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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Januar bis Juni)

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Nr. 126 - 148 (2. Juni 1919 - 30. Juni 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3202#0918
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Die Gemeindswahlen in Freiburg

' Von der deutsch-liberalen Volksvar-
tei Frerburg wivd mrs geschrieüen:

Nachdem nun vie Bürserausschuü- unL Stabt-
ratslvwhlen hinter uns licgen, vevdienen dcch die
Zahlen dec fiir die Pnrteie-n a-aesebon>.'n Strnr-
men eine erläuternde Betrachtung.

Es betrug die Zahl dev Stimmen iür die einsel-

nen Partcren:

Zentruin
II. l. 19 — 40, >5°/o
19. I. 19 — 39,4d»/»
V.19 — 42,7^/°

Deulsch-Dem. Deutsch-Natl.
19,8.-°/» L,75»/o

1-',62°/o 6.170/0

I3,l0°/o 6.75°/»

Deutschlib. Gr. u. Haudh s. Sozmld.

einschl. U S P.

11 l 19 — — — 31,ub°/o

,9. I. 19 - - 3'.73°/°

Lö. V. 19 — 4,05°'o 8,3 i°/» 26,02°/o

Dn badische Wahl und d.e Wabl »u'r deutschen
Slationalversamimlmra seigciv für die Parteten ein
fast gl tches Stimmemr rhältnrs. Die Stiminen
des Zentrums unü) dcx Denlokratie bcvben zHam-
men um 1 Prozent abgcnommen, was den D ut,--y-
Natl. mit ^ Progent und dcw Sog aldomok arcn
mit ung rahr 34 P ozettt zugute kam. De ücksich-
trgt muv allerd'mgs we.d n, datz am 11. Jcm. 5000
SoÜdaten, crm 19. Zan. 6200 Solldaten mitwäihlteTc.

die zum srosien Teil die Reih n der Soz mldenr---
tratie veM ck-n halfen. D.-e Tatsachc. dafr bei dc.r
GemeiiDeroaihl am 25. Mai nur noch 1200 Soldcr-
t"n wahlüevechtigt waren, beweist Ler Berlivst der
soz^d-om. Strmmen um 5^ Progcnt. D e denro--
kratische Pa.tei, mn 6V2- Prozrmt ihrer Stimrmon-
zcvhl vom 19. Fanuar ge chwächt, hat rvohl eincn

beträchtlichen Teil davon an dic zum ersten Mme
bei einer Mcül>l sclbständig auftvctende deutsche
lioerale Volksvartei aLgob'n müssen.
Lbsnsc» sind eine gröhere Anzcchl Stimmen von der
deutischwatl. Partci für Me deutsch liberale Dolks--
partei abgegcben woüden, was unisern Zweck, eiive
Sammclvartei zu sein, trcfsend illustriert. Nach dem
vorliegenden Stunmenverhältnis vortcilte sich id.
Zahl der 96 su wählenden Sta>dtveror!dneren w7e
folgt:

Jetztges Verhältnis: Zontrum 42, De-
mokmten 13, DeutschNatl. 5, Deutsch-Libevake 3,
(Srm d-- und HausLesitzcr 8, SoAialdomokraten 25
Sitze.

Frühcres Verhältnis: Zmtrum 36 Sitze
4- 2 von Vovort. n, Fort chrittl. Bv, 8. Nationallibe-
rale 19, Bürgervartei 3, Erund-- und Hausbesitzer
15, Sozialdemokrat n 15 Sitze.

Anseve Verhandlungen mit der unduldsamen und
diktatamsch sich gebäüdcnden demokrat.schen Pcrrtei,
sc-wie die B svrechungen mit der schwanckmLcn
Erund- und Hcrusbesitzervartei, um uns wen'.glstens
eiwen Stadtratssttz zu fichern, füchrten du^ch unsev
entschlossenes Eintr^ten rur WcOmng unerer vo--
litischen Selbständigk-it zu einem negati-vcn Er-
folg. Dic Zahl der Stadträte verretlt sich
denuvrch: Zentrum 8, Crund- und Haiusb.sitzav 1,
Deutsch-Natl. 1, Deutsch Liberale —, Dcmokraten 3,
Sosialdcmokvaten 5 Sitze.

