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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0863
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m Nücken verf.hen rr«,
ktlvngen dmch die
wed? wM oersilch:n. m,
Oeffentl.chkeit in

e Frankre'ch uchm
allen fchleinngen Lr-
s zum Trotz angedeiher.
gessen werden.

5 Etz

vergesien solltek

enen Streiks rvegkn VH
Urteils an dem Kom,

- vine m«cht Äe,Md
s." (Nr.219 vom S-Zuni)
erksam, die Levrne in t«
den verhetzten Mssrn iin
hat:

uch aiuf eimge ALchen roe-
ichen konmrt! Die M4
sumcist die Kinder dei
ihrcm Leben bhen
se. es schadet nichtr,
aus ihnen werden ie

°m s. 2«» lNr. A-I "
, ,u trr Tvts-ch-,

ind, folsendes:
so schn-ll une mosl-h

Di.cse Besudolimg deutscher Empfind'Ungen. die in
Wllionen feldsrauer, auch sozialdemokrati cher
M'Mvier, die nun in Feindesland ruhen. lebten,
richtet sich sekbst. Man sollte sie dem ,-VoiMärts"
.,L r nicht vergessenl

s Wer ist Dr. Froberger? Einex dex Hm'vt-
nmchcr eines rheinrsck)en Fvclstaatcs von Frank-
re chs En-nden rst das Mtglied der SchriMeitung
d r „Kölnisch n Volksceitung", der Dr. thsol. Jo-
seph Froberger. 1871 ru H.iisinsen im E!
sai! sedoren rvar er frü-her Provinzialsuverior d s
Öidcms der .Me i tze n V ä t e r", den der fi-an-c.
sische K»r dlnal LaV's'rie im Iahro 1868 ceg ündet
ai und für den er 1->?ü erkl.ir e: „E'e8l poui ,u
runce sii88i. que nous 3II0118 traveiller." Dies
läbt Fwderss Helsersdienste für Frank.ech erklä.-
rcn. Und cin n solchen Mann nahm die „Kol.ischc
Bolkssoitung" in i-hre Nedaktion auf und vertrauiv
ihm die AMoLlbe an, für die Nhcinbui dg liiste ^
Fr-anso>en die V.ege su odnen. N cht endg M g.
nur „einstiveilen" ist er jetzt aus ihr ausg^chieden.

Aus Baden

* Die Grotzhcrzog Fricdrich-Zuhiluums-St'ftmlt,.
Nnträge auf Unterst>iitzun« aus der Erotzlhersog
Friedr ch Iv1> läum-st-ftung Mbt. E. sind nul mehr
nach Al.-'fhobuns ds Eih. KcL.netts an den Vsr-.
waltungshof zu richten und saoar dief

au-t Veihilfen an Pirson n in dcr Recel durch Ver-
m:ttlung d«r Vezirksämter. wuf Z schüsse oon
Anstalten unmlttelbar an den V e r rv a l t un g s,
hif.

* Vadi'che Gcfangencnfürsorge. Die BadHsche Ee-
flurgenenfürlorge schroibt uns: Ueberall im Lande
nisten wir uns j tzt schon für die He-imkehr der Gr-
fangenen. Das darf abcr nun nicht dazu fich en,
das Untersi'ützunssrrocrk für d e Leute, d e drMen
ln Eofcmgenschaft sind, und den Tag ih?ex Hcim-
kehr noch nicht kennen. lahm zu legen. Wir arbe -
ten lveiter für Ne Eefangenen. Jn den lehtcn
Wochen sind schr bedeutende Suknnen von seiten
der Vaidvsch n Eefangenenfürso ge noch für Sen-,
dnngen für E-cfangene in Feindesland aufgerocn
d t worden. Tügl.ch gehcn noch grotze Miengen von
Paketen durch unsere Hand in Feinl:osland. Es ist
nicht de-relb« Fchler su machen. der viekfach m
De> tschland im Mri 1918 gemacht rourde. als die
Pak tsendunMn für die beim grostcn Austa" sch A
ervartendon Eefangenen vorzeit g eingestellt
wurden.

