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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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ZmttStU, 3. TtMbtt lSV.

Iweites Blatt.

lS. ZadkMW.

.« 283.

G»1ch«t»1 tii»ltch, ^»«ultsg» aurqawm««. P«t» mtl

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« deltluuutm Tagen wtrd keine Berantwortllchkrtt Sbenw»«««

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»«schlag der Jnscrate auf dr» Vl-«kattafet« der Hetdrlberger Zeitu«, mch den städttschen »nschlagstellen. Fervsprrcher

Chronik.

(Vom 8. bis zum 28. November.)

^ov. 8. Der Kaiser hat sich der Operation cines Stimm-
lippen-Polypen unterzogen. Der Polhp erwies sich als
gutartig.

» 8. Der italienische Finanzminister Rosauo verübt

Selbstmivrd.'

-- 9. Jn eincr Ansprache im Konsistorium sagt der Pap st,

etn Papst m üsse sich mit Politlk beschäftigen. Den
Verliist der weltlichen Dtacht bedauerte er als eine sehr
schwere Beleidigung, die der Kirche widerfahren sei.

-- II.Bet den badlschen Landtagswahlen gcwinnen die So-
zialdcmokraten den Bezirk Karlsruhe (Land) mit Hilfe
der Bauernbüwdlcr. Dte Nationailiberalen gewinnen
Schwctzingen von den Demokraten, Pforzheim von den
Sozialdemokraten und verlieren Konstanz mi die De-
mokraten.

,, H. Jm Prozeß gegen den Leutnant Vilse aus Forbach
wird dieser vom Metzer Kriegsgericht zu sechs Monaten
Gefängnis und Dienstentlassung vcrurteilt. Der Pro-
zetz zeigt, datz der Romcm „Aus eincr kleinen Gar-
nison" doch mancherlei bedenkliche Zustcmde in kleinen
Grenzgarnisonen aufgodeckt hatD

-, 12. Die p re u H i s ch e n W a h l m ä n n e r w a h l e n zei-
gen, datz die klerikal-konservative Mehrheit keine Be-
einirächtigung erfahrcn wird.

-- 14. Nachrichtcn aus Deutsch - Südwestafrika

lassen erkennen, dah es mit dem Aufstand der Hotten-
totten bci Warmbad nicht viel auf sich hat.

-- 15. Der Erzbischof von Posevi hat die Zöglinge
des erzbischöflichen Seminars sehr energisch zum Be-
such der in Posen neugegründetcn Akademie ange-
wiesen.

-- 16. Prinzessin Elisabeth von Hessen, die ein-

zige, achtjährige Tochter des Grohherzogs, ist in Skier-
ninovice an schwerer Typhusvergiftung plötzlich g e-
storben.

-- 17.Das italienische Königspaar trifft zum
Besuch in Cnglat« d ein.

-- 17. Der Oberlandesgerichtspräsident v. N eub ron n ist

nicht iistcder zum Mitglied der Bad. Ersten Kammcr
crnannt worden, was tm Lande einen nngünstigen
EindruA macht, da v, Nenbronn sich als freimütiger
Parlamentarier gezeigt hat.

-- 18. Jn Petersbnrg zeigt sich die sozialrevo-

lutionäre Partei wiedcr schr tätig.

-- 19. Für Las nächste bad. Budget wird eine Crhöhung

der Einkommen- und der Kapitalrentensteuer ange-
kündigt.

-- 20. Der ö st e r r e i chi s ch e und der ungarische Mi-
nisterpräsident haben in ihren Landtagen schärfe Reden
gegen einander gerichtet. Die Steuimg des ungarischen
'Ministerpräsidenten scheint dadurch seinen engeren
Landsleuten gegennber etwas besser geworden zu sein.

-- 20. Bei den preutzischen Landtagswahlen ver-
ursachen die sozialdemokratischeit Wahlmänner an mch-
reren Orten böse Lärmszenen.

-- 20. Die Vereinigten Staaten von Nord-
amerika garantieren der neuen Republik Pa-
nama die Unabhängigkeit; als Gegenleistung ge-
währt die Repnblik ihnew einen sehr günstigen Ka-
nal-Vertrag.

-- 21.Bei der Wahl im Landtagswahlbezirk Eberbach-
Buchen witd der nationalliberale Kandidat gewählt,
sodah die nationalliberale Fraktion einschliehlich des
zu ihr übergetretencn bisher bündlerischen Vertreters
snr Eppingen 2.6 Mrtglieder zählt.

-- 23. Tste österreichische Regierung verbretet die in Inn s-

bruck geplanten freien italienischen Univer-
sitätskurse.

Nov. 24. Bischof A n ze^r, der Chef der deutschen katholischen
Mission in China, stirbt plötzlich in Rom.

