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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256 - 280 (2. November 1903 - 30. November 1903)
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Molltllg, 1k. Nllvmbtt 19l!3. Erstes Mertt.

43. ZlllrrMlla. — 268.

Srschei»t tägltch, Sonntag» auSgenommen. Prei« mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in'« HauS gebracht, bei ber Expedttion und dcn Zweigstattonen abgeholt 40 Pfg. Durch di« Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. aurschlietzitch Zustellgebühr.

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«n bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag dcr Jnseratl aus den Plakattafeln dcr Heidelberger Zeitung und dcn städtischen Anschlagstellcn. Fernsprecher W.

Das Vestnden des Kaisers.

Berlin, 14. Nov. Der „Berl. Lokalanz." schreiüt:
^rof. Moritz Schmiöt erschien gestern in der Sitzung
der Berliner Laryngologischen Gesellschaft,
^ren Mitglied er seit Jahren ist. Der Vorsitzende der
desellschaft, Professor Fränkel, unterbrach die Ver-
Mndlungen, begrüßte Professor Schmidt und sprach ihm
herzlichsten Glückwünsche aus für den glücklichen
^ rsolg der 'beim Kaiser ausgeführten
^ - eration. Zu Ehren des Erschienenen erhoben sich
die Anwesenden von den Sitzen. Jn schlichten Worten
"ankte Schmidt für die ihm widerfahrene Ehre. Was er
Meistet, sei ni ch ts besonderes; das Besondere der
^rankheit sei nur ihr Träger gewesen. Es müsfe wohl
dlne eigenartige Empsindung sein, unter so ungewöhnlichen
^erhältnissen einzugrelfen; allein in dem Augenblick, wo
^ mit dem Jnstrument in den Kehlkopf des kaiserlichen
'batienten faßte, habe er vergessen, wer vor ihnl saß. Ver-
Tangenen Sonntag seien es gerade 16 Jahre gewesen,
^aß er mit dem danialigen Priuzen Wilhelm nach San
^anio zum Kronprinzen eilte, und diesem Umstande habe
br es wohl zu verdanken, daß er jetzt zum Kaiser berufen
wurde. Es habe ihn besondcrs gefreut, daß von der
^anzen Angclegenheit nichts vor der Zeit in die Oeffent-
^chkeit gedrungen sei, trotzdem er den Kaiser wegen dessen
^ridens Lereits vor zwei Monaten zum ersten
-blale gesehen und untersucht habe. Man hatte sich eben
argenommen, mit jeder Veröffentlichung zn warten, bis
le mikroskopische Untersuchung des Tumors vorliegen
^Urde. Was ihn vor allem gefreut habe, sei, daß gerade
'r deutsche Laryngologie diesmal zu Ehren gckom-
^rn srj. Schmidt verweilte.bis zum Schluß in der Ge-
sEschast unö folgte den wissenschaftlichen Verhandlungen
sichtlichem Jnteresse.

. Der „Frankfurter Zeitung" schreibt man in Ergänzung
Obigen:

. Cs klingt wie das erste Kapitel einer fesselnden Er-
ahlung: Vor dem Potsdamer Bahnhof in Berlin
alt eine geschlossene Herrschaftskutsche, deren L-akai scharf
vch jemandem auszuspähen scheint: cr wartet auf einen
sluhrgast, der nur daran kenntlich ist, daß cr den Rock-
hochgestülpt trägt. Wirklich erscheint in dem
»leiisck^nstrom, der dem ankommenden Zng entstiegen ist,
md solch ein vermummter Herr; er besteigt die Kutsche
los geht's im scharfen Trab; ein langer Weg weit
° er ^tadt hinaus ist zurückzulogen. An einem Tag
. r vorvergangenen Woche spielte sich diese kleine Straßen-
^ne ab, die im Getriebe des belebtesten Berliner Platzes
niemandem beobachtet worden sein kann. Was so
"vuffällig vorbereitet wurde, kann niemand auch nnr im
lferntesten geahnt haben. Erst drei Tage später erfn-hr
wi von der Operation, die am vorletzten Samstag
-Zl so gutem Erfolg am Kaiser vorgenommen worden
' lnid mit ihr hängt dte Szene am Potsdamer Bahnhof
- lainnien. Professor Schmidt in Franksurt, der

