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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Nr. 208^


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HeidelbergerZeiiung

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«euch u. »erta«: Lh-der S«»«»d^-»-»e»«,«r »«ka^aich^dei.D«ck«ech«»«»«»
DeWcheckd»^ lUaDrech« «r. r»«7. Ferastrrecher: «edadtian t«, »elch»f«,b«ll» U


Nr. 2v8

MnabhSngigeTagesMmg)
Verkündtgungsblatt für Nordbade« und die angrenzende« Teile vs« Bayer«, Hesseü und DürneMderg'_
Mittwoch, den 4. September ISIS «0. Jahrgang

die Festigung Ser neuen Seutfthen Zront

Die verkürzte Front
tklie verschiedenen Ansr iffsuntetz nehmun-
deutscher Seite seit dem 21. März mar die
ei " ^ini« dm Westen aus der Abwehrlinie in
"le Angriffslinie umgewandolt. Ausbuchtungen
uns vorspringende Frolktteile boten naturgemätz
E ^"le feindliche Offensive die günstigsten An-
srMsbsdingunsen. Der Plan Fachs ist es denn
^ucl, gewesen, an diesen vorspringenden Keilen
«urch Flügelangriffe und Flankenstöße deutsche
'Nontteile abzufchnüren, so den Durchbruch zu ge-
winnen und dann in die Lage zu kommen, die
Arn-ze deutsche Front aufzurollen. Die deutsche
Heeresleitung ernannte sofort die feindlichen Pläne
und mutzt« sich mit der ihr eigenen Meisterschaft
oarcms einsurichten und die Gefahren zu beseiti-
gen, die die unvorteilhafte Linienführung der
-rront für die Verteidigung bot. Dieser Umbau
der Front, der naturgemätz durch das Zurückziehen
auf «ine vorteilhafte gerade und kürzere Linie al-
tern möglich war, konnte sich nur staffelweifo
ziehen uüd mutzte einige Wochen Dauer
m 'Umwvuch nehmen. In dieser ganzen Zeit war
es andererseits selbstverständlich unmöglich, etwas
Uder die Ziele und Absichten der deutschen Rück-
sugsböwegung in die Oeffentlichkeit gelangen su
wsten. So wurden die Ereignisse gerade in der
vcimat vielfach falsch angesehen. Nach-
dem nun aber die Rückverlegung im großen unid
s»nzen durchgeführt ist und die deutsche Heereslei-
tung im wesentlichen die Ungunst der
tten sssront beseitigt bat offenbaren sich
deutschen Oeffentlichkeit Zweckmäßigkeit und
kWj öindeubursschen Mbwehrstratsgie von
Die Vorteile, dis die nunmehr begradigte und
^»kürzte Mbwshrfront bietet, liegen auf der Hand.
Zunächst führt bis Verkürzung zu einer wssent-
u«ien Verstärkung der deutschen Widsr-
i« bk r a f t und W einer Verminderung
«f..der Inanspruchnahme der eisensn
stufte. Das dem Feinde überlassene Gelände ist
°^tu.in einen Zustand versetzt, der den Nachschub
.sl? sdie KanUfffähigkeit an der vordeusten Front
v Nachteiligste erschweren mutz. Der Be-
. ^t. der von deutscher Seite über die Herstellung
Trümmerfeldes im Riiltzugsgelände der
^inme aus gegeben ist, spricht für sich. Durch die
Einige Führung der Front ist dem Feinde nveb-
gs^urdis Möglichkeit, durch slankierende Angriffs
«vschnürungen und EinEreisungen herbeizufübren,
^.nmoglich gemacht. Mill er das Ziel des Durch-
ruchs weiter verfolgen, so ist er zu frontalen An-
aufen gezwungen, die sich natürlich für den Am
in"« außerordentlich verlustreich gestalten
Damit,wird voräufig, wenn auch auf an-
Zi»r ^wie vordem durch deutsche Angriffe das
der Zermürbung der feindlichen Kampfkräfte
D^aL^tgosetzt.
„ „ ^^bbaikMkthckE hat sich in diesen verflösse-
»i> r < »u gut bewährt, mar zu systematisch,
»u to.gerichtig und zu erfolgreich, als daß der Ein-
-x ^.^stehen oder haften könnte, die deutsche
durch feindliche Siege suvückgeworfen
orden. Die feindliche Heeresleitung mußte sich
arum genügen lassen, den durch das deutsche Rück-
^manover bedingten Geländegswinn als groben
lolg in die Welt hinaussuposaunen und dieNa-
Dörfer aufzuzählen, über di«
j-st Rückzug führte. Jedenfalls vermag
v?., kuÄ die deutsche Heimat klar zu erkennen,
^ksderum die Hindenbwrgsche Meistechchaft
«7? in diesem schweren Mwehbkampfe zur er-
'oigreichen Geltung gelangt ist.
3«* Abschrägung unserer flandrischen
Front
von unserem Kriegsberichterstatter.
«r . Westen. 2. Sept.
um euren so großen Entschluß wie denjenigen
Ko- l"mmelrä«mung süssen und vom
ungehindert durchzuführen,' gehört völ -
b- « ^Rillens- und Handlungsfrei-
mi/-«-' heraus haben wir eiWig unsere
- Ultartsche Maßnahme getroffen, die den «Gegner
« ^'"e neue Lage stellt. Nicht nur Engländer,
dsrn auch Amerikaner haben wir jetzt in Flan-
u gegenüber, wie wir aus der Gefangennahme
vorfühltewben Patrouillen wissen.
"Mer« Nachhuten haben unsere Rückwärtsbewe-
«Ung ausgezeichnet verschleiert. Schon vorher war
« uns gelungen, alles wertvolle Material, vor
E!!«m Li« Artillerie abzubauen. So-
««uir grngen die Pioniere ans Werk, die Unters

