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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 27 - 50 (1. Februar 1919 - 28. Februar 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0205
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He«re!bergrr Zritung srschemt LN tedem MaHentag »litüg» IL UHr. Eratirvelga>-tn kind da»
Li-,;s «milicys verkündlgungsdla« de» Dezlrks Heldewerg. ble Beldelvergcr Fan.!ttrnblSttrr.
aahecsem aurMcher Kohnungsanzcigex. Die Ketdelderger Zeltuns kacm durch aSe Po'lanslatt«».
b«ch bis Age«urrn aus dem Lande. dle TrSgerlnnen und bel ber DeschLslsstell« seldst -- L.auplsdc. 2S —
MonaVich und vlerleljührrtch bestelU tverden.
tzauplschrtftleiier: Kurr Ftscher tn Hetbelderg

Dru<» a.SerI«-r LhesdorBerkenbnsch—tzeideScr««r verlags«mSa!tnud chrnSleeet.-«ldelkre».

Dezi^.« «no Lnsetgenpreis. Di» ^tzrt»arr>sk- Ztttung-' koftet kei jeder
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dir Lrüq«^»«« fr»i tzaus «vuaStch l.lS M. - Dle sech»-«sp«^«-,e Vettt,etr« .der dsrrn «mnn
kost«, ro Pft^: kn» N««an«e,u dt« »i«,espatt«»e P«etez«u« 1.-. n,u Pl.in'^lchrtst ,era M.
»et Rachkch »ach Lartf. ErWlunzsorr tst HetdrlSer-. «t^eke-kLuf »0 Pfg.

Den» ». B-rl«,: Th«»d« W»S««b«sch-tz«id^b«s»r P«rlagoanst«st n. Drvckerei tzetdekberg.

Postfch«««»d» K«l»ruhL Rr. »». F«nk»r«ch«: R«d«ktton l». «»schLft.stelle «2

KeidelbemerZeiltmg

Nr-Z ^

lünabhAngige TageszekkmH

Derkün-kHUNKsSlatt fZs Nsrööa-s« urrd die angrenzenden Lfsilr von Bayeru, Hesseu und DLrLtemberK

Freitag, den 14. Februar 1919

61. Iahrgang

Die Witglieöer öes RsbinMs

Eine Rede Zchsidemanns

Weimar. 13. FeLr.

ViieprSsident Haunmann eröffnet dio Sitzimg
EHm 3.20 Mr mit der Vrrlchulira des folMirden. ihm
heute mrargm uam Präsideirtcn Dr. Dauid zuge-
gansenen Schreildons: InMge >nvÄ:>ner Bevwfung
tn Vi« Retchsvsgierwns sch-s ich nrich Lemöiigl. das
Ämt des Präs.identon der N-ational-
versanrrnt<una niederzulessn. Ich bitts Si,s.
die Leitulvg der Geschäste Lis Mr N>c>moaU vinss
Nachwlsers ,;u ttibevirechmen.

Der Rerchsvrä-ttdisin-t Ebert LaL 5sin Wüeord-
nÄtenm,lMrat n iüdevgelogt.

Davauf tvitt das Haus tn die TwKesardirullg
s!m: Endgegcmmchm-s oiner Er^lävuns der neuen
Michswaierwng.

Präftdent des NeichsmLnisteriums
Scheidemann:

Der RoichsprWdent hat mtch bsaufiragt mit
dler BiLmng des n-suiL-ir Kabiirotts. Fck kcmn dar-
auF verzichtim. däe NamiWn nochmals ^u vevlesen:
Sie tzaben sie bereits sobört un-d ich will nur noch
hinMfllgen. dak dies-sm Kaibinett auch d-sr preu-
krilfchs K r iegs<m i n-ilster -cchne Stimmr-.ch'
«NM-Hört. Das Prvgvcvnimr des Reicksmmffter'-
»ims. wnvfassend dte AuWaben dsr mächsten ZuEunft
-rlaiuibe ich nr,r. Mnen vor.j>utragen.