ge-

heimnisbolle Fahrgast, war durch ein Telegramm von
den zur Geheimhaltung notwendigen Maßregeln benach-
richtigt worden. Jm Neuen Palais bei Potsdam ange-
kommen, erhielt er zwei Zimmer angewiesen, in denen
er zwei Tage lang vollständig in Klausur blieb; außer
dem Kaiser, der Kaiserin, den zwei Leibärzten und dem
Kamnrerdiener wußte niemand von seiner Anwesenheit.
Auf einer Wendeltreppe kam er direkt in das Gemach.
das als Operationszimmer verwendet wurde. Hier wurde
auf Wunsch des Kaisers nur noch ein Unbeteiligter hin-
zugezogen: der greise Diener, der in der Krankheit des
Kaisers Friedrich assisüert hat. Wie bekannt, ging
die Operation selbst sehr rasch und glücklich von statten;
der Patient hatte nur eine Bedingung gestellt: sr forderte
die ehrenwörtliche Versicherung des Arztes, daß er über
die Natur des Lsidens die völlige Wahrheit erfahre. Nach
vollzogener Operation schrieb der Kaiser selbst die Adressen
auf — darunter die des Kronprinzen — an welche tele-
graphische Nachricht abgehen sollte, und er hatte sogar
Ruhe und Fassung genug, anzufügen: nur die Grotz-
herzogin von Baden möge wegen ihrer Aengftlichkeit
brieflich verständigt werden, und zwar rschtzeitig, bevor
die Zeitungsnachrichten sie erreichten. Die in der Son'w-
tagsnummer der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung"
erschienene Nachricht sah der Kaiser selbst vorher durch.
Daß vor dieser Nachricht auch nur die geringste Vsrmu-
tung nach außen dringe, war also, wie man sieht, wirklich
völlig ausgeschlossen. . -

Nicht nur die behandelnden Aerzte, sondern auch Per-
sonen, die den Kaiser täglich sehen, Versichern, daß
dieser sich der besten Gesundheit erfreue und in guter
Stimmung ist. Er empfindet nur die Schonung, die er
sich noch einige Tage auferlegen muß, lästig. Es si'nd
jetzt häufig m u s i k a l i s ch e Uu t e r h a It u n g en beim
Kaiser. Gestern Mittag spielten der Hofcellist Heinrich
Grünfeld und Prof. Schlar aus Wissbaden und
der Flötenvirtuose PrilI über eine Stunde im Marmor-
saal des Neuen Palais, Dem kleinen Konzert wohnten
außer dem Kaiser und der Kaiserin, dem jüngsten Sohne
und der Tochter, auch der Reichskanzler Gras Bülow bei,
der zufällig Vortrag gehabt hatte, und die beide'n Gene-
räle Moltke, von denen der Generalleutnant st-ch gerade
beim Kaiser gemeldet Hatte, weil er heute als dessen Ver-
treter beim Regierungsjubiläum des Königs von Däne-
mark nach Kopenhagen abgereist ist. Der Kaiser war in
bester Stimmung, dankte den Künstlern wiederholt und
gratulierte, ebenso wie die Kaiserin, Herrn Grünfeld, der
zufällig an diesem Tage das 26jährige Jubiläum seiner
Berliner Abonnementskonzerte begi'ng. Der Kaiser ent-
hält sich des Sprechens nicht ganz, aber er spricht nur
wenig und mit Flüsterstimme, wie es jedem vorgeschrieben
ist, der an einer Entzündung der Sstmmbänder leidet.
Er macht übrigens täglich auch im Park Spaziergänge
und steht vislleicht infolgs der erzwungenen Rnhe wohler
aus als je.

Deutsches Reich.

— Der Staatssekretär des Rei-chsmarineamts und
preußische Staatsminister Mzeadmiral Alfred v. TirPitz
ist vom Kaiser zum AdmiraI besördert worden. Gleich-
zeitig hat der Kaiser seinen Generaladjutanten und Chef
des Marinekabinetts, Vizeadmiral Freiherrn v. S en d en-
Bibran und den zur Vertretung des beurlaubten C-Hsfs^
der Marinestation der Nordsee kommandierten! Vizead-
nstral Bendemgiin zu Admirgstn befördert, diesen
unter definitiver Ernennung zum Chef der Marinestation
der Nordsee. Ferner wurde Admiral Thomsen, bisher
Chef der Marinestation der Nordfee, in Genehmigung
seines Abschiedsgesuches unter Stellung b la suite des
Seeofsizierkorps mit der gesetzlichen Pension zur Dispo-
sition gestellt.

