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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0137
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MMes Vlrrtt.

L5. JahMng. — 17

» r! » rint täglick. Sonmag» auSgenov nrn. Prei» mit Kamitiem'lättern moiiatlich »0 Pfg. in'S Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Turck

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«n drstünmten Tagen wird leine Vcrantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Graf Aiükow üvec den Krlser und üver

Krugen der unswärtlgen Wotiiik.

Tn der grstrigen Sitznng des Reichstages hat Zer
fteichskanzler Äraf Bülo w auf Bemerklingen der Lo-
üaldemokraten v. Vollmar hin sich nochmals iibec den
^ai'ser ausgesprochen; diesmals etwas faßlicher als
M Tage vorher> wo er in der Tat, wie v. Vollmar sagte,
^it einer Wolke von Worten kam. Anch über Angelegen-
lleiten der auswärtigen Politik sprach sich
s^raf Bülow ans. Wir geben die Grnndzüge seinec Rede
sn Nachstehendem wieder nnd verweisen wegen der son-
üigen Verhandlnngen in der gestrigen Sihnng ans den
neichstagsberickst.

Reichskanzler Graf Bülow: Der Abgeordnete von
Pollmar scheint ja dem Kaiser antisoziale Tendenzen
stnpütigl-t>n za wollen. Das ist nnbegründet. Nirgends
üt für die arbeitende Beoölkerung so viel gesästchen, wie
nei nns, nnd zwar auf Jnitiative der Monarchie. Das
^rkennt anch das AuSland an, sv erst neistich hier eine
Abordnnng englischer Arbeiter nnd dr'r Minister Ästille-
rand in Frankreich. Ter K aiser ist davon dnrchdrun-
An. daß die Monarchie, die ansangs des vongen Jahr-
Mnderts den Uebergang zu nenen Staatsfonnen hat sin-
können, anch jehl noch siark genng ist, die gegenwär-
tlgen Uebel zn mildern, soweit dies ans diesec nnvoll-
Wmnrenen Erde möglich ist, rmd daß die Anfgabe nnseres
Mhrhnnderts in dem Ausbau der sozialen GesetzgeLnng
Uteht. Die Avbeiter sind gleichberechtigt mit anderen
^länden, nnd ihre Knndgebnngen haben nnr dann Wert,
!?enn sie aus freiem Willen hervorgehen. tZnsümrnnng
miks.) Pon Manifestationen, die dnrch Anßendrnck oder
lsembe Einwirkungen hervorgernfen werden, halte ick
stlchts. (Zurnf der Sozialdemvkraten: Breslan!) Was
Me daü Gerede von Cüsarismus nnb bonapartistisäMi
^eüdenzen? Ich weiß keinen Fall, wo die verfastungs-
^äßiglm Rechte des dentschen Volkes vom Kaiser oder den
üürsten nnd den Ministern verletzt worden wären. (Zn-
^vse: Zwinemünde!) Aber ich kenne bei den Sozialde-
üwkfaten so manchen absolutistisch angelegten Partei-
'uhrer (Heiterkeits rechts). Solange sich unsere Zusrände
üinei-halb Gesetz nnd Ordnung halten, solange isl kein
übsolntistisä-es Regiment zn besürchten. Tas konimt erst
Miter einer Revolnüon, wie die Weltgchchichte lchrt. Das
kwcht tzer- persönliäMi Jnitiative kann, soll nnd ivird
Kaiser von keinem Reichst'anzler vert'ürzt werden.
Deutsche ivill keinen Schatrenkniser, sondern einen
^jchen von Fleisch und Blnt. Die Schattent'aiser haben
chll Uaheil über das deulsche Volk gebracht. Ein Reichs-
wsizler brancht bei einec etlvaigen iNeinnngsverschieden-
beit niäst sofoi-t znrückzntreten. Er mnß aber Angen-
Mirß haben, um zwischen wichtigem und weniger wich-
Uem zu nntersäieiden. Aber ein Jnstrnment ist der
A^chLkanzler nicht. Tas würde weder den Wünsck-en
deutfchen Voikes entsprechen, noch denen des Kaisers,
"kr sehx wohl Widerspruch verträgt.