» Vauernfordcrungen Eine aus 40 Eemo'mden
von 600 LanL-Tvirten besirchte Bezirksbauernrats-
versanrml'Ung fordcrte neh»n der di'rch die neuetz
Bcstimrwungen er ödigten Milchvreiserböhi'Ng.. eine
Evhöhung der Cchlachtviehpreise aiif 00 bis 160
Mark i« nach Eattung pro Zentner. ferner ei-ns
gse-ignete Kontrolle übcr den freien Ha-del m t
Zuchloich Dies wetteren forderle die Der'amm-
lung, datz der Sonntagsladen''chlutz nicht rücksichts-
los durchgeführt wrrde. soi'd:an auf di« bäv-er-
lichm Interessen Rücksicht nehme und datz der Be-
zirksbavernvat auch weiterhin belchehalten werde.
Bei dieser etston Forderung kam es mi erregten
AuseincmideD^etzungon. davon enigvn Rednern die
Eründung einer Bauernpartei a-ugc-
regt. von der «Mehrheit aber abgelehnt
wurde. __—_

Landwirtschoft

* Freigabe der Gänse. D e Beschrankungen im
Handelsvertehr mit Gänsen und die Höchstpreiss
stir Gänse stnd ausgehoben worden. Dagcgen blei-
ben die Verordnuugen g- gen die Preistr-ibereien
in Kraft. Das Reichsernährungsmin-stertum em-
pfiehlt den Gemeinden und Kommunaloerbä,.den
die Festsetzung von Nicktoreifen auf Grund der
Bestinunung.n über die Vreisprüfungsstellen. Dem
wilden Aufläufertum soll gegebenenfalls ducch
Entziehung der siandelserlaubn s entgegengetreten
werden. l

Neues aus aller Welt

» Was ist ein „Kriegsbeamtev"? Dies RLtfÄ
zu lösen, rst einem Unabhängigan belschiedcn
goblisben. Einar der neuen Stadtverordiueten
Pforzheims bczcrchnete fich als „Kvvegslheamd-
ter". Dcr „Pforzh. Anz." versah dvösen unbÄann-
ton Vevuf mit eiwem Fragczeichen. Das krünkte
den Unwb-Hüngigen und er berichtete dem ,M. A",
datz er zurzeit boim Kriegswuchsramt angs-
stellt und „som-it tat.ächlich KriegSbecvmter foi." —
Es giibt eb n auch in uns.rcr tieftraurigen Zeit ge-
hosentl ch etwas zum Lachen.

^ Errichtuna ei er Nheinbrücke in 41 Mnoten.
Wie die „Chicago Tribune" von Koblenz herrchtei.
ist es dem 1. ämer'ckanischen Pontoniercglmeivt ge-
lungen, bet Höniiigen eine 380 Meter lcmge
Schi'ffbrücke übec d-n Nh in in 41 Minitcn feit g
znstcllen. Das 2. Regiment hatte vor 8 Tagen d.e
Brücke in 58>L Mnut-n fe--tiggestellt. Das 1. Re-
ginvent hat mit seinem Norsvruwg von 17 Mnirten
dcn ausgeworfenen Pveis von 150 OM M. ge--
woMren.

* Der Exbotschastök: als Filmdichter. Der
frU>ere amerikaniichr Votsck>after in Bcrlin. Mr.
Gerard. hat einen Film ..Eib achtl" goschrie-
ben. in dein Kai'er Wilhelnn oor dem Nichierst! h.
der Wolt zur Veranlwortung sezosen wird Der
Film soll in der näckA'ben Zeit in ganz AmeriEa
gezcigt werden. cherr E-crard zeigt immer mehr,
dast er ebenso ge"chäftstüchtig wie goschmacklos ißi.

