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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0561
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Freiherr v. Göler konstatiert. datz das Land Baden fiir
feine Hochschiilen ailtzei'oideniiich oiei leister, fo dntz man >ich
fragen müsse, ob in Ziikiinft noch mehr gerhan werden könmn
Jn erster Linie müsscn diese Änfwenduntzen den dcutschen Zru-
denten zu gutc komincn. Redner bekennt sich als Freund
der akademischen Lehrfreiheit und der volkstümlichen Lehr-
kursc, die jedoch nicht mitzbxaucht werden dürfen.

Nach einem Schluhwort des Berichrerstatters wird das Bud-
get einstimmig genehmigt und die Sitzung nM 7 Uhr ge-
schlossen.

L.6. Karlsruhe, 22. März. 57. Sitzung der
Zweiten Kammer. Präsident Gönner eröffnet die
Sitzung um Uhr.

Die Spezialberatung nber> das Budget des M i n i st e-
r i u m s wird forrgcsetzt.

Abg. Greiff snatlib.) tritt für Besserstellung dcr Gcn-
darmen ein, die mindeftens ebensogur bestellt werden sollten,
Wie die Schutzlenre. Ministerialpüäsident Schenkel riihmt
die Tüchtigteir unseres Gendarnieriekorps, für dessen Besser-
stellung die Regierung stets besorgt sei.

Abg. Rohrhurst (natl.) weist auf die Zunahme der
Zahl berwahrloster jugendlicher Personen hin. Eine Erhöhung
des Staatbeitrages an die Anstalten, welche sich mit der Er-
ziehung und Besserstellung dieser Pcrsonen bcfassen, sci daher
g»«echtfertigt. Redner empfiehlt die neu zu gründende Anstalt
in Bretten dcm Wohlwollen der Regierung.

Abg. B l a n k e ii h o r n dankt für die warme Aufnahme
der Petition der Gcmeinde Badenweilcr in der Kommission
und zerstreut die Bedenten, die gegen einzelne Punkte der
Eingabc laut wurdcn. Rcdner bittet die Regierung, in den Er-
weiternngsbauten ein rascheres Tempo einzuschlagen und eben-
tuell in den Nachtragsctat eine entsprechende Position einzu-
stellen.

Ministerialrat Weingärtner legt die Schwierigkeiten
dar, die der Errichtung eines Dampfbades in Badenweiler bis-
her entgegenstanden.

Abg. Pfefferle (natlib.) bewnt, datz im ganzen Ober-
land das Fehlen eines Dampfbades und der Einzelbstder in
Babenweiler als mitzlich empfunden wird. Die Pläne sollen
bis zum nächsten Landtage so weit gefördert werden, datz eine
entsprechende Position ins Budget eingestellt werden kann.

Abg. Herth (Zentr.) bitter um einen Staatszuschutz für
den Kraiik'enhausneubau in Furtivangen.

Abg. F e n d r i ch (Soz.) ersucht die Regierung, den
Staatsbeitrag für den Krankenhausneubau in Gütenbach so zu
erhöhen, datz die Gemeinde nicht allzu sehr belastet wird.

Sämtliche Positionen werdcn. angenommen.

Schlntz der Sitznng halb 11 llhr. RLchste Sitzung: Montag,
7. April, nachmiitags 4 Uhr. Tagesordnung: Gesctzentivnrf
betreffend die Bahn Mosbach-Mudau und Staatsbertrag betr.
die Main-Neckarbahn.

Präsident Gö n n e r wünscht den Kollegen glückliche Heim-
kehr und fröhliche Osterfeiertage.

Ans der Karlsruher Zeitung.

— Das Ministerium der Justiz. des Kultus und Unterrichts
hat den Sekretär Gustav Schneider beim Landqericht Maun°
heim zum Landgertcht Heidelberg und den Sekrctär Jul. Heiß
beim Landgericht Konstanz zuu Laudgericht Mannheim versetzt.

