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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0599
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den Kleinen nnd Klcinstcn untcr dcr Lcitung opfcrivilliger
Kindergärrncrinncn getvährt und gelehrt tvird, ist so mannig-
fach, daß cs zu weit führen würdc., wollten wir alles auf-
zählen. Dic Frobclvereinc haben denn auch allgemcine Beach-
tung und ltnterftntzung gefundcn. Der socbcn crschiencnc Bcricht
über das 26. Lcreinsjjähr des hiesigcn Fröbelvereins erzählt
von cincr rcichcn Thatigekit des Bcreins im verflossenen
Jahre. Der 26jährige Stiftungstag am 6. Februar 1S01,
die verschicdenen opferfreudigcn Spenden und noch manches
andcre sind Merkmale in seiner Geschichre. Dic tlnterstützung
die der Verein bcim S^adtrat, der Bürgerschaft und nicht zu-
letzt auch bei den Kindergärtnermnen gefundcn hat, haben eine
weiterc schönc Entwickelung gezcitigt. Leider haben die deut-
schen Fröbelvcreine durch den am 26. Dez. vorigen Jahres
erfolgtcn Tod ihres bewährten Vorsitzcnden Professor Doktor
Eugen Pappcnhcim einen herben Vcrlust erlitten. Jn der von
dem Verstorbencn herausgegebenen beach'tenswcrlen Zeitschrift
„Der Kindcrgarten" finden wir einen warmcn Nachruf
in dankbarcr Nnerkcnnung für desscn hohen Verdienste. Auch
der hiesige Vcrcin mit seinem Vorsitzenden Professor Dr. Ma-
ler hat sich Liescm gern angeschlossen. Das innere Leben des
Vereines entwickeltc sich recht zufriedenstellend. Der Besuch
dcs Liindcrgartcns hatte in den ll Atonaten eine durchschnitt-
liche tägliche Frcquenz von 56 Kindern und wies im Dezember
dic höchstc Zahl auf. Der Gesundheitszustand war gut. Von
den vcrschicdencn Fcicrn gestaltcte sich autzer dcm Osterfest
namentlich anch die Weihnachtsfeicr zu cincm erhebenden Akt.
Um den Kiudergarten hat sich dic Lcitcrin Frl. Liesc grotzc
Berdicnstc erworben. Zwci Gehilfinnen, zwei Präparandinnen,
8 Hospitantiiincii und cine Kinderpflegerin warcn mit ihr
hilfrcich thütig. Jm Vorstand und im Damcnrat habcn infolge
Fortzuges und Todes einige klcine Veränderungen cintreten
müssen. Die Mitgliederzahl beträgt 276. Nach dcm Rcchen-
schaftsbericht hat dcr Fröbelverein an Einnahmcn 8070,23 M.,
an Ausgaben 3012,79 Mark zu vcrzeichncii. Das Gcsamtver-
mögen weist M. 10 807,12 auf, ein Mchr gegen das Vor-
jahr von M. 428,41. Der Appcll, mit dem der Bericht an seine
Mitglieder schlieszt, trcu zu bleibeu den Bestrebungen des
Fröbelvereins und ihre Teilnahmc durch Gewinung neucr
Anhänger zu bcthntigcu, wird, so hoffen wir, nicht ungchört
berhallen.

LUQ8t86!ir6LQSr6! VOI1

in

Linnektungsn.

LtLd1i336ili6nt allSi-ei-stsn RanKes.
vros«;,. !l688l8elL6r u. Lai86r1. Rn88i8elL6r rroNi6k6rLLt.

von 12V ^

^Vuused. Icosteulose HiiterdreituuA rusiusr HuuxteolleLtiou.

Kleine Zeitung.

- Ueber des Prinzen Heinrich amerikanische
Reise veröffentlicht Hugues Le Roux im „Fournal" eine
Neihe persönlicher Eindrücke mit Hinweisen auf trans-
attantische Zeitungsauszüge, die sich dahin zusammenfas-
sen tassen, dasz nach der Ueberzeugung dieses französischen
Jonrnalisten. der dem Bruder des deutschen Kaisers
in den Vereinigten Staaten, so weit es ihm verstattet
war, auf Schritt und Tritt folgte, der Prinz die Ame-
rikaner dnrch sein schlichtes nnd herztiches Wesen im
Sturme gewonnen hat. Er habe bei jeder Gelegenheit
em ausgezeichnetes Taktgefühl und eine Schlagfertig-
keit bewiesen, was den Uankees gegenüber nicht immer
fehr leicht gewesen sei. Le Rour mcint aber, daß Frant-
reich snr seinen Einflnß in Amerika wegen dieser Reise
nichts zu fürchten habe, gesteht dabei auch zu, daß die
Deutschen selbst nur sehr bescheidene, und in diesem Um-
fange allerdings berechtigte Erwartungen auf die Fol-
gen dieses Ausflnges setzen. Nicht die Prinzenreise,
sondern die langsame, stetige Einsickerung armer und
fleißiger Deutscljer in Amerika bedrohe die Znknnft des
französischen Eniflusses. Denn wenn diese auch schließ-
tich von den Bürgern der Vereinigten Staaten amalga-
miert werden, so wäre es doch thöricht zu leugnen, daß
dieses Eindringeu deutschen Blutes in die Adern Amerikas
im Laufe der Zeit einen bedeutenden Einflnß auf das
Temperament und die Zukunft der Rasse ausüben müsse.