Es fvlgt die Bevbchunn dos in dor gestrlseu
Narmmer Lereits rvicidLrgeMbem',l Arbeits-
progr-amms des RoichNminUeriums. das mn
Schlnch des AMKes 4 mir noch kdie Morst: „Ertüch-
tigulna der Iuge-nÄ" neu emtbält.

Scheidemann (fortfatzrends: Sie mrvden es
Versteben. wenn ich davcvuf vea^icki e. alle a-NLeMr--
ten einMn-en PvograimMvuiukde zu erläutern.
Das erste Wo,rt der -erssten verautwortlichrn Re-
gioruna der veutschen RepubliL musi e >n Be-
k,enntnls sein M Ihnen. oin Deksnnln.^ zu
deun Gedirnken der Volksberrschaft.
d-e-n dilüse VeMmmlAii.g verkörvort. Aus der Re-
volutron geboren. ist er ichr Beruis. das geistigL
Emt der Re-volulieon vor V-ersch leud er un g
Lu bowcchren und Win dauernden BZsrtr des san-
zen ldsutschen DMes M uvachen. (Bvavo!) In ge-
vechter frei-er Watzl. bei dem es keinon Unterschi>?d
rab des Ranges. BesiLes und Geschkechts. bat das
Volk Sie -u ssinen Vertretern beiteM: durch Sie
kvird es sich Keine Gesehr gsben. ldmen unv-er-
brüchl-i cher Gehorsam W leisten unler all-
lsr Psticht ist. (Beifall). Lassen S'-e sich alle von
der Gvöke diefer Vorstellung durchdringen. .cü' f
dlasi die Sauvercvwität des dciutschcm Volkes. die
dsr 9. Novemtber verkündet bai. istabistsiert ist uste
shr Fels-vn vvn Erz. (Bcidfall).

Mbr wissen nicht. wc'lcke sckwevsn Stürine uns
noch bevorstehrn. aber ich glaube die Provlve-
stütchuna roason W können. dan die. L eiten der
Gewaltherrschaft ein für allemal vorüb-r
finld (Fvaiu Ziest. U. S.: NoLke!). dak es keine
Macht der Welt i-emialls unMt-rast es Magen
dürste. das

gleiche politische Recht alter Bolkssenosien

«uNctiastAr. (Gvoker V'risall). Wir betrachiie-n es
als oine drr grökten Erruilaenschoffton. dak auch
dte Fvaluen «ls -glsichberechtigte Vdlkssenosstmr?n
in unffere Reil>eik eingetvete:,! tt-nld. (BLifiallj. Ich
bsgrüsie die grotze Z.M der iFrauen nd.t d?r grök-
len Genugtuim-g und Hoffniuna. loll es dock d>e
zrosse AuisiM'e dsr neaiien Zeit ^ein. die Polttik
Hl-enschltcher M gestalten ails bischer.

Wir durstem -cm unser^ MÄerlase nicht alau-
ben. Wenn w'rr sie nicht bsrbeisübren wollten.
komchen aber lnit dl-Lssm GlMbeii an luns s-echst
uichj dte Macht der Zcchlen >aus der Wslt schasfe».
Us en-igegsn allen Bovausseüunaeu uiiferer U-
Boot-Pvopbstisn das Heer iker Feinde im Wssten
Km Milllonen anwuchs -und schlteklich der
aeniale Harzardeur deo Mrltkriegeo
^udendorfff. (Widorsvruch rechts). schlichlich
ds» Bankerott erklärte. (erne.uter Wtderspruch
rechts) di-efeuigsn. di-s es miterlsbt bcvbeit. w?rden
Anen Widorsvvuch wagen. da fiol es rvi>e sine
Binde von dsn Llmgsn des Balkss. Dsutschland
Mrr reif gawor>dem für >den 9. Ncwsmber. Dak i>n-
str Volik in diessm furchtbaren Auaenblick nock die
Kvaft bchak. die alte Gchellsckaft M ^ertvüiiumern
uiVs seiue e-go,^ Herrschaft 'aus.iurufsn. darin er-
vltcke ich dce bestr Bürgschaft stir ssine Zukuust.

