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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0810
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Heidell e.-ger Zeiilliig

Fernsprecher R«. 82 und ISA

Rr. uu i

Donnc-rrtatz, den 12. LszenMr Ujl«

uk auf ükn ab und' traf tzhn -in den
Maser ist bald darauf gmorbe-n.

Die Wahlen zur badischen
Nationalversammlung
* Die A.- B.- «. S.-Riite und die Wahle». Von
der La-ndssrentrale der A.-. B.° u. S.-Räts MvÄ
uns geschrieben: Es Weint Lei einsolnen Solda-
ten-- und Airlbsiterräten LesüMch Grer Ste-llML-
nabme zu den Wahlen zur Nat ionalverkammluu.a
UnklarLeit zu KerMmn. Es lei dSÄhalL LomerSt.
Latz die Aufstellung der KandWatemlssten zur Na-
tionalverliammluna nickt zu den -Aussg-absn der
Räte gekört. Dies ist Sacks der volit'Men Bar-
teten. Mir ersticken. Liss allersris zu- beacktrn.
-damit unl-iManie Weiterungen erivart bleiben.
Mannheim. 1t. Dez. In einer von etwa 2000
Personen besuchten Vsrfammluna der Volks Par-
tei svvack im Nibelunaenfaal des Rosengartens
dias MitMed der badilcken Volksre-aieru-na. Mi-
nister Districk. Wer ..Das Badische VE und
die vol-itsscke Lass". Mit der Aufforderung zu ener-
aischer Arbeit, -damit das Volk miede;- am stobt und
zu nieusr Kratt kommt, fcklok der Minister unter
nickt endenwollendem Beisatt seine AusMbrunnon.
Stadtsschulrat Dr. Sickinger dankte dem Redner
und ricktet-e «inen warmen Novell an trauen und
Mläimer Zur Mitarbeit an den Aübsiten für dis
Wablen. Als einziger Diskussionsredner svrack ein
au« der russischen Gesanaenisclkrit Entkommener,
der' die Zustands vor Jahren in- Rußland
kckÄderte.

Aus Vaden
* Auslösung der MilitärverwaltuimsLeLordeil in
der neutralen Zone Badens. Am 11. Des. 1918
Wird die stellvertretende Intendantur des 14. Ar-,
msekorvs n-ack Durlack verlegt. Gleichzeitig wer-
den die übrigen Militär Ver-valtungsbebörden in
der neutralen .Zone aufgelöst. Zur Verwaltung der
bezüglichen BermöaensW-erte des Deutschen Reicks
in der nemtr-a-l-sn Zone Vadens wirk Lei Diem ba»
dsscken Ministerium des Innern eins Aibteiluna
mit der Beseicknun» ..Reicksvermösens-
verwaltuna" als AuMcktsbebörLe gebildet.
Pforzheim, IS. Dez. Seit Mitte der vomgen
Aiocks aibt die R-eicksbank Gold an die bienLen
FaLrAanten aL in einer Menge, die Len auKMibKck-
l'cken Bedarf an Lagevwar«» Wrs Ausland Mrvie
DouLlelwaren Nr Dsutsckland und Auslckitdi befrie-
di-Len kann. Die Kontrolle über die Äu-srEr und
über dis Devisen Erbringung wird n-ack «Se vor
sckur-s überwacht.
Mannheim. 11. Dez. Der 27 Irak re alte lebens
Taslöhner JakoS Glase r vü!» Laimv«Mim.