— Pcnsions - Anstalt dcntscher Jvnrnaliste» nnd
Schriftstcller (E. V. in Müuchcn. Das Geschästsjahr
1901 schloß mit einem zufricdenstellenden, sür die Wciter-
entwicklullg der Anstalt erfreulichen Gesamtergebnis.
Der Zngang an ordentlichen und außerordentichen Biit-

gliedern, dcr den der Vorjahre überholte, der Pünttliche
Eingang der Mitgliederbeiträge, der nnnimale Abgang
dnrch Anfgabe der Versichernng, die im abgelaufenen
Fahre erreichte weitere Steigerung des Zinsfnßes, sind
mit zu den erfreulichen SNonientl'n detz letzten Geschäfts-
jahres zu zählen. Nach Deckung der statntarischen Vor-
pstichtnngen, Bestreitung der Verwaltnngstosien rc. er-
gab sich ein namhaster Ueberschnß, der deni Zuschnß-
sonds nnd den Reserven überwiesen wurdc. Tie ver-
sicherungstechnische Prüfung des Atters- nnd Jnvalideii-
rentenfonds hat die absolnte S-icherheit der rechneriscben
Grundlagen der Anstalt anfs Nene bestätigt. Die An-
stalt hatte am 31. Dezember 1901 einen Stand von 831
Mitgliedern und zwar 601 ordentliche SNitglieder niit
612 Versicherungen, 209 außerordentliche Mitglieder nnd
25 Pensionäre. Unter den im Jcchre 1901 beigetrete-
nen außerordentlichen Mitgliedern befinden sich mehrere
der hervorragendsten Firmen des deutschen Bnch- nnd
Zeitungsverlages. Der thatkräftigen Anteilnahmc,
welche die Verleger den humanitären Bestrebnngen dcr
Pensionsanstalt entgegenbringen, wirö in dem Berichte
besonders gedacht. Jm verslossenen Fabre wurden ver-
einnahmt an NUtgliederbeiträgcn und Eintrittsgeldern
66 387.10 M., an Zinsen 24 051.28 M., nnd an anßcr-
ordentlichen Einnahmen 16 910.41 M. Von d-em Ge-
samtüberschuß von 23 216.17 M. (17 152.58 M. im
Vorjahre) wurden dem Zuschußfonds 18 083.72 M. nnd
5 132.45 M. den Reserven überwiesen. Na-ch dem Ans-
weis der Bilanz sind die einzelnen Fonds wie folgt do-
tiert: Altersrentensonds 396 695.28 M., Jnvaliden-
rentenfonds 89 713.06 M., Zuschußfonds 98 201.93 M.,
Unterstützungssonds 6000 M., Reservefonds - 43 365.95
Mark und Demminstistung 21 620.71 M. An Pensionen
wurden im verflossenen Jahre 6 376.96 M. znr Aus-
Zahlung gebracht. Das Vermögen der Anstalt beziffert
sich Ende 1901 auf 660 000 M. nnd ist bis zur Erstat-
tnng des Berichtes anf 700 000 M. angewa-chsen. (Nähere
Anskunft wird gerne erteilt von der Redaktion der
„Heidelberger Zeitung".)

Verlosungen.

Russis^e 100 Silk. Mni>e! Lose vom Inkee 1866.