— Zum Fall B i I s e wird der „Straßb. Post" ge-
schrieben: Auch in Ofsizierkreisen ist der Metzer Prozeß
überaus lebhaft befprochen word-en. Unsere Offizisrs
pflegen, wenn sie unter sich sind, kein Blatt vor den Mund
zu nehmen, sobald die Kritik derartige- Vorfälle auf der
Tagesordnung steht. Man ,wird wohl nirgends den
Leutnant Bilse ganz entschuldigen können, denn die Mo-
tive zur Veröffentlichung seines Romans, unter denen
der Gelderwerb obenan stehen dürftc, sind nicht einwand-
fr-ei; aber im Gegensatz zu ei'nem Teile seiner früheren
Kameraden steht er doch glänzend da. Wir wollen uns
hier nicht mit diesen Offizieren beschäftigen; ste sind vor
dem Kriegsgericht in Metz ohne Urteilsspriich gerichtet
worden. Wenn der 'Kaiser den Bericht über die Metzer
Vevhandlnngen liest, so wird er aller Energie und Selbst-
beherrschung bedürfen, nm die Verordnung des Arztes
nicht zu vergessen, daß er seiner Stimnie Schonung auf-
zulegen hat. Wir glauben besstmmt, daß der Kaiser
dem „Jbyll einer kleinen Garnison" ein jähes Ende b».
reiten wird und zwar so, wie es der Wunsch des Volkes
und vor allem der Wunsch des Osfizierkorps ist. Aber
es genügt nicht, hier nur für den Augenblick auf-
znräumen. Das Verdienst kann dem Leiitnant Bilse und
vor allen Dingen der geradezu großartigen Leitung des
K'riegsgerichts in Metz nicht abgesprochen werden, daß sie
Schäden aufgedeckt haben, welche mit einer einmaligen
Kabinettsorder nicht zu beseitigen sind. Es ist wohl
kaum mö-glich, daß nur allei'n die Personen entschädigt
und gerechtfertigt werden, welche durch die Umkehrung
aller Ehr- und Rechtsbegriffe, die in „einer kleinen Gar-
nison" eingerissen zu sein scheint, ihre Stellung und ihren
guten Namen verloren haben! Wenn man die Verhand-
lungen liesi, so bekommt man den härtesten Eindruck,
aber vor allem drängt sich die Frage aus: Jst es nur i'n
Forbach so? Gibt es noch mehr derartiger Capuas ,im
deutschen Reich? Das Kritisieren und Tadeln dieser Ver-
hältnisse allein hilft nichts. Wir alle, nnd in erster Reihe
die Regiernng nnd die Armee selbst, haben das größtc Jn-
teresse daran, daß es auch besser wird.

Baden.

— Redakteur Martin Berger, zur Zeit in Straß-

Stadttheater.

Heidelberg, 16. Nov.

„D c rZigcunerbaron", Operette von- I. S t r a u ß.

'Dbschon der bedenkliche Versuch, die Operette mit dcr Oper
bin ^jslluickcn, den der preisgelrönte Schöpfer der „Fleder-
seinen späteren Werken unternahm, nur sehr tvenig
^SMckt ist, hat er mit seincm „Zigeunerbaron" doch noch ein
äeschoieben, welches im Einzclnen reizende Partien ent-
st sodaß man den genialen König des Dreivierteltaktes
wiedcr erkennt uwd ihm die Huldigung nie versagen
exj "z Tie Operette, welche längere Zeit hier nicht mehr war,
sylstute sjch sm Ganzen einer guten Wiedergabe nnd war be-
''u zweitcn Akte nicht nur musikalisch, sondern auch
H Mch hübsch herausgearbeitet. Die Titelpartie sang Herr
Uiit i man bis jetzt nur in komischen Rollen gesehcn hatte,
sy. ^mperamentvollem Vortrage und feuriger Darstellung;
Tec>o^-'ch mangelt ihm namentlich die Kraft, so daß er hier
seh^uGp sctner Partnerin, Frl. Koppcnhöfer (Saffi)
sich .^urückstand. Diese hatte offcnbar mit besonderer Freude
so„stu diese Partie hineingearbeitet nnd bot so eine g-anz be-
gj..- ausgezeichnete Leistung. Anmutig iin Spiel und
Ueg"Pstch trefflich war die Arsena des Frl. Kornar, origi-
dx- 'n dcr Maske, a-ber stimmlich indifferent die Czipra
C a r o. Die kleine Rolle des Ottokar führte Herr
sej,.^ u f s e r t angemessen durch, ebenso auch Herr Becker
fe„ st Sittlichkeitskommissär und Herr v. Kcller den Gra-
TÜ„stc>u,onay, der nur manchmal in den Fehlcr allzu lauten
tzchC'jns fällt. Dic nicht gerade sympathische Figur des
stxlsst'^ozüchters Zsupan führt den Darsteller leicht in Ver-
ei^Pig, zu übertreibcn. Herr Schneider läßt sich leider
tdjxjiulche Gclegcnheit selten cntzehen und so schafste er gestern
<-j„o unrnögljche Karrikatur, die von wirklicher Komik

lo

^'st^utfernt war, wie der Vortrag seiner Gesangsnummern
^o,, ^lichem Gesange. Als Mirabella erfrente Frl.
-sc>wv-"P lmrch maßvollcs, aber im gcgebcnen Momentc wirk-
»-s Spiel. 0. 8.

1. Kammernmsik-Konzert.

Heidclberg, 16. Nov.