Letzte Drahtberrchte
Keine Einberufung des AeichstagN
Berlin, 12. Dez. Die Mitteilungen des Berlinert
Tagsblatts Wer eine unmittelbar LevoLstehendck!
Einberuifung des Deutschen Reichstass advr über'
Beratungen der Regierung in solchen» Sinne ent»
Lehren jeder BegründAns.
Rücktrittsgesuch Solfs
Berlin, 12. Dez. Die schon seit lä-Merer Zeit b«"
stehende Unstimmigkeit zwischen dem Staatssekre-
tär des Auswärtigen Amtes, Dr. Soks und den-
Vertretern der Unabhängigen SOvaDvmokratl« in«
Rate der BolksLe-auftvagten Haden sich devart W->,
gespitzt, das sich Dr. Solist wis di» Krerszeitun»-
schveibt, nunmehr rur Einreichung seines A L n
schiedsgejuches entschlossen hat. Wie voH
gut Wterrichteter Seite Mrtgeteilt wird, liegt daA
MsüKeLs-Usnch des StaatssÄretärs LrreiiG'
vor. ' . ! ü

Familiennachrlchten
(Aus anderen Zeitungen).
Irr Heidelberg
Gestorben: Krau Anna RbeinLeimer. 65J
— Kram Babette Ullmer. — Kauim. Robert
Letterer. 38 I. — Pr'v-rtm. Kak. Hovv"
n s r, 71 I. — Prof. Dr. I. H. Hr. Schmidt,
85 I. — Frau Johanna Emrich. 73 I.— Fratz
Varaba ra Bera -e r.
Aus dem Bezirk
Gestorben: Msofold-w. Karl Heinr. Stotz. EA
peNeüm. — Krau Marie Weber. Grogsackstm
— Krau Katharina M abr Wieslock. — WzA
ieldwebsl Willi Sch aller. S-ennield. 22 I.
Aus Bader»
Gestorben: Krau Elise Sckarf. Ww. Männl,
heim 76 I. — Fran Johanna Kavves Mw/
AüainnLeim. 63 I. — MAHellvediteur K. Brus
Mkimhoim, 68 I. — Mar Maintal. WknN-
heim. — Mi-lh. Brokschlä aer. MannLÄKE
43 I. — Pro-vaticr Mar Wolff. MannLchM
— Sortis Schmidt Avannkeim. — Fr. Wt
Fügen. M-mnLoim. — Ma'ck-nenwärter Lud-
wig 7lr o k n i n g e r. Rottendorf. — Smotz
Wal her er, 22 I.. Momrchsim. — Krau Anna
Hildebrand. Mannheim. — Hans Kleim
Ksvlsvuhs. 14 -Mou. — BürWenmter G. Dei»8
mann. Karlsruhe. 59 I. — Frau Lsdia vast
Vilgri n». Karlo-ruLe. — F«rrr Christ. G r «A
s e r. Karlsvuil-e. 80 I. — Fram Emma 5> env st
Karlsruhe. 25 I — VaLeße Koch. K-arlsralck
4!^ I. — Laz..-Knso.-SteNv. K«rl EuaF
LaLr. 42 K. — Leuln. D. Kirne r. Lakr. 29 K

Badische Politik
Zur augtbttchei» AbLreultuug der Pfalz
wird uns »an Biirgermeistcr Dr. Wei 8-Eber-
Lach u. a. milgeteüi:
Die „Badische Landeszeitung" enihalt in ihrer
Nr^ S76 einen Artikel gegen eine Bewegung, die
auf Wiedervereinigung der linksrheinischen Pfalz
mit- der rechtsrheinischen »bzielt. Der Artikel
geht von der Voraussetzung aus. dan diese Bewe-
gung die Abtrennung der «Kemals -Kuvvfälzifcken
Lande von Baden bezwecke. Diese Voraus-
s e tz u -n g kj sj. jx 7 s g. der bezüulichieni Druck-
sache rst die Frage, «b di« Wiedervereinigung der
M-alz di« Trennung derselben von BWeir bedinge,
nur theo-vetisch erörtert und verneinend be-
antwortet. Es Et s»-«gr geltend semucht, dass auch
den linksrheinischxn P'L-lzrrn das Zusammen-
lelsen ni'it Mittel- und- OLe«baden w-erlvott sein
müsse iM Hinblick auf gewisse Ver-ke-hrsinteresfen.
Die einzig Abtrenniung von seither LWischen Ge-
bieten, di« in. der Drucksache als «rwäsenswert be-
zeichnet wird, betrifft ganz kleine Lan-desleile. die
zur unmitielldmn oder miitelbareu Gewährung
einer teilweisen Kempensation ar» Bauern dienen,
könnten, wobei aber Vsw.ussetzuns wäre, daß de-
ren Bewohner r«Mt Li-e A-rndervna wünschten.
Wenn der Artikel der Landierr«iiuns a-'.deutet. datz
sogar ein« Trennung der wiederve-reininten M«sz
vom Mich- hsabsichtiLt sein könnte. !o m das «ine
Unterstetthms, die M?»e Antwort verdient.