* Alle wollen leben! Eiue hüchsche klnne Doktor-
gcschichte erzühlt d-r b kanntc schw di'che Humoc.st
Hasse Z. Ein Bai.er M)!t sich unvätzlich!. sucht d:n
D-ktok wwf und crlält dort die erforderl chon Rat-
schläge, wie er sich v rhaltcn foll. „Und nun be-
konimo tch cwch oin Rezevt", sagj der Ba>'er zum
Schlutz. „Sie brauchen keims", vevsetzt der Avzt.
do-ch! Davon mutz dcr Hcrr Dokloc l ben!" a.cklärt
der Patient. Also gut, er bekommt und erhält fckn
Nczcpt und beyaihlt dafür seine 5 Kronen. Eeht
dann damit zur Avothccke und lätzt stch das R zept
hci-stellen, denn, so sagt er, der Avotheker mutz auch
lcbein. Dies vollbracht, sch'ittet cr den InHalt dcr
Fla ch n an dcr nächstm Ecke aus, denn. so schlveht
er seine Moisheit — ich w ll auch bbuu

* Ein Vorfahr des Ercrfen Brockdorff-Rontzan iv
Versailles. Im Marschallfaal des Dersailler Echlosses
— stüst! eenau unterhalb der SpieMlgalerie — be-
finidet sich das Po.trät eines Aihncn des Erafen
BroLdorn-Rantzau. Es stellt den Erafen Icsti.s
oon Rcmtzau lar. der um die Mitte des 17. Iah--
hundcrts g l bt hat und me kwllrd ge we se nUt
nur im Dienste Frankreichs staick, sondern soga: dis
Mückde einies Macsch lls von F»mikre ch derlecdete.
Er oll ein glcinzend r Ed lmann, tavferer Stre ter
und nicht mindcr tavfrrec Trinker gewcfen sün, L>?r
sich im Dienste des Kömgs von Fvm k elch ncht
wenlgcr als schzig V-mw ndungen holte. darunt r
drei autzorordeiitlch schwer -. er verlor vor Dole
orn Avge und vor Arras eine 5>and und e!n Bo n.
Für seine uniib rtrvfscnc Tavfe kclt überreichte ihm
dm Jahre 1645 Easton von Orloans eigcnhänd'g
d n frangMarschallstab. Das B ldnis des Betzstv ll::
Schlosses stellt ihn cruf bäumendcm P'ferd- dar^ das
Holzbcin im Büg l, die fehl nde Hand durch stnen
Hakcm evsetzt, m dcn dre Zügel cingehängt sind^ de
leers Augenhöhle mit einer schwa.z n Bindc vec-
deckt.

-s „Moderne Märchev. „London Orr'mon" mr-
öffcntlicht folsendö Anfänge moderner Aiürcheii:
„Es war einmal eine Wohn-ung zu varnricäcn..
„Es war einmal eine E.iwe.kschaft, diie nicht strel-
kcn wollte..„Es war einmal eine Fr'vedem:ksn-
fereng, dre chnell arbeitcte..„Es war einmal
ein Mann, der sich in dcn Schreibereten cmsLannte,
m-il Lenen die N.ihörden ihn übevschütteten..."
„Es war einmal ern ganz armex Kohlcnhändler.

„Es war einmal ein Mamr, dcn> man schnsll demo-
bilistert hatte..." — Auch wir können omige
deutsche Märchenanfänge hinzufügen: .Fks war
einmal oine F«e. die hietz Gerechtigkeit..." ,Ks
war oimnal ein Landwirl, der nichts über den
Höchstvvsts verkaufte..." ,Ks war einmal oin
Beamrter, d«r mit seinem Gehalt gut lobcn komnt''."
„Es war einmal ein Mnlster, der Fachkenntnlsts
LHatz. . ." usw. ad infinitnm

* Leonid Kreutzer vollendet zur Zeit e'ne n u»
Over „Frvcdemann Bach", ru welchex Dr. Rul olf
Lothar das Buch gochricben hat. Die Urr d-
führung des Werkes soll im Herbst inn Mannlheimrr
Nationalthcaler erfolgcm.

* Ein mtttelalterliches, abcr wirksames M-ittel.
Um den Schlcichhackkel zu bekämpfen. wcndet man
fn dem böhmischen Orte Kladno ein etwas rccht
draMches Derfahren an. Dort wurde vor den.
Rathause ein Ealgen ai fgestellt. die Leut. die man
als Ketteirhändler verdächt'gte, nrutzten arif d eser
imvrovisrcrten R'ichtstätte einen se crl'ch n Schwur
ablegcn, datz sie sich fernerhin in aller Zrckunrt emes
reLilichcn und rccllcn G' schäftsbni'drls b fle tzigen
würden. Wer abcr Umstände machte und sich nicht
beeilte, die Fo.nrcl schl 'un gst n chz' svr"chen, dem
wurde dm Strick um d n Hals gel-'gt, d e Schllngv
imnrcr cnger und enger gezogen, b s sich der zu-
sammens wrcht n Kehle die vcrlangttn ELeswo tt
mühsam entrangcn.