25. Der Prozetz Kwi le cki, der einige Wochen hin-
durch die Austnerksamkeit der Zeitungsleser auf sich
z-og, endet mit der Freisprechnng der Angeklagten, die
einer Kiüdesunterschiebung angeklagt waren.

26. Die Pforte nimmt die Reformfotderungen Oester-
reichs und Rutzlands — genannt das Mürzsteger Pro-
grarmn — an, behält sich über z-wei Punkte jedoch eine
nähere Diskussion vo-r.

28. Die Revisian he;s D re ytz u s - Pr o z e s s e s
ist amtlich eingeleitet worden.

Ein Beitrag zmn Lehrermangel.

Jn einem größeren Orte des- badischen Unterlandes
erkrankte am 20. Dezember 1902 die evangelische
i Un terlehrerin und mnßten deren Klassen von dem
: üLrigen Lehrerkollegium bis 19. Februar 1903 mitver-
sehen werden. Auf das wiederholte Gesuch der Orts-
schulbehörde um Zuweisung einer Hilfslehrkraft kam am
j 14. Februar folgender Erlaß Gr. Oberschulrats:

„Da ein Hilfslehrer für die erkrankte Unterlehrerin z
; N. in L. zur Zeit nicht verfügbar i st, so wird
die Gr. Kreisschulvisitatur Z. beaufiragt, Mtversehung
anzuordnen und anf den 20. Februar über den Gesund-
heitszustand der genannten Lehrerin zu berichten."

Dieser Erlaß Gr. Oberschulrats gelangte mit folgen-
! dem Zusatz Gr. Kreisschulvisitatur Z. an die Qrtsschul-
! behörde ch.:

„An die Qrtsschulbehörde L. zru Kenntnisnahme mit
i 'dem Anfügen, daß wir nochmals bei Vorlage des
! Bittgesuches der Unterlehrerin N. an Gr. Oberschulrat
i unter dem 11. d. Ms. w i e d e r h o l t ei n e n H i I f s -
! Iehrer nach T. beantragt haben; vielleicht wird in Bälde
ein solcher irgendwo verfügbar. Bis auf weiteres
, ist die bisherige Mitversehung beizubehalten."

Hierauf kam endlich auf 19. FeLruar die lange er-
! sehnte Hilfslehrerin.

Doch nicht allzulange war das Lehvpersonal vollzählig.

? Am 29. Mai 1903 erkrankte die katholische
i Unterlehrerin, deren Klassen bis zum 21. Juni
' mitversehen werden mußten. Ein Hilfslehrer übernahm
dann 'die Klassen der erkrankten Lehrerin. Dcmn küm
durch Versetzung wieder ein Wechssl im Lehrkörper vor.

Auf 16. November t rat dann auch noch dieevan -
geIische U n t erlehrerin aus dem Staats- z
diensteaus und sollte an deren Stelle ein Unterlehrer ,
^ kommen. Aber der erwartete Unterlehrer, Lem kein ein-
- wandsfreier Ruf vorausgiug, kam nicht. Er hatte schon
; vorher seine ihm an einem schönen Orte des Oberlandes
übertragene Unterlehrerstelle nicht angetreten. Diese
Stelle wurde mit einer Lehrerin besetzt.

Wieder mußte in Zk. 14 Tage mitversehen werden.
Da kam am 27. November folgender Erlaß Gr. Oberschul-
rates:

„Karlsruhe, den 23. November 1903.

Den Schuldienst in X. betr. -

Fräulein A. in B. Es wird Jhnen eröffnet rc., daß -

Sie als Unterlehrerin an die Volksschule in ch. gewiesen
werden. Sie haben den Dienst sofort anzutreten.

Nachricht hiervon der Ortsschulbehörde in X. mit dem
Auftrage, die Genannte in den Dienst anzuweisen und
den Tag des Dienstantrittes s. Zt. unmittelbar hierher
anzuzeigen.

Wir bemerken, daß zur Zeit e v a n g e I i s ch e L eh r-
kräfte nicht zur Verfügung stehen. Wir
werden aber darauf bedacht sein, bei der nächsten stch bie-
tenden Gelegenheit wieder eine evangelische Lehrkraft
dorthin zu schick'en."

So wäre also das Lehrpersonal wieder vollzählig)
aber zwei evangelische Lehrer müssen außerhalb der stun-
denplanmäßigen Schulzeit je drei Stunden Neligions-
unterricht erteilen, bis die Stelle wieder ordnungsmäßig.
besetzt werden kann. Wann wird das erfolgen können?

Gibt es einen guantitativen! und gualitativen Lehrer-
mangel oder nicht?

Deutsches Reich.

