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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0639
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heute Morgeu Schnee. — Jn Hildesheim schneit
es ebenfalls.

Berlin, 2. Oktober. Es verlautech der Londoner
Jngenieur Simpson habe eine schnellseuernde Kanone
erfunden, die den Rllckprall durch einen ganz neuen
Prozetz um 85 Prozent verringert. — Der „B. L.-A."
rneldet aus Hannover: Oberpräsident Graf Konstantin
Stolberg-Weririgerode hat mit Rllcksicht aus seine er-
schütterte Gesundheit seiu Abschiedtgesuch eiugereicht.

Berlin, 2. Okt. Stadtrat Kaufmann, dem
seiner Zeit vom Kaiser die Bestätigung seiner Wähl zum
Bürgermeister von Berlin verweigert wurde, und der erst
vor Kurzem definitiv auf dieses Amt verzichtete, ist
heute Vormittag halb 12 Uhr au Herzschwäche gestorbenj

Berlin, 2. Okt. Der „Reichsanz." veröffentlicht die
Verleihung des Schwarzen Adlerordens an üen deutschen
Botschaster in Rom Grafen von Wedel und an den ita-
lienischen Minislerpräsidenten Zanardelli.

Berlm, 2. Okt. Die agrarische „Deutsche Tageszeituug"
hebt hervor, datz in der Zolltarifkommission fllr den An-
tUig auf einen einheitlichen Mindestzoll von 7,80 Mark
für aüe Getreidearten autzer dem Abgeordneten Hahn
(B. d. L.) auch öer Antisemit Dindewald und die Kon-
servativen Henning, Graf Kanitz und Rettich gestimmt
haben.

Berliu, 2. Oktober. Die „Kreuz-Zeitung" schreibt
neuerdings zum Zolltarif: Wir müssen nochmals be-
tonen, daß das Jnteresse am Zolltarif in konservativen
Kreisen immer mehr schwindet. Gelingt es nicht, die
agrarischen Sätze des Tarifs angemessen zu erhöhen oder
die industriellen Sätze entsprechend zu ermäßigen, so
wirll, wie wirs beftimlnt annehmtzn, fdie t'onservative
Partei in der entscheidenden Abstimmung die Vorlage
ganz ablehnen. — Die Tagesordnung der ersten Reichs-
tagssitzung nach der Sommerpaufe (14. Oktob.) ist durch
Beratung von 40 Petitionsberichten, die in Aussicht
stehen, ungemein mannigfaltig gestaltet und birgt auch
Gegenstände von hohem öffentlichen Jnteresse, wie zum
Beispiel gkeich die drei ersten Nummern, die Schaffung
eines einheitlichen deutschen Vereins- und Wersamm-
lungsrechtes, den Befähigungsnachweis im Bauhand-
werk, die Schankkonzessionen, mehrere Petitionsberichte
betreffend Kriegsteilnehmerbeihilsen, Jnvalidenunter-
stützungen und dergleichen; ferner kann die Haftung
der Straßenbahnen, sowie die der Besitzer von Krast-
wagen fllr Sachbeschädigungen zu größeren Erörterun-
gen Veranlassung geben.

Wien, 2. Oktober. Der Kaiser empfing heute Kör-
ber sowie Szell; letzterer schlug dem Monarchen vor, die
Ausgleichsverhandlungen zu unterbrechen, da die An-
wesenheit der ungarischen Minister in Budapest unbe-
dingt notwendig sei. Der Kaiser stimmte zu. Die un-
garischen Minister rcisen infolgedessen heute Nachmittag
ab. Die Konferenzen werden nächster Tage in Budapest,
wohin sich die österreichischen Minister begeben, fortge-
setzt werden. Man hofft dann, dort die Verhandlungen
abzuschließen und die Ausgleichsprotokolle zu unter-
Zeichnen.

Bcrn, 2. Oktober. Nunmehr gene'hmigte auch die
Bundesversamnklung das Uebereinkommen mit Deutsch-
land, betreffend den Patent-, Muster- und Markenschutz,
-einstimmig.

Genf, 2. Oktober. Cine Versammlung der sozialistischen
'Partei proteffierte gegen die Mobilisierung . und Verwendung
Ler Bürgerwehr zu Gunsten der Trarnbahndirektion. Die Buch-
druckergewerkschaft widmete 1000 Frauks für die Streikenden.