» Elsiissif.f« Pokit'k. in v-rsen. In Stratzburgcr
Blättcrn v rbre tete ' in cchter De-tschmhastcr vo
kursem folgcndcs Verslein:

N-mnre do Schwob am Kräjele
Un setze — n. uffs Wüjele.

Denn's Elsatz i cht nit sin.

Und fi bre — n- an de Rbin"
woranf e.n „etwas we ts'cht gere." Franrose in der
EEnntnis der Lags antwort te:

„Esn.citoyens, wart« numine.

Dr Katzejamnver wurd scho kumni'".

Drnn wä-e — n — er noch f cch,

Dr Schwob wär widd"r dv."

Verantwortlich fllr den gesamten Terttel
Kurt Fischer.

für ben Anzeigenteil A l s r ed Schmttz,
Notationsdruck und Verlag:
Heidelberger Verlag-anitatt u Druu.rej G.m.b.H

NilteiluUe i Se; 5!Wi>e;lii!l!I.

Geburtcn.

(Vom 29. Mat bis 9. Juni.)

Erika Heowig, T. d. Kausinaiuis Eustav Iuhl.
Günter Kurl Fttedrich, S. d. Lchrers Karl Aug.st
Fro,uiUt-0t0. Luowig Wilvelm, S. d. Mal rs
Josef Krapp. Helmut Wilhelin, S. d. Bahnarbei-
ters Eg. Schneioer. Franz Karl Stefan, S. d.
Schlossers Ioh. Icuob Rtohr. Eleonorc, T. d
cand chem. Ernst Iung. Barbara Ereta T. d
Heizers Karl Iak. Hassert. Lorle Martya Maria.
T. d Vanlbeamten Eustav Ludwig Dihl. Tirk
Eerhard Konrad. S. d. Geh. Hofrats Prof. Dr.
Hermann Oncken. Hannelore, T d. Fabrikanten
Arlhur Marx. Antonie. T. d Möbeltransportcurs
Auton Streh. Franz Helmut, S. d. Buchhalter^
Franz Schmitt.

Eheaufgebote.

(Vonr 4. dis 7. Iuni.)

Elektrotechniker Karl Ansmann m. Wtlhclmine
Welz. Studcnt Hans Kuppenheim mit Ilse
Höpfel. Taglöhner Felix Kalb.unner mit Maria
Weitz. Iu,i zjerretär Karl Friedr. Hahn mit Eli-
sabetha w<etzler. Aletzger Franz Wittmann mit
Anna Wiedmann. Kutscher Christian Zubrod m.
Katharina Ender Wwe. Krufmann Er-ist Hof-
mann mit Ioh. van Loo. Eisenbahnbeamter Fri'd.
R.inh. Krempel m t Minna Alwine Bert-r Rich-
ter. Kaufmann Karl Köhnlein mit Amalie MUl-
tich. Maurer Iakob Grünervald mtt Susanna
Atehrer Stratzenbahnschaffner Georg Wolf mit
Katharina Treu. Landwirt Heinrich Lenz m t

Frieda Hehl. Hauptlehrer Wilhelm Flötzer mit
Else Alberts. Apotheker Erich Ioachim Löwen-
berg mit Hedwig Stern. Buchhalter He nrich Ritz-
haupt mit Luise Rethfeldt.

Eheschlietzubngen.

(Vom 5. bs 10. Iuni.)

Architekt August Bub mit Rosr Niss. Milch-
händler Philipp Kohl mit Elise Busch geb. Heck.
Natschreiber Eeorg Kamzler mit Änna Atacia
Müller. Eerber Martin Schilling mit Elise Knörr.
Kutscher Iohann Vrandstätter mit Maria Vorder-
mayer. Lokomotivhe zer Daniel Pfisterer mit
Karoline Siegel. Schrankenwärter Friedrich Erab
mit Anna Barbara Vöbel. Hauptlehrer Rudolf
Eatzner mit Emma Thumm. Schlosser Karl An-
w iler mit Anna Elisabetba Schlechtsr. Dach-
decker Ludwig Höfner mit Frieda Fabian. Küfer-
mcister Bernhard Eitzler mit Pauline Hett geb.

