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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0359
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Nr. 214
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Samstag, den 14. September 1918

Heidelberger Zeitung «Mim en jedem W°q-meg mittags ir Uhr. kr-tiske-gaken Nnd da»
r>m!g amiii-ys verkündigunzsvla« de» Dejlrkr H-lbsKerg, die V-lvrld-rg« FamilimblLttre,
außerdem amMcher W»ßnungsant-Iger, DI« Heidelberger Zeiiung kann durch alle PsKmItallen.
durch die Agenturen aus dem Lande, di« TrSgerinnen und »ei der OelchLft»II«lle kkkft—Kaudffir. k2—
INdnakiich und »ierlellitzrlich bestelli werden,
hanpSchriftleiter: Kurt Fischer in S-idel»«r,
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HeidelbergerMmg
(Unabhängige Tageszeitung)
^DerLündigungsblatt M Nsrhbaderr rr«ö HLe angrenzenden Teile von Bayern, H e s senINdW ürli smh§rE
Nr. 215 Zamstaa, den 14. September 1918 60. Jahrgang


Irr neuen vorbereiteten Linien

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Mn Gegenzug!
In der Übersicht. die in der gststrisen Num-
unseres Mattes ein früherer Eeneralstabs-
ßflzrer zur -Kriegslage gab, war bereits darauf
»ingewiesen worden, daß neue Angriffe des Geg-
o zwischen Maas und Mosel zu erwar-
ld» v-ien. Es kann daher nicht überraschen, wenn
7^ gestrige Tagesbericht von der Räumung
As zwischen den Festungen T-oul und Verdun bej
»r. Mchiel bis über die Maas vorspringenden
Mögens als von einer feit langem vorbereiteten
rlWuahnle spricht. In der Tatsache, das; unsere
Mderste Heeresleitung diese Stells der Front,
^ ähnlich dem Marnchack. weit vorsprang und
nordwestlich und südlich langgestreckte Fronten, die
LD°dezu zum Angriff und zur Umfassung -aüffor-
>^>ren, besah, ohne äußeren und ersichtlichen
eswang geräumt hat, zeigt, wie sehr sie die Hamd-
»ungs- und Bewegungsfreiheit besitzt. Mr wal-
l?. dns nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten
usten, aber wenn bereits der AibenÄbericht sagt,
»"ff. zwischen Maas und Mbiel keine neiuen An-
k^iie mehr erfolgt sind, so läßt sich daraus wohl
;ffff^rn, dah einmal unsere Truppen die neuen
"^gesehenen Stellungen erreicht haben, aus der
.'weren Seite die Franzosen und Amerikaner (von
tätlicher Gewißheit annstzmen
sie die Besetzung des ihnen freiwillig
Geländes als den .größten -Tieg des
hinauspchaunen werden) um die
Frucht ihres Angriffes gebracht stnd.
/s trotzdem an dieser Frontstelle noch zu
n; ff- kommen, wird, ist gewiß, doch können
'e Gegner auf heftige Gegenwehr gefaßt Ma-
" moralischer Bedeutung ist die
i^"""kffabe, daß 'was übrigens seit Monaten
Un» "nEnes Geheimnis war), österr eichi sch-
ier H e T r uppen dort Schulter an Schul-
den Unseren fechten und die alte Maffen-
di„, E^chaft .von den KiarpathM'. Rumänien. Ser-
betöf^ ?konzo nunmehr auch an der Westfront
Sf'M.wird. Die Mumuna des Bogens von
den l ist, das kann heute schon gesagt wer-
Stand» -n"baezeichneter Gsgenzju'a. der wohl im
dem fj^!' ausgeklügelten Züge Fachs auf
umnn Schachbrett zu durchkreuzen,
das unwirksatn zu machen. So bleibt
lunasn.nlr date Ergebnis dieser netzen Entwicke-
uns .^m westlichen Kriegsschauplatz für
,, Estärkung des an sich schon großen
Seereonn^ Maßnahmen unserer Obersten
-"^resieitung.
Der englische Vovstotz auf Cambrai
die^nir'- k^. Ssvtomber erneuerten
Laul>re^Anstrenaun«en. um in Richtung
den vo» n L durchsubrecken. Starke Massen wur-
grifsenff-„^ u-ir morgens an zu geschlossenen An-
kben U?iu?eietzt. Das Vernichtungsfeuer der deut-
Üurm in zersplitterte den englischen An-
En«läich^^/^gEe. Trotzdem stürmten die
webrfeuo/ ^'^r. Im Gewehr- unid Maschinewae-
DkMam-i«^n ihre Sturmwellen zusammen.
Eeschüst- dabei die vorgeschobenen deutschen
kich Vi,. ^Evf ein. Besonders zeichnete
FeldaAillei?-^EE'-' Halbreiter vom 1. Garde-
^^alänb'-r^^^ment aus. der die ansturmenden
nächster vernichtendem Schnellfeuer aus
»aumo^E^ Epflna. Südlich der Straße Va-
Nabkämvi-n Li es teilweise zu erbitterten
^vrincvne't' Deutschen räumten bas Dorf
nördlich u,n e» sich in den westlich und
Durch Ern^i^e Dorf Kerum liegenden Gräben fest,
nächste Zahlreicher Nabkamvfgssckütze. die in
luchten dis,r§„Aff* ^ deutschen Linie aufsubren,
zwangen. " bier den Durchbruch zu er-
regtment ^'ueMorierbaiterie vom Fußartillerie-
lch oß die« irdAff Fubruna von Haumtm. Zilke
Trotz Regen um,Ä;?^uach dem ackern zusammen,
»um Abend ihr? letzten d-e Engländer bis
gewinnen zu können""^ weiter Boden
de^Lotl^innl'^ch^' längerer Zeit an
in einen star^n sr^-ffFront bmrschie. hat sich
»eaen den ^^rist^5^^^^'E»nischeir Angriff
Ulcken Der AnaRi^» Mil'iel
^aumu-ck dieses Far? erwartet und die
leit einigen DEn sm
den tetzt in Gangs. Die Deutschen ste«
Stellu na en an« ff" » - m v o r b e r e i t et e n
Ölungen auf d«x Sehne des Bogens.
Femdliches Lob der deutsche,» Führung
^rrÄnkre^ch ^M'^b'ri.sle meldet der Front in
, A m^sss der Tüchtigkeit der deut-
keri Der xo^^lle Anerkennung zol--
«en enali^ m "'ffi starken Angriffen ge-
klitsche Vorvosten und halte den -Vormarsch