Nach der Fkicht des lett^en Kaissrs nabm auch
Prcn^ Max seinen Abschisd und übertvu^ d ie
Lsi^ivn^ der RLichsgssch'äfte meiirsm Pacitsigouas-
>ail Ebsrt. der in Gememschafl mit Qaudsbsvg und
mir di-e Regierung antvat. Damit sntfti.rmid dis
provisorischs Nsgierung. .dis bis »vmi gefftriaiir
Tage gedai-iert hat. Prin.v Mar voll^oli dam.als
w-ct deni Blick eines Staat sm-annes ei>ne
ksschichbltche Natrvendigleit. Woder fttr den Kan.i-

dss alltsn Nsgiinves nock fiir uns gmb os in
bich-ini Augenblick oine WMl. Wi-r stauden unter
dem Zwang der gels ch i ckt l t ch-e n Not-
»«ud'tgkeit. Am 10. NouÄmber orgab sim

'MDB. Weimar. 13. Fe-br. (ÄiMich.)
Präsidsut. des RHichsministeriuins: Scheibemaim.
Bertreter im PräMum dss Rc.ichsnr'misteriums und

Reül^sminist-er dsr Finanron: Sckstfser.
Reichsiustristsr des Aiiswärt.: v. Brockdorff-Rantza«.
Rcichsministe-r d?s Jimern: Preuk.
Reichs-Arbeitsmiinistsr: Vauer.

ReichsWirtschaftsiumister: Wifsel.

Reichs--Ernährungsmintster: Schmidt.
Reichs-Justrzminilstsr: Landsbcrg.

Retchs-Mshrministsv: Noske.
R-eichs-Kolouialiuinister: Vell.

Reichs-Postinlnisteir: Gisbert.

Reichsminister d. Demobilmach.-Amtes: Koettz.

Fsrnsr drei Mffnistsr ohne Porteseuille: Dr. Da-
vid, Eezbergev uusdl Gothein.

Das neue Reichskabinett ist ei,l Koalitions-
kabinett und daber mit allen Schönheiten und
auch den entsprechenden Mängeln eines solcherl
behaftet. Wemr nran weiß, untsr welchen un-
endlichen Mühen und unwürdigen Vegleiter
scheinungen cs zu Stande gekommen ist, wte
um jeden Mann und um jeden Posten gemark-
tet und gefeilscht werden mußte, wrrd man M-
gestehen müssen, daß von dein Wehen der
„neuen Zeit" bei dieser Kabinettsbildung nicht
viel zu spüren ist. Bei Licht betrachtet, haben
sich also die Parteigötter der drei grotzen Frak-
tionen zusammengesunden, sodatz man fast an
crne Fortsehung der so berühmt gewordenen in-
Lerfraktionellen Vetrachtungen zu glauben ge-
neigt ist. Mutz man also mit gewissen kritst
schen Gefühlen das Reichsministerium betrach-
ten, so kann man andererseits doch seiire Btl-
dung begrützen. da sie nach der Mabl des
Reichspräsidenten der zweite Schrilt auf der
Vahn zur Orduung und Gesehmatzigkeit ist.

Auch die Programmrede des Minister-
präsidenten Scheidemairn bestürkt den Ein-
druck. Scheidemann war schon im alten N-'ichs-
taq einer der besteir Nedner überhaupt. Seine
Reden wareir, zumal im Aufbau, kleine Mei-
sterwerke. Das gitt auch von der gestcigen
Nede an sich, wenn auch niemand^von uns ver-
langen kann, datz wir nun jene Teile der Rede,
dte sich in rein sozialistischen Eedankeir bewe-
gen. vollauf anerkennen und uns zu eigen
machen sollen. Wir begrtttzen es aber, datz
Scheidemamr den Willen zur Demokratie und
Ordnung in ihr bekannt hat und die feste Ab-
sicht betont, seinen Willen zusammen mit den

übrigen Parteien durchzusetzen. Die Ausein-
airdersetzung mit den Unabhängigen, die an-
schetnend Lnrmer mehr den wüsten Radauton
in dte Natioiralversammlung einzuführen be-
absichtigen, gab bereits einen kleiiren Bsweis
davon. Jm übrigen aber wollen wir die Ta-
ten des neuen Reichsministers abwarten.