Weiter erklärte 6)raf Bülow: Ein Antrag des
^ichskänzlers ist beim Bnndesrat eingebrackst. wonach
W ahlreglement für die bevorstehestden Wah-
in pbr Wejse abgeändert werden soll, daß dnrch U m -
ichläge und I s o l i e r r ä nm e, die obligatorisch ge-
Aacht werden sollen, die Stimmabgabe niäst überwacht
^ksten kann, das geht ganz gut mit einer Aenderung des
^aUregbements ohne Gesetz.

„In der venezolanischen Angvlegenheit hat
^äsident Castro die Forderungen Deutschtands, Eng-
wndtz und Itatiens grundsäytich anerk'annt. Mr haben
riür der Vorbestimimmg eines Schiedsgeriästs ein-
Mstanden erkläxt. Die diplomatische Kpnferenz in

Wafhington soll das Nähere beftimmen. Die amerika-
nische Regierung hat in dantenswerter Weise die Ver-
mittlung übernommen. Unser Bestceben geht dahin, die
bewaffnete Aktion sobald Ivie möglich znm Abschlnß zn
! bringen. Die Blockade wird v o r a u s s i ch t l i ch
i anfgehoben, sobald die Verhandlungen in Washiiigton zn
einen befriedigenden Abschluß geführt haben. Später
wird Redner gerne weitere Mitteilungen machen können.
Jn der ganzen Angelegenheit herrsckst zwischen Deut s ch-
land, England nnd Jtalien volles Ein-
v erne h ni e n. Es sei auffallend, daß ein Teil dec eng-
lischen Presse die Schritte Deutschlands hänfig nicht ob-
jettiv mid mit dentlichem llebelwollen benrteile. Ein
wrld gewordener Poet von großem Talent hat srch gar zn
Verbalinjurien verstanden. Die hrerin herwortretende
Erbitterimg des englifcheii Voll'es ist zrirückznführen nnf
die heitigen Angriffe, die England seitens der Koiitinen-
talpresse während deS südafrikanischen Krieges erfa/>ren
hat. Solche Erregnngen erschweren den Leitern der ans-
wärtigen Poiitik sehr ihre Anfgabe, aber in den Bezie-
hnngen zwischen den Pi'oimrchen und Kabinetts von Lon-
don und Berlin ift teine Aendernng eiiigetrefen. Mit der
Zeit wird siä, die öffentliche Bleinung bernbigen.

Redner geht weiter anf die answärtige Politik' ein
nnd erklärt: Auch ich bin davon dnrchdrnngen, das; rnhige
nnd friedliche Beziehiingen zroischen Dentschland
nnd F- r a n krei ch aleichmäßig dem Wohle beider Län-
der entsprechen und däß eö eine gewrsse Anzahl von Fäl-
len giebt, wo beide trotz ihrer Gegnerl'chaft znsaniinen-
geheii tämien. Ich werde meiiierseits anch fernerhin
anfs sorgsältigste die Beziehnngen zn nnseren Nvstlickien
Nachbarn pflegen, mit dem wir in der Vergangeirheit
den Degen gekrenzt haben, dessen glänzendp Eigensckiaften
wir aber ebensoweiiig verkeniien, wie seine Verdienste
nm Fortschritt nnd Zivilisation nnd seine Bedentnng als
einer der stärt'sten Träger menfchlicher K'ultnr.

DeutsKes Reich.