General- und Mmiralstabsberichte

Der deutsche Abendbericht
WTB. Berlin, 13. Sept, abends. (Amtlich.)
An den Kampffronten ruhiger Tag. Auch »mischen
Maas und Mosel hat der Feind seine Angriffe
bisher nicht erneuert.
Der deutsche Tagesbericht
WTB. Er. Hauptquartier, 13. Sept.
(Am.Uch.j
Westlicher Kriegsschauplatz
Heeresgruppe KronprinzRupprecht
und u. Boehn
Nahe der Küste und nordöstlich von Bix -
schoote führten wir kleinere Unternehmen
mit Erfolg durch. Zwischen Ypern und A r«
mentieres scheiterten Erkundungs-
vorstöße des Feindes. Südwestlich von Fleur-
baix schlugen wir einen Teilangriff, nord-
westlich von Hulluch einen stärkeren Bor-
stoß der Engländer zurück.
Zwischen den von Arras und Peronne
auf Lambrai führenden Straßen setzte der
Feind gestern früh unter stärkstem Feuerschutz
seine Angriffe fort. Sie find unter schwe-
re« Verlusten für den Feind gescheitert.
Gut geleitetes Artilleriefeuer hatte an der er-
folgreichen Abwehr bsonderen Anteil. Unsere
Infanterie warf den Engländer, wo er in un-
sere Linien eindrang, im Gegenstoß wieder zu-
rück. Havrineourt blieb in Feindeshand.
Am Abend zwischen Moeuvres und Eon-
zeaueourt erneut verbrechende Angriffe
des Gegners wurden abgewiesen.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
Zwischen Ailette und Aisne war der
Artilleriekamps nur zeitweilig gestei-
gert; kleinere Znfanteriegefcchte.
Zn der Champagne brachten Stoßtrupps
aus den feindlichen Linien bei Le Mesnil
Gefangene zurück.
Heeresgruppe s. Gallwitz
Franzosen und Amerikaner griffen
gestern im Vogen von St. Mihiel bei der
Combreshöhe und südlich, sowie zwischen
der Cote Lorraine und der Mosel an.
Zn Erwartung dieses Angriffs war die