Philipp Scheidemaitti.

bat gl-cich Frie-dcich Ebert sslncm Wog a-us klsinen
Verhältirisssn genommen. Cr wuöde am 26. Iuli
1865 -u> K-assol gebovett. wo sein Vate-r als Hcmd-
wcrks-itteister lebte. Vo-n Haus-e aus Buchdrucker,
war Philipp SrheivemaMi bereits in früher Jugend
bostrebt. stch sslbst fortLubilden, und die Tätigkeit,
die er seit 1895 als Rckdakteur sunäcUt in Giegen,
dann in Nüimiberg, Offenbach un-d Kassel ausübte,
bewsist, dcch er mlt elne-r guten Allsemeittbildung
auch rouvn.allstische FMigkeitott ungowöünlicher Art
vereinte. Seit 1990 gebörte er dem Reichstaz an.

Se-it 1911 Sokvelär un!d nach dcr Spcrltung der So-
äicvldemokratic nciben Gbert Dorsrüend.r d?s Par-
teiuorst-andes. hat er seine Edvkalcn Anschauungen
aufsege>bcn un'o dcr vracktischen Mitacbeit der So-
,sta5dcino1r-atie das Msort gc-radet Dak rr doshulb
vcm seiii-en ehemaligen r-cvdikaten Gosinnungsg?-
irossen hestig -angefeinldet wurde. ist erklärtich
Aber direkt zum Hak wuchs sich dic Gegnerschaft
aus, se-ij-'dLM er. un-beirrt durch alle Angriffe von,
icchts uii-d linEs, koiHecm-'i'.t vi-e Polir k dos 1. Au-
guft 1911 pertrat. Am 9. No-vember tacst cx iu »en
Nat -der Volksbeauftragten e!n.

die, Nülrve-ndigke-it. dak wir Ms -mrt der Frak-
tion der Unabhängigen au.r Vilkunia et-
ner ge-meinscnnen Regierun» .;u^nrnientatc!n. Wie
ernst .unsere Absickt nnd usis wsit -un5er Lntgvgcn-
kcünrmren ipar. ersehen Sie -aus -de.ni Umstamd. dafr
wir u-ns bereit srTärten. Me PMeii varitäLifck ru
-befeüen. obgl-sich wir genam wukt-en. dast unsec
Anhang im Volke unvergleichlich visl -gröker wa-r.
<rl« dsr i-sder anderen Partei. (Sebr vichti« b?i
dev Sozialdemo-kraden). Wir ttaihnrsn das Vevhäkt-
iris 1:1 aii, währsttd die Ma'blon Lur Ncrti-om-al-
veriiaiimttltt'tta das Verhä-ltnis 11:2 evga/bein. (f>ört.
hört! Zur'.i.-s 'bei den ll. S.: Es rvird a!nd?rs
wevden! Lach?n) Unter d'iv^en llmständem war
misere L-errschaft von vornbeveitt beikckstiet iiilt eü-ir-er
Erbsünde gegen den Geist der Demokratie
(Sohr richtig. bei den Soz. üackvu Lsl de-n U. S.)
Abcr es war dles Leim daimiailigett SLand der
D irge c'm -ttodVSttdiges Zu-2cMndni'S ' an ei-ne
Partei. die nun e-inmail in v?-ii 'Febler verfallen
war. .mehr gelten zn -wollen. a-ls sie ihr'er
Zcvbl uack bsdeut-et-e. (Unterbrechuttg -bei dem U.
S) Dc-r FÄsler v-ergrökerte sick bei eiivem Teile
Ker Partsi zur tvacrisch.ni Sckniid: >er strebbe da-
nach. als Spl'vtter de§ dMtscken ValSes mit Ge-
walt die ganzeMacht -an sick M reisien. Cr
ve-rkannte das Wesen der NevMMon -und lehnte
es -ccb, die Mohvhoit der Köpfe zu. vsvo'butlo-nierLii.
snndern sluckte durch List- u-nd U-e>berr.ci0ttna dle
Mehrheit der Füuste und dex Waffen
«uf feme So'.te M Oe'ben. (S-ehr richttg! Unruhe

bej dem U. S.) Fch ne>hme -abne wLlter.es -an. da«
dte gsW-sen Uvheber durck i-enes Untevnehmen
der Sachs der M-smckhott /,» Lienen gbajubten.
-cvber es ist der schmninste Irrtum. dessen eim
Ädensch fählg ist. -w'uwn er gläubt. d-ie Sonduiigen
des

