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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0639
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kämpfe und insbesondere schroffe Gegensätze zwischen städtischen
nnd löndlichcn Vertretern erspart geblieben sind. Uns Allen ist
es schmerzlich, daß Herr Dr. Blmn mit Rücksicht anf sein vor-
geriicktes Lebensalter sich von der Kreisthätigkeit nnnmehr zuriick-
ziehen will. Aber wir müssen uns in seinen beziiglichenEntschluß fiigen,
nachdem er ihn wiederholt in bestimmtester Weise knndgegsben hat.
Wir wollen ihm aber für Alles, waS er in gcmeinnütziger Treue
mehr als 3 Dezennien umfassender Arbeit für den Kreis Heidel-
berg geleistet hat, innigen Dank sagen und ihm einen fchönen und
glücklichen Lebensabend wünschen. Sein Name wird mit der Ge-
schichte des Krcises Heidelberg allezeit eng verknüpft sein, und es
wird von den Kreis-Angehörigen nicht vergessen werden, welch
große Verdienste dieser ansgezeichnete Mann sich a»f den ver-
schiedensten Gebieten des öffentlichen Lebens erworben hat- Jch
bitte Sie, sich zum Zeichen dsr Zustimmnng nnd zur Ehrung des
langjährigen hochverdienten Vorsitzenden dcs Kreisausschnsses von
Jhren Plätzen zu erheben.

Landeskommissär Pfisterer rühmt gleichfalls die fegens-
reiche ersprießliche Arbeit des Herrn Dr. B l u ni. Er schließt sich
den Ansführnngen d?s Vorredners, der alle Seiten der Thätig-
ke!t des Herrn Dr. Blum berührt habe, an und fügt hinzn, daß
er, Redner, der mit dem Kreis Heidelberg mehrfach in Beziehung
gekommen sei als Ausschnßmitglied, als Mitglied der Kreisver-
sammlung und Landeskommissär, bestätigen könne, was über das
Wesen nnd das Wirken des Herrn Dr. Blnm von dem Vorredner
rühmend gesagt worden sei. Die Thätigkeit im Kreisverbande
sei lehrreich für die daran Beteiligten. Allen die in dem Kreis
zu thnn hatten nnd die in der Kreisverwaltung wirkten, sei Dr.
Blum ein treuer Freund nnd ein freundlicher Lehrmeister gewesen.
Sein Andenken werde im Kreise als ein gesegnetes fortleben. Er
wünsche Hrn- Dr. Blum einen schönen Lebensabend und drücke ihm
namens der Staatsregiernng den herzlichsten Dank für sein lang-
jähriges ersprießliches Wirken aus. Möge er dem Kreis Heidel-
berg sein Jnteresse bewahren!

»* Der neue Vorsitzende des Kreisausschnffes. Bei de-
nach Schlutz der gestrtgen Kretsversammlung vorgenommenen
Konstitnierung desKreisausschusses wurde zum Vorsitzenden

desselben Herr O''erbnrgerme!ster D r. Wilckens gewahlt.

-i- Theosophische Gesellschaft. „D e r T o d — und w a s
dann's" Ueber diese interessante Frage, die wohl schon
jeden denkenden Menschen beschäftigt hat, wird Dienstag, den
8. April, abends 8 Uhr im kleinen Saale der „Harmome"
Herr Schriftsteller Edwin Böhme aus Leipzig einen offent-
Uchen, volksverständlichen Vortrag halten. Die Vorträge des
Herrn Böhme haben in vielen Städten Deutschlands, Oester-
reichs und der Schweiz so warmen Anklcmg gefunden, dah der
Besuch des Bortragsabends wohl jedem zu empfehlen sem
dürfte, der sich sür eine vorurteilslose Besprechimg der Grund-
probleme des Menschendaseins interessicrt.

cl. Der Lnndesausschiiß des Vercins Genesungsfur,orgc
stGrotzherzog Friedrich Jubiläumsspende) hat in seiner Sitzung
vom 11. März ds. Js. dcn Beschlutz gefatzt, das Genesimgs-
heim Tretenhof bci Lahr in ein Heim für weibliche
Genesende umzuwandeln imd hierzu bereits die Genehmigung
des Grotzherzogs erhalten. Weibliche Pfleglinge können dem-
nach imter Beobachtung dcr seitherigen Formalitäten und zum
Kostensatz von 1.50 M. für Mitglieder einer Krankenkasse,

2— M. von Pcrsoneii, wclche keiner Krankenkasse angehocen
vom 15. April d. Js. in Tretenbof Aufnähme finden. Nähere
Auskünft erteilt das Bnreau des Vereins in Mannheim, Lit. A.