Wenn man nnn zu den 8 Zentrumsstr'mmen den
Zentrumsstadtrat der Crunid-- und Hcrusbesitzarivar--
tei hinsurechniet und bodenkt, drrb bei ciner Abstnn-
nrung ein d m Zentrum angehörender Biürseii-
nveister hinzutritt, so kann, Äie öfters mohr oder.
wenig"r gegeigte Srmwathie unscres Stadr-
oberchaiuvtes fürs Zentrum in Betracht s-zosen,
ohne weiteres ein>e ZentrumsmeHrbeit konftatiert
rvcrden, die, bei einigermatzen gutem Willen, dew
sich selbst jo hoch einschätzenden D'mokratie, oder
der so oft ihren Standvunkt wechselnden Crunv-
und Hausbeisttzervartel, leicht vermie-d ul rve-ilden
konnte. Das für uns iir Betracht rommeulde ErseD-

' nis wivd uns weiterhin ansvonien, den geraden
Weg cincr nationalen und liberalcn Politik auch
fürder su gohen, mehr als Lisher unstre früheDen
Frennde in unsern Reihen zu sammein. neue Mit-.
glieder in unlforen Kreis zu siehen, um Ver L-cbene-
kraft unscrer Deutschen liberalen VoHs-
vartei bei glünstigen W'ahlen weit nreHr Celtung
-u vcrschaffen und ihr den Boden vorzubeVeiton,
der sie befähigcn soll. unlsere Partei dem -Anseihen
früherer Tase entgegenzuführen.

Aus Baden

Hans Thoma Ehrenbürger von Karlsruhe

Karlsruhe, 27. Juni. Aus Aülaß des AuSschois
dens Hans Thomas aus seinem Amt als Di-
rektor der hresigen G mäldegalerio hat der Stadt-
rat boschlosien, den Altmcistcr zum Ebrenbür-
ger der Stadt Karlruhe zu ernennen.

Manuheim, 28. Iun-i. Nachdein die Einr-
gungsarbeit des Aktiowsausschusfes
als gescheitcrt betrachtet weiden kann, feht
nach der Volfsstimme der Parteikamvf in den Be-
triob n in vevschärftem Matze wieder ein. So v«r-
lan-gen nouerdings d.e Unabhämgisen in dsrF-irma
Benz u. Cie. von d n Meb heits otzialistcn die Ab-
wendung von d'r Pol tik der Mebrbeitsvartoi, w d-
risenfalls man ste als Milglieder einer .MLbor^
Orgcmifatiion betrackten und mit thnen offenen
Kirieg b'srnnen werde. D r Volksstimme erscheint
es s-shr U'nlwcchrscheinlich. daß sich die MohrHeit d r
BensÄrboiter auf di sen Standvunkt stellon wird.
Gcgemiber dem neuest angekündigten Tovror haben
die Vortrauenslei'te der sozialist schon Mell-rhcits-
vartei einen Beschli'st gcfaht. in> dsm «rklärt wind,
datz sie auf d-sm Boden des Erfurter Progranrms
stehcn und dis Verbmdl"ng volitiMr Fragen in-
nerkalb des Vetri-g^es ablehnen.

Bdannheim, 28. Iuni. D e Ovfer der Unru-
-he n vom Sanrstag und Montag sind am Donncrs-
tag g-emein'-am zu C abe getragen wo den.
Es handelt sich um 13 der Cetötcten. Die <M>eren
dein isra'litischen Gla' ben angebürcnden Qpfor
waren tagsziuoor bsstettct woTden.

Karlsnche, 26. Iuni. Die Tagung dss bad. Ber-
bawdes gemeinnütziger Bauvexeini-
gungen, die bi r stattsand, bcfatzte stch in der
Hauvtfachö mit dem von Negierungsrat Dr.
Kampffmeycx ausg^arbeit^tcn Entrwurf eines
HeimsWtcng-csctzes und sv^ach sich datzin aus, dcck
diescs Heimstättengesetz gceigncle Crundlagen -ur
Dcscitigung d-'r W»chnungsnot und zur Mohnungs-
refvrin daibiete. iA' s d m Ccschäftsbericht ging
hevvor, datz die Zabl der gemeinnÄtztsen Bcmver-
einigungen, dieEndc 1918 45 bctrug. in d^n letzten
fünf Monatcn auf 91 angew^ch en stnd. Don der
Regierung wurde gef' dert. datz mcit rc Mittel zur
Cewähvung von Vaukostenzuschüssen bere't
gestcllt werdcn. b s das H imstättengosctz in Wirk-
samkeit getreten ist.