Sozialismus mit Handaranaten und
Maschinenttewehren

eineim Vo-lko beizubrinsen. (Sehr richti-g. hei de>n
Sozi-aldsin.) Dsnesen Frviva-bn balLtt w-r Le-
käinM mtt Worten. soilan^e -er stck mit Worten
üiikorte. niit dor Tat. affs serive Anbäniger rvahn-
witstgerwÄiffie ^u Taten ü,bmqing>en iZujstiim-m-mig)
Wir hackeii Ida-mit -imsere PfllM getan. (B iiralli.
Wir baiben dabe> das Fnteresse des -kattze»! Volikes
vertelidigt. und in schmer mir uns -a.»ch ldiesem
Mittpls entschlcöch- Mben. >u -g s-c r Gewissen
ist rein. (Slülmiisch"!: B^sall. Zuri'fie bü den
Uttabbängiigen.' Bl-u-t-beff'-eckt! Ernonter Vüff-alk)
Wir könn-sn nicht vergesten. weffch uttgehettover
Sckad'en dadurch de„r Gru"dgck>Lnk.s„ der D.',»-'>-
kmtle zttgeführt ist. dak diie Un.n!bhättgigen sich
memttls Li« cknor vsin'iickni Tven-n»,ng rnm !den
Anhättgevn femior Mi-n,d>r.bl''it -aiuffaev-ifffft hchen.
die dle Nati-nralvochnmin,l>,n.» b>s Veleüt Lls ein-n
Dort der Gegenrevol-ution b ckäm.vft ho
bsn (Qe-bbafte Fnstilmm'.'tttta lli'i-iche- uird Znrii'e
bei keii UttabhäinlchWn) Tbr Nerd'bnst ist es
w-a-hrltch tticht. won.n -be-nle ffckon die Niattmwl-
vorsaittmllnna -L,as erste Lab^n-sibodürsttis uns-'-res
ViÄkes e'rfüllen kann: Die SckEu.nur ciner.V-er-

fastmtg (Erneluder Zuvuff bei den Un-MÄnMeü).
Si.e siud

die Sklaven einer Demagogie

geword-eii. Sie folgüir den Dcrutestsn Schrck-evn.
Sie berämwfen di-s Natffoüa-lvevsammlung «Mv-oU!
ste nicht-s ltvnderes und nickts -cuideres fein soll.
ckls die Versam-mdm-g die M-asttL Lha-rla^
-der Revoff-utiott bEiesiett soll. (Lebbcrfter Bod
fckl. Lärmeiide Zurufe bei Äen UiWbhäM'rgett).
Nicht die Revocku.ffion äu ibsendigen. sondevn ibr
Werk inModisch imd ohns B'l'ulvergiek-en
fortmführen. ittuk dds AicffgLbe teder künftigsn
Vo.lksvertveüing und ieder künfkigon RMievung
sein. die vor der Goschichte in Ebre-n Lsstchem «ntt.
(Zuruffe bsi don Unttbhängigen: Auf ewig se.
brandmarkt I) , ^ , /

llluch dle gegsnlwärti-gs erffte Rsglsrung. doven
Fortbostehen oan Mrem Vsr-tvcuWn abbänst. kann,
'ihre Ausgcvbe nichi anders aiufffassen Nachdoitt vaa
Volk am 19. Jnmmr kelner Partei die absMirs^
MehrhÄit MmLcriiint hat. M die Bildu.ua Liner ams-
m-shrersn Partelen UcmnimenaÄechtett Regierimg
Mx uivcubrveisl-ichen NotMe'Mlskeit gewovdon mio
mmr cru einer mösliäckt bveiten GruinWage. ..Me
dabei a-nfftauchettden SchwiergMten iinissen viber-
wumden iverven. ^