I Schuh. Vetriebsletter Albsrt Wust mit Snsanna
Hornung. Kanfmann Karl Baust mit Lniss Kne-
ger. Vürstenmacher Eugen Vartscherer mit El se
Dartscherer geb Fabian. Scbr mermttst r Otto
Hejnrich Mechling mit Emma Schimvf. TaglöbT'er
Heinrick Bender mit Lu'ss Krstz. Kanfmami Ioh.
Eeorg N-nich mit Anna Dresen. K-llner Franz
Alex Miill-r mit Nosa Aloina Sckiilldes. M'iler
Matbias Hosfmann mit Emlli- ^ianth.
l strer Otto A'-san mit Ann§ Ni^fck geb. Nuber.
Lehrer Karl Netzer m't Maria Vurk.

Mitteilungen des S^andesamts Handschuhsheim.

Gburten.

(Vom 20. bis 28. Mai.)

Rutb Elisabeth. T. d. Kaufmanns Nichard
Haas. Willt He nrich. S d. Eärtners H-iii'-ich
Vecht-l. Erika Ella Hanna, T. d. Architekten
Martin Schuhmacher.

Eh"o.nfgebote.

(Vom 23 bis 28. Mai)
prakt. Arzt D-- med. Karl Frie^rich Nohrhu'-st
mit Elisabeth Iohanna Auguste Erna Cha^enor.
Landwirt Fr edrich Eenthner mtt Susanna Scholl.

St-rb-sälle.

(Vom 13 bis 27. Mat.)

Martin Lewin. Student 27 I. Karl Ludwig
Eerlach, 21 Tage.

Sterbcsälle.

(Vom 1o. bw Mai.)

Eeorg Wirth. Händler, 44 I. Anna Pfetzer
geb. Wttt^e b^v <tU,iSt/ers A>ito,i P>etzec. o2
I. Ettttne ,,at-rbaa). Vrioattn. ledig. 76 I. He-
lene Lender geb. Vender von Eichechach, 56 I.
Iicvime liiiichwtti geb. naniiema.ui oon Hemsbaa),
«i 7). ^tua.u.a ^omnwr aeb. Eloimann, Wuwe
oes Schuchnacher^ ,-slanz Sommer. u4 I. ^<-,ef
lliaag. Fabritarbeiler von Kirrlackr. Amt Bruchsal,
43 I. Aniia Erbackr. ledig. W I. Ranny lUuzin-
ger, Prioaiui. leo g oon ^jringen. A Lörrach. 58
I. Iohann Peter Konold. Backcrm.ister, Eh.mann
oer d-va Barbara gsb. Roth. 71 I. Franz W ihütM
Schmitt. Landwirt von Hardhetm. I. Samjon
Frant. Kausniaiin oon Berwangon. 56 I. Fcitz
Erlewein. Fabri»arb^tler oon Zregelhaussn. ledig,
67 I. Elisabetha Leutel geb. Sommer von
Schriesh.ttu. 51 I. Marie Roth geb. Schwager,
Wwe. des Metalldrehers Franz Roth. 77 I Marie
Anna Olbert geb. Trautmann von Neidenstein.
65 I. Iakob Lorenz Bildhauer^68 I. Ioscf An-
ton Hooeaer von Odenyeim. 4 vtunden. Wilhelm
Meyer, Werlmetster von Neckargemünd, 33 I. Ferd.
Nech, Gymnasialpros.ssor Dr. von Offenburg, 54
I. Maria Elisabetha Hosmann. Krankenschwester,
ledig, 40 I. Thomas Povv. Stattonsvo steh:r
von Neckarzimmern. Amt Mosbach. 43 I. Leopo'd
Rickard Klingnrann. Kaufmann, ledig von Zwgel-
bausen, 29 I August Stadel, Schreinermcister,
Ehemann dex Iosefine geb. Scheur.r. 71 I. Wer-
ncr Major von Ladenburg, 1 Monat. Frt.'drich
Ludwig Kranz. Väcker. ledig. 20 I Marie Ho-
decker geb. Bubl von Odenbeim. 25 I. Lina Hohl,
Dienstmädchen. ledig. 18 Z. Theodor Hammsr,
Ktnobesitzer. 43 I. Iohanna Vigels gsb Hocker
von Reilingen, 55 I. Maria Magdal'na Kretz
geb Hauck. Ehefrau des Sckneidsrmeisters Iosef
Kretz. 47 I. Magdalena Fetn geb. Ketttmann,
Witwe des Händlers Friedrich Fein. 74 I. Karl
Frank. Landwirt von Seckach. 57 I 19.--An-ust
1018- Friedrick Schöfer Bäckei-. Ebemann der Liuse
geb. Fehr, 29 I. 30 Okt.: A-'ur H-rma n Nost.
Kaufmann, ledig. 30 I 6 Nov.: Karl Heinrich
Schneider, Bürogehilfe. l.dig. 22 Z.