* Zur Gemeiubebestrueruas. Di« Ludische vor-
läufig« Volksresierung hat solgrndrs bsstimin.t:
Die Bestimmung in 8 108 der Stsdt-eovdnuns wo-
nach die Dienstrinkmimen. Recks- und Unter-
stützungssehailt-e der Beamte« uW VodiefRtrten
des Reiches, des Staates (omschlieklich der Dolks-
schullehr-er) -eines anderen B-undeMoatzry oder
eines ausländischen Staates, des Erotzherzoslichrn
Hofes und der Gemeinden, d«r Geistlichen, sowr»
di« Mtspvechenden Bezugs ihrer.Witwen und
Waisen zur GemeindebessteueriM« L-Mtens mit einer
Umlage »an 80 Hundertteilen Ltzr die'e,'N E°nkom-
m-en entsprechenden EinkomiisEEue'Ssatz belastet
werden dürfen, wird aufsecho-bsn.
* Aba. Kselblin erhielt «ine Berulu-na in iden
beim MiMterium kür Ernäbrunasweleu neuaeftal-
teten Ernäibrungsbeirat. Nackdeni er bereirs Mit-
glied -des ErnährunkwLsirates beim früheren Mi-
nisterium des Fnnern war. Aba. Koelblin nahm
die Berufung an.

wsbuhaft in Wdldkoi. wurde von Bslks-Voheleutni
beobachtet, wie er mit 3 m noblen«! MnSen aus
d»M- Esflügelvark des MSdckenlkeims SeudL-bs-en
beramskam. Auf Änrni d«r VolkMslsleute arna
Glaser Wcktia, einer der Volkswestrmäuser sab
einMi Schutz auf i!bn WÄ und traf
Rücken. -- - - -
GttliLLrn. 12. Des. Dis steckbrieflich «ecfolate
SckNKer des - brrücktigten Einbrechers TrooLs
ist hier verhaftet wackren. -Sie Kat dm«. Reihe
a.ui denn Kerbholz.
Krsksu b. Bruchsal. 11. Dez. Drei 14Mriae
KnskWi -hatten aus einem Packwagen mehrer« R e-
vol««r und Munition entwendet. Als sie damit
schossen. Wurde der 14iä-hriae Aua. Dämmert au-i
der Stelle getötet.
Rastatt. 11. Dez. Hier bat eine Delegiiertenver-
iammrluna der Vereinigung der aktiven
ll nteroffiäiers der Standorte Badens
statt-aLkunden. die zur Wabrun-a ihrer fsntsreffen
einen ÄamdesverLand gründete und .stck auf den
Standpunkt Ker jetzigen Bolksreaierrma stellte.
Frsibura. 11. Dez. Der Stadtrat bat Lescklof-
sen bei der bad. vovläuMen Volksregierung die
Gewährung eines Eta als »ul Luises Wr das
bie-üge Stadttbeatsr -nacksviuLrn. Einen
ähnlichen Antrag bat de« Manul-,ei'-ir-er Stüd-tMt
für das dortig» Rattonaltl;*ai»r aestgllt.