— Es wurden die Expeditionsassisteuten Friedrich Meixner
in Mosbach nach Karlsruhe, Georg WambSganß in Fretvurg
nach Mosbach August Kremp in Dinglingen nach Offenburg,
Mathias Lind in Dinglingcn nach Bretten und August K ü ch l e
in Leopoldshöhe nach Rastatt versetzt.

— Der Ebangelische Kirchenrat hat bezüglich
der kirchlichen Feier des fünfzigjährigen Regierungsjnbilänms
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs folgende Bekanni-
machung an sämtlrche Pfarrämter und Pastoratsstellen erge-
hen lassen: Am 24. April geht ein halbes Jahrhundert zu Ende,
seit Seine Königliche Hoheit der Großherzog die Regierung
unseres Landes übernommen hat. Viel Wechsel, Arbeit und
Streit liegt in diesem Zeitranme beschlosfen, aber noch biel
mehr Fortgang und Segen ist uns während desselben beschie-
den worden. Als weiser nnd treuer Führer seines Volkes hat
nnser geliebter Landesherr seines Amtes mit unberdrossener
Ausdauer bis heute gewaltet nnd mit wahrhaft bäterlicher
Gesinnnng insbesondere anch seine oberste Stellnng in nnserer
teucrn ebangelisehen Kirche ausgefüllt. Mit inniger Dank-
barkeit schauen darum in diesen Tagen seine Unterthanen ohne
Unterschied zu ihm auf und wetteifern, die Empfindnngen
ihrer Freude und Ergebenheit in würdiger Weise zum Aus-
druck zn bringen. Jn Uebereinstimmung mit dieser gemeinsamen
Streben und nach eingeholter Allerhöchster Ermüchtigung ordnen
wir deshalb an, datz am 27. April in allen Kirchen ein Fest-
gottesdienst gehalten und dabei die BedeutMg der seltenen
Feier den Gemcinden ans Herz gelegt werde. (Diese Ordnung,
welchc für dcnselben matzgebenb sein soll, ist samt den Bibel-
abschnitten für Schriftlesung nnd Predigt sowie den Liedern
nnd Gebeten im Gesetzes- und Verordnungsblatt der Vereinig-
ten Evangelisch-protcstantischen Kirche des Grotzherzogtiims
Badcn veröffentlicht.)

Karlsruh e, 22. März. Der Großherzoc; borte
heute Vormittag vou 10 Ithr an den Vortrag des Prä-
sidenten Dr. Nicotai nnd empfing dann den Geheimen
Hofrat und Kommerzienrat Theodor Stützel ans Mün-
chen, welcher sehr wertvolle Nusgrabungen auf der Jnsel
Samos gemacht nnd deren Ergebnisse zum Teil den
Großherzoglichen Sammlungen hier überlassen hat. Zur
Mittagstasel erschien die Prinzessin Wilhelm. Nach-
mittags gewährte der Großherzog dem Maler Propheter
eine Sitzung zur Vollendnng des für die Stadt Mann-
heim bestimmten Bildnisses Seiner Königlichen Hoheit
Später hörte derselbe die Vorträge des Geheimen Lega-
tionsrats Dr. Freiherrn von Babo nnd des Leggtionsrats
Dr. Seyb. Der E r b g r o ß h e r z o g nnd die Erb-
großherzogin hatten die Äbsicht, hente Abend hier einzu-
treffen, mußten aber die Reise infolge der schweren Er-

seiner athletischen Körperkräfte wegen bekannt, und als er
den Posten eines Gouverneurs von New-Iork bekleidete,
engagierte er einen ständigen Ringkämpfer und Fechtmeister.
Seit Mr. Roosevelt in das Weiße Haus eingezogen ist,
hat er wenig Gelegenheit zum Ausritte gehabt; die Folge
war, daß er an Körpergewicht und Leibesumfang bedeutend
zunahm, beides Dinge, die er tüchtig haßt.

THeater- und Kunstnachrichen.