— Herr SPeck von Sternbnrg hat angeb-
lich ernem Berichterstatter des „Herald" gegenüber er-
)lürt, daß die dentsche Botfchaft irr Wa-
shington bisher nicht genügend rnit dem amerikani-
schen Geiste, den „crmerikanischen Gesichtszügen", wie der
Kaiser sage, Fühlnng gehabt habe. „Persönlich", so soll
Herr Speck von Sternburg gesagt haben, „bewnndere ich
Dr. von Holleben sehr, aber er begrisf ni-ckst den ameri-
kanischen Geist. Was die dentsch-englische Allianz an°
betrifft, so möchte ich bemert'en, daß es nötig ist, znersi
die dnrch die deutfck>e Preßtamp'agne gegen Englaird ein-
gervorfenen Fenster zn reparieren, ehe vollkommene Be-
ziehnngen zwifcherr Dentschland, Amerika nnd Englarrd
gesichert iverden können. Es ist nötig, daß dre dentsche
nnd amerikanifckie Presse rnehr „fair" sein sollte. Es rst
schwer, in dentscktzm mititärischeii nnd Marinekreisen den
Eindrnck ausznrotterr, daß die Monroedoktnn errr von
den Vereinigterr Staaten gebranchtes Jnstnrrnent ist,
nm Südainerrka zn halten." Eine Richtigstellung dreser
Anaaben tvird wvhl nicht ansbleiben.

KeuischerßHleichslog

Berlrn, 20. Jan.

Fortsetzung der Etatberatnng.

ALg. -p. B o l l m a r (Soz.).: Hinsichtlich der auswärtigen
Polirik Nnve er und seme Partei niemals mit einer urwer-
hältmsmätzigeu Machtenkfaliung nach auswärts einverstanden
sein, da schlietzlich das Bolk die Kosten tragen müsse. Wir siehen
nicht auf dem klernlichen Tlavdpunkr, dah wir uns freuen, wenn

Kleine Zeitung.

2, Nordhausen, 18. Iamrar. Der Direktor des
^wdtthoarers, Ludwig Hosmann, hat sich l-eute Nach-
Mttgg erhänqt. Pekuniäre Bedrängnis war der Grund
Tat.

, ~ Bremr», 20. Iarmar. Laut Nachrrckst aus Oiibral-

ür ,ist der Norddentsche Lloyd-Tampser „L a h n" in-
Mifchen wieder fIott geworden nnd in Gibraltar ein-
M-trosfm,

, — Antwcrpen, 19. Iannar. Vorgestern ver h a f-

^te (mie schon knrz gemeldet) die hiesige Polizei an
. ord ptzs Dampfers „Kroonland" kurz vor Lessen Ab-
^Mt nach Newyort den früheren K'assierer Wick vom
^tadltheater in Kstefeld, der znm Nacksteile der von ihni
eriDalteton Kasse arge Betrügereien verübt hgtte. Der
btz^hrigL Mann, der verheiratet und Vater von vier
'Nndern ist, hatte die Flucht von Krefeld in Begleitnng
rm ^ Iahre alten Schauspielerin Frieda von H. unter-
°ünrren, die von dem die Verhaftnng des W. bewerk-
^"Ogenden Gelwimpolizisten Colard gleichfalls arretiert
"i ficheren polizeilichen Gewahrfam gebracht wnrde.
wo ' für sich nnd seine Geliebte Billete auf die Na-
k,.;ü Herr und Fran Wakter genomnren hatte, befand sich
.leirrer Verhastung im Besitze von noch 2270 Mark

Geheimpolizist Colard ift derfelbe, der anch vor ca. 14
Tagen den flüchtigen Postbeantten Kvpperberger ans
Würzbnrg dingfest machte, na-chdem dieser ihm für seine
Fveilassrmg vergeblich 8800 Mark angeboten hatte. Diese
Verhaftrmg ivar eine nrir so bemerkenswertere Leistnng
gewesen, als hier von Seiten der dentschen Behörden
keinerlei Anzeige gegen K. eingelanfen nnd Herr Colard
lediglich deshalb gegen den Mann vorgegangen war, Iveil
er anf seinem Gesicht den Ausdrnck erneS bösen (üewissens
gelesen hatte. Vor diesem Colard mögerr sich alle Leute,
die via Anttoerperr durchznbrennen beabsickstigen, in Acht
nehmeir. Der änßerst lrarmlos nnd treuberzig anssehende
Mann besitzt eine rvahrliast erstaunliche Geschicklichkeit
rm Anftpüreir von flückstigen Berbre-chern, und für in
dieser Hinficht der dentschen Jnstiz geleistete Dienste ift
ihm vor ca. zwei Iahren der Preußische Kronenordcm
verliehen worden. Die Verhaftnng Kopverbergers trna
ihm anßerdem eine Rangerhöhung ein, eine gieichfalls
wohl vr'rdiente Belohnnng. Bemerk't sei übrigens, daß
der verhaftete Kopperberger an der Schußwunde, die
er frch anf dem Polizerbürean beigebrackst hatte, geftorben
ist. Tie Mmde war zivar an rmd für sich nicht lebens-
gefährlich, aber K. vettveigerte die Annahme feder Nah-
rnng und das führte dnnn schließlich die Lt'atastrophe her-
bei.