Deutsches Reich
* Vorverlegung der Nationalversammlung?
Wie das Hamburger Echo aus guter Quells er-
fährt, darf mit Sicherheit angenommen werden,
Latz die Wahlen! z-ur Nationalversammlung nicht
Mitte Februar, sondern in der zweiten Hälfte
des Januar stattfinden werden.
* Croks allgemeine Volksfeier der Revolution.
Die Regierung vl-ant für den 1. Januar ein,« ar-otze
«llvem-eine Volksfeier der Revolution. Es sollen,
wie die V. Z. hört in den Strastsn festliche Um-
züge. auf allen öffentlichen Plätzen. Militärkon-
ßerte, in den Theatern szenische, in den Sälen mu-
-zckalische Ber-anftaltunMN nut Ansprachen stattfin-
Len. Es können in diesen festliche,, Tagen, in
Lieser festlichen Zett fa auch gar nicht Feste genug
gefeiert werden, nicht wahr?
* Neuordnung der Versorgungsgesetzgebung.
Wie der „Vorwärts" hört, hat stck das Kabinett
gestern nachmittag mit der Neuordnung der

Main nsch a fr sv enH-tzr »nn-z EMsietz e ir-rv
des R e n t e n fe st se tzun ssv-r r feh r e i! s b«-
schästi-g. entsprrchWid -Erklärungen, bis dir Vslks-
-bsauftraat« -Wert den ein-zivhendM Ter.ppen ab-
gegeben hatte.
* El» freiwilliges Vvlksherr? Innerhalb der
Reichsregierung schweben Erwägungen, ein
Volksheer aufzustellen und zwar auf Grund
des Prinzips der-Freiwilligkeit.
* Zu der Niederlage der Unabhängigen in
Chemnitz schreibt der Vorwärts: Ehemnitz bestä-
tigt, daß Dresden keine Zufallserscheinnng war.
Zweifelt noch jemand, daß es irgendwo anders
aussehen wird, sobald es zur Abstimmung
kommt? Sollte ein Spartakist mit „ja" ant-
worten. so laden wir ihn sofort zur Probe ein,
Am liebsten gleich hier in Berlin. Wir find
nämlich überzeugt, datz die angebliche „Riesen-
gefolgschaft" Liebknechts und der Rosa Luxemburg
auch in Berlin sofort in das gleiche jämmerliche
Nichts zurücksinkt wie in Dresden und Chemnitz,
wenn erst eine einwandfreie Probe desStärkever-
hältnisses vorgenommen wird. Die Wahlergeb-
nisse von Dresden und Chemnitz zeigen aber auch
wie stark der Wille zur Einigkeit in der
Arbeiterschaft geworden ist".

» Liebknechchropaganda in der Kckweiz. Ich
Zürich wurde ein Kurier des Stuttgarter Aro.tz
u. S.-Rates aufgehoben, der von Liebknech»,
verfaßte Broschüren zu Propa ga-n dagwekö
ken für die Jungburschen einruMwusgM v«Ä
suchte. "
Berlin, 12. Dez. Das Reickisamt für Deins»
bilmEwg hat eine Reiche von Maßnahmen «M
geleitet, von denen eins Abnahme der in dH
EroUtüdten heriffchendsn ArLeitslosigksi»
erwartet werden kann. . ?
Berlin. 12. Dez, Im Anschluß an die
nächsten Sonntag stattfindenLs Mntw.-lvarstb!M»
sitzung der national liberal en ParteH
tritt eins DelsgiertemversWNünlung der deU 1'4
schan Volkspartei zusammen,, in der LU
VoLbsreitung zu den Wahlen zur Mationa-Wets
saimmlung getroffen werdet soll. D4e deutsch^
Vaterlandspartei zeigt ihr« Auflösung an.
Haag, 12. Dez. Wie Het Vadsrland meldet
ist die frühere deutsche Kaiserin in Amerorck
gen an einem Herzleiden sehr ernstlich eH
krankt. Ein Berliner Arzt wurde telegraphisch
nach Amerongen gerufen.