1, Nr. 1. .

ä. Jubiläumsgeld. Die zur Erinnerung an das 50jährige
Regierungsjubiläum des Grohherzogs auf der Karlsruher
Münzstätte' geprägten silbernen Denkmünzen zu
6 Mark und 2 Mark werden vom 2 1. A p r i l l. Js. ab gegen
Wertersah an 'das Publikum abgegeben werden. Mehr als ein
Fünf- und ein Zweimarkstück sollen in der Regel an eine
Person nicht verabfolgt werden. Die Vcrausgabung erfolgt
durch die Fmanzämter, Hauptsteuerämler, Domänenämter und
Salinenämter. Jn Orten gröheren Umfangs, wo sich eine
der genannten Bezirksfinanzkassen nicht befindet, werden die
Steuereinnehmereien mit einem angemessenen Vorrat jener
Münzen zur Abgabe an die Bevölkerung versehen werden.
Wegen Aushändigung der»Münzen an sämtliche Beamte des
Landes wurde den Kassen besondere Weisimg erteilt, auch wird
der Militärverwaltung ein entsprechender Betrag zur Ber-
fügung gestellt werden. Ebenso ist den Wünschen der anderen
Vundesstaaten auf Ueberlassung gedachter Nlünzen entsprochen
worden, soweit dies mit Rücksicht auf den eigenen Landesbedarf
und die Höhe der Gesamtprägung tunlich erschien.

** Der Erdarbeiter, welcker. wie wir gestern berichteten,
beim Ausschachten der Erdmassen für die Fundamente eines Neu-
baues im Klinoenteich von abrutschenden Erdmassen bedeckt wurde,
wurde gestern Mittag kurz nach 12 Uhrals Leiche, wie nicht anders zu
erwarten war, zutage gefördert. Dte Art der Verletzungen der
Leiche läßt darauf schließen, daß dcr Tod unmittelbar nach der
Katastrophe einaetreten ift.

2 Mannheim, 4. April. (Iubiläumsspende.) Jn der
Stadt Mannhetm hat die Sammlung für die Großherzog Fried-
rich-Jubiläumsstiftung, wie wir hören, die Summe von über
160 000 Mark ergeben. Dieses Resultat darf als ein wahr-
haft glänzendes bezeichnet werden im Hinblick auf die andauernde
wirtschaftliche Depression, welche sich gerade in Mannheim, in
dessen industriellen und komwerziellen Etablissemcnts so bedeutende,
derzeit völliq brach liegende Kapitalien investiert sind, mehr wie
in jeder anderen Stadt des Landes fühlbar macht. Angesichts
dieser ungünstigen Verhältnisse ist es auch absichtlich vermieden
worden, etwa eine Kollekte von Saus zu Haus zu veranstalten,
um so Jedermann die volle Freiheit inbezug auf seine Beteiligung
zu gewährleisten. und nach keiner anderen Seite hin auch nur
den Anschein einer Pression zu erwecken. Wenn gleichwohl ein
solch reicher Ertrag erzielt worden ist, so ist das neben der hohen
Verehrung, die unser Großherzog genießt, dem sehr wohlüber-
legten und geschickten Vorgehen zu verdanken, welches in dem
ersten Stadium der Sawmlung beobachtet wurde. Jedenfalls hat
auch die Beteiltgung der Stadt Mannheim an dtesem patriotischen
Unternehmen wieder für die oftbewährte opferwillige Freigebig-
keit der hiesigen Bevölkernng einrn dcu'lichcu ViweiZ giliefert.