Zwifthen Scarpe und Somme

Der deutsche Tagesbericht
WTB. Gr. Hauptquartier, 3. Sept.
LAmtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz NuppreHt
und v. Boehn
Zwischen Ypern und La Bassee er-
folgreiche Jnfanteriegefechte im
Vorgelände unserer neuen Stellungen.
Zwischen Scarpe und Somme setzte der
Engländer seine Angriffe fort. Südöstlich
von Arras gelang es ihm, durch einen sehr
stark überlegenen kräftigen Angriff unsere
Znfanterielinien beiderseits der Chaussee Ar-
ras-Cambrai einzuftogen. In der Linie Etain-
Ostrand Dury — östlich Cagnicourt — nord-
westlich Queant—Nordrand Moreuil fin-
gen wir den Stotz des Feindes auf.
Mehrfache Versuche des Gegners, über die
Höhe Dury und östlich Cagnicourt gegen den
Kanal weiter vorzudringen, scheiterten
an den Angriffen unserer in Bereitschaft ste-
henden Reserven. Beiderseits von Bapanme
teilweise mit Panzerwagen, teilweise nach
stärkster Artillerievorbereitung vorgetragene
Angriffe des Feindes wurden abge-
wiesen.
Nördlich der Somme haben wir nach hefti-
gen Kämpfen die Höhen östlich von Sailly-
Moislaies—Aizecourt le Haut—Ostrand
Peronne gehalten. Beiderseits der Bahn
Nesle — Ham schlug das in den letzten
Kämpfen besonders bewährte Reserve-Inf.-Re-
giment 271 auch gestern wieder mehrfache
Angriffe der Franzosen ab. Sonst
zwischen Somme und Oise nur Artillerietä-
tigkeit.
Nach mehrstündiger schwerster Artillerievor-
bereitung griffen Franzosen, durch ma,
rokkanische und amerikanische Divisionen ver-
stärkt, am Nachmittag zwischen Oise
und Aisnean. Aus der Ailette-Niederung
gegen Pierremande und Folembray vor-
brechende Angriffe scheiterten in unserem
Feuer. An einzelnen Stellen warf unser Ge-

genstotz den Gegner zurück. In dem Wald-
stücke westlich und südlich von Concy le Cha-
teau drückte der Feind unsere vorderen Linien
etwas von der Ailette ab. Zwischen Ailette
und Aisne sind mehrfach wiederholte sehr
starke Angriffe des Feindes gescheitert.
Garde-Kürassiere, Leib-Kürassiere und 8.
Dragoner unter Führung ihres Kommandeurs
Oberstleutnant Graf Magnis haben mit dem
gestrigen Tage seit ihrem Einsatz 16 schwere
feindliche Angriffe abgewiesen und
die ihnen anvertrauten Stellungen stets rest-
los behauptet.
Wir schossen gestern 13 feindliche Ballone
und 58 Flugzeuge, davon 36 auf dem
Schlachtfelde von Arras ab. Hiervon brachte
das Jagdgeschwader ill unter Führung des
Oberleutnant Lörzer 26 Flugzeuge zum Ab-
sturz. Oberleutnant Lärzer errang dabei
seinen 35. Luftsteg.
Der Erste Generalquartiermeister:
Ludendorff
Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, 8. Sept, abends. (Amtlich.)
Zwischen Scarpe und Somme ruhiger
Tag. Gestern Nacht hier eingeleitete Bewegungen
haben sich planmäßig vollzogen.
Beiderseits von Noyon wurden Teilangrifse
der Franzosen abgewiesen.
Zwischen Ailette und Aisne haben sich am Abend
neue Kämpfe entwickelt.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 3. Sept. Amtlich wird verlautbart:
Nirgends größere Kampfhandlungen.
Der Chef des Generalstabs.
Der U-Bootskrieg
16 VVO Tonnen
WTB. Berlin, 3. Sept. (Amtlich.) Im
Sperrgebiet um England wurden 1S V00
BRT. versenkt.
Der Chef des Admivalstabs der Marine.