Karlsruhc, 27. Iuni. D':c Regie-rUtt-g bÄbsichtigt,
die hier unterg b ach'en Sammlungen des Staates
in einer Landesammlung in d m früheren
Crvbh. Schloh zu vcr-inigen. Im Nachirag zum
Staatsvoranschlag st'd h'e.für 100 000 M. vorge-
sekr n. Es handelt stch vor allem um die Samm-
lungen für Altertum und Nölker-
kunde, die bisher im sogen. Sammlungsgc'üäird-
untergebracht find. mrd um die Sanvmilungen im
Kumistgeiw'rbomilseum. Das Sammlungsscbäud-e
soll für di-e Au-Sd hnung d r Lcmdesbibliothek dann
gans in Anfvruch gcnommen werdon.

Karlsruhe, 27. I ni. Jn das Ce we r b eauf-
sichtsamt M die Einst llung von drei wcit
ren Aufsichtsbeamton gevlcrnt. Sie sollen
dcm ArberterstanLe entnommen wcrden. wie d ^

und Iohn ins Arbeitszimmer zurück. Beyler un-
tersuchle die Gartentür und stellte kest. das, ste
rerschlosien, aber nicht verrieselt war. Sie hatte
ein Patentschlotz.

.LZurde diese Türe nicht gleichgeitig mit den
anderen abgeschlosien und Niseriegelt?" fragte er.

Der Dieuer nickte stumm. Bevler öffnete die
Tür und trat in den dunklen Carten hinaus.

(Fortsetzung folst).

Neues aus aller Welt

* Französifche Schulfilme fllr Deuicchland? Eina
aufsoheuerr-gende Mittcilun« macht die ktnemato-
gravhi.'sche Wochenlschrift ,/Oer Film" m chre-
Pfingstnmnmer. Danach haben Bevliner Ce°
meindeschulrektorcn in den Lehier-Konfe-
rentzen beim Verlesen der„Anolrdnungen der Schui-
insve-ktion auf die von der französi'chcn Firmcr
Patho frcves nach Friedensschluh billig zu beziehen.
den SchElme und Schulkinoappcrrate hingewrTsen.
Pathe biete dmch einen deutschm Derlreter Mvva-
rate m 1200 M. uud Lchrf lme zu billigen Lech-
vreisen an. Bcrlin sei bereits in 20 Betzirke ein-
geteilt, sür die je ein Avvarat ang'schafft werden
solle, dev von darin befindlichew Do-lksschl'lon ab'
-wcchselud beuutzt werden könn«. Die Bezahlung
der Avvarate und Mmleihmiete solle — und das
ist das UuglaEche! — auf dem Mcge der Kom-
vensati 0 n durch Lieferuwg von Möbeln er-
solgen. Dio l-etztere Mitteilung ist nur verständ-
lrch, weirn amtliche Verhandlungen mit dcr
französtchen Firma oder -dcren Bcrti-eter voran-ge-
sangon sind. Die deutsche Ocffentlichkeit bat ein
Recht darauf, W erf-ahren. wr die amtliche Stelle
gowesen ist, di-e dics-e mehr als e-igenartigen Ver-
handlungeni g-vflogen hat.

Es dürfte doch cruch amtlichen Stellen nicht unbe-
kcrnirt soin, datz gerade gegenwärtig führenLe
deutsche Filmfirmcn mit Mfwand -sowalttger Ka-
Vitalien im BEiff stehcTv, einen dsutschen Lehr-

filin zu schaffen. Mif der andercn S ite darf nuu
daran erinnert wcrden. datz das Syndikat dev fl<ru-
zösischcn Kino-Industric.llen- noch vor nicht vanger
Zeit ftinen EntMutz, alle doutschen Film-e auf 15
Iahve zu boyko-tti-eren. von neucin bckrüftigt hat.
— Wleiterer Kommentar überflüsitg!