j- Manirheim, 3. April. (Z u d e m F a m i l i en d ra m a
B ib c r - B r e n d e l) bringt der „Mannh. Anz." in Er-
sahrung, datz der alte Brendel gestern auf freien F u tz
gesetzt wurde, da seine Aussage, er habe in N o t w e h r
gehandelt, nicht widerlegt werden tann. Zu seinen Guiistcn
spricht, datz dessen Schwiegersohn in sein Zimmer eingedrungen
ist. Brendel ist durch das Vorkommnis aufs äutzerste erschüttert
worden und hat jede Fassung verloren. Wie gemcldet, machte er
schon vor seiner Verhaftung einen Selbstmordversuch. Mitt-
woch Abend nach seiner Entlassung trieb er sich in Ludwigs-
hafen herum, und ging in den Morgcnstunden in den Speierer
Wald, wo er sich auf die Schienen legte und totgefahren
wurde. Näch dem Ergcbnis der gerichtlichen Untersuchung
Wer das Drama im Bitzer-Breridelschen Hause kann Folgendes
als feststeheiid angeseheii lverden: Bitzer und Brendel hatten
am CharfreitagAbend gemcinsam eineWirtschaft besncht imd hier
Händel bekommcn, weil Bitzer sich mit einer Kellnerin abgc-
geben hatte. Brendel ging früher nach Hause imd teilte die
Sache seiner Tochter, der Fran Bitzer, mit. Als Bitzcr nach

Hause kam, entspaim sich zwischcn den Ehcleuten Bitzer ein
Streit, der Ehcmann Bitzer eilre wutentbranut iu das Schlaf-
zimmer des Breiidel und mitzhandelte den im Bette liegenden
M-aim, der hierauf das Mester ergriff nnd in der Dunkelheit
auf seinen Schwiegersohn einstach, dem er lebeuSgefährliche
Wunden im Unterleili beibrachte, die schou nach kurzer Zeit
den Tod des Bitzer herbeiführteu. Sehr zu beklagen ift die
Frau Bitzer, welche drch die Tragüdie üen Gatten und dcu Va-
ter verloren hat. Sie wurde erst vor wenigen Wochen bon zwei
Knaben entbuiiden. Das Ehepaar Bitzer war seit ea. einem
halben Jahre verheiratet. Dic Beerdigung fand gestern Vor-
mittag 10 Uhr statt.

ch Weinlicim, 4. April. (Todesfall.) Hier starb nach
längerem Krankciilager der besonders dnrch den Verlag der
Löserschen Rechenhcfte in weiten Kreissn bekannt gewordene
Verlagsbuchtiändler Friedrich Ackermann. Er erreichte ein
Alter von 76 Jahren.

Freiburg, 3. April. (E in Original.) Montag vcr-
starb hier ein atter Freiburger, der Holzmacher D o m i n i t
G r a tz, ein Mann von seltencr Begabung bei schlichtem We-
sen. Geboren hier 1810 als So'hn des Küblermeisters Do-
minik Gratz, widmete er sich nach dem Besnche der Volksschule
dem Haiidlberk seines Vaters und durchwanderte als Küblerge-
selle Frankrcich und die Schweiz. An den Bewegungen der
Jahre 1848 imd 1840 nähm er, wieder in semer Heimat,
regen Anteil. Bcrlagsbuchhändler Benjamin Herder crkannte
die in dem jimgen Manne schlummernden mannigfachen Ta-
lente und sandte ihn znr Ausbildung als Steindrucker und Kar-
tenzeichner nach Stuttgart. Jn dieser Stellimg blieb er 7
Jahre sür Herder thätig. Seinem Drange nach Unabhängigkeit
folgend, und um sciner Lieblingsbeschäftigung, dem Studium
der Il'aturwissenschaft, mit mchr Mütze nachgehcn zu können,
verlieh er das Herder'sche Geschäst nnd wurde Holzmacher.
Bon nim an widmetc er seine frcie Zeit voll nnd ganz dem
geiicmiitcn Studinm, insbesouderc dem der Geologic und Mi-
neralogie. Seine Kenntnisse der geologisch - mineralogischen
Verhältnisse unsercs engeren Vatcrlandes, namentlich des
Kaiserstuhles, waren, wie das „Freib. Tagbl." hcrvorhebt, so
bcdeutend, datz selbst Professoren der Hochschnle sich bci ihm
Auskunft zu holen pflegtein

llonstmiz, 3. Npril. (D i e a l l g c m e i n e n 2l r b e i t s-
v e r h n l r ii i s s e) scheincn sich, wie man der „Landesztg."
schreibt, in nnserem Grenzbczirk merklich zn besser», Nach dem
Bericht des Arbeitsamtcs für den Monat März warcn aller-
dings nur 664 offene Stellen ausgebotern das siud 13 Proz.
weiiiger als im März vor. Js. (750). Dieser Umstand ist
jedoch der bcsseren Orgamsaiion der übrigen Arbeitsämtcr zu-
zuschreiben, da diese mehr Stcllen direkt vermitteln und des-
halb hier nicht mehr so vicl offenc zu melden haben. Erfreu-
lich ist, dah auch die Zahl der Ilrbcitsuchciiden mit 636 7 Proz.
abgenommen hat (684 > nnd dah die ausgebotenen offenen
Stellen die Zahl der Arbeitsuchenden endlich wieder einmal
übersteigt. Besetzt wurden 466 Stellen (v. I. 543 d, i,
--14 Proz,)