ner w-Lgen Üandstr»ich,-iei, Lud ein« Arbeiterin
wegen UmH«.'rzieh<us.
Anftösurrg Des Bettdaerrreriekseps
Das Lach! i ick« G e n d a r >n e r i s k o r v s wird
cks militärÄcke Formation auis«lM und in ein-
V e-l-i» e i t r u v v e u m a s wa n,d « l t. In der
neutralen Zone haben dis Ana«hörigen detz
E-endarmerie küniti-a ausickl-irtzlick. auch im Dienst'
iv i l zu tragen. Zur Kennzeichnung erhalten kies
eine nslb-rote Armbinde, die ikr Ausweis ist. Die
Bewa f f n, ung wird tick auf Ne Führung einer
Avmeevistvle oder eines, Revolvers beschränken.
t. Altenbuch, 12. Dez., Eins Frau von Hacke-nE-
heim, deren ^>ohn von hier gebürtig ist. kam diese»
Tage hierher und holt« stck 40 Md. A-epfel und IS
-Mund - ausgelassene Butter. In Schrieshein»,
wurde sie von der So-ldatemvache aus-ehalten. Buts,
ter und Aepfsl wurden beschlagnahmt. — Verseh
wurde lluterlshrer Forscher van hier nach
Augustenburg. An feine Stelle tritt Untrrlebre*
. Tu a ck von Schriesheim hier ein.
Malldorf. 10. Dez. Durck Unvorsicktiakeit beim
WüsckeauMängen entstand im GMbauck zur Rose
ern Schadenfeuer, das bald bemerkt und durck
Rachsorsleuie gelNckt wurde. Der verursacht^
F-a-krniÄsckndeu beträgt etwa 1800 -M. und der G-ck-
ba«deickcL«!i 800 M.
Not. IS. Des. T»hwsres Peck Katt« dieser Tage,
ein hisstser Lavdwlit. der boimlick ein Rind ge-
schlacktet und das Fleisck n-ack Heidelberg
a-Mbrt lmite. wo es i-bm nickt wie beabücktiat. vcen
SSleiM-ändstr. sondern zu Gunst»» der Allgemein-
heit abaenommen wurde. Nickt entmutigt durck
dieses Mihgeschrck opferte der Pfiffige nock- eil»
zweites Rind, das diesmal allerdings der bstsiaech
EinwohMvsckaft ru gute kam. weil die Gendarmerie
von der Heidelberger Affäre verständigt, «cradf.
dazu kam. als das zweite Rind absvlcklacktet rmiS
Schwetzingen, 11. Dez. Der heutige SchwGnez
markt war mit 69 Milchschweinen beschickt, die WW
Preise von 40--78 Mark per Stück, sämtlich per-,
kauft wurden.