Die r^unst des Zahres

Zn Darmstadt ist die ganze Art. wie sich
die erschütternde Umwälzung des deutschen Volkes
abge>piel yat, einer laa-'.rttcy.n Farce vergieich-
bar gewesen. Die Revoiutton hal sich hier abge-
spielt, als ob das Programm dazu von dem be-
zopsten VureauiratSmus entworsen wat, der so
lange Iahre seine unhe.lvolle Rolle gespielt, und
de„en llnrergang doch eigentlich Zweck und Ziel
der Nevolutwn. wcnn auch nicht ansschlietzltch
war. Vielleicht kommt das daher. datz hier der
Loden schon lange vorbereitet unb re j dazu war,
und es fich in den Resultaten eigentlich nur um
eine Aenderung der Stattsten, der Szene gehandclt
hat. Desto schärfer sind die Eeister nun aufcinan-
dergeprallt. In der Kunst, die nach d.m Revolu-
t^onären der vergangenen Iahrz.hnte schon wie-
der zu einem recht beschaulichen Da>ein zurückge-
tehrt war, ist ein Kampf entbrannt und wird mit
einer Schärfe durchgeführt, der gute Ausblicke für
die Zulunft offen latzt. Denn nur wo Kampf tst,
ist Sieg. nnd Sieg ohne Kampf, ohne Opfer ist
kein Sicg. Unt.y der geistigen Führung einer klei-
nen, in der jungen Ltteratur aber etnflutzreichen
Eruppe von L teraten ist von Seiten einer eb nfo
Neinen aber tatenftohen Künstlergruppe eine
Kampfansage an alles Vorrevolutionäre erfolgt
die nicht ohne Berücksichtigung bleiben konnte, und
die wohl auch nicht ohne Einfluh auf die soeben
eröffnete erste der diesjähr gen Ausstellungen
in Darmstadt geblieb n ist. Veranstalter der Aus-
stellung ist die Vereinigung der bilden-
denKünstler tn Hessen. eine Ncugrimdung.
die e ne Folge eben jener Kampfgruppe war. die
im Arbeitsrat fllr Kunst in Hefsm eine Organi-
lation gründete. dte zur Zcit noch die herrschende
Strömung innerhalb der demo'ratisch soz «ldemo-
kratischen Negi:rung auf ihrer Seite hat.

Der Ausstellung lag. was der Name verrät, das
Programm zu Grunde. e nen lleberblick über das
Schaffen der bildcnden Künstler des Jahres zu
geben. Es mutz ohne welteres zugegsben werden,
datz es ntcht gelungen ist dicses Programm zu er-
schöpsen. Die unsicheren Zeitläufte. das Unklare
der politischen und wirtschastllchen Lage. der
Kampf felbst wohl auch, sind Hinderungsgründe