— Dienstnachrtchten, Aus dem Bereiche des Ministeriums
der Justiz, des Kultus und Unterrichts. Zugewiesen wurde der
Aktuar Konrad Beck, z. Zt. in Sinsheim. dem Amtsgeriibt
Gernsbach. Ernannt wurde zum nichtetatmäßigcn Gerichtsvoll-
zieher beim Amtsgericht Heidelberg: Paul Kupfermann,
Hilfsgerichtsvollzieher beim Amtsgericht Mannheim. — Aus dem
Bereiche des Großh. Gendarmerie-Korps. Zum prov. Gendarm
wurde ernannt: Hugo Baitsch, Serg. vom 2. Bad. Gr.-Reg.
Kaiser Wilhelm I Nr. 110.

Aus Vaden. Jn Dühren bei Sinsheim wurde bei der
Pfarrwahl am Donnerstag Pfarrer Mampel-Ehrstädt einstimmig
znw Pfarrer gewählt. — Frau Landgerichtsrat Stein in Kon-
stanz, lcmgjährige Präsidentin des dortigen Frauenvereins, ist ge-
storben.

Heidelberger Vereinsangelegenheiten.

ü Harmonie-Gesellschaft. Die Harmonie-Gesellschaft (gegr.
19. April bezw. 19. Juli 1832) blickt in diesem Jahre auf ein
70jähriges Äestehm zurück. Aus diesem Anlaß und zugleich zur
Feier des 20jährigen Bestehens der Gesangs-Abteilung
smd folgende Festlichkeiten gkplant: Donnerstag, 1 Mai: Fest-
Konzert; Samstag, 3. Mai: Ball und Sonntag, 4. Mai:
Festessen. Die Sänger werden an einem späteren Sonntag
sine Sängerfahrt an den Rhein unternehmen.

Kleine Zeitung.

— Hochschulnachrichten. Tübingen, 4. April. Der
Professor der Philosophie an der Univerfität Dr. Edmund
Pfl eid erer ist, laut „Schwäb. Merkur", im 60. Lebens-
jahre gestorben. Edmund Pfleiderer, geboren am 12.
Oktober 1842 zu Stetten bei Cannstatt, besuchte das
Tübinger Stift, war seit 1864 Hilfsprediger, wurde 1866
Repetent am Seminar zu Maulbronn, 1867 am Stift zu
Tübingen und nahm als Feldprediger am Kriege gegen
Frankreich teil. 1872 wurde er Diakonus in Sindelfingen
vei Stuttgart, 1873 ordentlicher Professor der Philosophie
n Kiel und 1878 in Tübingen. Außer einer Reihe
philosophischer Schriften hat er auch Erinnerungen aus
seinen Krieasjahren beranSpeg-ben.

— Mninz, 3. April. Bischof Dr. Briick, ein hiesiger
Stadtverordneter und mehrere Damen unternahmen dieser
Tage einen Spaziergang vor dem Gauthor; plötzlich
krachte ein Schuß und die Kugel schlug in die Aeste eines
Baumes ein, an ivelchem die obige Gesellschaft gerade
vorüberging. Wie atsbald festgestellt werden konnte,
rührte die Kugel von einer in der Nähe abgehaltenen
Schießübung von Soldaten her. Dem Gonvernement
wurde von dem Vorfall Mitteilung gemacht, nnd werden
für die Fotge derartige Vorkehrungen getrosfen werden,
daß man bei Spaziergängen nm die Stadt solchen Ge-
fahren nicht mehr ausgesetzt ist.

— Rom, 2. April. Heute wurde zwischen der Via
sacra und dem Tempel des Antoninus und der Fausta,
in nächster Nähe der Regia in einer Tiefe von drei
Metern unter den aus der Zeit der Republik stammenden
Grundmauern auf dem Forum romanum ein Grab aus
Prähistorischer Zeit, also aus der Zeit der Gründung
Roms, entdeckt; man glaubt, damit das erste Grab der
von Boni, dem Leiter der Ausgrabungen, vermuteten
suburbanischen Totenstadt gefunden zu haben.

