnte sich von dem kostbaren Gegenstand nicht
trennen und schien immer auf etwas zu warten. „Sind
Sie Russe?" fragte er schließlich, nur um wieder etwas
zu sagen. „Ein ganz klein wenig," war die ironische
Antwort, als der Kunstkenner plötzlich in rohester Weise
von einem Passanten angerempelt wurde. „Elender,
Sie entschuldigen sich nicht einmal!" rief der Kunst-
kenner nun entrüstet und eilte mit drohend geschwunge-
nem Stock dem Unverschämten nach. Aber auch der
 
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