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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0460
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Prinz Max von Baden
aus dem Hause Zähringen. wurde am 10. Juli
1867 zu Baden als Sohn des Prinzen Wil-
helm und seiner Gemahlin Mari«. Prinzessin
Romanowsky, Herzogin von Leuchtenberg geboren.
Er ist somit ein rechter Vetter des jetzt regieren-
den Großherzogs. Bereits der Vater des Prin-
zen war insüfern eine ungewöhnliche Erschotnung
unter seinen fürstlichen jStandessenossen. als er
nach der Reichsgründung aktiven Anteil an der
Politik nahm und sich als Reichstagskandi-
dat zur Verfügung stellte. Die Reichspartei
wählte ihn im Wahlkreis Mrlsruhe-VruchZal und
es war ein unerhörter Vorgang, das; der Bruder
eines regierenden deutschen Bundesfürsten als
Parlamentarier erschien. In jungen Jahren bezog
Prinz Max die Universitäten des Heimatlan-
des, Freiburg und Heidelberg, wo er dem
Korps „Suevia" angehörte. In Leipzig bestand
der Prinz sein juristisches Doktorexamen in aus-
gezeichneter Meise. Die militärische Laufbahn,
die hei den Garde-Kürassieren begonnen hatte,
wurde in Berlin fortgesetzt. In der Wiener Hof-
burg war es seinem politischen Takt und seiner
klugen Haltung Vorbehalten, den ersten Schritt
auf dem Wege der Aussöhnung zwischen Welfen
und Hohenzollern zu tun. In Wien fand seine
Verlobung mit der ältesten Tochter Marie
Luise des Herzogs von Cumberland statt und
mit glänzendem Geschick verstand es der badische
Prinz die völlige Aussöhnung zwischen Berlin und
Gmunden herbeizuführen.
Auf dem Posten als Präsident der badi-
schen Ersten Kammer bewies Prinz Max zu
Wiederholten Malen seinen politischen Weitblick
und seine moderne Auffassung vom deutschen Ver-
fassungsstaat. Als kluger Vermittler hat er in
wichtigen und entscheidenden Fragen bestehende
Gegensätze gemildert oder ganz beseitigt und ein
Vertrauensverhältnis zu den Mitgliedern des ba-
dischen Landtags geschaffen, das den Beziehungen
der badischen Krone zu den Lanidständen nur för-
derlich sein konnte.
Zu Beginn des Weltkrieges wurde
Prinz Max, der zuletzt in Karlsruhe eins Mvalle-
riebrigade geführt hatte, den, kommandierende»

General des 14. (bad.) Arm-eekorvs zugeteilt.
Später aber stellte er sich an die Spitze des b a di-
schen Roten Kreuzes mnd bat auf diesem
Gebiete besonders in der Gefangenenfür-
sorge, eine mustergültige Organisation geschaf-
fen. 1916 reiste der Prinz nach Stockholm und
verhandelte mit den russischen Delegierten über
Fragen des Gefangenenaustausches unü> der Ver-
wundetenfürsorge. Unermüdlich war Prinz Mar
für die Beschleunigung des Gefangenenaus-
tausches besorgt, wiederholt reifte er in die
Schweiz und verhandelte persönlich mit den sMvei- i
z erifchen Bundesb «Hörden.
Auf dem Gebiet der Politik bat der badische
Thronfolger überall ein ungewöhnliches Geschick
bekundet, so dass massgebende Kreise ibn zu Höhe-
rem berufest wollten. Es ist heute kein Geheim-
nis mehr, dass sowohl beim Rücktritt Bethmann
Hollwegs wie von Michaelis Prinz Mar von Ba-
den als Reichskanzler ernstlich in Betracht kam.
und seins Kandidatur von Hindenburg, der «ine
lange Unterredung mit ihm batte, tatkräftig un-
terstützt wurde. Der Ernennung aber stellten sich
Schwierigkeiten mancherlei Art entgegen. Man
wollte den nächsten Anwärter auf den Thron eines
deutschen Bundesstaates nicht mitten in das poli-
tische PartsisetrieHe stellen. Diese Bedenken sind
heut« beseitigt.
Theater und Musik
Heidelberger Sladttheater
Die Schmstterlingsschlacht
Die Sudermannfch e Komödie ..Die Sckmet-
terlingsschlacht" ist sicherlich dasjenige dramatische
Erzeugnis Sudermanns, das am ehesten /den Ein-
druck au klommen lässt, dass es von einem Dichter
geschaffen ist. Die Figuren; bewegen sich auf dem
Boden der Wirklichkeit, die Situationen entwickeln
sich logisch und natürlich und über einzelnen Wen-
dungen und Charaktersügen liegt gar so etwias. wie
ein leiser dichterischer Hauck. Die Spielleitung
Lorenz Kirchners batte noch dazu das ihrige
getan, alle kompromittierend« Züge auszumerzen,
wie ddn eckt Sudermannscken, dass der arme Mar

