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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 203 - 228 (1. September 1903 - 30. September 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0477
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Mrckag, 8. LeKmbtt 1963. Grstes Biatt. UMg. — L09.

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an beNimmten Tagen wird keine Verautwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate anf dcn Pla!kattafeln der Heidelberger Zeitung und dcn städtischen Anschlagstelleu. Fernsprecher 8?.

Jnterparlamentarische Friedenskonferenz in
Wien.

Wien, 7. Sept. Jm Abgeordnetenhause ist heute in An-
wesenheit des Ministerprästdenten Dr. v. Körber und mehre-
ver hier beglauüigten Botschafter die interparlamentarische
Eriedens - Konferenz erösfnet wordcn.

Bei Beginn der Sihung wählte die Konferenz durch Zuruf
m Plener zum Borsitzenden, ferner zu Vizeprästdenten den
Grafen Apponyi aus Ungarn, dann einen Belgier, Bermaert,
emen Deutschen, Hirsch, einen Norwegen, Horst, einen Franzo-
sen, Labiche, und einen Engländer, Shanhope. Der Minister-
präsident v. Körber ergriff hierauf unter Beifall das
-ärort und führte in seiner Rcde aus: Die Kriegc, welche nur
nuf Erübcrung fremdcr Ländergebiete abziclen, würden in
unserer Zeit nicht mehr gutgeheißen. Jn der zivilisierten Welt
«eien die Staatsoberhäupter die besten Anwälte des Friedens,
tvie ja von einem großherzigen Monarchen diese Konferenz
vorgeschlagen sei, welche das Friedensgericht für alle Staatcn
Einrichten sollte. Allein die Keime einer Kriegsdrohung lägen
auf dem Grunde des Völkerlebens. Nicht mehr das Geschick
ves Cinzelnen, aber die Ehre eines ganzen Volkes sei imstande,
sUlte Leidenschaft aufzustacheln. Die Aufgabe der Machthaber
wi es, nicht nur die Ehre des eigenen Stammes zu hüten,
sondern auch die Ehre eines anderen Volkes nicht anzutasten.
stLebhafter Beifall und Händeklatschen.) Alsdann seien auch
andere Jnteressen imstande, Konflikte herbeizuführen. Doch
E. fortschreitende Kultur mildere diese. Selbst dic Fragc
Un>eres Jahrhunderts, die soziale Frage, verliere ihren con-
vulstvischen Charakter und werde zu einem Friedensstreit.
^'ue lange Reihe von Anlüssen zum Krieg, die aus der Eigcn-
Ust der Völker, der Verschicdenhcit der Jnteressen der Staaten
uiw. abzuleiten sei, verniindcre sich immer mehr. Es sei ein
Aurakteristi'ches Zeichcn unsercr Zeit, daß die kleinen Staatcn
ihrer Existenz niemals so gesichert waren, wie jetzt; ob
xUun ihnen die Rolle eines Puffers zuweise, der den Zusam-
Wenstoß dcr großen Staatswagen hintanhalten soll, oder ob,
svie er, der Redner, geneigt sei, zu glauben, ihrer Selbständig-
Zst, jetzt voller Respekt entgegengebracht werde; jedenfalls
Urfe diescr Zustand als vollwichtiger Beweis der Friedcns-
iebe der Mächte aufgenommen werden, wenn auch jeder von
us, wenn das Unabänderliche geschehen mühtc, in heißem
, ebet den Sieg seines Vatcrlandes erflehen würde. Jmmer
,.?ukt iins dcr milde Schein -dcs Friedens als das bcste Licht
-Ur Lie Menschheit. Wir brauchcn Fricden für die auf Stur-
, Miügeln dahineilcndc mcnschliche Kultur. Jhre Gesellschaft
Frieden. Jch beglückwünsche sie dazu. Der Ntinistcr-
stcis schließt: Jch will hinzufügen, daß diese Monarchic
vin Neich des Friedens gewesen ist. Sie zog nie das
chwert, menn sie nicht herausgefordert wurde. Sie begann
ikr Krieg aus Ländcrgier odcr Erobcrungslust. Alle

tzi^^üiker liebten immer den Frieden. Ueber sie aber waltet
, i Herrscher, desseN Ruhm als Friedensanwalt überall verkün-
r, f, )vird, dessen weisem Rate alle gerne folgen, der ein Frie-
^u-Lringer ist. (Lebhafter Beifall.)