Amerika gegen die Annexion des
linksrheinischen Gebiets
Berlin, 11. Dez. Von unterrichteter amerika-
nischer Seite wird laut einer Basler Meldung -des
V. T. milgeteilt, dah Amerika unter keinen Umstän-
den der Forderung Englands und Frankreichs auf
Annexion von linksrheinischem deutschem Gebiet
snstimmen werde. Die Vereinigten Staaten könn-
ten angesichts des ankerst annexioni-stüschen Geba-
rens ihr-er kontinentalen Verbündeten aus keinen.
Fall der von England verlangten.Abrüstung bei-
pslichten
Gegeit die Absplitterungsversuche
'iuksrbeiniick-'r Gebietsteile, wie sie namentlich von
Zemimmskeile betrieben wird, picktet M - eine
ziemlich i-ckarse E r k l ä r u n -a der Volksbeauf-
traaten die -u. a. energische Abwehr derartiger
Versuchs in Aussicht füllt.
Freilassung der rheinisch-
westfälischen Großindustriellen
Berlin. 11. Dez. Die wegen angeblichen Hoch-
verrats verhafteten Großindustriellen Amr. Dbns-
stn Fritz Tbvssen Eduard Stinnes. Direktoren
Herl«. Decker. Wirtz. Kommerzienrat Kücken und
Assessor Stens sind auf Anordnung «des vreukiscken
Mtniisteviums des Juneru beute sämtlich frei ge-
lajj»n worden.
Joffe und die deutsche Revolution
Den Berliner Revolutionären vom Schlags der
Unabhängigen ist von Joffe, dem früheren Bot-
schafter der SoWlel-Rsaieruna in Berlin, bös mit-
chüvislt wabden. Er erklärt niimckick in einiöm
»«Mkiprllch am» Moskau, deck er du-rck VerMittluvR
»er ldraKböiMiaen VvovaaanIdafchrUten in Deutsch»
Land ver^oite-t und auch Waffen angskauft habe.
Lt« « dann aeaen «vKMicke GeMummen d«n iedt-
Mi VoWbsaMragten Bartb übergeben habe.
Jo-fk« nimmt abio das Reckt und den Rubin tu A!n-
K-ruck. am dem UnSLwumr In Dsutfcklwnd nach
Kräften mcktaewirckt ru haben. Derartins Dinge
Md natürlich Gr die Betroffenem, in erster Linie
Barth und Haase a-ukerordentlick veiul'ch und
m> dementieren dann ihrerseits, auch wieder iw
HunKorücksn. di« Bsbauvtunaen Joffes, erklären,
lvan nichts -aswubt und nichts aetan zu babm- und
»SkLuvten GrsrÜeits. daß ikuen allein der Rvbm
der dsuKcksn Revolution rukäme.
Die nickt losialiMcken Bobksteile DeuKcklands
Laben Än lebhaftes Interesse an der Aufklärung
dieser Angelegen Leit. Vermöchte Joife Bswc-Ke
Me leine Bsbauvtuna zu erbringen, so würde der
Dorwurf der Germania zu Reckt bestehen, daß wir
von bestochenen Mnistern regiert werden.
Geständnisse Barths
Anter der anmutigen UebeMrift ..A n d enLa-
tein envf,ah l" veröffentlicht der Bolksbeauf-
1 ragte Emil Bartb in der .Dreiheit" allerlei re-
volutionäre Bskenntnifse. Er erzählt zunächst daß
«r mehrere tausend Schußwaffen umd mebr«re tau-
fend Handgranaten zur Ausrüstung der Arbeiter-
- schuft bckovat hätte, dak diese Waffen durch eine
..vo-Gügliche OrgaMation" über ganz Berlin ver-
>Lreit-et -sswÄen lei und daß es keinen Grokbetrieb
-in Berlin asaeben hätte, der nicht Leim Ausbruch
der Revolution in der Lags gewesen wäre, mit sei-
ner Sturmtrmwe an der Svitze der Schutzleute Herr
au werden. Gr Latte aber nickt im -Interesse des
Auslandes gearbeitet, sondern Gr die .Mensch-
heit". Von dieser illegalen Or-sanNation hätte die
Leitung der unabbäugiaen sMabÄsmockratisscken
Bartet erst erfahren, als daran absolut n-i-Lts mehr
zu ändern gewssen wäre. Dann aber feien von kei-
nen-- einzigen -mehr irgend welche Bedenken- erho-
ben worden, sondern alle hätten stck ..voll und freu-
dig" der notwendigen Aufgabe gewidmet. Dann
fährt Barth fort: Es war der Fehler aller Revo-
lutionen. daß das Mitleid und die Menschlichkeit
sie aibbielten. das zu tum. was zur Erhaltung iLrsr
Sicherheit notwendig! gewesen wäre. Nur seinem
Einfluß urb der anderen Unabhängigen fei es m
danken, dak Rübe Kerrsche. Es bedürfe aber nur
eines Winkes von ihnen, um. wie er kick mit ltze-
Len-swürdiger Deutlichkeit ausdrückt „ihrer kdas
Loitzt der Andersdenkenden 1 entledigt zu fein":
„Sie mögen sich merken, daß ihr Ruf nach dem Lw-
ternenpfabl sie sehr Mckt zu dessen erster Zierde
mucken könnte".
Wie lange sollen, wie lange können überhaupt
noch Männer wie Ebert und SckeidemanN mit die-
sen Uutdürstsnden Recken der Revolution suiilcimi-
men am selben Wagen rieben?