in seiner Jugend Heringe verkaufen musste, bis er
von feinem steinreichen Vater in Gnaden ausge-
nommen wurde: es hätte auch nickt geschadet, wenn
das alberne Gerede der Rost ..wenn sie gross ist.
wird sie alle Männer lieben, soviel es gibt: öder
lieber bloss einen, dann wird sie sterben" beseitigt
worden wäre: um so weniger, als tatsächlich um
diese Backiiicksgestalt etwas Hvl:es schwebt. Die
andere, nicht übel gelungene Gestalt ist der Ge-
Mäftsreife.nde. ein strammer Draufgänger. dem
«ans fromm vor lauter Glück wird, wenn er einen
begaunert bat. Peinlicher dagegen berühren die
Figuren des reichen Geizb-MW und /der mit Töch-
tern /gesegneten Beamten-witwe. die dem bewährten
Arsenal des alten Rührstückes entnommen sind.
Aber dennoch — das Ganse lässt sich ickon mit Ver-
gnügen anbören und gibt Stoff zu fröhlichem
Lacken dessen man sich nickt zu schämen braucht:
das einzige, worüber mcm fick wundert, ist dass sein
Verfasser vor einigen saranzi« Jahren su den Rsu-
gestaltern des /deutschen Dramas zu gehören schien.
Die Aufführung ging flott und lebendig von stat-
ten lbi-s auf die ellenlangen Zwischenakte, die wohl
in dem Mangel an technischem Personal ihre Er-
klärung findens. Als Geschäftsreisender Kessler
war Kurt GLLn e. der mit allen Wassern ge-
waschene ..kesse" Berliner, der allan Lebenslagen
gereckt wird: eine nette Leistung, die für diesen
Winter manches erhoffen lässt. Josevba Bernu
bemühte sich, der Rost den anmutigen Reiz des na-
iven Backfiicks zu verleiben: leider blieb sie häufig
fast unverständlich. Frl. Landory war als junge
Witwe kein übler Gegenpart su ihrem Liebhaber:
sie zeigt reckt erfreuliche Gewandbeit. In Len üb-
rigen Rollen waren mit mehr oder weniger Glück
die Damen Mankos und Marlow, sowie Lo-
renz Kirchner und Paul Schmid beschäftigt.

Morgen. Freitag 4. Oktober, gelangt im Stadt-
tboater als erste OverettenooStellung Mllökers
Operette ..Gasvaron e" zur Aufführung, in den
Hauptrollen besetzt mit den Damen Monti. Weber.
Pfeffer und Sprenger und den Herren Cramer.
DM. Fork. Schüren und Wagner. Dis musikalische
Leitung bat Herr Musikdirektor Radis, die

Seite 2

Heidelberger Zeitung

Donnerstag, den 3. Oktober 1913

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Nr. 231

Nr. L

Der Reichstag
i Der Aelteftenrat des Reichstags beschloß am
Mittwoch abend, die nächste Re ckstagssitzung am
kommenden Dienstag oder Mittwoch um 2
Udr nachmittags abzubalten. Der neue Reichs-
kanzler wird sein Programm entwickeln und
danach werden die einzelnen Parteien dazu
Stellung nehmen. Nach zwei oder höchstens 3Sitz-
'Unacn wird der Reichstag, wenn sich n cki inzwi-
schen Gründe für die sofortige Fortsetzung dec Ta-
gung ergeben, wieder auseiircmchergsüen. Der
Hauvtausschuß des Reichstages tritt vorläufig nicht
zusammen, Wenigstens. solange nicht die neue Re-
gierung gebildet ist. . - > >
Ein Beschluß der Konservativen
Di« konservative Fraktion des Reichstags hat
folgenden Beschluss gefasst: „Die konservative
Fraktion war und ist entschlossen, sich nur
den Boden des kaiserlichen Erlasses vom
30. September ds. Is. zu stellen , und sich unter
Opfern der Ueberzeugung an einer Regie-
rung zu beteiligen, die sich Zur Aufgabe
wacht, alle Kräfte des Volkes in geschlossener ein-
heitlicher Front für die ehrenvolle Beendigung
des Krieges einzusetzen.
Die Konservativen für das gleiche
Wahlrecht
Berlin, 2. Okt. Die konservative Partei bat den
Beschluss gefaßt, für das allgemeine, g l eiche,
direkte Wahlrecht in Preusse» in der
Form der Regierungsvorlage su stimmen und wird
heute eine entsprechende Kundgebung erlassen.