» „Wie unsere Väter auf die Verge ftiegen" ist
dcr Titel eines reichillustrierten kulturhistorischen
Aufsatzes von Dr. A. Dr> e ycr in der s-ocben erschi-e-
nenen Nummer 3W4 der „Leivsiger Illu -
strierten Zeitun g", d r eine autzoroidentlich
fesselnde Ge-schichte der Frühzeit des Alv-inismus
gi-bt. Ein anderer, ebcnfalls von zaihlrc'ichen Bit-
dcrn beglciteter Aufsatz Mrt auf den Mond und
vcrianschaulicht, wie sich die Erde dem Llftronomcn
auf dem Monde im Fernrohr zeigt. Aus dem wei°
teren reichen In-Halt d s vorliegenden Haftes seien
neben den zablrcichen BilLcrn und Tcrten zair Ta-
sesgcschichte und verschicdenen Lcachtenswerten
Kunstblättern nach Gemcilden noch die beidcn rcgcl
mätzig erscheinen'dcn Nubrik n ,Aulturrund-schau"
und ,^Aus Wisienschaft und Technik" erwähnt, die
ei'.e Wlle beL-eutsamen Bel brunssstoffes bi-eten.
Das Abonnement auf die ssit 1843 im Berlag von
I. I. Wcbcr in Leivzi-g (Mzugsvreis viertcljähr-
lich 16 MZ ersche.nende „Leipziger INustnerte
Zeitung" kann jcdem emvfohlcn weilden.

* Die Cedenktafcl. Von einex uicht allzu! be-
rühmten, aber rccht elteln Schrirtstellerin crzählt
man folgende Ccschichtc: Eines Tages g-iirg sie mit
oincr Freundin wn einem Hause vorbci, das ein-e
Cedenktafcl an eincn bcrühnrten Akiann trug, der
dort gewohnt hatte. „Wc-lche Gedcnktafcl. glaubst
du, wiud an -dom Hause ausebracht werdeu, in dcm
iä) storbe?" fragte sic. .Mahrscheinlich wc-rden c-s
iiur drei Worte sein", antwortcte dce Frcundin.
„Und wslche?" „Woihming zu vermieteiv."

* Französifche Nationalausftellung in Stratzbmtz.
Im Laufs Lcs nächsten Monats soll in Stratzburg

schon verschiebentlich im Landtag gcwüscht und auch
von, deu Cewcrkschaftcn ausgesvrvchen worden ift.
Zunächst kommen ein Arböitcr mrs dcm VcvuM-
wcrbo zur Ergänzung des Ba-uarbeiterschutzcs und
zwef Arbeiter für Novisioncn vorwiegend im Klctn-
gewerbe in Fvage.

Müllheim, 27. Iunf. In Hügelhei-m wurde d'r
27jährbgo Dienstknecht Ravv aus Priersberg er-
mordct aufgefunden. Die Tat hat d«r Kmcht Karl
Grandladen crus Hirsberg bei Gebweiler (El-
satz) Legangen. Er wurde verhaftct. Crandladen
behcmptet, seinon Mitknccht im Streit erlschossen zu
haboii'. Mlan vermutet ab'r. datz der Mvrd gcsche-
hen ist, um den Navv zu berauben.

Offenburg. 26. Iuni. Der Stadtrat hat in süuer
letzten Sitzung die Jahresentschädigun
für dte Stadträte auf 700 M festgcsctzt umd
Lubcii bostimmt, datz für jedc versä'-mte S tzung
5 M in Abrug gcbracht werden. Fei-ner b schlotz
der Stadtvat. auch d-n in den Armenrat ernannten
Mitglicdern eine Jahvesvergütunig von 350 M. -u
gewähren.

Offeirbueg, 26. Iuni. Eine bier abgebalie'e Aus-
schutzfttzung d s bad. Waldb' fitze vcr-band s befatz'c
sich u. a. anch mit dex Sozialisierungder
Waldungcn. Jn eincm an> L-ie R^gieru^g c, -
richtet n Antrag wurde festg--st Nt d-tz d'a Bewirt-
schaftuiig des privaten Crvtzwaldbesik->s hinte-r den
Forstbetricben des Staatcs und d--r Cemeind n
N'icht zuviükst'ht. Der Verband sorach sich ge--en
einc Ueb"rfühvung des privaten Crotzwaldes in> Len
Staatsbetrieb aus ebenso auch gcgen di-e Ent"ig-
nung des kl ineren überwi gcnd bäuerl ch n Pri-
vcrtivaldbsfikes.