Aus ZLatzt und Umgegend
* Wertere Einschränkung des Z»zs»erkehrs. Wis
wir hören, wird v-om n ä ch stc -v M o n tag ab eine
üuitere e r h ebliche Eiuischräirkung des Eisen-
bahnverkehrs in Kraft freien. Es werden Fahr-,
vlan-Aendcrungen im Verkehr der Arbeiter-
züge eintreten, die aber nicht von erheblicher Be-
deutung sind. Einschneidender dog-egm m-ird der
Ausfall einer Reihe vcn Schnellzügen
sein. Das reisende Publikum sei schon -auf
diese drinLend notwendigen Maßnahnren aufmerk-
sam gemacht.
* Die Vereine Frauenbilbuna-Frauenttudinm u,
Frauen- und Nläbck'noruvven kür »»ziale Kilk««r-
beit veranstalt«» -in d«u koimneiMm Wochen 4 Mv
iraae über ..Sta-ai sbüraeritck« Frvg »s'.
Die Dkemrn -larst»»: 1. WandÄM*m bri d»r AM
hrkttina vorn Staate und Fragen der 6ta«rissmas- -
k.örigkeit. Franz Camilla Fell inek: Dviners»
ta«. 12. D«. abends 6 Ak». — 2.-Uckber die Be-
deuiiiNg der Verfasiuua. Frau Dr. M« ner- K u»
i« nkamvi. DiE-taa 17. Dki. --- 3. TRr
denen Wahlsnstem« und Fragen ßnr
Frau Dr. Eckhardt. — 4. LibevArsnim». .Kanu
munismus. Aiarckismus. .Fr!. Dr. Vern-ans.
Die Daten der Heiden letztgenannten Vorträge
werden nock bekannt aeacken. Auf den Mr morsen
angeüaaten- Vortrag macken wir unsere Leser bs-
wnders ausinerkaur.
' Entlohnung der Arbritrrräte. Den vollbe-
schäftigten Mitgliedern der Arbriterräie ist, laut
Karls-nhec Zeitung sine Tagesvergütung Lis
-» 16 Mark für den T>« aus der Staatskasse un-
ter der Voraussetzung gewährt worden, daß es sich
um eine notwendige Tätigkeit handelt. Diese Ge-
bühren sind wie di« Gebühren für die Mit-
glieder der Soldatenräts von den Gemeinden
vorzuschiesien und zwar von der Gemeinde, in de,
dss Mitglied des Arbeikernur sein--» Wohnsitz
hat. Im Hinblick aus dir Äme der L-i-mtskasst
ist tunlichste Sparsamkeit geboren. Die Landes-
zentrale der Arbeiter-, Bauern- und Volksräte
Badens in Karlsruhe ist von der Volksregierung
ersucht worden, auch ihrerseits auf eine möglichste
Verringerung der Kosten hinzuwirken. Sofern es
im einzelnen Falle streitig ist, ob eine notwendige
Tätigkeit eines Mitgliedes der Arbeiterrät vor-
liegt und eine Einigung zwischen den Beteiligten
nicht erzielt werden kann, wird das Bezirksamt
eine Entscheidung des Verwaltungshofs einholen.
Der Verwaltungshof wird sich vor seiner Ent-
schließung mit der Landeszentrals der Arbeiter-,'
Bauern- und Volksräte Badens in Karlsruhe
ins Benehmen setzen.
* Ueber die Tätigkeit der Volkswehr wird uns
vom Bol-ksrat mitgetei-li: Durchseheude Truppen
haben mehrfach He-rescigkntum, woM st« kein«
Berechtigung haben, zu .Schleuderpreisen
verkauft. So hatte ein hiesiger Pferdehänd-
ler SO Pferde für einen Spottpreis erworben. Beim