* Wilson für das Frauemvahlrecht. Wilson
schlug in einer Ansprache im Senat die Ausdeh-
nung des Wahlrechts auf die Frauen
vor, da dieses für die glückliche Fortsetzung des
Krieges von grösster Bedeutung sei. Der Präsi-
dent wies auf die Tatsache Hin, dass England jetzt
dis Führung übernahm, indem es den Frauen das
gleiche Wahlrecht zusicherte.

Bulgariens Abfall
Die bulgarische Regierung des Herrn Malinow
ist den Weg weitsrgesangen, lnn sie mit der Ein-
leitung non sSonderverharcklungen beschritten ha:.
Wir müssen also damit rechnen, dass der einmal
abgeschlossene Waffenstillstand zu Sonderverhand-
lungen überleiten wird, und dass sich Bulgarien
auf diese Weis«-von seinen bisherigen Bundes-
gepMssen trennt. Der Abfall Bulgariens vom
M-erbUnd jst zweifellos für uns eine schmerz-
liche Enttäuschung. Ob und inwieweit er
auf das Konto von politischen Fehlern zu setzen
ist, wird noch Gegenstand weiterer Erörterung«a
sein müssen. Den unmittelbaren Anlass bildet« je-
denfalls das Versagen der bulgarischen Armee, die
ihre innere Festigkeit teils durch innere Wühle-
reien der Entente verloren hatte. Sie ist auf
diese Weiss ein brauchbares Instrument in der
Hand Malinows geworden, der bereits seit län-
gerer Zeit -die Fäden des Treubrucks gesponnen
hat und dein der militärische Zusammenbruch der
bulgarischen Front das Sprungbrett war, um den
Anschluss an die Entente zu finden. Ob sich auch
hier wieder unsere Diplomatie bat überraschen
lassen, ist eine offene Frage. Sollte sich die
Lehre, dis uns Rumänien gegeben hat. wiederholt
haben, so wäre die Forderung schleuniger diplo-
matischer Reform durch ein sehr wenig muster-
haftes neues Musterbeispiel belegt.
Bulgarien wird die Folgen seines Ab-
falles vom bewährten Bündnis zuerst am ei-
genen Leibe spüren. Die ganze Politik
nationaler Wiedergeburt, die es auf sei-
ner Teilnahme atn Weltkriegs aufgebaut hatte,
stürzt nun zusammen. Am Verein mit dem
Vierbund konnte es alle sein« Ansprüche in küh-
nerem Umfange durchsetzen, als es selbst wohl ge-
hofft hat. Das nationale Ziiel. nach dem es ge-
strebt hatte, las nahezu erreicht vor ihm, und nur
eine kurze Spanne Zeit -weiterer Beharrlichkeit
trennte es von der völligen Befriedigung feiner
nationalen Wünsche. Alles das wirft Herr Mali-
new Nun von sich. Er zerstört die ganzen Hoffnun-
gen Bulgariens und legt das Schicksal seines
Landes in die Hände der Entente. Türss es dort
ichlecht aufgehoben ist, wird dem bulgarischen
Volke noch zur bitteren Erkenntnis werden. Wir
werden unseren ehemaligen Bundesgenossen die-
sem seinem Schicksal überlassen müssen, dem es sich
selber preisgi-bt. Für uns kommt cs in erster Li-
nie darauf an, militärisch und politisch
dis nötigen Folgerungen aus dem neuen
Stande der Dinge zu ziehen. Wir müssen uns
darüber klar sein, dass Bulgariens Abfall von'uns
eine grosse Erschwerung der ganzen Lage 8-sdeutet.
Aber wir verlieren die Zuversicht nicht. Unge-
brochen steht Deutschland da. und lerne Kraft wird
standhalten und ftch sieghaft bewähren, sollten sich
auch noch so viele Schwierigkeiten vor dem Ziele
auftürmen.
Eittstellungerr der Kampfhandlungen
Sofia, 30. Sept. Amtlicher.Heeresbericht. Ma-
seidianiMe Front. Entsprechend dem Abschluss des
Waffenstillstandes, der von Heute ab gilt,
sind N« militärischen Operationen eingestellt.
Die Waffenftrllstandsbedingrrnge
Wie Reuter erfährt, ist der LulgKrMe Waffen-
stillstand sofort in Kraft getreten und bleibt bis
zum Abschluss der FrisdensverbanL-lungM in Kraft.
Er isst rein militärLche-r Natur und wurde von
einem französischen General und n'cht von Diplo-
maten abgeschlossen. Unter seinen Bestimmun-
gen befinden sich to-laends: -Sofortige Räum u n g
der besetzten Teile GriechMlands und Serbiens, so-
fortige Demob i l m ackunF der Armee und
Ueb ergäbe derTran Sport mittel aller
Art. sowie von Schiffen und 'Eisenbahnen an die Al-
liierten. Die Alliierten werden auch die Aufsicht
über die Waffen ausüben. die gesammelt
und i» verschiedenen Teilen des Landes aufge-
speichert werden müssen. Die Alliierten erhal-
ten freien Durchzwg durch Bulgarien,
und werden Punkte von strategischer Bedeutung be-
setzen-, In Bulgarien selbst wird dieie Besetzung
durch englische- französtsäre und italienische Truppen
durckgeimbrt werden, während die grieckrchen Bez,