Paris, 2. Oktober. Der^„Ä>katin" bestätigt, daß die
Regierung zu Beginn der Session der Depukiertenkam-
rner eine d'as Vereinsgesetz ergänzende Vorlage einbrin-
gen werde, dnrch die hauptsächlich die Stmfbesümmun-
gen gegen jene Kongregationen, die dem neuen Vereins-
gefetz nicht entsprechen, verschärft werden.

Paris, 2. Oktober. Das Fach, in welchem sich das Desta-
inent Zolas befand, wurde heute Nachmittag in 'Gegenwart der
Frau Zola geöffnet. Das Testament ist versiegelt und wird
gesetzmäßig vom Präsidenten des Zivilgerichts geöffuet wer-
den. Man weiß indessen aus einem dem Testament beige-
Rebenen Schriststück, daß Frau Zola Universalerbin ist unü daß,
leine Auordnungen für das Begräbnis getroffen sind.

Ticypc (Dep. Seine-Jnfer.), 2. Oiktober. Ein von
Fecamp kommender Zug, der nicht rechtzeitig gebremst
wurde, zertrüinmerte den Prellbock des Bahnhofes und
fuhr in den Wartesaal hinein. Sechs Personen wurden
hierbei verletzt.

Lillc, 2. Oktober. Man glaubt, daß die Bewegung
l>es Kohlenarbeiterausstandes sich bald auf
bie Departements Nord und Pas de Calais ausdehnen
wird. Der „Matin" berichtet, ein ausständiger Berg-
wann habe geäußert: Wenn man nnsere Forderungen
nicht erfllllt, werden wir einen Pariser Zug in die Luft
fprengen." Diese Aeußerung müsse um so ernster genom-
wen werden, als in jllngster Zeit auf der Strecke zwi-
schen Douai (Arras) die Bahnwärter dreimal festgestellt
hatten, datz Schienenstücke von peijbrecherischer Hand
(osgeschranbt waren. Die ganze Bahnlinie wird nunmehr
sorgfältig bewacht.

Douai, 2. Oktober. Jn einer Versammlung der
Grubenarbeiter des Bezirkes Aniche wurde einstimmig
Veschwssen, sosort in den Ausstand zu treten.

London, 2. Ottober. General Mueler, der anf der
^Seite der Bnren kämpste, erklärte auf Grund der Be°
Achte von Komitees in verschiedenen Bezirken, die Buren
bätten durch die Zerstörung von Hänsern, Farmen, Vieh
^nd anderen Sachen einen Schaden von nicht weniger
^ls 60 Millionen Pfund Sterling erlitten.

London, 2. Oktober. Die „Times" melden aus
^okio vom 26. Sept.: Bezüglich der schiedsgerichtlichen
^ntscheidung über die Heranziehung der Ausländer zur
Raussteuer wurde vereinbart, daß das Schiedsgericht
^us zwei Mitgliedern des permanenten Haager Schieds-
öerichtshofes mit einem Unparteiiischen bestehen soll. Bis
ZNr Entscheidung dieses Schiedsgerichtes erklllrt die japa-
^ffche Regierung, beäbschtige sie die Erhebung der Steuer
Mszuschieben und verpslichtet sich, alle, die bisher die
>>seuer ohne Pfändung bezahlten, in keiner Weise zu
^achteiligen.

London, 2. Oktober. Zn der Meldung der „Times"
llber die Heranziehung der in Japan lebenden Ausländer
zur Haussteuer ist noch nachzutragen, daß das eine Mit°
glied des Schiedsgerichtes von Japan nnd das zweite
von Deutschland, Frankreich und England gemeinsam
ernannt werden soll. Diese beiden wählen den Untzar-
teiischen. Falls sie sich über die Wahl nicht einigen, soll
der K'önig von Schweden und Norwegen den Unpartei-
ischen ernennen.

Hcffiiigsors, 1. Oktober. Hier wurden kaiserliche
Verfllgnngen veröffentlicht betrefsend die Zulassnng
zum Dienst in Finnland von Absolventen rnssischer Uni-
versitäten nnd Hochschulen, betreffend Entsetzung und
gerichtliche Verfolgung von Beamten wegen amtlicher
Vergehen, Eiiibernfung des Ptenums des Senats durch
den Generalgouverneur oder dessen Stellvertreter im
Senat, sowie betreffend Regelung bei Eingaben von
Petitionen und Adressen.