stände, Stollen, VerteidisungMnlagen. alles en«-
lische Arbeit, die uns am 25 .April unversehrt in
die Siogerhand fiel, zu spr.engen. Die zurückge-
lassenen Maschinengewehr gruppen süsten dem erst
stundenlang später antastenden Feind« beträcht-
liche Verluste bei. ließen es stellenweise sogar zum
Nahkamps kommen, in dem wir stets di« Oberhand
behielten.
Front und Heimat wird die Ausgabe des Ber-
ges, an den sich so viele Heldentaten deutscher
Männer knüpfen gewiß schmerzlich sein, darüber
hinaus aber seht das Bewußtsein, daß unsere
Oberste Heeresleitung jetzt von größeren Ge-
sichtspunkten aus ihre Entschlüsse zu treffen
bat. deren Wert später voll erkannt werLen wird.
Alfred Richard Meyer, Kriegsberichters.
Die flandrische Wildnis
Der Ttineskorrespondrnt an der Westfront be-
richtet: In den letzten 24 Stunden ist dis Ge-
gend bei Bailleul und Meieren von den Bränden,
die die Deutschen verursacht haben, in Rauchwol-
ken gehüllt. Aus den Dörfern und Städten von
Warneton tm Norden und Armentierss im Süden
und an vielen anderen Punkten steigen überall
Rw!«bwolksN auf. Die Deutschen haben in der
Rückzi'Nsge-gend alles vernichtet, so datz diese
nördlichen Gebiete zu der gleichen Wildnis
geworden sind, wie diejenigen Gebiete, die dis
Deutschen bei ihrem Rückzüge am der Somme zw-
rückließen. Dis Deutschen räumten dis Gegend am
Kem meld erg, bevor die Engländer sie besetz-
ten. Die Engländer fanden nur noch einig« ihrer
eigenen Kanonen und einzeln« Mengen Munition.

Der feindliche Einsatz
Auf der 135 Kilometer langen Kampffront
von der Aisne bis zur Scarpe setzen die
Feinde mit außerordentlicher KMtaastrengung
ihre Angriffe fort. D'so Engländer haben aus
ihrer Front von Amiens bis St. Quentin 3 3 Di-
visionen eingesetzt, d. h. mehr als die Hälfte
ihrer Truppen an der Westfront. An der fran -
zö fische n Front, von St. Quentin bis zur
Champagne, standen 87 Divisionen dm Feuer
von 105 dem fvamMMen Oberbefehlshaber zur
Verfügung stehenden, mehrere davon sind schon an
verschiedenen Stellen des Kampffeldes wiederholt
eingesetzt worden. Die Amerikaner beteilig-
ten sich an den Großkämpfsn mit 9 Divisionen.
Von den 32 Divisionen, die sie im ganzen bereits
nach Frankreich entsandt haben, sind an der ge-
saunten Westfront bisher 22 sestgest ellt wor-
den .die aber nicht überall in geschloffenen Verbän-
den auftreten.
Die itächflen sechs Woche» . . .
Der Temps schreibt: General Foch ist immer
noch der Hoffnung, einen Winterfeldzug vermeide«
zu können. In Mbert versicherte Fcch, die mchssten
sechs Wochen würden die Entscheidung dieser Frage
bringen. _
Rotterdam. 3. Sept. Heute abend werden die
Hospitalschiffe „Sindero" und „Seeland"
mit 31 Militärpersonen. 27 Zivilintern ierten und
LiS Frauen und Kindern von England zurücker-
wartet.