Ziekimg am 14. März. Auszalllung mn 14. Iuni 1902. Haupt-
prem: Serie 10803 Nr. 13 200 000 Rnb. Serie 5364 Nr. 43
75 000 Rub. Serie 8526 Nr. 85 40 000 Rub. Serie 16950 Nr. 17
25000 Rnb. Serie 11867 Nr. 19 S- 15452 Nr. 46. Ser. 16696
Nr. 89 ä 10,000 Rub. Ser. 1964 Nr. 15. S. 10910 Nr. 19,
S, 11994 Nr. 2, S. 13195 Nr. 33 S. 180 3 Nr. 12 -1 8000 Rub.
Ser. 226 Nr. 43. S. 5197 Nr. 12, S. 6172 Nr. 14, Scr. 9096
Nr. 3, S. 10960 Nr 20. S. 12373 Nr. 12, S. 12500 Nr. 33.
S. 14511 ^r. 19 ä 5000 Rub. Serie 569 Nr. 9. S. 624 Nr. 46.
S. 1670 Nr. 6. Serie 3435 Nr. 38. S. 4351 Nr. 44. S. 4880
Nr. 24. S. 5065 Nr. 48. S. 6168 Nr. 19, S. 7231 Nr. 47.
S. 9162 Nr. 17, S. 9421 Nr. 88. S- 9589 Nr. 10. S. 10951
Nr. 31, S. 11648 Nr. 19. S. 12088 Ar. 17. S. 13434 Nr. 43,
S. 13778 Nr. 14, S. 14523 Nr 23. S. 16850 Nr. 60, S. 18711
Nr 13 ä 1000 Rub. Alle übrigen gezogeuen Nmnmern je
500 Rubel.

LitterarischeS.

—Z„BeiSten eines praktiscben Arztes", Versehen
und Feblschlüsse. Erinneruncen von W. Weressajew. (Leipziger
Verlags-Comtoir.) Ein ernstes Buch, das ernlihaft gelesen sein
will. Der Autor, ein russischer Arzt, enthüllt schonungslos Schä-
den und Schwächen aller Arten, welche der medizinischen Wissen-
schaft, der ärztllchen Vraxis anhaften. Jn der offenherztgsten
Weise spricht er von den Zweifeln an seirier Kunst, von dem
Verzweifeln an sich selbst bei der Ausübung derselben. Dem
Fachmann wird das Buch nicht viel Neues sagen, doch wird
manches darin skin Nackdenken anregen. Die Verbreitung des-
selben in Laienkreiscn dürfte ka»m als wünschenswert bezeichnet
werden, weil es eher verwirrend ols hsilsam wirken könnte.

— Z Ueber „Schtllers Lie b l in g s s ch w e ste r Chri-
stophine" hat W. Julius Braun bei Friedr. Stehe in Bcrlin
ein Büchlein herausgegeben, welches ein anziehcndes und ein-
gehendes Lebensbild von Christophine Schiller, nachmaliger
Gattin des HofratZ Reinwald tn Meiningen, cntwirft. Jhre
Beziehungen zu ibrem genialen Bruder, wie auch die Schilde-
rung der Eltern ünd des hhpochondrischen Sonderlings Rein-
wald stnd ungemein interessant bebandelt._

Verantworrltlli mr aen reoattioneuen Lerl F. Montua si,r ven
Inseratentell Th. Berkenbusch, beide i>i Heidelberg._

Gegen Schnupfen: Forman Aether-Watte (D»se 3»

gcn bis zur eintretendcn Dämmcrnng zogcn die Prozessionen
mit kostbarem Pompc durch die Hauptstratzen.

Auch die kleine Wäscherm war mit dem fruhesten aufge-
standen, ihre Augen funkelten mit der Sonne um dic Wcrte.
Jn ihrem frischen weihen Kleidchen mit den blauen Strcifcn
garniert und dem goldenen Kreuzchen um üen Hals sah sic ganz
rcizend aus. Heute war sie munter und guter Dinge; sie war
sehr abergläubisch, wie alle Spanicrinnen, und da sie im
Traume mit ihrem Francisco ein Wiederschen gefeiert hatte,
so hoffte sie zuversichtlich auf die Berwirllichung desselben.
Eilig huschte sie durch die festlich geschmückten Stratzcn, um sich
der Prozession anzuschließen.

Der großartige Pomp des Priestcrs, welcher in kostbarer
aus Gold getriebener Monstranz die heilige Hostie trug, die
sogenannte Kirchengarde mit den flackernden Wachskerzchen,
die blumenstreuenden, weitzgekleideten Engelchen, die Chor-
lnaben, welche in die altspanische Tracht gekleidet waren, so-
wie die reichgeschmückten Balkons mit den, schönen eleganten Zu-
schauerinnen, und die auf den öffentlichen Plätzen aufgerichteten
Altäre, verschwenderisch deloriert mit Blnmen, Gold und Sil-
ber, machen auf das leicht empfängliche Gemüt der Spanier
einen tiefen Eindruck. Auch Annunciata Corrca folgte in
frommer Träumerei dem feierlichen Zuge.