Emmendmgen 27. I"ni. Dcx früher^ Land^gs-
abgovrdncte N eh m ist wi d "vm zum Bürg r-
mc-iftor unscrer Stadt g-nvählt wor-den.

Aus Lta>i uni

* Fahrplanänderung. Vom Mvnt-ag. 30. Juni
an. tritt auf nachgenanntc-n Streckcn eine Roh
von Aendorung n im P-rson nzugs'ahwlan n
Kraft, die bei den Stat'on n zu e fahr n stttd: Of-
fenburs—Rastatt, Rastcrtt—Cangea u. Rastatt—
Wrntercdorf, HcPclb rg—M ck- h m Mo'Shc'm—
Mühlacker, V-.llingen—Sing n und Tauberbischc-ic«-
h eim^-Ko n i gshei m.

* Stadth ater-Sommcr ck--'»sv ''le. Mit -den Auf-
führumgen des „Marquis von Keith" von
Wcdekind am hcnt'g n Samstag u d m-orgigcn
Sonntag nohmon die Sommrschausoiele,
die bis jctzt so v'el wiikl ch Be chtc.-sw?it s gcbo-
ten haben, ihr Ende. Das „Ma .u s von Keith"
gilt ncbeiii dom „Erdgeist" vnd „Frühl n-'s' wach n"
fiir die kraftvollstc A utzeru g des Wcd k ndschen
Talentcs und bat ü cr bi s "ör E strufsüh ung
vor mehren Iahron grotzes Intcr sfe eroogt.

* Von der Strchc bahn. W e a 2 dem Anzei-
-gcntoil crsichtl.ch cst, erfah en die Fah vrc se für
die Sirccken- und De-gbaünlin>n vom 1. Iuli an
eine ErWkung. T-er e-nfache Fahrvre's w rd
20 Psg. b.tragen.

* Zur Regelu g d"s Fremd nvcrk'h s. Das Mi-
nistsrinm des Inne n hat diejenrg n Komnv'nal-
verbände, die den F^eindcuverkbr :n ihren Bi zi--
k n aus Cvund der ihuen crteilt m Ermächtrgung
bis zum 15. Iuli crusgcschaltct hoben. angewicftn,
von dres-ca Matznähme auher Heila.nftalten, Ceue-
sungshoim n. Sanatvricn und äh il ch n Anstaltcn
und auhor Frenidcn. die von Organen der re- ch'.
rechtlichen Vorficherungen. v"n B hö den und mili-
tärich n Stellcn oder auf Kvsten von Kvanke-'kasien
zu Kur- uud E.bol ng -zaeckett unt ge'-r cht n > ,
-auch Lie von B-rufsv-re.nen bot. obenew Evho-
lungshoime auszun hmen.

cine grotze Ausst llung stattnndon', t-ie den Zweck
verfolgt, dor französisch m Jnd'. st e m Els-ah-L.oth-
ringin die Wege zu el'N-en. Vicr grotze Cnbäude
sind dafür bcstimmt: 'icr eh-maliae Kai e valuft,
das ihm gLg'.nllberliögende Parlcmienitshaus, ser-
ner das r bzvolle, von der Kaisociin Iosophine er-
baute Schlötzchen im Pa.k der Orangerie und
schlietzlich die Hall-n d'S altcn Vahnhof-s. Neb"N
allem, was dic Elsäsicr und Loth -in-gcr ausstz'llen
wollen, werden -die Franzcsm jene A tikcl z igei,
die dcrzu go"-acht sind, die deutsch n Wcr on zu er
sctzen. Autzerdcni foll-n fich ind'sjai 'lle Konfe ew-
zen und Zusammenkünft . sowie eine gxfte, el-
sässische Kirmcs an die Ausstell"ng anschlic-
tzen. Der Reinertrag rst für dir du ch dcw Kricg
verwüst ten französtschen Cobieto busti-mmt.