Heidelberg, 24. März. Die morgen Abend stattstndende Vor-
stellung deS Trauerspteles „Maria Magdalena" vonHebbel
findet unter Mitwirkung zweier Gäste statt. Die weibliche Haupt-
rolle der „Klara" spielt Fräulein Maria Heinrich und den
Meister Anton Herr Peter Sigl — von seinem mehrjährigcn
Engagement an unscrem Theater noch in bester Erinnerung. Das
Hebbel'sche Meisterwerk wird durch die Mitwirkung der Gästc
und die Besetzung der anderen Rollen durch unsere besten Schau-
spielkräfte — die Herren Bernau, Brandt, Felduer. Rudolph,
Rose u. s. w, gewiß zur verdienten Geltung gelangen.

kwntimg ihwr Tarite, der Fürsütt Miitter zir Wied, ver-
ichieben. Tie zunehmende Schwäche der Fürstin gibt An-
taß zn den ernstesten Befürchlungen.

AuSLanö.

^ - Asien.

Hongkong, 22. März. Aus Kwangsi wird gemeldet,
die Stadt Kantschou in Kwangtung ist von den Aus-
ständigen erobert worden.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 24. Mäcx.

Jhre Königliche Hoheit dic Groschcrzogin traf auf der
Reise von Karlsruhe iiach Koblenz hcute früh 3,S5 tlhr hier
ein und setzte um 4,8 Uhr die Weiterreise fort.

I. Konzert des Evangelischen Knpellenchors. Das gestrige
Konzert des ebangelischen 5topellenchors lieferte einen schöni-n
Beirrag zu der weihebollen Bedeutung dcs Palmsonntags.
Es war eiu erhebender Genuß, der Konzertaufführiing in der
ebangelischen Kapelle beizuwohnen. Die wohlgeschulten Stim-
men des Chors, das Spiel der Orgel und die Töne Ler Viola
alta bereinigten sich zu eincm schönen Ganzen und ricfcn
eine andachtsvülle Stimmung unter den zahlreicheu Besucherii
herbor. Gehen wir aus die einzelncu Vorführungen des
Näheren ein, so vcrdient zunächst das mit grotzem Kunstver-
ständnis von tzerrn Hauptlehrer L. Baiimaim auf der Orgel
gespielte Präludium in G-dur von Bach hervorgehoben zu
berden. Herr Ströbel vom städtischen Orchester trug verschic-
dene Stücke geistlichen Charakters anf der Viola nlt vor. Das
erste Solo, eine Arie von Bach entzückte durch reinen schönen
Ton imd seine flotte Durchführung allgcmein. Die inmmig-
fachen Lieder des Chors, natürlich der Hauptbestandtcil des
Konzerts, boten Gelegenheit, den wohlgeschulten hellklingen-
den Stimmen der Mitwirkenden zu lauschen. Sicher waren die
besten Stücke mit das Chorlied bon Händel Tochter Zions,
freue dich, und das von Wolfrum Ach, wir armen Sünder!
Der Wohlklang der Stimmen kam hier vortrefflich zur Gel-
- tung. Hanptlehrer K. Gcbhard als Dirigent des Chors führtc
seine Aufgabe aufs beste durch. Jhm gebührt das ganze
Verdienst an bem guten Gelingen des Konzerts.

o. Die Karnevnlgesellschaft Hcidclbcrg-Neuenheim hielt ge-
stern im Gasthaus zur Krone in Neucnheim eine gut besuchte
Generalversammlung ab. Aus dcm Kasseu- imd dem Jahrcs-
berichte ergab sich, daß der Verein im verflossenen Jähre 2600
Mark mngesetzt hat. Cs konnte das sehr crfreuliche Rcsultat
sestgestellt werden, datz ein reiner Ueberschutz von 300 Mark
vorhanden ist. Die Mitgliederzahl bcträgt zur Zeit 13S, die
Neuwahl des Elserrats soll am 14. April vorgenommen
wcrdeu.