Nachdem die Prozession langsam durch die Hauptstratzen
Scvillas gezogen war, lehrte sie wicdcr zurück in die Kathe-
drale und die heilige Hostis wurde in das herrliche Grabmal
gebracht, welches im Glanze von zweihuundert silbernen Lam-
pen und tausend Wachskerzen erstrahlte; hier verbleibt das
Allerheiligste bis zur Auferstehungsfeier am Karsamstage.

Nuch Annuciata war in frommcr Andacht dcm Zuge bis
in die Kirche gefolgt, und als der Pricster endlich dcn Segen
erteilt hatte, eilte sie noch einmal zur Madonna, um dicselbc
an ihr Anliegen zu erinnern.

Die zwei Tage bis zum Feste hatte die kleine Wäscherin
noch alle Hände boll zu thun, doch sic arbeitetc mit frohcm Cifer
in der Erwartung der nahen Osterfrcuden.

Der Ostersonntag brach an. Verheitzungsvoll klar bon der
Sonne durchleuchtet, erschien der junge Tag. Die spanischen
Frcruen gingen feierlich im Sonntagsstaate, den Spitzenschleier
über das Haar geworfen, in die .Kirche. Nnter dem Arme.tru-
gen die meisten einen Korb mit Brot, Salz, Eiern usw. zur
lirchlichen Weihe. Die klaren volltönenden Kirchenglockcn ric-
fen die Menge in das Gotteshaus. Auch Annunciata, festlich gc-
lleidet, suchte in eifriger Geschäftigkeit die zur Weihe be-
stimmten Sachen und legte sie in ein Körbchen. Doch plötzlich
hielt sie inne, ein wohlbekannter Schritt klcmg durch das ge-
Lffnete Fenster von der Stratze herein. Sie lauschte.

Ach ja, das war Francisco l Nun nahm cr in zwei Sprün-
gcn die klienc Trcppe, die zn ihrem Hausc führte, und eine
Minute später lag sie in scineu Armen.

Mit der verschwenderischen Zärtlichkeit der Spanier über-
schüttete er seine Braut mit den Licbesworten Herzchen, Täub-
chen, Sonne, meinc Freude, Perle usw.

Amnmciata crwchrte sich seiiier ftürmischen Liebkosungen
und bersuchte trotz.ihrer plötzlichen Freude ein ernstes Gesicht
zu machen, demi sie hatte die trostlos bergangene Woche noch
nicht so rasch bergessen.

„So, du Böser, nun crzähle, ivo du gesteckt hast, während
ich vor Sehusucht und Aufregung vcrgangen bin und mir fast
die Augen ausgeweint habe."

Jn Erinnerung der letztcn Woche, der Angst und Sorge,
Ke sie inn ihn ausgestanden hatte, traten ihr wieder die Trä-
nen in die Augen und sie erzählte mit Eifer, datz sie schon
gcfürchtet hätte; die schöne Clarita Vega hätie es ihm ange-
than; aber dann habe sie zur Madonna gebetet rmd die
Madonna hätte ihr auch geholfen und ihn behütet.

Von ihrem Gelübde und dem goldenen Kreuzchen sagte sie
aber nichts, denn sie wollte sich zu gerne an den beiden Oster-
tagen noch damit schmücken und die Madonna würde gewitz
die paar Tage noch warten wollen, dachte sie.

Nuir erzählte Francisco mit Begeisterung, wie er die Tage
verbracht und welche lleberraschungen er für sie vorberertet
habc. Er lachte froh nnd fuhr dann fort:

„Siehst Du, meine liebe 5kleine, das hab' ich gleich gewutzt,
datz ich Drr alles verraten würde, darum bin ich auch nicht ge-
kommen und habe Dir diese Freude für Ostern aufgespart.
Auch bin ich während der Zeit zu meinen Eltern rn der Cam-
pagua gegangen, habe sie zu unserer Hochzeit eingeladen und
um ihrcn Segen gebeten. Bist Du nun versöhnt, mein Herz-
chen?

Jetzt konnte Amrunciata nicht länger mehr schmollen, und
ats Francisco ihr noch erzählte, datz seine Eltern ihm cine
hübsche Srmrme Geld geschenkt hätten, damit er sich selbständig
machen kömie, rind cr auch schoir einen kleinen Laden mit zwei
Zimmerchen in der Calle de Poniente gcmietet hätte, kannte
ihr Glück keine Grenzen nrehr.

Das junge Paar war voll überströmender Freude. An-
nunciata warf ihren leichten Schleier über das Haupt, und
Francisco als galanter Liebhaber trug das Körbchen mit den
zur Weihe bestimmten Sachen.