— Die Kommission zur Reform deS
Strafprozesses tritt am 16. Dezember zu ihrer
letzten diesjährigen Tagung zusammen, um die Frage
über das Hauptverfahren im Strafprozeß zu beraten. Die
gefaßten Beschlüsse stnd nur vorläusige und konnten des-
halb noch nicht zur Veröffeutlichung gelaugen. Dies wirlr
wahrscheinlich erst uach der zwpiten Lesuug, die im Herbst
uächsten Jahres stattfiuden sollj geschehen. Jn den srühe--
ren Tagungen vom Februar, März, ?Nai, Juli, September
und November hat die Kommission über folgende Mate-
rien des Strafprozesses beraten: den Gerichtsstand, die
Ablehnung von Gcrichtspersonen, über Zeugen und Sach-
verständige, über Beschlagnahme, über Durchsuchung oon
Personen, über die Untersuchungsaft, das Vorverfahren,
'die öffentliche Anklage itnd die Verteidigung. Es sind in
crster Lesung noch zu erledigen: die schon erwähnte Ma-
terie über das Hauptverfahren, über den Strasbefchl„
Strasverfügungen und Strafbescheide, über Privatklage„
über die -Oeffentlichkeit über Heranziehung von Laien als
Richter, die Strafvollstreckung, die Berusimg, die Re-
vision und über die Wiedernufnahme des Verfahrens.

Preußen.

—- Jn der Provinz Schlesien treten ersreulicherweise
mehrfach Bestrebungen zu Tage. die uationallibe-
rale Partei dieser Provinz neu zu o r g a n i s i e r e n„

Ausland.

Oesterreich-Ungarn.

Prag, 1. Dez. Eine Abordnung der deutschen Fort-
schrittspartei überreichte gestern Mttag dem Fürst-Erz-
bischof Frhrn. v. Skrbensky eine Denkschrift, in welcher
sür Böhmen die Erri-chtung eines deutschen B i s-
tums mit einem deutschen Kapitel und einem deutschen
Priesterseminar verlangt wird. Jn ErwideruNg auf eine
Ansprache des Deputationssührers Eppinger versprach der

Die gute Partie.

Roman von Margarete Koffak.

(Fortsetzung.)

^ Fritz lachte, aber es klang etwas gezwungen. Zum ersten
'bcal stieg die Frage in ihm auf, wie wohl der Borowsky, der
Ashex xin un-umschränktes Regiment im Hause geführt hatte,
M dazu stellen würde, wenn eine junge Frau die Zügel der
Lstrtschaft ergriff. Er hatte sich immcr cingeredet, datz alle
^eile durch seine Heirat gewinnen -würden, in dieser Stunde
^^schien es ihm plötzlich, als ob die bevorstchcn.de Veränderung
?.sn Cnde Schwierigkeiten und Verstimmungen mit sich bringen
^Nnte, von denen er bislang nichts geahnt hatte.

, , Das Mittagessen verlief viel schwcigsamer als sonst. Fritz
Nrsttete über seinen schweren Ge-danken, und Gotthold, der ge-
,?nhnt war, auf jede kleinste -Abweichung im Verhalten des ge-
st^bten Bruders zu achten, beobachtete ihn mit ängstlicher Sorge
77 der Borowskh aber, der inzwifchen ab und zu ging, Leob-
^chtete beide un'd dachte sich sein Teil dabei.

^ Cndlich ivar der Tisch abgedeckt. Borowskh wollte sein
^ottholdchen, wie immer, um diese Zeit heruntertragen, um
M zum Rachmittagsschlaf in sein Bett zu legen, aber Fritz
Lnärte, daß er vorerst noch mit dem Bruder zu sprechen habe.

enn er dann fertig sei, werde er nach dem Alten schellen.

Gorthold wap beim Anhor.m dieser Worte tief erblaßt.
enn jemand einem ankündigt, Lcch er ihm etwas zu sagen

^be, so pslegt das selterr etwas Erfrcul'ches zu sein. Der
rarste Junge vermochte sich daher auch noco gar mcht recht zu
st^uen, als der Bruder ihm, nachdem sie alleln ivaren, vorerst
^n Kasten mtt Zeichenapparat schenkte, dessen Besitz er unter
wderen Umständen mit Jubel begrützt haben wörd«. „Guter
— guter, guter Fritz", stammclte er, des Bwrders Hände
wieichelnÄ, „wie lieb das von Dir ist! Mein einzwer, guter
ruder>» Dabei konute er es nicht hindcrn, daß ihm die Trä-
^n in die Augen traten.

„Aber Gott'hold, Liebling", rief Fritz erschreckt, „Du weinst
ja! Freust Du Dich denn gar nicht em wenig?"