Näumung des der beiderseitigen Umfassung
ausgesetzten Bogens seit Zähren ins
Auge gefaßt und seit Tagen eingeleitet
worden. Wir kämpften den Kampf daher
nicht bis zur Entscheidung durch und
führten die beabsichtigten Bewegungen aus.
Der Feind konnte sie nicht hindern.
Franzosen, die auf den Höhen östlich der
Maas vorstießen, wurden abgewiesen.
Die Combreshöhe, die vorübergehend
verloren ging, wurde von Landwehrtruppen
wieder genommen. Südlich davon sicherten
öftere.-ungarische Regimenter in
kräftiger Gegenwehr im Verein mit den zwi-
schen Maas und Mosel kämpfenden Truppen
den Abzug der bei St. Mihiel stehenden Di-
visionen.
Zwischen der Cote Lorraine und der Mosel
gewann der feindliche Angriff auf Thiau-
eourt Boden. Reserven fingen den Stoß des
Feindes auf. Südwestlich von Thiaucourt und
westlich der Mosel schlugen wir den Feind ab.
Während der Nacht wurde die Räumung
des Bogens vom Feinde ungestört b e -
endet.
Wir stehen in neuen vorbereiteten
Linien.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 13. Sept. Amtlich wird verlautbart:
Südlich von Noventa versuchten italienische
Erkundunastruppen das Osiufer der Piave zu
gewinnen. Sie wurden zurückgetrieben.
Sonst vielfach Artilleriekämpfe.
Im Abschnitt von St. Mihiel sicherten südlich
der Combreshöhe österr.-ung arische Regi-
me n t e r in kräftiger Gegenwehr den planmäßigen
Abzug deutscher Truppen.
Lage unverändert. — Der Zugführer Groslovic
hat gestern über Durazzo drei feindliche Flugzeuge
abgeschossen. ' Der Chef des EeneralstaLs.
Der U-BooLskrieg
9 000 Tonnen
WTB. Berlin, 13. Sept. (Amtlich.) Im
Sperrgebiet um England wurden durch unsere
U-Boote 9NV VRT. versenkt.

der Enaläcker -an einigen Stellen durch Masihi-
nenaewekrieuer atzt. Der Mchti-Me Teil der Sies-
frisd-Äinie. östlich des Hauvtvlatzes der bisherigen
Känwie. scheine letzt von erprobten Truppen besetzt
worden M lein. Der Temvs meldet: Die Front-
la-ac werde immer stabiler. Veränderungen
seien kaum noch festzustellen. Man nähere sich wie-
der tznabweckbar dem Stadium des aefürckte -
teni Stellunaskrieaes.
Was geht in Petersburg vor?
Aus London wird oemeldet: Die britische Re-
gierung erhielt eine Bestätigung der Washingtoner
Meldung, daß Petersburg an 12 Stellen in
Flammen stehe, und daß noch immer in den
Straßen geschossen werde. Londoner Blätter ver-
öffentlichen -sogar Meldungen über Helsin-gfors,
nach denen Petersburg von den Gegenr-evolu-
tronären besetzt wurde.
Wie die Berlin ke Tidende mitteilt, sind in Ko-
penhagener russischen Kreisen Nachrichten einge-
laufen, wonach sich die Bauernschaft Ün der
Umgegend von Petersburg gegen -die bolsche-
wistische Regierung erhoben bat. Ab-
teilungen aufrührerischer Bauern sollen in die
St adit ein gedrungen sein, wo sich ihnen ein
Teil der Bevölkerung angöschlossen habe. Jarwi-
schsn sind -in Kopenhagener H-andelskreisen bestä-
tigende Telegramme über Helsingfors eingetroffen.
Die Veter-Sbr-raer Telegrarbenaaentur teilt da-
gegen müt. daß sich die Gerüchte von einer Feuers-
brunst in Detersbura nickt bestätigt hätte«.

Kriegserklärung der Entente an
Ruhland
8We die Berlingske Tidende Mitteilt, sind in Ko-
tenteregierungew nunmehr eine ofiizielle Kriegser-
klärung an Rußland zu richten. Der Sturz der
Bolschewisten und deren Bestrafung durch die
alliierten Mstchte wird der Zweck dieser Handlung
sein.
Herzog Eduard von Anhalt
Dessau, 13. Sept. H e r z o g Ed ua r d v o n An-
halt ist heute früh um 5.30 Uhr im OrtsEnanken-
hause in Berchtesgaden im Mter von 57 Jahren
verschieden.
Herzog Eduard ist nach dem Hinsckeidsn feines
Bruders Leopold Friedrick ll- am 24. Avril die-
sem in der Re-giertzng gefolgt. Er war preußischer
Oberst und mit Vrinzesiin Luise von Sackssen-Al-
tenbura vermählt. Der Herzog war während eines
Erholungsaufenthalts in Berchtesgaden plötzlich an
Blinddarmentzündung erkrankt un-d mußte operiert
werden. Regierender Herzog wird jetzt lein Sobn
Vrintz Joachim Ernst, geboren -am 11. Jan. 1801.
Mährend der Minderjährigkeit des Herzogs führt
Vrins Aribert von Anbalt die Regentschaft.

* Der türkische Großwesir Talaat Pascha, der be-
kanntlich »ur Zeit in Deutschland -weilt, wird -dem-
nächst vom -K-aifek in Audienz empfangen
werden.
* Simbirsk -ist von den Sawiettvuvoen am Mitt-
woch wi-eder genommen worden.