Um die Entscheidung
Von einem höheren Offizier
Di« Augen der ganzen Welt haben sich auf de«,
Rissenkcmn-pf im Wösten «gerichtet, wo die Heer«
unserer Gegner mit gewaltigen Kräften gegen di«
deutschen Streitkräfte anstürmen. Der Einsatz an
Truppen, die hartnäckige Wut des Kampfes, di«
Ausdehnung dos Schlachtfeldes, aber auch auf ge-
fundene Befehle lassem keinen Zweifel darüber, datz
die Feinde dort um eine ganze und voll«
Entscheidung kämpfen. Weder die Deut-
schen noch Engländer und Franzosen ringen jetzt
mit furchtbarer Erbitterung um eine der zahllosen
Trümmerstättenl dieser traurigen Wüstenei, noch
um eine der Kuppen, die das umliegende Gelände
behervfchen, noch um einig« Kilometer Raum nach
Osten oder Westen. Dis Schlacht geht um ei«
höheres Ziel, um die Zertrümmerung de»
deutschen Heeres, um den endlichen Eintritt in den
vovwärtsgehenden Bewegungskrieg bei jenen, um
di« Erschöpfung der feindlichen llebermacht bet
uns. Was Foch am 18. Juli eingsleitet bat, das
soll jetzt vollendet werden; es gilt, sich die Vorhand
nicht wieder entreißen zu lassen, sondern die Ding«
fest in der Hand zu behalten, den deutschen Heeren
nicht Rast noch Ruhe zu lassen, den französischen
Boden zu befreien und den Krieg, wenn irgend
möglich, nach Belgien hineinzutragen. Dis Wetten
der Engländer über den Friedensschluß, die Vor-
aussage Clemeneeaus über das Ende des Krieges
noch in diesem Jahrs lassen uns an sich kalt, abev
sie beweisen uns die hochgespannten Hoffnungen
der Gegner. An ihnen müssen wir ihre tatsäch-
lichen Erfolge messen, und dann werden wir Zu°-
verficht aus dem Ganse der Schlacht schöpfen und
mit Hindenburg getrost in die Zukunft blicken.
Dem Entfcheidungswillen der Gegner gegenüber
bedeutet der Gewinn der Dörfer, dis sie melden,
gar nichts, verschwindet auch die Breite von 13
bis 12 Kilometern, die wir in acht Tagen aufge-
geben haben. Unsere Scharen stehen unzeübrrchen,
und unbesiegt, geschlossen und su immer neuem
Kampfe bereit dem Feinde gegenüber; das. gibt der
Schlacht ihr bedeutungsvolles Gepräge.
Den ganz verschiedenen Zielen entsprechend, ist
auch das Kampfverfahren der beiden Geg-
ner ein ganz verschiedenes. Die Engländer suchen
in Masfenstürnren eins rasche Entscheidung; sw
senden immer wieder Hunderte von Tanks als
SturMwagen woraus, die unser« Verteidigungs-
linien zertrümmern sollen, soviel ihrer auch be-
reits zerschossen im Felde liegen. Ihnen folgend
dichtgegliederte Sturmlinien des Fußvolkes, uich
jeder abgeschlagene Angriff wird mit neuen Kräf-
ten ihrer Übermacht erneuert und genährt. Wer-,
hältntsmäßig tritt demgegenüber die Bedeutung
ihrer Artillerie zurück: nur kurz zuhamrnengssaßts
Feuerschlägs begleiten das Vorgehen des Fußvolks;
stunden- und tagelang« Vorbereitung Kiuirch dio
Batterien ist. als zu zeitraubend, aufigogebsn. Ge-
handelt sich um.gewaltsame, frontale Duirchbrachs-
versuche nach dem Muster napoleonischer Schlacht-
führung. aber mit modernen Kampfmitteln. Dem-
gegenüber haben die Deutschen eine hinhal-
tende clastMe Verteidigung gewählt die den
Kampf gegen die llebermacht nickst auf Bissen adsv
Brechen führt, sondern um Zeitgewinn und um
den Blutverlust des Gegners. So geben ihrs vor-
deren Linien geschmeidig nach, sobald der Druck
der llebermacht su lästig wird oder wenn Unv-
fasfung droht: inzwischen halten ihre Msaschinen-
igewehre furchtbare MiusterUM in den dichten Rei-
hen des Feindes. Die deutschen Massen aber hal-
ten sich zurück oder gehen gelegentlich zu wuchti-
gen Gegenstößen in dem breiten Vorfelds über;
hierbei unterstützt sie ihre Artillerie, die oft in de»
vorderen Linie auffährt und die feindlich n Gs-
walthausen zerschmettert. An anderer Stelle wie-
der legen wir unsere Linien ruhig zurück, um den
Gegner sum Mnsetzen immer neuer Angriffe gegen
unversehrte, stark verteidigte Stellungen su swin-
gen. So geht der Kampf freilch lanOam rück-
wärts. aber vielzu langsam für die Ungeduld
des Gegners, der in acht Tagen nur 8 bis 1.2 Km.
Raum gewonnen hat. Nur die geringste Zahl der
Orte, die er in seinen Berichten prahlend nennt,
hat er wirklich in erbittertem Kampfe erobert dis
Mehmabl hoben wir geräumt oder nur W^-ch
mit Nachhuten verteidigt. Doch deren geschickte»
Wd-rfta-nd bat ibm nn.ger>eii''en Eindruck gemacht.
Wir dürfen uns also nicht erAstecke^, wenn ml»
wiederholt losen daß wir unsere Linien „wb^'etzt"
haben; das gebärt zu dem planmäHrsen Seblacht-
verfahrvn, durch das wir die nun einmal vorhan
 
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