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Heidelberger Zeitung (43) — 1901 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 229 - 255 (1. Oktober 1901 - 31. Oktober 1901)
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Mittwoch, 2. Oktober 1991.

Erstes Blatt.

43. Jahrgang. — Ar. 230.

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-
zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausscklleßlich Z"fi-llgebühr.
Anzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeilc 40 Pfg Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Vom deutschen Handwerks- und Gewerbe-
kammertag.
Darmstadt, 28. Sept.
Die Verhandlungen des zweiten deutschen Hand-
werks- und Gewerbekammertags begannen heute mit
einem Referat des Vertreters der Handelskammer Mün-
chen. Kommerzienrat Nagler, über das Submis-
sion s w e s e n. Er bezeichnete das bisherige Verfahren
dem Mindestnehmenden den Zuschlag zu erteilen, als
unhaltbar und tritt für das sogenannte Mittelpr e is°
verfahren ein. Statt des Abgebotsverfahrens auf
Voranschläge sei dem Handwerker eine Blankoofferte zu
übergeben, die er auszufüllen habe. Die vergebende
Behörde habe Gewerbetreibende innerhalb eines Orts
oder Bezirks, sowie solche, die Lehrlinge halten dürfen,
in erster Linie zu berücksichtigen. Wer seinen Arbeitern
nicht den ortsüblichen Tagelohn zahle, heimatsberechtigte
Arbeiter zurücksetze. Lehrlingszüchterei treibe oder die
übernommenen Arbeiten in Strafanstalten fertigen
lasse, müsse zurückgewiesen werden. L-oweit möglich
müsse die Arbeit nach Losen und mit längeren Liefer-
fristen ausgeschrieben werden.
Dr. R öch l-Saarbrücken stimmt diesen Ausführungen
bei. Küster-Hannover erklärt, daß die Sache noch
der Prüfung bedürfe, und beantragt, das gesamte Ma-
terial dem Ausschuß zur Vorbereitung und Beschlußfas-
sung im nächsten Jahr zu unterbreiten. Der Vertreter
der hessischen Regierung. Oberreg.-Rat Dr. U s i n g e r,
legte die von dem hessischen Regierungsrat eingehal-
tenen Grundsätze dar. die dem Handwerk eine organische
Mitwirkung gewähren und die Handwerker bei Un-
lerhaltungsarbeiten möglichst gleichmäßig bedenken wol-
len. Für die Einführung des Mittelpreisverfahrens
erachte man die Erfahrungen noch nicht für ausreichend.
Nach längerer Erörterung, an der sich die Vertreter
der Handelskammern Mannheim, Wiesbaden, Stettin,
Bremen und Darmstadt beteiligten, wurde beschlossen,
dem Vorort das gewonnene Material zur Ausarbei-
tung und Beschlußfassung auf dem nächsten Kammertag
Kl überweisen.
. lieber die Konkurrenz der staatIichen und
städtischen Gewerbetreibenden mit dem
selbständigen Handwerk wurden lebhafte Klagen gep
führt, namentlich über die letzteres schädigende Militär-
arbeit. Der Vertreter der Handwerkskammer Straß-
burg. Dr. Geißenberger, erachtet es als Pflicht
der einzelnen Kammern, in ihren Bezirken vorgekommene
Mißstände zu bekämpfen, und gab seiner Befriedigung
darüber Ausdruck, daß die hessische Regierung bestrebt
lei. die Gefängnisarbeit so zu regeln, daß das kleine
Handwerk dadurch möglichst wenig betroffen werde. Am
Schluß der Erörterung fand folgender Antrag Geißen-
berger Annahme:
. Der Ausschuß wird ersucht, thunlicksi Thatsachenmaterial zu
Mmelu, um au zuständiger Stelle den Schaden danulegen. der
Seiten Kreisen des deutschen Handwerksstaudes durch die Kon-
kurrenz der Milltärwerkstäiten und dw Ausführung von selb-
jmndigcn Handwcrksarbeiten seitens der Angehörigendes Soldaten-
Unds erwächst. Im Uebrigcn empfiehlt der Kammertag den
Handwerkskammern bezüglich dieser Konkurrenz und derjenigen
M Strafanstalten und sonstige» staatlichen und gemeindlichen
Setriebsanstalten selbständig vorzugehen. EUdlich empfiehlt der
^aminertag den besonders betroffenen Handwerkszweigen nach-
Asicklich Selbsthilfe auf dem Wege der Genossenschafts-
Tstldung.