Eine Rede vorr Barbusse für
Verjöhnung
Die Pflicht der Schriftsteller

Der „Povulaire" v rösfentl cht L e crs.e'fende,
von tief-er mcmschl cher Vcrantwortl chk t g tvaaene
Rede, die Henri Barbusse bei emeni Bankctr
gchaltcn hat, das rhm zu Ehrcn von dcir- nouen
Zeitschr-ift ,^-orge" veranstaltct wurLe. Dic Uc-bcr-
schr-ift dicser Rede im „Povulaire" lautct: ,^Der
neuen Z'it entgogen". Henri Barbusi' svr'cht M-
erst von den Pf-lichten des Schriftstollccs. Mcr allo
glauben, sa-gt cr, an die grotzc Vcrvflichtung d rer,
denen in d'ie on grohc-n>. schicksa-lsvollen Tagcn d 0
Kraft, zu denk n, als heiligos Gut anvertinvut isr.
Uns allcn gemoinsam hat das Schicksal die Pril-
sung dkejsor Tago aufcrlogt. Croh sind die Aus-
ülicke, die sich uns darbiet' N, und doch stchcn wdr
an einem Ahgvund. Die grotze Pflicht. die -cmif un-
soren Schultoi-n lastet. ist: die Wahrheit ru suchen
uud fio nttt ganzer Kraft zu vertei-igen aks den
einziigVni Halt, dox uns bleiht, als den einslgen
wirklichon Befttz» als Las neue Heil der Mvuschhelr.

Dev Berein zur Fördcrung des Fremdenvcrkchr,
hält am Freitag, 11. Iuli. abends 8 llhr >m
„Schwarzen Sch>iff" eine C^ncralversamm-lung ab.

* Poftvcrkehr mit Deutsch-Oesterreich. Nach
Deutschösterreich mit Ausnahme dor feindb s.htea
Cebiete stnd fvrtan offene gowöhnl chc und cmgs-
schriebcne Briassendungen jeder Art und Wertb.iefe
zugelasien.

" Aufhcbung dcr Portofreihejt für Arbe.tcr- und
Soldateirräte. Nachdein Lurch die von der ver a-
sungg'benden deutschen Nat oiialve samml ng er°
lasienen Cefetze inzwischen eme woscntiick^ Ac-Lc-
rung der Vorhältnisie eing trct.n ist, werde-i d e
Arbeitor-, Bauern- und Soldatcnrätc als Re chsbe-
börden von dcr Postvevwaltung n'cht mchr an r-
kannt. Pvrto- und Crbühr-enf.eiheit inr Tolegra-
vhcn- und Fevnsprcchvevkehr wird ihn-n dahrr
künftig nicht mehr gewäh t.

* Die Versorgung der Grotzstädte mit Lebens

mitteln geschieht infolge Emschräntung de°
Esienbahnguter- und Frachlvertehrs vorwieae w
m.t der Post in Postpaletm. Tabei werdea dis
Sendunaen in der Annahme eins hesch eu ir-e
Deforderung zu erreichen. haufig mit de^ Auf-
schrist „durch Eilboten" versehen Diese mn! me

trisst jedoch n cht zu. Denn die Eilü - 7

werden zusammen und vermischt mit den anderen
Paketen befördert. Erst am Bestimmuags-
0 r t werdeu fie besonders ausgeschieöen uud durch
Lilboten bestellt. Di unrichtige Auffassung des
Vegriffs der E.lbotenbeförderuag Lringt es mct
sich, datz die als Eilsendung aslennzeichneten Pa-
k te sich in autzerordentlichem Matze am Bestim-
muugsorte häufen. E n solcher Massenverkehr hat
zur Folge. datz oft die Eilpakete nicht frühcr in
die Hände der Empfänger gelangen als andere ge-
wöhnliche Paketc ohiie das Verlangen der Eilbe-
stellung. Das Publikum täte dcshalb gut dcnan.
das EUbestellgeld zu sparen In der Oeffentlichke t
herrscht ferner die irrtümliche Meinung. nicht frei-
gemachte oder mit Nachnahme belastete Pilete
würden sicherer befördert und erführen e ne Vor-
zugsbehandlung Auch dies ist falsch: die Nichtfrei-
machung verlangsaint die Behandlung der Pakete.
da Verrechnung und Einziehu'g des Portos Zeit
erfordert. de für das frankierte Paket wegfäüt.
Es wird deshalb dringend geraten von der Ver-
sendung der Pakete ..durch Eilboten", ..mit Nach-
nahme" oder „unfrankiert" nur dann Cebrauch zu
machen. wenn dies wirklich nöiig ist.