gewefen, die feder n cht Uebelwollende ohne wer-
teres zu Ätilderungsgründen sternpeln wird. Un-
t>r Berückfichtigung diZer Gesichtspunkte ist der
Gesamteindruck lmmerhiu gut, und ste wird tn den
Kunsterscheinungen der Gcgenwart nicht unbecuh-
tet ble.ben können. Man hat Künstler aller Rich-
tungen eingeladen und die Ausstellung tm U-bri-
gen juryfrei gehalten. Ntcht alle stnd der Einla-
dung gefolgt, und bedauerl cher Weise fehlen ge-
rade die Darmstädter fast ganz, um die der Strett
hter entbrannt ist. Ihre Nichtung fretlich ift mtt
Namen von unbestrlttencm Rufe ausreichend. wenn
auch n cht erschopfend vertreten und dte Leitung
hat stck veranlatzt gesehen, dm Exprefsionisten den
bestbellchteten Saal des ganzen Olbrichhaufes zu
geben. Dabei ist man aus wohlerwogenen Grün-
den nicht so weit gegangen. dte Künstler unter sich
„tol zu hängen". Die Führer der Imprefsiontsten
und einzelne Werke des Expressionismus hängen
m bester „alter" Eosellschaft und ermöglichen
einen guten Vergleich.

Eleich im Ehrensaal repräsentieren Eorinth,
Sleoogt und Somberger die Meister dcs
Impresslonismus in Werten in holrer Qualität
und hcr hangt auch der Expressionist Joeckel
mit seinem Portrat eines geijttgen, unter den
LILodernen zwetieUos das befte und retsste Werk.
Corinth hat seine Entsnhrung der Helcna gesandt,
ein immens flott und traftvoll gemaltes Bild, das
unverkennbar e.nen weiten Schritt zum Expressio-
nismus daritellend den Beweis ltefert, datz alles
von der Kun>t der Zuiunft noch zu erwartende auf
gesunden Jmpresfiontsmus sich ausbauen mutz. Un
Sombergers Aiaterportrtüt in der grandiosen
Lichtbehandlung rembrandisch wirkend beweist, datz
auch die alten Aieister intuitive Erkenntnis be-
wutzt und unbewutzt leitete, datz all das Schäu-
mende und Eährende nur ein Uebergang sein wird
und wtr aus dem Expressiönismus vielleicht zu
einer Entwicklung kominen, d.« zum Klassizismus
führen tann. Ioeckels Porträt ist in der Verin-
nerlichung, im geistigen Ausdriick wirklich ein
Mcisterwerk. Fre lich von den mchr oder weniger,
meistens weniger bcgablen Mitläufcrn mutz die
Vewegung stch freizumachen strcben. Im eigent-
lichen Saal der Modernen hängen die Expressio-
nislenkührer Pechstein. der alte gcuerkopk

Nohlss und Eberz. Daneben zum Vergle-ch
herausfordernd Walter Klemm. Alle untcug-
bur vo.t gteiu-ein .n,»cren -oru>,g bese.1l uno dvu)
so verichteoen im Au>v<uck l.-re-/ runitterisure.»
Woüens. Nohiis in seiuem Putrizieryaus grog-
zugig, slächig sarbig ader dou) i,ii m, oeri.iwr-
Ucht offenbart das Lestreb>.n in ganz primitw->r
Dar,teuuiig oen Aaum umschlieije.we.i Pau eiuee
Sprache dcr Seete reden za layen. Eberz stellt
Menscyen hin. Artijlen, d e in der farbige.i Fla-
chigt^tt eigeutlich nur in iyrer Eewa bang dane-
hen, man mutz schon mit sehr vtel gutem W llen
und Lerilanoittv oor die>e xttlder tceien, um zu
sühlen, datz auch iio etwas zu iagen haben, das
verstanden >ein will. Pechstein lii dem Bestreben
hcrrschcnd. alletn durch die Farbe sich innerl ch
verständlich zu machen. Mit unerhörter Kühnheit
und fast brutalen Atttteln, vollig ungebrochene
Töne nebeneinandergejetzt, noch gehoben durch
konturierendes Freilassen des H.lltones der Lein-
wand. erreicht er eme Leuchttrast von eminent de-
korativcr Wirlung. Trotzdein möchte ich Walter
Klemm höher einschätzen, wetl er nach seincm Ee-
fuhl einen Schrut ivcitcr in der Entwickelung
geht, ohne Furcht, sich deg Vorwurfes auszusetzen,
datz er Konzeiiionen mactre. Sein heiliger Fran-
ztskus mit den Ti-ren wild und zahm in eine
üpptge Natur gestelll, isl tn den Einzelh.iten so in-
ttm. so mundcrbar ges.hen. d>ann als Eanzes mit
so unerhörter Kühnhett zusammenkomponiert. datz
er zu Wirkungen gelangt deren künstlerisch: Po-
tenz anch von prtnzipiellen Eegnern nicht besttit-
ten rverden kann. Dann über Hanns Kohlschein,
dem Düsseldorfor. det mtt ein paar sehr guten
Werken vertreten ist und Mathilde Steger, der
futuristisch wirkenden Btldhmicriii imd Nene S i n-
tenis, dcr ungemein begablen Plasiikcrin. die
einige ganz entzückende erpresiion stische Plastiken
ausstellt. zu dcm jungen Dariiisiädler Nebel. Ein
Expressionist. dcr zu solchcn abgetläricn Ausdrucks-
formen kommt. wie Nebcl in jeincn dclikaten un-
gemein verinnerlichtcn Ticrbildern. wad nie so
hettz umstritten werdcn. Doch neige ich zu der An-
sicht. datz dieser Künstler noch etwas anderes zn
geben hat. datz er noch Gclegenheit geben wird. sich
mit lhm zu beschäsligen. Wenn wir dann noch
den Mainzer Hommel, Schülein-München. Bau-