ihnen das Schiedsgericht in Haag offen steht. Der Resolu-
tionsantrag wünscht, daß die Signatarmächte soviel als mög-
lich sich ins Einvernehmen setzen, um gemeinsam und in der
praktischsten Weise die Pflicht zu erfüllen. G o b a t - Schweiz
berichtet über die Cinführüng der Schiedsgerichtsklausel in alle
Handelsvcrträgc, ferner über die Auslegung der Art. 2 und 3
der Haager Konvention über die friedliche Beilegung inter-
nationaler Konflikte. Er beantragte in dieser Hinsicht eine Re-
solution, nach der die guten Dienste eines Staates niemals als
unfreundlicher Akt betrachtet oder zurückgewiesen werden dür-
fen. Berichterstatter Bernaert- Belgien berichtet eingehend
über die Beziehungen zwischen dcr pcmamerikanischen Union
und der interparlamentarijchen Union, wie über die Wieder-
aufnahme der Verhandlungen der Haager Konferenz. Er
beantragt eine Nesolution, in der der Wunsch ausgesprochen
wird, daß die von der Haager Konferenz einer späteren Prü-
fung vorbehaltenen Fragen, darunter die Frage betreffend die
Neutralitüt und Einschrünkung der bewäffneten Macht, von
der neuerlichen Konferenz sobald als möglich in Verhandlung
gezogen weröe. Hierauf wurden die Verhandlungen.abgebro-
chen, um morgen fortgesetzt zu werden.

Beurteilen Sie das
-I nicht nach seinen häuslichen Zwistigkeiten, die sich nach
sckürr ^vvcren Struktur ergcben, aber seine Macht nicht zu er-
Mttern vermögen; öeurteilcn Sie es vielmehr yach seiner
»Nedensliebe und Sie werden ihm den ersten Preis unter den
et,^vensnationen einräumen. Erheben Sie den Blick zu un-
krn E stHergnädigsten Herrn, und Si'e werden die Friedens-
.tz st^über seincm Haupte crstrählen sehen. Sie werden ihn
g.-, ä'riedenslaiser iicnnen. Jch heiße Sie im Ilamen der
m^veichiswn'li Regierung hcrzlich willkommen. (Stürmischcr,
>, WUNhaltenücr Beifall und Händeklatschen.) Der Minister-
lliwenr wird von viclcn Scitcn beglückwünscht.

Bcrichterstaiter der böhmischen Gruppc, Bajer, Le-
leai den Antrag dieser Gruppe, betreffend die Au§-

des Art. 21 der Haazer Konfcrenzbcschlüsse, der den
^dststtarmächten die Pflicht aufträgt, im Falle eincs Konflikts
^ lchcn zwei oder mchreren Staaten daran zu erinncrn, daß

Teulschcs Ncich.