Der F-riede. den abzuschlietzen dis schwere
Aufgabe dieser Regierung ist. soll keine blohe Er-
mattungspause in einem ewigen Kriegszustande
der Völker sein, er soll vielmehr das harmon sche
Zusammenleben aller Völker auf dem Boden einer
Weltverfassung begründen, die allen Volkern
gleiche Ncchte verleiht. Es darf

keine neue Sklaverei

aufgerichtet rverdem Das deutsche Land ,ou unv
wird das Vaterland aller sein, die deutsch sein
und bleiben wollen. Keines seiner Glieder soll in
Schmach und Not verkümmern. Wir fühlen dte
Kraft in uns, der Welt mehr zu geben, als man
uns genommen hat, wenn man uns die Armrs frei
läkt zum Schafsen. Die Machtpolrtik kann uns
wohl. wenn fie die Entschetdung beeinflussen kön-
nen, zum Frieden zwingen, -aber sie werden niemals
70 Millionen Menschcn -zwingen können. emen
solchen Frteden im innersten ihres Herzens als
ehrlich und gerecht anzuerrennen. (Lebbafter Bet-
fall und allsettige Zustiinmung.) Sie werden ma,
im Stande setn, einen wahren Friedensbund der^
Völker zu "begründen, der nicht auf.dem freien
Willen und auf der gemeinsamen Ueber-
zeugung ruht. (Lebhafter allsettiger Beifall
und Zusttmmung.) ,

Jn diesem Zusammenhang mochre ich ein Wort
rtchten an alle gerecht und menschlich Denkenden
auf dem Hanzen Erdenrund. dasx sie uns unter-
stützen mögen in der Forderung. dte wir tn un-
serem Programm bereits formuliert haben, dak
cndlich

den deutschen Kriegsgefangenen
die Mögltchkeit der Heimkehr zu ihren Familien
gegeben werden möchte. (Stürmischer Beisall u.
Zusttmmung. Zuruf bei den Unabhangtgen:
Schicken Sie doch die Russen zurück!) Wir sind
doch hier im deutschen Reichstag und nicht nn
russischen. (Stürmtjcher Beifall und Zustimmung.)
'Fn dem wir unseren Brüdern. die jahrelang von
ibren Familten, von ihreii Frauen, Ktndevn und
Geschwistern getrennt sind, die herzlichsten Grutze
jenoen, verdinden wir oamit den Wunsch. datz uns,
alle Neutralen, die sich ein Eefühl der Menschlich-
keit bewahrt haben, in dieser Forderung unter-
stüheii. (Erneuter lebhafter Beifall und Zustim.
mung.)

Einstweilen wollen wir unverzagt an unserem
etgenen Hause Lauen in dem Bewutztsein,
datz alles, was auf deutscher Erde aut wird, auch
der ganzen Welt zugute kommt. Dis vorläufige
Verfassung, die aus den Beschlüssen dieses Hauses
hervorging, tst nur ein Gerüst für den Aufbau der
endaültigen. Es ist unser alter Ehrgeiz. in dieser
Versassung ein Mntz von Freiheit zu ver-
wirklichen. wie es keine andere Nation der
Welt kennt. (Vravo.)

Jn diesem Geisie wird auch das Heerwesen
georwnct werden, sodatz jedem etnzelnen Angehöri-
gen das Matz von Freiheit gewahrt bleiben soll,
das mit dem Zwecke des Ganzen vereinbar ist. Er
mutz aber auch dafür gesorgt werden, datz nie wte-
der eine Organisation der blotzcn Gewalt über die
Organisation des Nechts sich erhebt. (Beifall. bei
den Soztaldemokraten.) Es kann in Deutschland
keinen anderen Soldaten mehr gcben, als den
Soldaten der Republik. Niemaiid aiidcres wtr-
die höchste Kommandogewalt haben
s-lbst durch j-m-

P° .mio-^wä--"r°»°.ist-Ich° "dch

mcht'"l-'cht z» »s-ndss Pk°bl-M
liegt in dem Verhültnis des Rerchsganzen
 
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