Transport durch den Stadtbezirk wurden sie von
der VaNswchr festschalten, insbesondere deshalb,
weif such die Quittung des Kaufes alles andere
als reell war. Vom Ministerium ist nun dis
Usberwefsung an bl« Landwi-rlschnftskamm-er an-
geordnet bezm. sollen d-i-e Pferde versteigert wer-
den. Dem gleichen Händler wurden bereits frü-
her 36 Bierde belchlanvabmt. — BeiscklaanaL-nt
wurden ferner 2 komplette Pferdegeschirre. —
Festaenommen wurden 2 junge Burschen aus
Kirchheim, dis Militärdecken vntweuLet und zu
billigem Preis wieder verkauft haben. Wesen der
Mittäterschaft eines Diebstahls aus
dem Güterbahnhof kamen 7 Personen zur Anzeige.
Auf der Hauptstraße haben 2 .Soldaten Zivilisten
mit der Waffe bedroht und niedergeschlagen. Sie
wurden verhaftet. Da st« Essen-w-ehr leisstieten,
-müßte einer durch die Wchrleuts unschädlich ge-
macht Werden. Durch Siauütäts-M-a-n-Nschasten
wurde der Verletzte dem Lagavstt überführt.
-i° Stadtthester. Morgen Freitag gelangt die
bekannte Operette „Nanon. di« Witwe v-om gold.
Lamm" -von Richard Ex-nee zur Aufführung^GDie
Kau-pirollen wecken Mpielt von den Damen
Mo-nti (Titelpartie), Alanhof, Krag, Weber,
Sprenger urd den Herren Cramer. Dodl lTpiel-
leUer). Moser. sSchmid. Schüren und Wagner. Mu-
stksisHs Leitung Musikdirektor Radig. -- Diens-
tag. 17. Dez. gebt bei ermäkiaten Dressen ein
WeibnMtskinIdermürKen .Mumvelveter-stibchsn" v.
Lorenz Kirchner mit der Musik von Eillmann in
Szene. Der Kartenverkauf zu dieser Vorstellung
beginnt hout-e Donnerstag nachmittaa 4 Uhr an
der Tageskasse.
Pcrssnalmelduvg. Tjie Mser-vHführer Philipp
Schneckenherg«r und AuEst Mamiex in
Heidelberg mucken zu LokomotiEn-un ernannt.
" Rrrje Kreu^Lotkrrie. Dsr auf 22. November ;
festssfent Zt-Hunsstermän der. 5. Reihe s
der 9. Bad. Rote Kv»uz Geldlotterie mußte infolge:
tzsr pMtischen Berhältwsse mit unbMmw.:em
TernÄn verlegt werden.
Polizeibericht. F-stgenommen wurde ein .
Zivangszögling. d«r sich aus der Urstalt Mülheim,
ch. M. entfernte. Dcchaftet wurden Sin Taglöh- i

Geite 3
Mer, der entscheidende Einfluß ge-
wahrt.
Durch Aufrechterhaltung einer Ersten Kammer,
;in dox die für das Staislebeii wlchtigstea Ve-
rufrstände. sowie dis großen Gemormvessn- ihre
-Vertretung finden, ist aber dafür gesorgt, daß -auch
die Interessen dieser wichtigsten Gruvpen in wirk-
samer Wsse zur Geltung gebracht werden können.
Schließlich darf noch -erwähnt werden, daß ein-
jährige Budgetperiode und dreijährige
L a nd ta«s p,.er isod «'n mit vollstäu,dige,r Er-
neuerung der gewählten Mitglieder der Ersten u.
Zweiien Kammer alle drei Jahre vorgesehen sind.
 
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