Karidel und Merkehr.

Arankfurt, 4. April. Ef fektens ozietät. Abends 6 V» Uhr.
Kreditaktien 213—212.75 b., Disconto Commandit 194.20 b„
Henrt 97.50—70 b., 4proz. Spanier 79.10 b„ 5proz. amort.
Mexikaner 42.75 b. G.. 4>/,Proz. Ghinesen 90.20 B. 10 G„
Gelsenktrchen 164.40 B. 30 G„ Harpener 167.75 b. G.. Oberschl.
Eisen-Jndusrrie 118.20 b., Konkordia 264.50 b„ Eschweiler

201.80 B. 70 G„ Verzinkerei Htlgers 64.70 b., Elektr. HelioS

31.80 b„ Elektr Anl. Köln 27.80 b. G.

8V.-6M Uhr:

Mangels Anregung war der Verkehr sehr still. Banken blieben

dehauptet, Bergwerksakiicn etwas selter. Von Fonds wurden
4'/,proz. Chinesen zu höheren Kursen umgesetzt.

Heidelberg, 5. Aprl. (Marktvretse.1 Heu der Zentner
3,80 bis 4.00, Korn-Stroh dsr Ztr. 2,30 bis 3.00, qem.
Ȋl 2.50 bis 2.80, gelbe Kartoffcln der Zentner 2.10 bis 2,20.
Salatkartoffeln ^L 4.50 bts 5 00, Butter in Ballen ^L 1.01 bis
1.10,in Pfund ^L 1.10 bis 1.20. Zwiebeln 9 bis 10^, Knoblauch
35 Bohnen das Pfund ^L 2,80—3.00, Gedund Gelbrüben

2 bts 3 Rosenkohl das Pfund 20—25 Schwarz-

wurzeln 40 bis 45 Eier das Stück 6 bis 6 das
Hundert 5.50-5.80 Blumenkohl das Stück 25-30 T, Rotkcaut
25-30 Weißkraut 20-21 Boden-Koblrabi 8-10
Sellerie 6-8 ch, Lauch 2—3 ch. Rettich 10—15 F, Meerrettich
20—25 Gnrken das Stück 80—1.00 W-iße Rüb-n das
Stück 1—2 Rote Rüben das Stück 8-10 Kopfsalat 15 bis
18 Aepfel das Stück 3—4 ^s, das Pia, 20—25 Gebuni'
Petersilie 1—2 Gebund Schnittlauch 1—0 Radisschen4 - 5
Wiesloch, 4. April. Der heutige Schweinemarkl wac
mit 56 Stück Milchschweinen befahren. Preis für das Paar
30 bis 38

Eppingen, 4 April. Der heutige Schweinemarkt war gut
besucht, und waren 412 Stück Milchschweine und 14 Läufer zu-
gesührt. Das Paar Milchschweine kostete 30—45 Läufer
50-75 ^L

WasserstandSnachriehten

N e ck a r.

He idelberg, 5., 2,65, gest. 0,35m
Seilbronn, 3., 1,69, gef. 0,11m
Mannheim, 4,4,98, ges. 0,12m

Rhein.

Lauterburg. 4. 4,88, gest. 0,0lw
Maxau. 4„ 5,05. gest O.OOw
Mannheim, 4.. 4,99, gef. 0,08w

Neueste Nachrichten.

Stuttgart, 4. April. Der Tagesschnellzug Stuttgart-
Berlin entgleiste gestern bei Rottershausen. Ein Heizer
und 'zwei Passagicre sind verletzt. Ein von Schweinfurth
requirierter Zug brachte die Passagiere mit mehrstündiger
Verspätung nach Stnttgart.

München, 4. April. Die „Allg. Ztg." bezeichnet die
Blättermeldnng, daß auch die Frage des Jesuitengesetzcs
Gegenstand der Besprechungen zwischen dem Staatssekretär
Dr. Grafen v. Posadowsky und den leitendm bayerischen
Staatsmännern gewesen sei, als unzutreffend. Jm übrigeu
betonen sowohl die „Allg. Ztg." wie die „Münch. N-
Nachr.", das Ergebnis der in München gepflogenen Be-
sprechungen sei, daß die verbündeten Regierungen
nnter keinen Umständen sich aufErhöhung der
Minimalsätze für Getreide einlassen werdev
und daß auch keine Einfügung weiterer Minimalzölle in
den Tarifenlwurf die Billigung der verbündeten Regierungen
finden werde. Das gelte besonders auch gegenüber der
Forderung von Mtnimalzöllen für Vieh. Ebenso«
wenig werde für Viehzölle die Einführung der Zölle nach
Lebendgewicht zu dcm vorgeschlagenen Stückzoll Zn-
stimmung finden.