zirke von griechischen, die serbischen durch '-strbischs
Truppen besetzt werden sollen.
Die Annahme dieser Bedingungen bedeutete Un-
terwerfung auf Gnade und Ungnade.
Zunächst rein militärische
Verhandlungen
Basler Blättern zufolge meldet die Reue Kor-
respondenz aus Paris, dass den in Saloniki begin-
nenden UnterLandlungen zunächst rein militärische
Gegenstände zugrunde läsen und dass politische Be-
sprechungen üosrüauvt noch nickt stattfinden können.
Die bulgarische Frage, so meint man in massgeben-
den Ententekreisen, müsse losgelöst von dem übrigen
orientalischen Fragen behandelt werden Sie stehe
auch mit der künftig«« Ausgestaltung -Russlands
und Rumäniens in engster Verbindung. Es liegt
klar zutage, daß Bulgarien als Besiegter fick
Len Bedingungen der Entente "Nter-
werfsn müsse.
Die Hilfsarmeen für Bulgarien
Das Berner Tageblatt berichtet: Die neuen
Verstärkungen, für die bulgarische Armee sind
bereits in grosser Zahl unterwegs. Es
verlautet, daß mehrere der noch in Rumänien ver-
bliebenen deutschen Divisionen sich im Anmarsch
befinden, ebenso eine Heeresabtöilung des Gemie-
rals Pflanzer-Baltin aus Albanien. Die
Blätter betone«, dass dieser Vorstoß aus Alb-a -
nien die linke französische Flanke bei Beles be-
drohe -und die a l teLage wieder herstellen
könne.
Malinows Stellung
scheint Loch nicht so stark zu sein, wie die -Enients-
presse vmspie-selt, denn Malinow hat ftch geswun-
gen gesehen, dis Sobranie ohne Beschlussfassung
um 4 Tage zu vertagen. Diese -Massnahme ist
offenkundig ein Zeichen der S ch w ä ch e. Denn
bei einer rerlässlichen Mehrheit hätke sich Malincw
natürlich sofort Zustimmung und Vertrauen aus-
sprechen lassen. Man entnimmt hieraus auch die
Gewissheit, dass Malinow überrumpelnd und
oh ine Ermächtigung Les Königs und des
Eeneralstabs gebandelt habe. Diese E.krnntnis
wird auch durch die kräftig«» Malinow verurteNen-
den Aeußerunsen Schekows bei Lessen kurzem Auf-
enthalt in V> .dopest verstärkt.
Aus der Rede M-alinows. mit der die So-
Lranj-s eröffnet wurde, sind folgende Sätze be-
merkenswert :
Von der grössten Loyalität gegen un-
sere Verbündeten erfüllt hatten ich und
meine Regierung nichts anderes im Auge, als un-
sere Pflicht gegen das Vaterland zu erfüllen, und
ihnen sowie unseren tapferen Truppen die Mög-
lichkeit zu gaben, zu einem ehrenvollen
Frieden zu gelangen, entsprechend den schmerz-
lichen Opfern, die das Volk zur Erringung seiner
Ewigkeit ---uf sick genommen hat. In diesem
Sinns wurde getan, was möglich war. Schliess-
lich hat meine Regierung nach reiflicher Erwä-
gung der Lags beschloss«», unseren zahlreichen
Gegnern den Vorschlag zu machen, in Ver-
handlungen wesen Abschlusses eines Waf-
fenstillstandes, event. eines Friedens,
einzutreten".
Gegen Krieg und König
Den DaLer Nachrichten berichtet die entente-
freundliche Neue Korrespondenz aus Varis:
Kriegs- und dynastieiei rolicke Kundge-
bungen Kabcn inSofia. VL - l i ppovel und in
Rustschuk stattgefwidm. D-e Soldaten
machten mit den Manifestanten gemeinsame Sache.