„Doch, doch", versicherte der andere, „uur —" er kam )'ch
selbst so undaukbar vor in diesem Augcnblick und hätte ger!
einen plausiblen Grund sür seinen Mangel an Freude über
das Gescheuk gefunden, „nur ist er so kostbar", brachte er
stockend hervor, „viel zu kostbar, denn Du hast ja ohnehin be-
ständig Sorgen. Dir selbst gönnst Du nichts -—"

„Das wird jetzt anders werden", fiel Fritz schnell ein,
„ganz anders und das — das ist's eben, worüber ich mit Dir
reden wollte", fügte er mit einer Stimme hinzu, der er ver-
-zeblich Festigkeit zu geben strebte.

Ter Kranke schaute ihn an, zwischen Furcht und Hoff-
nung schwcmkend. „Was ist's?" hauchte er.

Fritz Wehner erging es abermals, wie schon einmal an
diesem Tage, indem zunächst eine schöne, wohlgefügte Rede, die
er sich Wort sür Wort überlegt hatte, ungesprochen blieb. Ja,
wenn die -Augen des Knaben ihn nicht so eindringlich ange-
blickt hätten! Aber diese glänzenden, blauen Sterne, die ihm
seine Gedanken und Worte aus der Seele herausholen zu wol-
leu schienen, brachten ihn förmlich um seine Fassung, Statt
sich in schünen Phrasen zu ergehen, sagte er ohne Einleitung,
ganz kurz: „Jch habe mich verlobt."

„Fritz!" schrie der Kranke auf, indem seine mageren, blas-
s-en Finger sich um den Arm des Bruders krallten. „Du —
Du hast — Dich --- Mit wem?" kam es dann tsn-los nach.

„Mit Fräulein Erna Diesebach."

Ein schrilles Aufkreischen aus des Kranken Mund folgte —-
im nächsten Augenblick lag derselbe in Krämpfen. Fritz drückte,
tötlich erschrocken, auf den Knopf der elektrischen Glocke, um
Borowsky herbeizurufen, mit dessen Hilfe er den' kleinen,
schwachen Körper auf dem Sopha bettete und allerhand Mit-
tel anwandte, die der Arzt in solchen Fällen verordnet hatte.
Unter den Bemühungen der Leiden schlug Gotthold rasch die
Augen wieder auf. Jm ersten Moment schien ihm das Be-
wußtsein des Geschehenen zu fehlen, aber als ihm dann bald

die ErinneruNg daran zurückkehrte, begaun er herzbrechen-d zu
schluchzen. „Wir sind so glücklich gewesen", klagte er, „so
glücklich, und nun ist alles, alles aus! Sag', datz es nicht wahr
istc, bat er, des Bruders Hand fassend. „Erbarme Dich und
sag', daß cs nicht wahr ist!"

Fritz sah zögernd auf Borowsky, doch dieser nickte nur
grimmig.

„Der Herr bvauchen sich vor mir nicht zu genieren",
brummte er. „Jch kann mir's schon denken, warum der Gott-
holdchen so verzweifelt tut. Hab's längst kommen sehen! So
dumiN! ist unsereiner -denn doch auch nicht. Wenn die Her-
rens sich alle Tage 'n anderen Schlips umbinden und sich die
Haare auffrisieren -wie nicht gescheit, dann weiß man schon,
was die Glocke gcschlagen hat."

Jnzwischen flehte Götthold immer noch weiter: „Sag', datz
es nicht wahr ist — s-ag', datz es nicht wahr ist."

Fritz hätte sich die H«are ausraufen nrögen vor Wut über
die vermaledeite Situation, in der er sich befand. Als ob er
ein armer Sün-der gewescn wäre, den man wcgcn seiner
Schandtaten vor Gericht schleppte, so fühlte er sich. Und doch
hatte der Wunsch, dcm geliebten, unglücklichen Bruder fortan
ein behaglicher-es Dasein zu schaffen, ihn mit dazu bcstimmt,
sich eine reiche Frau°zu suchen. Jn diesem Licht bemühte er sich
-denn auch, Gotthold die Sache darzustellen, Mit den glühend-
sten Farben schilderte er ihm, wie viel besser der Kranke es
fortan haben werde, -welch'ejn liebes, gutes Geschöpf seiner
Erna sei, wie zärtlich sie für ihn, Gotthold, sorgen, und wie
ste ihm vermöge chres Reichtums alle seine Wünsche erfüllen
werde — doch vergebens, mit dein Eigensinn eines verwöhnten,
kranken Kindes beharrte jener daber, d-ah es mit chrer aller
Glück jetzt für immer vorbei sei.

„Aber Du kennst meine Braut ja gar nicht", wandte Fritz
ein, „lerne sie doch nur erst kennen!"

„Jch habe sie gesehen", fiel der Knabe ein, „und das ge-
nügt mir. Sie hat hätzliche, böse Augen und einen boshasten
Mund. Menschen, die so aussehen, -die sind falsch und kalther-
 
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