— Auf dem pfälzischen sozialdemokratischen Parteitag
am letzten Sonntag in Speyer gingen Clement-Kaisers-
lautern und Abgeordneter Ehrhart mit bem Abgeordne-
ten Bebel scharf ins Gericht. Bebel habe dadurch, daß
er bestimmt zusagte, vor Lem Stichwahltage in einer Ver-
sammlung in Käiserslautern zu sprecherß im letzten Augen-
blick aber sein Erscheinen telegraphisch abgesagt habe,
die Partei stark geschädigt. Gegen die Kaiserslauterer
Parteileitung seien wegen des Verhaltens Bebels schwere
Borwürfe gerichtet worden. Aus Veranlassung Chrharts
finden die gegen Bebel gerichteten Äusführungen in dem
Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages Er-
wähnnng. Als Schmerzenskind der pfälzischen Sozial-
demokraten wurde von den Delegierten die Stadt Zwei-
brücken bezeichnet. Dort sei es bei den letzten Reichs-
tagswahlen vorgekommen, daß der sozialdemokratischen
lokalen Pärteileitnng angehörige Genossen schon in den
Vormittagsstunden stn den Chaisen nationalliberaler Fa-
brikanten herumgefahren seien, um für den national-
liberalen Kändidaten tätig zu sein. Delegierter Höltsr-
mann-Pirmasens glaubt, daß noch eher, als Zweiürücken
eine Domäne der Sozialdemokratie wird, Rnßland sozial-
demokratisch wird. Einer der wichtigsten > Punkte der
Tagesordnung, 'die Verhandlungen über die sozialde -
mokratische Parteipresse hatte bereits in einer
am Abend vorher abgehaltenen, geschlossenen Parteiver-
sammlung ihre Erledigung gefunden. -Es ist nach mehr-
stündigen Erörterungen entgegen den Wünschen der Mehr-
heit des Gauvorstandes beschlossen worden, die „Pfälzische
Post" von der Mannheimer „Volksstimme" zu trennen
und durch Errichtung einer eigensn Pfälzischen Partei-
druckerei selbstästdig zu machen. ^ Die Errichtung 8er
neuen Druckerei kann zusolge des mit dem Verlag der
„Volks'stimme" getroffenen Abkommens nicht vor dem 1.
Januar 1905 erfolgen.

— Der bIaue Brief hat im letzten Halbjahr wie-
der gewaltig im deutschen 'Offizierkorps grassiert. Wäh-

rend dieser Zeit sind nicht weniger als 44 Generäle und
32 Obersten und Oberstleutnants aus der Armee geschie-
den, davon ist nur ein einziger durch Tod dahingerafft,
die übrigen hat der blaue Brief ereilt.

- -- Die Bemerkung der „Kolonial z e i i v n g ",
daß Teutschland bereit sei, Fernando Po z n
kans e ii, wenn Spanien 'diess Jnsel zu verkaufen
wnnsche, ruft dem „Berl. Tagebl." znfolge in Madrid
Befrenilen und Widerspruch hervor, da dort niemand an
einen Verkauf denkt. Die „Epoca" schreibc: Die Fnsei
schemt dock sehr viel wert zu sein, wenn man iortgejctzt
aussordert, sie zu verkaufen. Vorläusig sei sie aber in
spanischen Händen noch sehr gut ausgehoben. Die Rsgie-
rung sei geraüe dabei, einen vollständigen Organuätions-
plan für die Verwaltung dieser Jnsel auszuarbeiten.

— Jn Coburg hat am Samstag unter dem Vor-
sitze des coburgisch-gothaischen Staatsmiinsters Henting
eine Konferenz von Vertretern der Regierungen von Sach-
sen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sach'sen-Coburg-Gotha,
Sachsen - Altenöurg, Schwarzburg - Sondershausen,
Schwarzburg-Ru.dolstadt, Reuß ä. L. nnd Reuß j. L. statt-
gefunden.

Dessäu, 7. Sept. Däs amtliche Ergebnis der
Ersahwahl .ist: KäPPler ('Soz.) 12 715, Schrader
(Freis. Vereinig.) 11083, Schirmer (Kons.) 3494, un-
gültig otcr zersplittert 66 Stimmen. Die Stichwahl
ist auf michsten Freitag anberaumt.

Badcu.