* Prinz Omer Faruk, der einzige Sohn des
türkischen Thronfolgers, ist in die preussische Ver-
waltung eingeführt worden. Der türkische Thron-
erbe ist dem Landratsamt Breslau überwiesen
Gleichzeitig soll der Prinz, der von seinem Gouver-
neur, dem osmanischen Generalmajor v. Stem-
pel begleitet ist, an der Breslauer Universität
jurMsche Vorlesungen hören.

Badische Politik
Eine Kundgebung der badischen
Nationaüiberalen

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der Ges
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NSW

Witwe 2

Ernährung u. Kriegswirtschaft
* Die Fleischer gegen die fleischlosen Woche"'
Dis Wisderholung der fleischlosen Wochen unter-
zieht die „Amtliche Zeitung des Deutschen Mi
scherverbandes" einer eingehenden Besprechens
und kommt dabei zu folgenden Schlüssen: Tm
bisherigen fleischlosen Wochen hatten eine inner«
Begründung dadurch, dass >es hierdurch mögliÄ
war, einen grösseren Teil des Viehbestandes durH
das Herbftfutter in -einen besseren ErnährungszA
stand zu bringen. Nach Beendigung der WE
hört dies -aber auf. Die Tiere müssen auf
Stall genommen werden, und dann fragt es stA
ob hierfür auch das genügende Futter, und E
nicht nur das Erhaltungsfutter, vorhanden V
Nach den bisherigen Mitteilungen über die F"',
terernte scheint dies sehr zweifelhaft B
sein. Durch die fleischlosen Wochen Wörden v^
teljährlich etwa 200 000 bis 300 000 Rinder
spart. Dies ist 1 bis 114 v. H. des normal
Rindviehbestandes und wiegt deshalb nicht aW-
schwer. Wenn man aber MN ein Jahr lang E
länger den hevabsekontmenen ErnährunsszusM?
des Schlachtviehs vor Augen gehabt hat, nU