Seligen Herzens schrrtten sie zu Kathedralc. Doch welch
grotzartiges Mld bot sich hier den beiden Glücklichen: der Dom
von Sebilla in seinem kostbarsten Schmuckel Die großen Glas-
fenster waren von dem schwarzen Crepe befreit mrd ließen das

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Lilligsts krsiss Srössts Lusivsbl ksslls Lsüisuuug.

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Vieinl'eZtaui'ant _

ClGNLL» MZÄLGS'z E«»

^otLt (krilker rum neissen Löss'l) ^otLt

v. s, 4. ZLttllllKvill» O. s, 4.

IL»ni»Iii«im tl. 3, 4. Lslspboll 1945. 8I»i»«Ii«ii»» 3, i

Sll I Osptlsgts Läucks gsbsll orst LlgASllr,

M«8ivIlt8I»I»88ttK« srbült äis ÜUASllä.

^xlcoLr, Lokkrissur, Lnlagg 25.

5rieär. Lchmiät,

smpüsblt 8sin Dagsr ill klsillsll ullck Zrosssll

ivsiss ullck orsms, um 8tüok imck abZspasst.

SpsoLtol - Vsrülnon, Spaotrtoi - LrooiosoX,
MLi'^oison- t». lkLooLosox-Slolko sscksr ^rt.

—-— Vsto ——-

Äicht in goldenen und purpurnen Tönen auf den mit Gold-
brokat bekleidcten Wänden und Säulen spieleu.

Der Altar ivar fast überladen mit goldenen und silbcrnen
Prunkstücken, die, mit tostbaren Edelsteinen besetzt, im Licht dev
vielcn Kerzen ein flimmerndes, märchenhaftes Bild vor ihrv
Augen zauberten.

Nun ertönte die herrliche Orgel, und die Lciden Lieben«
den stimmtcn mit frohen Kehlen in das jnbclnde Te DeurN
der ganzen Christenheit ein.

Um ihre Osterfreude ganz bollständig zu machen, wollteN
sie nachmittags den Stierkampf besuchen.

Der Ostersonntag bringt den Spaniern den ersten Stier^
kampf im Jahre, der sich dann tjedcn Sontag bis zum Herbst
wiedcrholt, und dieser Eröffnungsfcier, die mit besonderer Fest-'
lichkeit begangen wird, wollten auch Francisco und Annunciata
bciwohnen. Beide hatten sich zu dieser Gelegenheit festlich ge-°
schmückt, und Annunciata vcrsicherte ihrcm Francisco cin üver
das andercmal, datz er genau wie ein „Grandc" aussähe und
keiner im ganzen Amphitheatcr ihm gleichkäme.

Die beiden Glücklichen waren unter den Ersten, welchc ivr
Zuschauerraume ihre Plätze einnahmen. Nach und nach füllte
sich das grotze Kolosseum. Annunciata, wclche an diesem Tagr
zum erstcnmale einen Stierkampf sehen sollte, war voller Auf^
regung. Alles versetzte sie in Erstaunen, sie war entzückt
von den bunten, reichen Toiletten und immer wieder beteuerte
sie ihrcm Francisco, daß dieses der schönste Tag ihres Leberi^
sei. Francisco wurdc von ihrer Freude mit cmgesteckt., und
um dcm schönsten Tag ihres Lebens noch eine besondere Weihb
zu gebcn, nähm cr aus seincr Tasche ein kleines Päckchen und
überreichte es Annunciata.

Mit neugieriger Erwartung öffneic die klcine Spanierist
das Kästchen und mit einem Ruf des Entzückens entnahm st^
demselben ein reizendes goldenes Kettchen.

Abcr nur einen Augenblick dauerte ihre Freude, dann vev^
fmsterte sich ihr strahlendes Gesichtchen und Thränen fülltev
ihre grohen dunklen Augen.

Als sich Frcmcisco ganz verwundert nach dem Grunde
ihres plötzlichen Kummers erkundigte, antwortete sie weP
mütig, daß das Kettchen wohl wunderherrlich iväre, datz st^
aber niemals das Kreuzchen daran tragen dürfe, da sie es de^
Nadonna gelobt habe, wenn er zu Ostern zurückkehre.

„Du liebes'Schätzchen," sagte Francisco lächelnd, „deshan'
brauchst Du keinen Kummer zu haben, denn die gütige
donna wird nichts dagegen haben, wenn ich Dir ein andered
Kreuzchen schenke" — und er kiitzte Annimciata rasch auf ihr
rosiges Mündchen. .
 
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