Karlsruhe, 7. Septbr. Der katholische Kaplan
Seßler, der in einer Volksschule -der Oitstadt während
des Religionsunterrichts seine Schüler wiederholt ausfor-
derte, ihre Eltern auf alle mögliche Weise anzugehen, datz
sie statt liberaler Zeitungen den „Bad. Beobachter" be-
stellen, wurde laut „Freib. Ztg." auf Vorstellung dM
hiesigen Stadtrats beim Erzbi'schöflichen Ordinariat von
hier weg versetzt und kommt nach Oppenau. — Auch
Käplan Kromer, der seinen 'Schulerinnen das Tragen
von Kleidern mit kurzen Aermelii verbot, wurde ver-
setzt und zwar nach Thiengen bei Waldshut.

Prcußen.

Berlin , 7. Sept, Auf der P r o v i n z i a l - K o n-
seren.z cher s o z i a ld e m o(k r a t i sche n Partei,
die gestern im Gewerkschaftshäuse stattfand, wurhe nach
heftiger De'batte folgender Leitsatz ausgestellt: Die^Partei-
genosssn 'müssen mit aller Energie in die Landtags -
wahlbemegung eintreten. Die Wahlbeteiligung
hat überall durch Ausstellung eigener Wahlmannsärckkn-
s didaten stattzufinden. Abmachungen mit anderen Par-
^ teien finden vor der Urwahl nicht statt, stedoch soll erklärt
z werden, daß die sozialistischen Wähler unbedingt für solche
i Liberale stimmen .werden, die. bei ihrer Aufstsllung er-
s klärt haben, unabhängig genug zu-sein, um bei der Abge-
s ordnetcnwahl ohne jode Rücksicht stimmen zu können.
! Ferner wurde eine Resolution angenommen, nach welcher
i auch die Forderuug des Frauenstimmrechts überall mit
' -aller Endrgie aufgestellt und eingehend begründet wevden

Meme

- Hochschulrurchrichten.

ZeLruNst.

Der

bisherige außerordentliche

dentr Jung zu Gießcn , ist zum außeror-

y;,. Professor in der juristischen Falultät der Univcrsität
r i a Elrngnnt worden. — Die Salzburger Fc-

B ^ I e sind schr zahlreich besucht. Am Dienstag bc-
Zahl der cingcschriebencn Hörer bereits 620. Die
Äein Vorlesung war bisher diejenige des Professors
d / - ^..dEgler aus Straßburg. — Der Senat der Uni-

sltät Erlangen beschloß, in Zulunft studie-
"e Fraucn cbenso zu hehandcln, wie Männer,

l^nd

dgä'ürauen ebenjo zu öeyanocin, wre Münner, d. h.
und 9, die das ALiturientenexamen bestanden haben,

Biid, die eine dem Abiturientenexamen entsprechende

Abit, uuchweisen können, zu immatrikulieren sind. Das
Loch 'hwuwnexamen an russischen Mädchengymnasien wird je-
^ "'chj.als gcnügend zur Jmmatrikulation angesehen.

Fx ^lenrr-Ncnstad't, 7. Sept. Der 26jähr:ge Toun-t
S ew c- aus Wien ist gcstern vom Schnssberge a b -

Er wurde tot ansgefunden.

dec 0- Sept. Ein infamer Betrüger,

Laim-^'- einem jungen, vermögenden Mädchen ons
^Una ^rlobt hatte, woranf die Braut eme Woh-

d«s^r Hohenzollernstraße mietete und einrichtets,
ihrer Braut in Frankfurt a. M. üsi

rjchs 'anken Mutter weilte, die ganze Wohnungs-Ein-
wollte sich gerade mit der Bcute davon-
di<, unerwartet früher heimgekehrte Braut,

libexrp dem währen Charakter ihres Bräutigams

berhgss batte, ihn am Bahnhof, wo sic ihn zufällig sah,
gekleiß? ii^ß- Der Polizeibsamte nahm den elegant
. Ed etwa 30jährigen Bräutigam in dem
wk sest, als er nach Hamburg abfahren wollte.