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Len Esk

Am Samstag, den 28. September ist die na-
tionalliberal« Fraktlon der Zweite»
Kammer mit dein Göfchäftsführenden Ausschuss dek
Nationalliberalen Partei Badens zu einer E
meiiöschaftlichen sSitzung zusammengetreten. Dabet
wurde die folgende Kundgebung an die Mit-
glieder und Freunde der Partei in Stadt und
Land beschlossen:
Den von -der nationalliberalen Reichstaassrab
tion für die innere und äussere Politik des ReiW
aufgestellten Richtlinien stimmen wir zu. SelW
wenn man gegen sie im einen oder anderen Punk'
Bedenken hegt, so haben sie im jetzigen Augen-
blick gegenüber der Not unseres Volkes zurückz»-
treten. Das Gebot der Stund« ist Einigkeit
und geschlossener Wille des ganze»
Volkes. Die Möglichkeit dafür bahnen aber die
Richtlinien an.
Die kriegerischen und politischen Ereignisse in'
Westen und Osten und die Nöte unserer ErnähruvS
und Versorgung Haben einen Teil unseres Volkes
zermürbt. Gewiß ist unsere Lase furchtbar ernst
Aber sie ist in den früheren Kriegsjahren auä
schon schwer gewesen, Und dock hat die Kraft un-
serer Heere und ihrer grossen Führer uns im Oste»
den Sieg und den Frieden erkämpft. Heute ist sstz
Westen der Wall, auf dem unsere Feldgrauen di«
Heimat schützen. Unsere U-Boote tun unsere»
Feinden Tag für Tag schwersten Abbruch. 3M
sollten wir da trotz aller Wechselfälle des Krieges
Grund haben, jetzt den Mut finken zu lassen odet
gar verzweifeln? Der Feind will den Friedens
nicht. Unser Volk -aber -hat Kraft genug, de»
Krieg bis zu einem ehrenvollen Frieden tzurchzlü
kämpfen.
Jetzt aber die Fahne sinken lassen, hiesse u»S
auf Gnade und Ungnade einem Feind in Li«
Hände liefern, der unsere völlige Vernichtung wi»
der nicht nur unsere kriegerische Kraft breche»,
sondern, auch unser wirtschaftliches Gedeihen M
alle Zukunft in Grund und Boden hinein zerstö-
ren möchte.
Darum Freunde in Stadt und Land. Männst
und Frauen, für die allezeit Grösse und Glück L«S
Vaterlandes Leitstern des Denkens und Handel«?
war, haltet jetzt in der Zeit schwerster Not de»
Glauben an unsere Kraft hoch! Geht mit lebe?'
Ligem Beispiel voran und zeigt überall, dass i».
Euch die feste Zuversicht stuf einen guten- Aus-
gang des Krieges und auf -die unzerstörbar« Krass
unseres Volkes lebt. Dann werbet Ihr auch bst
Kleinmütigen mitreissen und mithelfen. die sturst
Heim-atfront zu bilden, die unser Hindenburg ver-
langt. Dann werdet Ihr aber auch die Uebst-
zeusung wecken mstd stärken, dass unser fester Wilst
unser starker Glauben an die Zukunft unsere
Volkes und unser einmütiges Zusammenhalte»
uns durch die harten Tage hin-durchfühven werde»
Nur wer sich selbst Äüfgibt, ist verloren; Lenk
Starken aber gehören Gegenwart und Zukunft!

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.der H-änij
cken hatt
dass die!
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Spielleitung Herr D o d l übernommen. Die TM
stellung findet außer Miet« statt und bcgi»»'
um 7-/l Uhr.
Mannheimer Hof-Theate*
„Hoffmanns Erzählungen"
Ein neues Mitglied des hiesigen Hoftheab'^
das bisher nur bei den Operettenfestspie len >
Baden-Baden mitgewirkt, Grete Neuma»'
stand gestern erstmals vor dem hiesigen Publik»^
Sie sang die Giuletta, stellen weis« etwas zu tm
mit einem ziemlich materialreichen Sopran,
aber leider in der Höhe nicht frei von Härü',
Auch war das Spiel noch etwas anfängerM'
nicht genügend temperamentvoll für dies« KE
sanenpartie. Darüber konnte auch die vorteilM
Bühncnersch-einung Grete Neumänns nicht kss"
weghelfen, die wohl mit der Zeit Gertrud M»' I
ersetzen soll. Dazu müsste sie allerdings noch
lich gesanglich wie im Spiel gewinnen. UE
neuer Tenorbuffo, Paul Kuhn, gibt jetzt
vier Partien, dis Herr Felmy in dieser Oper -
hatte, sicher und darstellerisch charakteristisch w I
sonders wirkungsvoll den Cochenille. Sonst E
die von Felix Lederer liebevoll geführte VoE, -
lung die bekannte Besetzung auf mit Herrn L'ss.
mann als klangleuchtenden Hoffmann.
* Mar Reinhard in Kiew? Kiewer BlE*
melden, daß die Oberst« Heeresleitung
Reinhard aufgosordert Habe, im DezcE-
mit einem Ensemble von etwa 40 Schauspieler»
Kiew eine Reihe von Vorstellungen
veranstalten. Es find etwa 30 Abende vol-l
sehen, an denen durchweg deutsche Autoren
goführt werden sollen. Das Deutsche
ater teilt dazu mit. dass die Verhandlungen »H,!
in der Schwebe sind, und dass die schwierige« M
bältnisse noch nicht sobald eine Verwirklichung »
Planes zulassen. —

* Vsrr den Hochschulen. Die Zahl der Stubr^
den am der Dorvater Universität bat ver«
500 überschritten. Dazu kommen 100 Nickt>»M,
trikulierte. sodass bereits 600 -Studierende die
verfität betuchen

aelaiden.
kamen ui
Möbel v
Ml ich m
kosber ni
 
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