Helsingfors, 2. Oktober. Das amtliche^BIatt teilt
mit, daß der Kaiser, durch eine Eingabe des Senats ver-
anlaßt, ohne augenblicklich eine weitere Behandlung der
Angelegenheit zu bestimmen, dem Senate erlaubte, eine
detaillierte Vorlage ausznarbeiten und znr genaueren
Prüfung vorzulegen, WÄche Sachen znr allgemeinen
Reichsgesetzgebung gehören spllen. Zwei Vizepräsidenten
der Gerichte, sieben Gerichtsassessoren, sowie eine weitere
Anzahl Gerichtsbeamter sind entlassen worden.

Petersburg, 1. Oktober. Ueber den Anlaß der Reise des
Finanzministers Witte nachOstasien cffährt man, daß in Dalui
bei dcn Hafcnbauten, die bereits viele Millionen gekostet haben,
große llnterschleife verübt tvurden und der Minister dic llntcr-!
suchung persönlich leiten will.

jtonstantinopel, 1. Oktober. Wiener Korr.-Bur. Der Vali
von Saloniki mcldet, daß die ins Gebirge geflüchtete Bevölke-
rung des Dorfes Jovarcika (Bezirk Vodona) zurückgekehrt
ist. Viele bedrohte mohamedanische und christliche Dörfer
verlangten militärischen Schutz; diesen Bitten wnrde entspro-
chen. Der Vali von Monastir meldet, daß drei in den
Bezirk von Prelape eingedrungene bulgarische Banden von
Truppcn veffolgt werden. Beide Valis sprcchen die Hoffnung
aus, des Räuberunwesens baldigst Herr zu werden. Türkischer-
seits ist eine umsassende Aktion gegen den angeblich im Vila-
;et Monastir weilenden Lciter des Bandenunwesens, den
Dberstleutnant Jankow, eingeleitet worden. Nach> den An-
gaben offizieller türkischer Kreise seien die auswärtigen Zei-
tungsmeldungen über die Lage in den genannten Bilajets
sehr übertrieben. Angesichts der nmfassenden türkischerseits
getroffenen administrativen und militürischen Maßiiahmen sei
eine Abnahme des Bandenunwesens sehr bald möglich. Die
gänzliche Beruhigung der aufgeregten christlichen und moha-
medanischen Landbevölkerung dürfte dagegen längere Zeit in
Anspruch nehmen, weshalb üie Verwendung mohamedanischer
Gcgenbanden in den einzclnen Gebieten gefährlich wäre.

Konstantiiiopel, 2. Oktober. Das russische Panzerschiff
„Georg Pobjedonoszew" kam mit dem Großfürsten Nikolaus
Nikolajewitsch an Bord heute Nachmittag hier an. Abgesanidte
des Sultans, 8er russische Botschafter Sinojsw und die Mit-
glieder der Botschaft waren dem Großfürsten auf dem Bosporus
entgegengefahren. Nach der Landung fuhr der Großsürst, von
einer Schwadron begleitet, nach dem Uildizpalais, wo er vom
Sultan auf das Hcrzlichste begrüßt wurde. Bald darauf stattete
dcr Sultan dem Großfürsten in dessen Wohnung einen Gegen-
besuch ab.

Washington, 2. Oktobr. Der Kommandant des
Kreuzers „Cincinnati", Mac Lean, gab bekannt, daß er
auch eine Aktion von Kanonenbooten, gleichviel welcher
Partei sie angehören, in der Bucht von Panama nicht
dulden werde, wenigstens nicht in Schußweite von der
Eisenbahnlinie, den Wersten und den Ankerplätzen fllr
Schiffe, welche der Jsthmusbahn Güter nnd Passagiere
zuführen.

Ncwyork, 1. Oktober. Der demokratische Staats-
konvent des Staates Newyork erklärte sich für die Ver-
staattichung der Kohlengruben.