8. Ehrenvolle Aufträge. Lie Erbgroßhcrzogin von Sachsen-
Wermar, welche gegenwärtig in Rom weilt, hat dem Hof.Juwelier
Hrn. N. Trübner hier eine prächtiae große. in Silber getrte-
bene Jardiniöce, für ein Hochzeitsgeschenk bestimmt. zur Aus-
führung übertraqen. Ebenso hat der Professor Hofacker, Direktor
d-r Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, im Auftrage des Grok-
herzogs die Prorektorkette der technischen Hochschule zu Karlsruhe
der gleichen Firma zur Anfertigung anvertraut. Die genannten
Gegenstände werden demnächst zur Ausstellung gelangen und
dürften schon deshalb allqemeines Jnteresse erregen, weil diesel-
ben im eiqenen Atelter obengenannter Ftrma angefertigt werden.

st Todesfall. Jm Alter von nur 43 Jahren ist vergangenc
Nacht an einer Blinddarmentzündunq Herr Bauunternehmer
Philipp lleberle gestorben. Ji? dem Vcrblichenen verliert
Heidelberg einen tüchtigen rübrigcn Bürger, der mich im öffent-
lichen Jntereffe wirkte, so als Mitglied des Bürgerausschusses
und als Vorstand des Weststadtvereins. Seine Freunde und
Bekannten werden dem tücktigen Manne, der so früh ans dieser
Welt aböerufen wordcn ist, ein dauerndes freundliches Andenken
bewahren.

E) Schöffengerichtssitzung vom 22. März. 1) Heinrich Finzer,
Taglöhner in Nußloch, erhtelt wegcn Bedrohung und Körper-
verletzung lOTage Gesöngnis; 2) Chcistian v. Schauber, Student
aus Paris, wegen uncrlaubter Auswanderung 60 Mk. Geldstrafe
oder 10 Tage Haft; 3) dte Verhandlung gegen Bauunternehmer
Alfred Kretzer hier wegen Ucbertre'uag dcr städt. Bauordnung
wurde vertagt; 4) Josef Stephan Wwe-, Gg. Friedrich Stephan
und Heinrich Stcphan. alle in Eppelheim, angeklagt wegen Ueber-
tretung des Z 108 P.St.G.B , S) Jakob Klormann und Karl
Kugel, beide Bretzelträger hier. angeklagt wegen Uebertretung der
Straßenpolizeiordnung, und 6) Jakob Friedrtch Dengler, Kutscher
hi-r, angeklagt wegen Uebertretung der Droschkenordnung. wurden
freigesprochen; 7) Ferd. Kollmar, Schieserdecker hisr, erhielt wegen
Ruhestörung 10 Mk. Geldstrafe oder 3 Tage Haft; 8) die An-
klagesache gegen S. Uhlemann, Schausteller aus Dürkheim, wegen
Körperverletzung zum Nachteil des Herm. Sergel, Schausteller
aus Mainz, und Beleidigung desselben, wurde durch Vergleich
erledigt.

X Gewerbeschule. Die diesjährigen Schlußprüfungen fanden
heute morgen in Gegenwart der Herren Bürqermetster und zahl-
reicher Freunde der Änstalt statt. Die Ausstellung der Schüler-
arbeiten wetst viele herrorragende Stücke auf und legt beredtes
Zeugnis ab von dem ernsten Streben, von dem Lehrer und
Schüler erfüllt sind.

-tz Polizcibcricht. Verhastet wnrden sieben Arbeiter wegen
Bettelns, drci Frauenzimmer wegen Umherziehens und ein
Eisendreher wegen fortgesetzter Ruhestörung. Elf Personen ka-
men wegcn Unfugs und sechs wegen Körperverletziing zur
Anzeigc.

Kirchheim, 23. März. (K l e i n f e u c r.) Vergangcnc
Nacht kurz nach 12 Uhr brach in einem unbewohnten Zimmcr
eines hiesigen Wohnhauses, -dessen Eigeniünrer, Zigarren-
macher Karl Ludwig Bernhardt, in Sandhaufen wohnt,
Feuer aus, das jedoch noch gelöscht werden konnte, bevor es
größeren Schaden angerichtet hatte. Als der Brandstiftnng
verdächtigt wnrde der Hauseigentümer vcrhaftet, der, wie man
vermutet, den Brand angelegt hat, um seinen Schwiegervatcr,
welcher den Sitz im Hause hat, darans zu vertreiben.