Emil Götze
„ Tom so unerwartet und so früh dähingeschiedenen
n^Mmersäuger Götze widmet der „Bert. Lok.-Anz." einen
^mchnmf., dem wir das Folgende entnehmen:
. Es mögen ungefähr sechszehn Jahre her sein, da
er Stern Emil Götzes aufging. Er wirkte in Köln
Pw Ltadttheater, von hier aus verbreitete sich.sein
^sthrn, die Berliner Generalintendanz lud den jungen
Pvnger zu einen: Gastspiel an der Königlichen Opern-
°bhne. er kam. sang in einem Halbleeren, mit Freibillet-
sstonnenten stark durchsetzten Hanse den Lyonel und siegte,
behr noch, er verblüffte.
. Dieser erste Gastspielabend Emil Götzes war eine
größten theatralischen Ueberraschungen, man hatte
PH auf einen Künstler gefaßt gemacht, den: ein von
stklcime nicht ganz freier Ruf vorangehe, und nun kam
M Sänger so voller Frische und Herz, so voller Kraft
qstb Jugend, so voller Sangessreudigkeit und gesunder
lund all diese Eigenschaften strömten nicht nur aus
PNer Hellen und doch männlichen Tenorstimme hervor,
. e wurzelten in seinem ganzen Wesen, im Künstler und
stst Menschen. — Am^zweiten Gastspielabend bereits, an
PP er den Walther Lckolzing sang, war das Opernhaus
Plal ausverkauft, und niemals gab es einen Sänger, der
pP- lungen fränkischen Rittersmann so naiv stegesbe-
"vßt verkörpert hat, wie Emil Götze.
N Als der Künstler von Berlin schied, hatte er einen
-sPAnamen, man bestürmte ihn mit Gastspielanträgen.
PPhü hin folgte ihm das Glück, und selbst das sanges-
Wien.' das seine heimischen Größen so hoch
ÜW. bereitete ihm Huldigungen, die man damals als
vtzendienst" charakterisierte.

lieber die Pflicht der Handwerker zur Eintra-
gung in das Handelsregister sprach Alb-
recht - Oldenburg. Er empfiehlt die Anlegung eines
besonderen Handwerksregisters, über das die Hand-
werkskammer die Aussicht zu führen habe. Die gegebenen
Anregungen wurden vorerst dem Vorort überwiesen.
Die Verhandlungen waren damit beendet.

Deutsches Reich.
— Der Kommandant des kleinen Kreuzers „Ga-
zelle". Neitzke, ist von seinem neuen Kommando als Kom-
mandant des Kreuzers „Amazone" beziehungsweise der
„Medusa" enthoben worden; er erhielt 6 Wochen Urlaub.
— Zu einer von seiten des Zentrums angeregten
Anti-Ducll-Vercinigung sollen am 16. Oktober in Leip-
zig die ersten Besprechungen stattfinden. In erster
Linie ist beabsichtigt, ein Aktionskomitee einzusetzen,
welches die Bewegung gegen das Duell in Fluß halten.
Beschlüsse der Antiduellversammlung ausführen und alle
weiteren, die Ziele der Vereinigung fördernden Schritte
thun soll.
— Dies oz i aide m okratische Fraktion
der Berliner Stadtverordnetenversammlung hat für die
nächste Sitzung einen dringlichen Antrag eingebracht,
worin um Auskunft über die Zeitungsnachricht ersucht
wird, wonach der Kaiser gegen die Vollendung und
Aufstellung der von der städtischen Kunstdeputation zur
Ausschmückung des Friedrichshains bestimmten und in
der Ausführung begriffenen Märchenbrunnen Einspruch
erhoben hat.
Bade«.
L a h r , 30. Sept. Auf der landwirtschaftlichen Gau-
ausstellung hielt nach der „Lahr. Ztg." der badische Mi-
nister des Innern. Dr. Schenkel, eine Rede über
die Landwirtschaft, der wir Folgendes entnehmen:
Es sei wahr, -die Grotzherzogl. Regierung habe viel ge-
than für die Landwirtschaft während der 80 Jahre,
seitdem eine schwere Krisis über die Landwirtschaft hcreinge-
brochen ist, man könne sagen: hereingebrochen war. Seit
jener Zeit hört man stete Klagen, daß die Landwirtschaft zu
Grunde gehe, daß kaum noch ein Rettungsanker für sie zu
findcil sei. Die Krisis war schwer, aber die Klagen wurden
vielfach übertrieben. Es ist in unserer bäuerlichen Bevölke-
rung ein Element, das uns nicht verzagen läßt. Die heu-
tige Ausstellung kann uns ^ einigermaßen aufrichten. Die
Kultur der Handelspflanzen, das schöne Obst, die Fortschritte
in der Viehzucht und manches andere, von dem die Ausstellung
ein Bild gewährt, zeigen, daß unsere Landwirtschaft nicht im
Niedergang begriffen ist. Unterstützungen von oben durch
Prämien u. s. w. können allein der Landwirtschaft nicht
helfen, aus ihr selber heraus muß die Hilfe kommen. Das
ist das Gute gewesen, was die Not im Gefolge hatte, daß sie
unsere Landwirte zu neuen Fortschritten im Wirtschaftsbetricb
mächtig angeregt hat. Die Landwirte selbst müssen die Hand
an den Pflug legen, an den Pflug modernster Technik. Nicht
der ist der größte Wohlthäter der Landwirtschaft, der ihr hohe
Zölle gewährt und die Zölle so weit erhöhen will, daß die
Lebenshaltung des Volkes darunter leidet, sondern derjenige,
welcher sie lehrt, wie der Wirtschaftsbetrieb rentabler zu ge-
stalten ist unter Anwendung aller Errungenschaften der Tech-
nik, der Wissenschaft und der Erfahrung, durch Verbesserung
des Kreditwesens n. s. w. Die pessimistische Stimmung ver-
scheucht man am besten, wenn man die Fortschritte betrachtet,
die innerhalb,, eines größeren Zeitraums, etwa seit 100 Jah-
ren gemacht worden sind. Bei Beginn des 19. Jahrhunderts
war der Bauer belastet mit Zehnten, Gülten und Abgaben,
er war abhängig und gedrückt. Wie ganz anders tritt er r