— Kinderscgen. Nns Brühl im Landkreis Köln

eine uus entgegenstehende Regierung uröglichsi viele Mitzgrisfe
macht nnd mügtichst wcnig Lvrbceren einheimst. Jm Gegcn-
teil, wir würden es sehr begrützen, wenn wir in der Führung
uiiserer auswärtigen Potitik etwas anerkennen könnten, aber
es herrscht hier wie überatl eine fahrige Weise, ein fortwäh-
render Kurswechsel. Man wirft sich den Mächten an den
Hals nnd erweckt dadurch Mitztrauen. So bei der Buren-
politik vvm Krügertelegramm bis zu jener treukosen Wendung,
die man mitRücksicht auf vonEngland erhoffte Borteile bezüglich
Portngals machie. Diese Politik widersprach durchweg dem
Bolkswillen mid har uns wenig Ehren gebracht. Die Be-
ziehungeli zu England sind an sich wertvoll, aber überschwäng-
UcheS lüebeswerben macht verächtlich. Das chiiiesische Adcn-
ieuer mutz eudlich grüudlich abgctau uud der Resr der Be-
satzungsttuppen aufgelöst werdeu. Jn der venezolanischen
Sache hnt ma» au matzgebendcr L-telle wohl etnms anderes ge-
träumt. Warum siud uicht vou Aiifaug au gütlickje Sehritte
getau worden? Zu begrützen ist, datz nnsere Beziehnngen zn
Frarikreich besser geworden sind. Jaures hat den meisten
Frauzoseu aus der Seelc gesprochen. (Er hat kürzlich offen
dafür gesprocheu, deu Gedauken der- Wiedergewinnnng von
Elsaß-Lothriugen zn begraben.) Eine lvirksanre Besserung der
Filianzlage sei unmöglich, so lange die Mittel für Heer,
Äi'ariue mid Kolouieii uuabhäugig bou der wirtschaftlichen
Kraft^ der Stenerzahler festgesetzt wären. Redner kommt auf
die Swiuemüuder Kaiserdepesche zu sprechen rmd nennt die
gestrige Rede des Reichskanzlers eiue Wortwolke, iu der kei»
Satz logisch nnd staatsrechtlich haltbar sei. - Die Verösfemlich-
uug der Depesche sei gegen den Willen des Empfängers qe-
süt)el)en, München nlA iOuelli' der ^-ettnnnr

worden. Nls Redner anf die Reden eingehen wiil, Vie der
Kaiser im Berfolg des Falles Krupp gehalten hat, eiüsteht
eme stürmische Anseinandersetzung gwischen
ihm und dem Präsidenteu, die die Sozialdemotraten mit
lärmenden Zurufeii begleite».

Präsideut Graf Ballestrem erklärt aufs emschiedenste»
er werde weder eiue Erürterung des Falls Krupp, der eine
Privcrtangelegenheit sei, iwch dec bezüglichen Kaiserreden zu-
lassen, da auch sie dem Privatgebiete augehören.

Abg. v. Bollmar (Soz.) protestiert gegen diese Be-
schränkung der Redefreiheit und schlsttzt mit einigen Angrifsen
gegen den Reichskanzler Grafen Dülow.

Baherischer Bundesratbebollmächtigter Frhr. v. Ste n g e l
stellr fest, datz Bayern einer späteren Reickisfinanzrftorni nicht
ablehuend gegenkibcr stehe.