Eine neue Hetzrede
Lloyd Georges
Kein Kompromiß! Vollständiger Sieg!
London, 13. Sept. Lloyd Georg» hielt
am 12. September bei Gelevsnhsft der Verleihung
der Ehrenbürgerwür-de in Manchester ein«
Rede, worin er aussiihrte:
«Ich bin mit großem Widerstreben in
diesen Krieg eingetreten, aber nachdem ich dell
Charakter der Herausforderung deutlicher erfaßt
hatte, durfte nichts halb -aetschehen. Ich fühlte^
daß das Schicksal der Menschheit v«ll
Ausgang dieses Krieges abhän-a«. daß nichts an-
deres zu tun war, als meine ganze Energie zur
Verfügung meines Heimatlandes zu stellen.
Fm Jahre 1915 war unsere Armee für diesen
Krieg sehr schlecht ausgerüstet, aber ich Lin glück-
lich, sagen zu können, daß das Gleichgewicht wie-
derhergestellt ist. Während der letzten vier bis
fünf Monate war der Feind unserem Bombarde-
ment ausgesetzt, das seinen Nerven arg mitge-
spielt hat. Die Nachrichten sind bestimmt gut, sts
sind wirklich gut. Wir sind durch einen langen
Tunnel hindurch, aber iroch nickst «m Ende der
Reise, Das Schlimmste ist vorüber.
Unser Sieg war in jeder Beziehung groß, des-
wegen haben wir uns so gefreut. Es war ein
großes Glück für uns in den: Feldmarschall Fach
einen jener seltenen Männer zu sichern, die über
eine seltene Weltmacht verfügen. Der Steg ist
wichtig für einen gesunden Frieden. Die preußi-
sche Militärmacht muß nicht nur geschlagen
werden, sondern das deutsche Volk selbst miutz
wissen, daß sein« Herrscher die Gesetze de»
Menschlichkeit verletzten, die preußische
Militärmacht sie nicht vor Strafe schützen konnten
und daß. wer ein Gesetz bricht, seine Strafe
findet. Wenn dies nicht erreicht werden würde,
würde der Krieg vergebens geführt worden sein.
Die gleichen oder schlimmeren- Schrecken würden
sich wiederholen. >
Lloyd George betonte mit allem Nachdruck:
Dies muß der letzte Krieg sein. Wenn er das
nicht ist. wäre es das Ende der Hiwilis-ation. AUt
wollen uns nicht zu dem Glauben verleiten lassen,
daß die Errichtung eines Völkerbundes,
ohne Macht an sich die Welt gegen- diese Kata-
strophe sichern würde. Der Völkerbund würde,
wenn die preußische Militär mach) triumphierte,
ein Bund zwischen einem Fuchs und vielen Gän-
sen fein. Wenn wir den Sieg erringest, würde Uns,
alles andere geschenkt werden. Ich -bin- für dell-
Völkerbund und in der Tat ist der Anfang für,
den Völkerbund gemacht. Die britischen Reichs,
und die Länder der Alliierten sind jetzt alle ein"
Völkerbund von freien Nationen. Je^
des andere Land würdet willkommen stein. Wenn-
Deutschland nach dem -Kriege die fluchwür-
dige Treulosigkeit seiner Herrscher
zurückweist, dann würde das Volk der Bor<
Herrschaft des Militarismus -im großen Völker-
bund willkommen seist Aber die öi-nzig sicheres
Grundlage ist nur ein vollständiger Sieg. Der
Friede muß van solcher Art sein, daß er sich dem
gesunden Menschenverstand und dem Gewissen der
Nation von selbst empfiehlt. Er darf nicht von,
extremen Leuten irgendwelcher Partei diktiert
werden. Wir könnten den Deutschen nicht er-
lauben uns einen erniedrigenden Frie-
den Kufznzwingen. Wir werden weder selbst
den Brester Frieden annehmen, noch einest
solchen unseren Feinden aufzwingen. Sobald einst
richtige Art Frieden gesichert ist. können wir Mit!
ruhigen Nervest und gutem -Gewissen daran gehen'
die neue Welt aufzu-basten.
Beim Frühstück mit dem LordMäyor bemerkte
Llovd George:
Als er zuletzt in Manchester gewesen sei. hät-
ten einige Menschen von einem -KomvramiH
gesprochen und gesagt: Laßt uns doch einem Ver«,
h a n d In n gsfr i ed en schließen. Seine Ant»,
wort darauf sei gewesen, daß es keinen KoM«
promiß geben könne. Mit erhobener Stim-mH
erklärte Lloyd George unter lautem Beifalls
Wir werden ^b i s zum Emde weitest«
kämpfe n.
Die Blätter von LanMhire widmen dem PrH
mierminister Anerkennung -und erklären, daß H
mit Rücksicht auf das große Vertrauen, das er d-eK
Alliierten einflöße und mit Rücksicht auf sein«
außergewöhnliche Triebkraft und Entschlossenheiz
und seine weitausblickende Krieasvolitik am Ritt
l der bleiben und di« Alliiertem -um Siege führeH
müsse.
 
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