uoer ore «cyweue oes 20. Jahrhunderts! Er kann rn ferner;
Gemeinde selber schalten, seine Wirtschaft ist mit allen Hilfs-
mitteln der Technik ausgestattet, die Viehzucht ist großartig
entwickelt. Ein solcher Vergleich läßt uns getrost in die
Zukunft blicken.
— Die Demokraten und die Sozialdemokraten lassen
am Mittwoch in Karlsruhe in der Festhalle die Herren
Voll mar und Muser sprechen. Am Donnerstag wird
ihnen am gleichen Orte erwidert werden. Die Freisinnigen
haben dafür einen ihrer besten Redner, dm Landtagsabgc-
ordneten Professor Günther in München, gewonnen und
für die Nationalliberalen wird am Sonntag der Reichs-
tagsabgeordnete Bass ermann reden.
P s o r z h e i m, 1. Okt. Der Wahlkampf ist
nunmehr in allen Lagern entbrannt. Die National-
liberalen veranstalteten am letzten Freitag im „Schwar-
zen Adler" eine Versammlung, die sehr gut besucht wax.
Die Sozialdemokratie wird auf nächsten Donnerstag in
dem städtischen Saalbau eine Volksversammlung ein-
berüfcn, in der n. a. Bebel und Dreesbach sprechen wer-
den. Am gestrigen Sonntag hielten die Sozialdemokra-
ten auf dem Lande ca. 20 Versammlungen ab. In
einer gestern Abend abgehaltenen Versammlung haben
die Freisinnigen beschlossen, es den Mitgliedern freizu-
stellen, für welchen der beiden Kandidaten sie sich entschei-
den wollen.
Ueber die Z e n trumsversam m l ung in
Karlsruhe, vom letzten Sonntag schreibt die „Lan-
desztg.": „Eine Zeit lang schien es, als ob alle Bande
frommer Scheu vor der Klingel des Vorsitzenden in einem
tollen Tohu-Wabohu untergegangen seien. Brüllen und
Pfeifen erfüllte den Raun:, wildes Gestampfe ertönte
und Fäuste gestikulierten drohend in der Luft." Nach
Aussagen von Angen- und Ohrenzeugen soll diese lieb-
liche SchildernM nicht übertrieben sein. Die Versamm-
lung war ein Schachzug der intransigenten Zentrums-
elemente gegen die versöhnlichere Richtung, und jens
hat vollständig gesiegt. Unter den Leidtragenden be-
findet sich auch der Geistl. Rat Dr. Knörzer, der froh
sein kann, daß er nicht versucht hat, seinen Standpunkt
persönlich zu vertreten; denn die Art, wie man seinem
Meßner mitspielte, einem Manne, der seit Jahrzehnten
für das Zentrum redlich gearbeitet hat und der trotz
seiner guten Gründe übel ankam, läßt vermuten, daß
Dr. Knörzer selbst keine Lorbeeren gepflückt hätte. Die
Sache hat, wie schon angedentet, ihre tiefere Bedeutung.
Die kathol. Arbeiterkreise sind seit lange der Gegenstand
soz.-dem. Versuchungen gewesen, und die Mühe war nicht
ganz umsonst. Vor die Frage gestellt, -ob das Zentrum
es auf den Abfall der Arbeiter ankommen lassen wollte,
hatte sich die kathol. Demagogie an die Spitze der radi-
kalen Elemente gestellt, um die Führung zu behaupten;
dabei sind natürlich die gemäßigten, die bürgerlichen
Zentrnmsanhänger aufgeopfert worden. Diese Schwen-
kung ins radikale Lager wird sich noch weiter manifestie-
ren, und die Seelsorger werden nichts dagegen machen
können.
— Die konservative Parteileitung fordert ihre
Parteigenossen im Wahlkreis Heidelberg-Land auf,
die Stimmen auf den antisemitischen Kandidaten Mampel zu
vereinigen, weil die antisemitische Partei in Durlach-Land
für den konservativen Kandidaten eintrete. Daß cs in
Dnrlach-Land keine Antisemiten giebt und daß der konser-