> drexel, Urbau-München. Tuch-Magdeburg, von
Houth. Rötzncr, Päschke Essig erwähnen. ist die
Neihe dcr Kunstler dicser Gruppe. soweit sie etwas
vvn Wert zu sagen hab.m, erschöpft. Mit den
Mitläufern wollen wir uns nxht besckästigen.
^ och soll dam t keineswegs gesagt sein. datz sonst
Nichts des Ermähnens wert sei, der zur Verfa-
gung stehende Raum verbietet ein näheres Ein-
gehen auf alle Werke. die es verdisnen. und eine
Reihe von Künstlern darf Anspruch dar-mf er-
hcben, zu den anerkannten und unumstrittenen zu
zählon. Nam.n wie Ulrich Hübner Fritz Erler.
Rchard Mäller der allerdings nur bedingt. von
Kardorff. Hans Unger. Bra-bt Soi'-o. Pivho. Rötz-
ner, Crodel. Vaudrerel. Becker-Gundabl. Dett-
mann, Bittner. Eichhorit Schnioll 0"-- E's-nw''rt,
Cisiarz. Alfred Sobn- Rethel, Ter Hill. und an-
dere rochtfertigen das.

Von don bessisch''n Künstlern ist in erster Linie
die z'elbewutzt schaff vde immer wicd'r durch
Frische und Farbenfrohe üüerraschendc Impr'ssm-
nistin Anna Bever zu neimen. dann Prof. Aiolf
Beyer, der wohl in beabsichtigtsr Z'irückhalttmg
nur mtt zw> Werkcn. in dem plastisch gmialten.
im Kolorit deltkaten nnd dach leben^ a m Att s>r-
für s br gut vertreten isi Profesior W"lt-r Fllnnx
dessen grotzes Damenporträt gnnz dekorativ ae-
stin'mt tn Eiftt"lheiten hervorraacnd. doh n'ckt
unbestritten bleibt Hittsfs,-"-

heim. dle in rubigcr Sickerheit und Beschaulichk-'it
weitersckassen. dann H-leusen-- d-'ss"" ttin" V-'-'-'s-
zeichnnnaen die gewohnte Meisterschaft des Ze ch-
ners verraton.

Die Plastik ist herrschend vertreten dnrch P'-of.
Iobst nitt einer Anzahl imaemein a-istnnll-'r bril-
lant ch-rattcrisi-'render Kövie. bekaimte Darm»
stadter Pe'-sönlichko'tm. und Prof. Hahn-München,
der eine Marmorbllste des Malcrs Kaulbach ein
M-'isierwerk. sandte ^ann durH Lncksch Behrmann,
Bosselt. Eeorgti. Albiker. Klimsch. >md and-re
Unter den Iüngeren verdient imch Anthes beson--
dere Erwäbnunn mit ei"em Oilisi-'''s''n monu>"en
tal w'rkenden Marmorkopf, dann Schwä'gele, Hab
ler und Lörcher.

Darmstadt. 80. Mai.

Max Streefe.
 
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