— Wtesloch, 22. März. (Landw. Winter s chu le.) Am
hentigen Vormittag fand die Schlußprüfung der landw. Winter-
schule statt. Dieselbe wurde durch den stellvertretenden Vorsitzen-
den, Bürgermetster Burkhardt von hier, aögenommen. Außer den
Vätern der Schüler und den Mitgliedern des Aufsichtsrats waren
auch noch viele Zuhörer erschieneri, die mit großem Jnteresse der
Prüsung folgten. Nach Beendigung derselben nahm Oberamt-
mann Dr. Klotz das Wort, indem er über das Gehörte seine
Freude aussprach und wünschte, daß diese Anstalt für die Land-
wirtschaft von großem Segen sein möchte. Unter anderm ver-
sicherte cr die anwesenden Laudwirte des großen Wohlwollens
vonseiten der Großh. Regierung, das dieselbe jederzeit der Land-
wirtschaft entgegenbringe. Jeder Scbüler erhielt dann ein nütz-
liches Buch und ein Obstbäumchen als Andenken an den Besuch
der Winterschule. Außerdem wurde noch drei Schülern von
Weinbau tretbenden Gegenden je ein Büchlein über den Rebbau
eingehändigt. Nun vereinigten sich fast alle Teilnehmer an der
Prüfung und die Schüler zu einem gemeinsamcn Mittagsmahle,
welches in der Brauerei Kiffel eingenommen wurde und welches
zu aller Zufricdenheit ausfiel. Hier wechselten Toastc der Fest-
teilnehmer und unterhaltende Vorträge der Landwirtschaftsschüler
miteinander ab, und nur zu bald ermahnte die vorgerückte Zeit
zum Aufbruch.

Wiesloch, 22. März. (Jrrenanstalt.) Die „Wiesl. Ztg."
schreibt: Die beiden GemeinderatSmitglicder die sich im Auftrag

d-r Stad vcrwaltung nrch K-rrlSrnh- begeben hntt n. um d"
Großh-„Regierung den Äeschluß des Bürgeraussckuffes betE
der Gelandeeiwerbung zu unterbreiten. fanden beste Auf»abE
Die Regrerung zeigte sich erfreut über den einstimmigen Be>T
und wurde der angeboiene Preis mil 1400 Mark für den

(b6 «) als angemessen bezeichnet. Die AngelegeNb,,
- ben Osterferien anläßlich der Vorlage des Ra«

trags'Krcdüs vor die Hohe Kammer kommen und darf woh^
daran gezwerselt werden, daß di- Vorlage der Regierung Annah?.

stndet- Zedenfalls wtrd unser b-währter Abgeordneter

seb-

Möglichstes tbun, die Anaelegenbeit zu fördern. .

(!) Neckargemiind. 23. Mürz. (Beerdrgung.) ^
.vi.itrag nach 3 Uhr faud die Beerdigung des in N!an»B„j^

verunglückten Schifsers W. Hckrchhcimer unter grotzer „
gung van hrer und auswärtS starr. Pfarrer Jansen hielr
trefergrerfeude Trauerrede. Der Borstand des Schifsew^,-


ividmcte dem verstvrbeneii Berufsgenossen einen warmen
ruf und legre einen Kranz ani Grabe nieder. Ebeniv
Pcrsoiial der Herren Gebrüder Fendcl in Mannheim.