Nctvyork, 2. Oktober. Die Kohlenstreiker sind hoch
erfreut llber des Präsidenten Roosevelt Jntervention,
während die Zechenbesitzer den Vorschlag zur Abhaltung
einer Konferenz für verfehlt erklären, da derselbe nur die
Streiker ermutige, weiter auszuharren, obwohl keine
Zugeständnisse zu erwarten seien. Der Eindruck ist in-
dessen vorherrschend, daß Präsident Roosevelt einen sol-
chen Schritt nicht ohne Aussichten auf Erfolg unterneh-
men wllrde.

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lloMekersvt

lonen Artillerie. Die Kapkolonie mit 2 Regimentern Jnfan-
terie und 3 Batallloncn Artillerie. Jn Natal wird die bis-
herige Desatzung um 2 Regimenter Kavallerie, 3 Bataillone
berittener Jnfanterie, 6 Bataillone Jnfanterie und 1 Brigade
Artillerie verstärft Iverden.

)V Rom, 2. Oftober. Ueber Neapel und llmgegend ist ein
heftiger Sturm niedergegangen. Das Meer ist sehr unruhig.
Zwei Personen sind ertrunken. Auf Capri wurden zwet Da-
men, deren Namen noch nicht festgestellt stnd, vom Blitz er-
schlagen. Die Felder in, dcr Provinz Ncapel habcn großen
Schaden gelitten. Die Küstentelegraphenstation auf Capri ist
durch den Sturm weggerissen worden.

I, Madrid, 2. Oktober. Agence Havas. Es bestätigt stch
setzt, daß 8er König abgelehnt habe, gewisse militärische An-
ordnungen zu unterzeichnen. Es geht das Gerücht, daß der
Kriegsminister infolgedessen seine Demission geben werde, aber
erst nach der Eröffnung der Kammer am 23. Oktober.

V Durbmi, 3. Oktober. Die Kriegsgerichtskommission für
Itatal hat ihre Anfgabe beendet, sie hat bei ihrer Reise durch
Natal im ganzen 700 Anklagefälle erledigt. Jn Natal ist das
Kriegsrccht jetzt anfgehobeii.

m Newpork, 2. Oktober. Charles Steele, ein hervo.rragendes
Mitglied der Morgan-Schiffahrtskombinatwn, erklärte bei
einem Jntervicw, daß, wenn auch die Teilnehmergesellschaften
von britischcn llnterthanen geleitet werde,, würden, die Mehr-
heit der Direktoren der führenden Gesellschaft mis Amerikanern
bestehen werde. Jn dem mit der britischen Regierung getrof-
fenen Uebereinkommen sei bestimmt, datz letztere iii ftiner Wcise
irgcndwelche Unteffchiede gegenüber den Schiffen des Trusts
bcl Befördcrung von Postsachen, Truppen usw. machen und auch
der Gescllschaft kcine Schwierigkeiten bereiten dürfe. Die
alten, mit der britischen Regierung früher abgeschlossenen
Kontrakte würden ihre Giltigkeit behalten.

K Newyork, 3. Oftober. Der Zustand des Präsidenten
Roosevelt ist andauernd befriedigend. Jn den nächsten Tagen
wird der Präsident vollständig genesen sein. Die Kniewunde
heilt gut. Anlaß zu Desorgnis ist nicht mehr vorhanden.

vv Ncwyork, 3. Oktober. Der Londoner „Morning Post"
wird von hier gckabelt:. Durch die Erklärung der Verstaat-
lichung der Anthracitkohlengruben, die in der Parteiversamm-
lung der Demokraten des Staates Newyork gefaßt wurde, ist
die Sache der Streikenden vollständtg eine politische Angelegen-
heit geworben. Diese Erklärnng bedeutet ein Ereignis von
größter Wichtigkeit in der Geschichte Amerikas nnd ist zwetfel-
los ein Zeichen der Annäherung an den Sozialismns. Seit
einer Reihe von ,Fahren ist dies das erstemal, daß eine große
Partei dcs größten Staates der Union die Verstaatlichung eines
Unternehmens fordert. Die in Europa in gleicher Richtung
angestrebten Versuche. werden hier mit größtem Jnteresse ver-
folgt.

Lttterariscties.