Aus kleinen Verhältnissen heraus -ist Emil Götze
zu einem der gefeiertsten Sänger unserer Zeit empor-
gestiegen. Er wurde am 19. Juli 1836 in Leipzig als
Sohn des Kastellans einer Freimaurerloge geboren.
Sangesfreudig war er. immer, auch als Dilettant, aber
seine künstlerische Entwickelung hat er von Rechts wegen
dem Soldatenstande zu danken. Er war Dreijährig-
Freiwilliger, und er hätte seine drei Jahre in Dresden
abdienen müssen, wenn nicht Apoll über Mars gesiegt
hätte. Der junge Soldat erzielte durch seine trotz aller
Ungeschicktheit herrliche Stimme bei seinen militärischen
Vorgesetzten einen so großen Erfolg, daß er während
seiner Dienstzeit auf Kosten des Königs Albert von
Sachsen, der auf das Talent des jungen Landesvertei-
digers aufmerksam gemacht worden war, Gzesangsstndien
obliegen konnte, und als einst nach einem zum Besten
der Dresdener Presse veranstalteten Wohlthätigkeitskon-
zerte in: geselligen Kreise der Eleve die Weise des Hein-
rich Löwenherz aus „Templer und Jüdin": „Du stolzes
England, freue Dich" hinausschmetterte, da stand der
Glaube an Emil Götzes Zukunft fest.
Seine ersten theatralischen Versuche machte Götze
in: Dresdener Hoftheater, zu einer vollsten Entfaltung
seiner Talente gelangte er jedoch erst an: Kölner Stadt-
theater, dessen Direktion damals ^Julis Hoffmann über-
tragen worden war. Der neue Sänger war das Glück
des neuen Direktors, Emil Götze bildete die größte Zug-
kraft, über die je ein deutscher Stadttheaterleiter ver-
fügt hat.
Man trieb mit dem Sänger einen förmlichen Kultus,
man überhäufte ihn mit Dedikationen, man überreichte
ihm die kostbarsten Gold- und Silbergegenstände, man

schenkte ihn: eine ganze Wohnungseinrichtung, man
stattete ihn mit einer silbernen Lohengrift-Rüstnng aus,
ja es hieß sogar, daß ihn: ein reicher Kölner Verehrer
eine ansehnliche Leibrente ausgefetzt hätte. —..Emil
Götze blieb in seinen glücklichen Tagen ein bescheidener,
liebenswürdiger, treuherziger Mensch, frei von allem
Neid und von aller Ueberhebung, er war im Leben nie
der „berühmte Tenorist", sondern der einfache Mensch;
am wohlthuendsten offenbarte sich dieses einfache, echte
Menschentum in: Verhalten seiner Mutter gegenüber;
so oft und solange er in- Berlin gastierte, mußte die
schlichte Frau bei ihn: sein, und, wenn er, der gefeierte^
verwöhnte, gesuchte Sänger,pm Künstlerstammtisch Er-
holung suchte, dann durfte.sein Mütterchen nicht fehlen.
Als Emil Götze von Köln schied, nahm er kein festes
Engagement mehr ack, trotzdem ihm, der inzwischen
preußischer Kammersänger geworden war, von der Ber-
liner Generalintendanz wiederholt die glänzendsten An-
erbietungen gemacht wurden. Er widmete sich aus-
schließlich GastsPiSen.
Seine Ehe war ein seiner Zeit vielbesprochener Lie-
besroman, er heiratete die-Gattin jenes Bonner Arztes,
in dessen Sanatorium er Heilung gesucht und gefunden
hatte. Die Ehe war eine überaus glückliche.
Mit Epül Götze ist ein' hevrlicher Künstler und
Mensch hingegnngen.
lieber die -letzte Lebenszeit des Künstlers wird noch
folgendes mitgeteilt: Goetze ist nur wenige Tage un-
päßlich gewesen. Seit Montag hatte er sich nicht ganz
wohl gefühlt. Am Mittwoch hatte sein Unbehagen sich
so gesteigert, daß seine Gattin den Arzt zu Rate zog.
Dieser empfahl Herrn Goetze, einige Tage im Bett zu
 
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