Rappcuau, 21. März. (Das hiesige S o o l b
welches infolge sciner hiibschcn Lage auf einem die Gege""
herrscheuden sauftcii Hügel, unrgebeii von schönen Nadel-
Laubwäldcrn. für Sommerfrischler und Kranke stets ein

nehmer Aufenthalts'ort tvar, diirfte nun Dan'k dcm E"tg)'6^,i

:taats- nnd Gemeindebehörden einen

nehmeii. Das dcm badischen Staatc

kommen der
Äufschwung

-salinen-Hotel, bon welchem nian enien prächtigeu Auius^.j
genietzr, ist diescr Tage von dem bisherigen Direktor der
berger Schlvtzrestaiiration Herrn Egly gepachtet wordew -
Vornähme einiger barilicher Verändernngen wird da--
ständig neu möblierte Hotel allen modernen Ansprüclie"
wachsen sein und die gastlichste Aufnahme bieten kö>un.'"r
folge des warmcn Eintrstens des Landtagsabgeordneten «^ji--
Ncuwirth hat sich der badischc Staat cntschlossen, unte^ -
wirkring der Gemeinde Rappenau einen Badeneubau ö)..
stellen. Die Pläne liegen bereits vor und die Gemeinde
reit, ihrerseits bas Möglichste an Opferwilligkeit zu thu"- ^
neue Bad soll direkt neben das Hotel zu stehen komme» ^.hc>>-
sind nutzerdem grotze ParkanlageN mit Spielplätzen vorgcst,,,g
Wer das qemütliche Rappenan, seine Bewohiie^ ruid IlMgft :j)>

kennt, wird es begrützen, datz die entscheidendcn Faktorc>st-z,e
ebung des Ortes als Sommm-


bemühen, eine weitere Hebung
und als Kurort zu ermoglichen.

n. Mannheim, 28. März. (S e l b st m o r d.)
mchrjähriger Erkrankung (Epilepsie und Lähmung) hm ^,i
vorgestern Nachmittag cin hiesiger Wirt in einem AnfnO^ek'
Schwermut die Pulsadern geöffnet und rst infolge von
blutung vorgestern Nachmittag noch verschieden. „i,,,"

Mannhcim, 22. März. (ll n g l ü ck s f a l l.)
gicrbahnhofe ereignete sich heute Vormittag ein lä'ziÄ
Ilnglücksfall. Der 24 Jahre alte verheiratete RangierM' ,s)jck

lipp Mohr von Neckarau gcriet zwischen die PufseV

Wagen, wobei ihm der linke Arm vollständig zerdrnckt
sa datz er von der Schulter aus amputiert ioerden " s-ck
autzerdem trug Mohr noch Brustquetschungen davon.
Zristand des Verlehten, welcher in das Allgemeiiic Krann'
verbracht wurde, soll lebensgefährlich seüi.

8.6. Brnchsal, 22 März (Zum Reqierunqs-O M>-
läum des Großherzogs.) Der Stadtrat hat beia>^§s'
aus Anlaß des SOjähriqcn Negierunqs-Jiibüäums des „ d>
herzoqs eine Gedenkmünze prägen und vornehmli« " D>
Volksschüller uird Töchterscbülerinnen verteilen zu lassev'Aell
Münze ist aus Kupfer, versilvert, und trägt auf der einen
das Bildnis des Großherzoqs. auf der andern Seite das >>"

Wappen und entsprechende Umschrift.

dc. Karlsruhe, 23. Mürz. (Zur IubiIänmsf °

Nach den nunmehr abgeschlossenen Anmeldelisten
13000 Vereinsmitglieder von hier und ausmärts zrw
lung bei der Spalicrbildnng anlätzlich der Rundsahrt de--- . H-'
herzogs am 27. April dieses Jahres zu erwarten. M

Rathausturm soll ein elektrischer Scheinwerfer, auf
platze sollen in Verbindung mit der Landesgartenbau-->^„ft
lnng eine Leuchrfontäne und eine Anzahl Bogenlampe" ,
stellt werden "'

V <1>^

bc. Karlsruhe, 23. März. (Städtischer ^ -sc
schlag.) Der Entwurf des Voranschlages' der StadtM'^,,^
das Jahr 1902 wnrde vom Stadtrat gutgeheitzen. g»,
betraoen die Wirtschaftseinnahmen 3 078 441 Mart -X