* Badifchc Z'^^iausfuhrstrlle. Jn Verbindung
mit der badisch-. tzenhandelsstelle hat das Mi-
nisterium dcs Iiiiiern eine badische Holzausfuhr-
stelle errichtet. in die alle Cesuche um Ausfuhr von
Nutzholz zu leiten find. Die ncue Stelle befin-
det sich in Karlsruhe. Stephanienstratze 51. Gesuche
um Ausfuhr von Brennholz sind nach wie vor
an die badische Landesbrennholzstelle (Karlsruhe,
Zähringerstratze 65) zu le.ten.

* Die Lebensmittelversorgunq der Kriegsbefchä-
digten. Auf mehrfach geäutzerten Wunsch sind für
die Kriegsbeschädigten je nach Art ihres Leidens
b-sondcre M i n d e st z u l a g e n an Lebensmittel
festgesetzt worden. lleber das Mindestmatz kann
auf Grund der bestehendcn Rtchtlinien von Fall zu
Fall hinaus gegangen werden. Die Mindestjätze
werden nur jolchen Kriegsbeschädigten gcwährt,
die laut M litärpatz mindestens 50 v. H. in ihrer
Erwerbsfähigkeit bejchränkt find. Beträgt dic Er-
werbsbeschränkung weniger als 50. so ist minds-
stens die Hälfte der Zulage auf Grund eines ärzt-
lichen Zeugn.sses zu Lewilligen.

Landwirtschoft

* Vekämpsung der Peronospora. Nach Mittei-
lung der Hauptstelle für Pflanzenschutz in Badcn
an der Landwirtschaftl. Versuchsanstalt Augusten-
berg empfiehlt es sich. obwohl eine Gefahr für
stärkere Ausbreitung der Peronosporakrankheit
augenblickl ch nicht besteht.^doch die Reben mit
IÜ2—2prozentiger Kupferkalkbrühe bis A-ifang
Iuli erneut zu spritzen. um vor allem die jungen
Beerchen g gen Ansteckung zu sichern. Hierauf ist
bei sonnigem w'.ndstillem Wetter erneut zu schwe-

Moribei die Zcit, d<r allö schöpf'rischm Gcist r: jen°
scits dev Wrrkl'ickckc t leütcn, einge chlosien in iüre
ungesuivde Cleichgültigkcit gegen d n ldbcnldign
Tag. Dic Wcchrheit ruft ie-dcn von u-ns. als oö sie
ilm bl'im Namen ric'fs. Nieinand hat mshr das
Necht, sich absuschlicfi"n. Alle ge-hören zu allen.

Un!d wöiter snhrt Varbusie fort: 28 r si>L dl-e
Partei ider Mahrheit. Das Erkeuncn der Dingc,
das Durchschauen dcr Zusammenhänge erist wrrd d'e
M>enischen erlöson. llnd welch s ist un-s r W S-
Wir sittd w'ni'go, wir wollen vstle s in. llns ist
nremanld frciwd. der gutcu Willens ist. gle ch uns.
Aillen stvecken wiv dic Händc entgcgen. Wir wollcn
eine Mmge sein die niemand- mchr rählcn kann-
Svir wollen die ganze Menfchheit fein.

Barbusie schlicht mit d n Mbrten: llnd wcnn
nun als-o die Aoit vorüber ist, da die Kunft sich ih-
ror heiligcn S lbstisucht rWman durft'. ibrer Ein-
sa-mkeit und ALs'fchlosieicheit, wenn d e vo Llen-
dcte Cleichgültigk it ain lür allomal vorüber 'stz
dic Furchtbarcs vevschi-lLc-te, indom fie es seschchm
lrch, wenn wi-r nun wncklich an eincm ncu-en Krcuz-
mcg angekangt sind, oh, fo laht uns den Ceist wic-
der in die Hcrrschaft ei-fetzen. All':"lan."e war rr
verstotz n. Dah sie wahrhaift neu wevdc. d c-sc Zeil
— das cben müsicn wir uns alle crst oeid-.cncn.

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