Abg. Dr. Sattle r (natl.) iiimmt das Worr. (Zuriye
der Sozialdemokraten: Wo bleibt Mlow?) Die Ansreguug des
baherischen Zentrums über das Swiuemniider Telegramm sei
ungerechtferiigt. Die uatioualliberale Partei begrützc es freu-
dig, wenn Borgäuge Ivie die amerikauische Reise des Prinzen
Heiurich bessere Beziehuugeu zn audereu Mächteu bersrellen
wurden. Be, Besprechung der imiereu Politik spricht Redner
,eiue Befriedignng über die Fortdrlduiig des Arbeiterschntzes
aiw' ttiid ivaiiih vor eiuer Steigeruug der Matrikularbeitrage.
(lerade setzt müsse inau deni Gedaukeu eiuer Reichssiuauzresorm
nähertretcn. Der Abschluh neuer langfristiger Ha-ydelsvert'Me
sei mit grötzter Sorgfalt und Beschlennigung zn verwirk-
lichen.

Es folgt nun eiue Rede des Reichskauzlers Grafen
B ü l o w. Der Leser siudet dariiber an der Spitze des Blattes
berichtet. .

Abg, Hilbert (Baher. Bauerich.) (bei der grotzen Un-
ruhe des Hanses schwer verständlich) hätte es gern gesehen,
ioenn Graf Bülow sich auch über die Fraqe der Haudelsver-
rräge ausgesprochen hätte, und äntzert sich über die Arage der
Reichssinaiizreform iu güustigem Siune.

Äbg. Dasbach (Zentr.) ist erfreut über die bevor-
stehende Sicheruug 5es Wahlgeheimnisses. Alle Parteien des
Reichslages seicu dafür dankbar. Wünschenswert sei eine
Meiuuugsäntzerung des BuudesmteS in der Diäteiifrage. Wem,
iiach üen Worten des Kaisers: Arbeiter mid Kleiuhaudlverker
in deu Reiihstag einzjeheu sollte», mühten Diäten geschaffen
iverden. Redner wendet sich dann in breiten Ansführungen
gegen das Duellunwesen.

Gegen ö llhr wnrde die Weiterbemtung auf morgeu 1 llhr
vertag!.

Kindersegen hat jedenfalls der Fu-Hrinann Engels in Kar-
dorf anfgestellt. Er inetdeke dieser Tckge sein dreißig-
stes Lkind auf dein Standesainte. EngelS ist zum
zweitemnate verlwiratet; ans der ersten Ehe staininen 17,
ans der pveiten 13 Kinder. Sein Haus ist ihin begreif-
lichettveise zn klein gewvrden mtd der jeht OOjistirige
Mann inuß sich nach einer größeren Wvhnnng nmfehen.

Weater- und Kurrstnachrichten.

Heidelberg, 21. Jauuar. (S t a d t t h e a t e r.) Morgeu,
Douuerstag gclangt im Stadttheater die Oper „D e r B a -
jazzo", Lereu bisherige Aufsührungen stets vo'n grohem Er-
folge begleitet waren, in der bereits bekanuten Besetzrmg der
Hauptpartieu zur Darstelluirg. Borher geht das Lustspiel:
„Der z e r b r o ch e n e K r u g" vou Kleist wiedcrlMt in
-Szene mit Herru Grotzmaim in der Rolle des Dorfrickners
Adam. Freitag, deu 23. ds. M., wird im stadttheater a uher
A ü o n n e m c n t eiue Vorstclluug von „Alt-Heidelbekg"
stattsindcu iu der Besetzung des ersten Abeiids mit Kränlein
Milde iu der Rolle der Käthie. Die Borstellung am Somitag,
'öeu 25., in welchec Mosecs lustiger Biblrothekar gegeben wird,
ist durch diese Vcrschiebuug ungerade, und der Turuns, nach
welchem die Aboiiiienten beider Touren abweckkselud Somitags-
vorstellnugen bekommeu, wird eiiigehalteu.
 
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