—^ Roö, Rich., Was must man in Baden von den Steuer-
gesetzcn wisscn? Die wichtigsten Besftmmungen über Abgaben
an Siaat, Reich, Gemc'inde und Ktrchen. Iiebst einer Anlei-
tung: Wie reklamiere ich? Für den badischen Steuerzähler zu-
sammengestellt. Freibnrg i. Br. und Leipzig Fr. Paul Lorenz.
1.20 Mk. Jn den Steuergeseheii fovdert der Staat von seinen
Unterthanen fort und fort Effüllung wichtiger Pflichten, die
nicht jeder ohne weiteres kenn^ deren Nichterfüllung aber mit
empfindlicher Strafe 'bedroht ist. Hier ist nun ein Büchlein,
welches fiir jedermann klar geschrieben, kurz und knapp Mer
alles genau unterrichtet und daher in der Hand des badischen
Steuerzahlers seinen Zwcck getviß effüllen wird. Als prak-
tischer Aichang ist dem Büchlein eine Reihe bon Mustern zu
Eingaben beigegcben, sogenannte Reklamationen; auch hiermit
düffte vielen gedient sein, dcnn von der richtigen Mfassung
einer solchen Eingabe hängt oftmals der Tffolg ab.

Für die Redattion vcrantwortlich in Vertretung Th. Berkentnfch

_in Heidelberg._

viocsei ner

köi' kll88b«6ell.


8prveb8tllllävll: S—3 tlbr.

llauxtstr.

1SV

Orösste ^nswadl lu

VÄmen-katbolkvr«,

(elegunls Keuiielten).

llauptstr.

8psrl»IgssvkLttfsinsi- I.sl!sl'«si'sn u. ksisssttsktsn.

Spezivltelegramme der Heidelb. Zeitung.

kck Miinchen, 3. Oktober. Die „M. N. N." veröffentlichen
emen Äufruf, nach welchem folgende Dichter einen silbernen
Kranz am Grabe Zolas im Itamen seiner Verehrer nieder-
tegen werdcn: M. G. Conrad, R. Dehmel, Bruno Wille, Max
Halbe, I. V. Widmann, Fr. Benz.

O Berlin, 8. Oftober. Der „Voss. Zeiftmg" zufolge werden
zum Deutschen Kolonial-Kongreß für 1902 die Damen als
wählberechkigte Mitglieder mit den gleichen Rechten und Pflich-
ten wie die männlichen zugelasscn lverden. — Dem ^Tage-
blatt" znfolge neigt man in parlamentarischen Kreisen der
Annahme zu, daß die ganze erste Woche des Reichstages mtt
Debatten über Petitionen ausgefüllt sein wird, ehe man die
zweite Lesung des Zolltarifs beginnt.

Paris, 3. Oftober. An Stelle Anatole FranceK, -der ab-
wesend ist, wird der Führer 'der Sozialisten, Jaurös, die Grab-
rede aus Zoka halten.

Paris, 3. Oftober. Zum Begräbnis Zolas w^rden zahl-
reiche Deputationen aus der Provinz, besonders aus den Fn-
duflriegegenben angemeldet. Der Leichenzug wird vom Pariser
Pcflizeipräfekten geordnet. Der Gemeinderat von Denain im
Minenbezirk des Nordens schickt eine Abordrmng der Bergleute
in Berufstracht.

8 London, 3. Oktober. Die zukünfttge Besatzung voii
Südafrika zur Erhaltung des Friedens wird größer werden,
als nrsprünglich geplant ivar. Transvaal foll belegt werden
mit 7 Kavallerieregimentern, 8 Bataillonen beriftener Jnfan-
terie, 27 Batatllonen Jnfanterie und einer Drigade Artillerie.
Der Oranjefrcistaat mit 2 Kavallerieregimeirtern, 3 Bataillonen
bertftener Jnfanterie, 8 Baiaillonen Jnfanterie imd 2 Batail-

^GjL1^»»,ii,^8-8r««»t»»4t»ti»ii^i»

am 3. Oktobor 1902, morAsns 7 (Illr:

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llamb8.-s-4, dMO, vlkl.
Ksmsl -ft 3, 0X0. bsä.
Lsrlin -tz 4, 0, bsäsokt.
krsnkk. ft- 6, sttll. Xsb.
Lsrlsr. 4, XO, Xsbst.
Llüoob. -ft 4, still, Xob.
Vftso -j- 10, X, bsä.
Lüriob 6. X, doäsokt.
ftngsno 10, V, KSss.

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