2 S07S4S Mark im Vorjähre, die Wirtschaftsa" X

irk im Voriahre. " „K

4 771 631 Mark gcgen 4 4SS S00 Mark im Vorjahr.
gedeckte Aufwand beläuft sich anf 1 693 190 Mart
I 847 9öS Mark im Jahre 1901. Es ist die Erhebu'


Umlage von 4S Pfenmg erforderlich.

dc. Karlsruhe, 23. März. (Ueb e r ein bek l a >„
Vorkommnis) im hiesigen Spital kursicren >"Ä,i
ciingen Tagen die verschiedenartigsten Geruchte.
Lungenentzündung crkrankter Handwerksbursche nnü'
vor einigen Tagen zur Aufnahme ins Spital. Als s >,, >>'(,,'
sucht wurde, stellte sich herans, datz dcr Mann anch k''u -
Derselbe wurde in Folge dcffen einem Wärter überge" Kt,
ihn mit irgend einer Flüssigkeit einreiben sollte, ""t ,,
zu vertreiben. Der Wärter erwischte aber eine mirechw
welche eine gifthaltige Flüssigkeit enthielt, so datz ...jfb,>,>
tverksbursche noch am selbigen Tage infolge Blutm-,,, -
starb. Daraufhin wurde der Wärter unter dem Vervu„ ,,i>,j
Tod des Patienten verschulder zu haben, in den AN^,„,
fuhrt. Dies nahm sich derselbe dermatzen 3» pew
infolge der Aufregnng cin bei ihm schon seit lai'g^„L,>
vorhandenes inneres Lciden (Magengeschwnr) S'"" jä'/
kam. Der Arrestant mutzte ins Spital zuri'ickgebniau^„.,i>,,

wo er unter Verblutungserscheinungen bald darans ^ f
-> - ------ .^ giich '

starb. Eine amtliche Anfklärnng steht noch ans
zeibericht weitz über den Vorfall nichts zu mcldein (i.

dc. Offenburg, 23. März. (B ü r g e r m c i st e r s,i>>
mann) wird auf seinemPosten verbleiben. Jn einer ^

lung der Gemcindcvertreter gab er die Erklärung ,

nicht in den Staatsdienst zurückkehren werde, wenn ' „,iF j>
heit der Versammlung der Einführung der Städteorv> ^j
stimme . Nach einem eingehenden Vortrag über das
Städteordnnng und die Wirkungen, Lie ihre Einfud
die Stadt Offenbnrg haben wcrde, verlietz HermaMi 7-,
sammlung um eine dnrch Rücksichtnahme auf seine
beeinflutzte Aussprache der Gemeindevertreter SU/L.Hrft,'
Diese erfolgte denn auch dem „Ort. Bote" zufolge, r"/ssil>''
biger Weise und hatte das Resuktat, datz bei der A
82 Mitglieder des Ansschusses ihr Votum sür uno „ffa.js
die Einführung der Städteordnnng abgaben. Es U ,,,
Mehrheit für die Städteordnung vorhanden. OffrUXjsiBjsi-
einen tüchtigen Mann an der Spitze der Stadtvern
reiht sich etwa in eincm halben Jahre den Städten ->
ordnung an. cpi F

bc. Säckingen, 23. März. (M i tz h a n d l n " 6 '^f'!i>,>
barbarischer Weise wurde Sonntag vor acht Tage"
Briefträger von Niederschwörstadt Wfred Heitz Uvu „>0/
schen (Josef Bäumle, Gustav und Arnold Schneider) --- »

der Fabrik bei der Wehrabrücke mihhandelt. Die
ten, welche sich vorher anscheinend an dem Demo'N'^^ zv.,,p

in Rheinfelden beteiligt hatten und anscheinend u„,

angeheiterter Stimmung wieder nach Brennet
im Gasthaus zum „Kreuz" den ebenfalls angetrm ' „
dcrselbe, ein in den dreitziger Jahren stehender gs>°o hl ,5
Mann (gedienter Grenadier) scheint im Laufe der ^i>i>
angeregten Nntsrhaltnng den Zorn der drei Bursck'v
 
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