— Saarünrg i. L., 4. Sept. Vom Kriegsgericht der
30. Division wurde der Reserveleutnant M ichaeIi (im
Zivilverhältnis Hamburger Grotzkäusm-ann) wegen M i ß-
hand'lung eines Untergebenen zu 7 Tagen
Stubenarrest und wegen tätlicher Beleidigung einer Zivil-
person zu 20 Mk. Gsldstrafe verurteilt.

— Augsbnrg, 7. Sept. Der „Äugsb. Abendztg." zu-
folge scheint gestern Vormittag auf dem Walchensee eine
bisher unbekannte Familie den Tod gesu ch t und
gefunden zu haben. Am Samstag Abend wurde am User
ein anscheinend in den 60er Fahren stehendes Ehepa-ar
mit einem älteren Schw-esternpaar und einer jüngeren
Tochter, welche später einen Kähn nahmen imd zum Wal-
chensee hinausfnhren, bemerkt. Am Sonntag Morgsn
wurde Ler Kahn leer auf dem See treibend ausgesunden.
Mehrere Damenhüte und Schirme lagen in dem Kahn.
3Nan vermutet, daß die Verschwundenen Ausländer fm-d,
da ihre Namen völlig unbekannt sind.

— Aachen, 7. Sept. Die von Aachen nach Rott bei
Cornelymünster wallfahrenden Pilger wurden in der
Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr in der Nähe von Cor-
nelymünster von Wegelagerern angehalten und
angegriffen. Ein Mann' wurde dsr Barschast be-
raubt und eine Frau schwsr mißhan-delt. Die Zahl der
Wegelagerer wird auf 30 angegöben. Die Polizei fähTi-
'Let eifrigst nach der Bande.

— Barr, 7. Sept. Wechselnde Schicksale hat das schöne
Anwesen We ib e I - D r e y f u s im Barrertale. Es
gehörte einer reichen, älteren Witwe, die dann später ihren

Kutscher geheiratet hatte; nuu war der srühere Kut-
scher aber ni'cht lange Herr der Villa, so ha-tte er das
stattliche Vermögen -verputzt; seine Straßburger Villa,
das Mobiliar und auch das -hiesige Haus kamen unter den
Hammer. Jm Versteigcrungstermine erwarb nun die
frühere Köchin des Haüses sür 12000 Mk. die
Mlla. Möge die Küchenfee als Villenbesitzerin glücklicher
sein- als ihre Vorgänger.

— Bern, 7. Sept. Oberst Hebbel, der Waffenchsf
der Artillerie, wurde in dem Augenblick, als er die Stra-
ßenbahn -besteigen wollte, durch einen Nadfahrer
umgeworfen. Er erlitt einen Bruch des Nasenbeins,
schwere Quetschungsn und eine G e h i r n er s ch ütt e r -
ung. Sein Zustan-d ist sehr prnst.

— Nickel-Borkommen. Wie aus Kanada mitgeteilt
wird, hat Dr. A. 'P. Coleman, der Fachmann der kana-
dischen Minenkammer, das Vorkonnnen wertvoller Nickel-
lager in dem nordwestlichen Bergrücken von Sudbury
nachgewiesen. Die in südwestlicher Richtung von Sudbury
v-erlaufen'de Bergkette war schon längst -als die reichste
Nickel-Fundstelle der Welt bekannt. Dr. Colemans drei-
monatige Untersuchung scheint nun nachgewiesen zu haben,
d-aß die Nickel-Fundlager sich >ü'ber diese Gegend hinaus
erstrecken. Dr. Coleman fand auch in der Hutton- und
Mofe-Bexggruppü reiche Erzkörper an M-agnetit und be-
richtet, daß die Creigthon-Copper-Mine-Company eins
Million Tonnen Kupfer 'Erz in Sicht hat. Ueberhaupt
scheint man auf die Minenschätze in der Provinz Ontario
große Hosfmmgen zu setzen. Die Canadian-Päcific soll
 
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