Marienburg, 4. April. Amtliches Wahlresultat.
Bei der gestrigen Reichstagsersatzwahl im Kreise
Elbing-Marienburg wurde vonOldenburg (kons.)
mit 9205 von 18 398 abgegebenen Stimmen gewählt.
König (Soz.) srhielt 4930, Prof. Zagermann (Zentrum)
2588, Kindler (freis.) 1252, Wagner (natl.) 415 StiM-
men; acht stnd zersplittert. Der konscrvatioe Kandidat hat
also nur eine Mehrheit von ganz wenigen Stimmen er-
halten. Solche Wahlen verfallen leicht der Ungiltigkeits-
erklärung. Bei der Wahl im Jahre 1898 erhielt der
Konservative 9364 Stimmen, die anderen Kandidaten zu>
sammen 9146. Die sozialdemokratischen Stimmen haben
um 500 zugenommen, die Zentrumsstimmen sind fast um
die gleiche Anzahl zurückgegangcn; auch die nationalliberale
Zählkandidatur hat 500 Stimmen weniger erhalten, wäh-
rend die deutsch-freisinnige um ebenso viel zugenommen hat.

Chemnitz, 4. April. Der holländische Ministerpräsident
Dr. Kuyper ist in Begleitung des Ministers v. Metzsch
zur Besichtigung der königlichen Lehranstaiten heute Vor-
mittag hier eingeiroffen. Die Rückfahrt nach Dresden er-
folgt am Nachmittag. Um 4 Uhr wiid Dr. Kuyper iu
Villa Strehlen vom König in Audienz empfangen werden.

Bcrn, 4. April. Aus dem Kanton Wallis werden
gewaltige Lawinenstürze gemeldet, die großen Schaden
anrichteten. Die Simplonstraßs ist bei der Ganterbrücke
auf eine Strecke von 73 Meter Länge weggerissen. Wegeu
riestgen Schneefalls ist die Simplonroute auch ouf der
Südseite zwischen Jselle und der Schweizergrenze gestört.
Die Straße zwischen Davos und Alveneu ist durch Lawinen-
stürze unterbrochen, ebenso die Albularoute (Graubünden)
zwischen Berguen und Breda. Die Post Chur-Pontresina
mußte nach Berguen zurückkehren. Die Straße zwische"
Fiesch und Oberwald (Wallis) ist wegen Lawinen unter-
brochen.

Wien, 4. April. (Frankf. Ztg.) Ern maßgebeirdes
Mitglied der deutschen Volkspartei, Abg. Prade, sprach
gestern in Reichenberg über die parlamentarisch^
Lage und sagte: Die deutsche Volkspartei werde m ^ie
schärfste Opposition gegen das hentige Atinisterium tretcn
und, wenn sich die anderen deutschen Parteien anschließew
werden die Deutschen eine vollständige Genugthuung nichl
blos für Cilli, sondern auf der ganzen Linie erhalteN
müffen. Die Bndgetpostcn, welche dcn Czechen nich
Slovenen günstig seien, müsse mcm nöthigensalls durch
Obstruktion zu Fall bringen. Er droht mit eventuellelN
Austritt der Deutschen Volkspartei aus der deutsche^
Gemeinbürgschaft. Man werde entweder mit dcn Forde'
rungen der Deutschen rechnen müffen, oder die letzten Tage
des österreichischen Parlaments in seiner jehigcn Zusannnen^

setzung seien gekommen. „

London, 4. April. Der „Daily Telegr." meldet «ns
Johannesburg vom 1. April: Die Besprechungen
über den Frieden dauern an. Zwei Burenabgesandl
vom Klerksdorper Bezirk fuhren gestern auf der Bahn naw
Kroonstad. Jm östlichen Transvaal nehmen die WaffeN'
streckungen zu. — Der „Standard" meldet aus Pretori
vom 2. April: Depeschenreiter kamen am Sonntag naw
Klerksdorp mit Briefen von Steijn an die Transvaal
Abgesandten. Die Briefe wurden nach Kroonstad weite
befördert. De Wet befindet sich in der Nähe von Borshai

London, 4. April. „Daily Chronicle" meldet:

Die
 
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