Das erste der von Herrn Musikdirektor Otto Seelig
beranstalteten Kammermusikkonzerte nahm Samstag Abend
unter Mitwirkung des berühmten H e e r m a n n - Quartetts
im kleinen Saale der Stadthalle einen idealen Verlauf. Der
ganze Abend war Schubert gewidmet, wie auch die folgen-
den Konzerte jedes nur Werke eines Meisters bringen werden.
Diese Anordnung entspricht zwar nicht dem Verlangen nach
Abwechslung und Kontrasten, bietet aber dem Eingeweihten
rciche Gelegenheit zur Vertiefung in Len Geist des Kompo-
nisten.

An der Spitze des Programms stand der nachgelassene
Streichquartettsatz in C-moll — himmlische Sphärenmusik;
wie bedauert man, daß dieses Werk ein Bruchstück geblieben ist!
Dann solgte das Trio für Klavier, Violine und Cello op. 100
(Es-dur) mit seinem Wechsel zwischen Schwermut und sanfter
Heiterkeit. Den Schluß machte das Streichquartett op. 161
(G-dur), in dem sich die Wirkung von Satz zu Satz steigert:
das innige Andante, das Scherzo niit seinem himmlischen
Wechsclgesang und der lebhafte, graziöse Schlußsatz! —

Üeber das Heermann - Quartett (die Herren Heer -
mann, Rebner, Bassermann, Becker) Worte des
Lobes zu verlieren, ist üüerflüssig. Alle Stimmen völlig aus-
geglichen, und an der Spitze ein Führer, der bei höchster tech-
nischer Vollendun'g und herrlichstem Ton doch- nie zu sehr
hervortritt, sondern sich stets der Gesamtwirkung unterordnet.
Jm Trio entlockte Herr Direktor Seelig dem Berdux-FIügel
wunder'bare Klänge; besonders sei noch des perlenden Stac-
cato im letzten Satz gedacht. —

Das zahlreich erschienene Publikum dankte dnrch stür-
mischen Beifall. — Der vortrefflichen Aufsührung war ihre
Stätte würdig.

Der kleine, stimmungsvoll ausgeschmückte Saal ist in der
Gvöße für Kammermusik gerade geeignet und läßt den Klang
sich einheitlich und voll entfalten. i.

Festkonzert der Liedertafel.

Heidelberg, 16. Nov.

Jn der kurzcn Spanne Zeit, die seit der Eröffnung der
hiesigen Stadthalle verflossen ist, hattcn wir Gelegenheit, im
großen Saale derselben -Kunstleistungen aller Art auf uns ein-
wirken zu lassen. Wie mächtig durchbrauste schon des öfteren
die gcwaltige Ton- und Klangfülle cincs nach mchreren Hun-
dert zählenden Gesangskörpcrs, oder cineS großen Symphonie-
orchesters diese so herrliche Kunststätte, wie oft entzückten uns
daselbst schon die Solovorträge berühmter Gesang- und Jn-
strumentalkünstler, und wie lieblich umgaukeltcn uns daselbst
wiederholt schon die lustigen Weisen einer Militärkapelle.
Doch -cinem gnten Männerchor zu lauschcn, dies war uns noch
vorbehalten, und erst gestern Abend war uns hierzu Gelegen-
heit geboten. Der hiesigen „L i e d e r t a f e l" war es ver-
gönnt, den Saal für derartige Konzert-Veranstaltungen ein-
weihen zu dürfen, was es mit der Abhaltung eines Festkonzerts
anläßlich! seines 46. Stiftungsfestes auf das würdevollste und
beste ausfiihrte. Die „Liedertafel" bewies mit diesem Konzert
anfs Neue, dnß sie nur Gntes bietet und leistet, denn alle ihre
gestrigen Darbietungen waren wieder vorzügliche, und der
überaus grotze Beifall nach jedem einzelnen Vortrage ein
wohlverdienter. Der Verein, welcher in einer Stärke von
über 100 Sängern auftrat, leitete bas Festkonzert mit Schu-
bcrts schönem Chor: „Gott meine Zuversicht" ein, und zeigte
damit sofort, daß er im Besitze eines guten Stimmaterials,
besonders in den Tenören, und gut geschult ist. Der Chor
wuvde unter der Leitung des tüchtigen Vereinsdirigenten
Herrn E. Walch sehr schön zum Vortrag gebracht. Herr
Dürr, welcher nun als Solist das Podium betrat, wurde
auf das lebhafteste von Publikum und Sangern begrüßt, und
sang mit seiner sympathischen Baritonstimme Lieder von
Bohm, Franz und Raff mit schönem Vortrag und gutcm Ver-
ständnis. Rauschender Beifall lohnte seine gelungenen Dar-
bietungen. Die Liedertafel sang nun -Kompositionen von Bal-
damus nnd Berger, und erzielte durch wirklich prächtige Wie-,
 
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