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Heidelberger Zeitung (61) — 1919 (Juli bis August)

DOI Kapitel:
Nr. 176-201 (1. August 1919 - 30. August 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3397#0223
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- Deutsches Reich

Dle neue Erhöhung der Postgebühren

Mch den dem Steratenausschuh vovliegeniden Ge-
setzentnöüMn ülber die Erböhung der Post-, Tole-
graphen- und Fernsprechgebühren Letvägt L-as
künftiLe Briefporto bis 20 Grainmr 20 Pfg.,
übc-r 20 Gvamrm 30 Pfg. Für dve Vestrmmmng des
Paketvortos sind Limi Aonen vorgesohen: eine
Nah^one von 75 Krlometer umd eine Fernsone
von ülber 75 Kilometor. Mim Gervicht sind vrer
Siufen von je 5 Kilogramm goroählt. Das Ports
beträst bis 5 K'clom-eter einfchließlich in der Nah--
zono 0,75 M., i-n dov Fernzone 1,25 M.. über 5
Kilcgramrm bis ernschlieblich 10 Klgr. 1^15 besw.
2,15 M., über 10 Ktlogrcvimn Lis äinschlietzlich 15
KilogVaimm 3, Lezw. 5 M, über 15 Krlogvamm bis
einschlichvich 20 Kilogramm 4, bezw. 6 M. Die
Telegrammsebützren lür gvroähnliche
Ortstelogrcvmme Letragen 8 Pfg. für jedvs Wort.
mindestens 80 Pfg. sür jod-es gewöhnliche Tele-
grammr; für jedes gowöhnliche Telegrammr rm
Fernnerkehr 10 Pfg. vro Wort, mi-ndestens 1 M.
Für Pressetelegramme gilt die HLlfte de»
vorsteh'niden Gckbühren.

Der Ee.etzentwurf über d've Aenderung des
Postscheckgesetzes verfiigt, dab die fests Ge-.
bühr für Ausza-Hlungen im Postscheckoorkehr von
5 auf 10 Pfg. ealhoht wird. Jnr übrigen bleiben
die Bestinmruirgen des bisherigon Postscheckgesstzes
bestiHen. — Das Ergobnis der EinnaHmen aus
dem nouen Posttaxgösetz und der Erhöhung der
Telcgvamnr- und Fernsprcchgebü'hren wrrd aiuf 437
M'lllionen Mark gäschätzt, da dve erhöhten Postge-
bühreiv 327 M>:llionon. die erhöhten Telvgramm-
und FernsipvechgÄbühren 110 Millvonen Mrrk er-
gebi'n sollen. Auch dre Gobühren für Douck achen
über 50 Gvanrm werden erhöht, ferner drs Sätze
für Ceschästspapiere, Warenvroben und Misch-
sendungen.

!

* Dre Ehrenlcgion für elfah-lothringifchs Städte.
Nach einer Havasmeldung wird Poincare anlätz-
lich einer Reise nach Elfaß-Lothringen, die er am
18. ds. Mts. antritt. den Städten Straßburg,
Hüningen, Vitsch und Pfalzburg das
Kreuz der Ehrenlegion mitbringen. —
Es bleibt abzuwarten, ob dieses Mätzchen den recht
praktisch denkenden Elsaß-Lothringern sonderlichen
Eindruck machen wird. zumal es sich um ein An-
zeichen des Culte du pasie handelt. der wohl mit
dem Krieg von 1870—71 zufammenhängt.

* Veabsichtigter Steucrstreik in Bapern. Zn
Nürnberg fand eine von 6000 Persönen beluchte
Verfamml-ung statt, di« sich mit einem Stctuerstreik
Lofaßte. Ein Kriegsteiln-ohmer ncrmens Main,zer
klaste über mangelndes Entgsgenkommen der
Reichsrsgierun-g und stellte folgenide Hauptforde-
rungen ciuf: Für Le-ute mit mechr als dreifähriger
Kriegsteiln-cchmo irgendwelchor Art völlige
Steuerfreiheit, fllr -Loute mit 2—Zjälhriger
Kricgsteilmchms Steuerüachlaß bis M sur
folche mit 1—LMriger Krisgsteilncchme St-euer-
nachlaß b'is zur Hälfte und für Lsute mit kürzerer
Kriegsteilncchme Stciuernachlcch zu oinsin Viertel.
Diüe Farderungen gelten für Leute mit einem
Einkommen bis zu 6000 Mk. Vorläi'.isig sollten die
-Kriegsteilnehnier gar keine Stouer zcchlen. —
Auch die Miinchener Iln-abhängigen be-
absichtigen einen Steuerstreik «usnuführen.
Sollte dieser Steuerstreik wirklich durchgsführt
werden, dann wird der ZusammenLruch Dcmtsch-
lanids sicher sein.

* Zur Koburger An'chluhfrage. Aus Koburg
wird gemcldet: D.ie fozialdemokratrschr Mohrheit
der Landesversammliung beschloß. die Volksab-
siimmung über donAnschlußgn Baqern <mf
oen 28. Sevtember festzu^etzen.

" Dr. Dorten in Paris. 'Der sogenannte Prä-
sident der veriznglückten Rheiniscben Nepublik. Dr
Dorten, ist'am Freitag in Paris eingetroffen
und wird eine Unterredung mit Clemenceau ha-
Len. Es foll verlucht werden. eine neue Basis °
finden. um die Rheinifche Republik doch durchzu-
Mren.

* Die deutjchen Deserteure, die während des
Krieges nach Holland gekommen sind, werden, wie
»Het Vaiderlaüd" meldet tn Bälde genötist wer-
den, Holland zu vsrlasseiv. Jhre Zcchl Leträat
6000—7000.

* Pension der Familie Elsner. Bsi der Ve-
ratung des Nachtragsetats zum Ministernnn des
Aeutzern wurden für dio H int erbl i eben en
Eisners, seiner Witwe mit ihren drei Kindern,
eine fährliche Penfion von 12 000 ÄA. bewilligt
Menn die Zahl-ung an die Kinber mit dom 21: Le-
Lensicchr wvgfällt, evhält die Witwe 3600 Mk.
jähruch

Aus Stadt und Umgegend

Die Forderungen der KriegshinterLliebenrn.

Der Reichsbund der Kvisgsboschädigten. Kriegs-
teilnehmer und KrisgshinterLliiebenen hcrt erne
Ein'gabs an die Reichsregrevung getichtic't, in
dex fölgonde Forderungen auifgestellt wsrden:

1. Sofortioe Ausrcchlung «iner einmaligen
Untevstützung von 300 M cm di>e Krieger-
witwen und -am diö Kriegseltcrn, die Versorgungs-
gebührnrsse bcsreben; von 50 M. an dre -HcvLbwai-
scn und von 100 M. an dre Vollwcrlson. Dic.se
Summe rst an alle entsvvcchend zu saHlen, denon
bis swm- Znkrcvfttreten des neuen HmtevSlieibenen--
gofetzes D rsorgungsgebiihrnrsse bewillrgt werden.

2. Ausrablüng dier <rb 1. Juni 1919 bawillisten 40
v. H. Erhöhung rückwirkcnd brs sum 1. Jcr-
nuar 1919. 3. Erböhung der Zuschläge zu
den Borforgungsgebührnisien crUf 100 v. H. rück-
w'vrkend ab 1. Juni 1919. 4. Gawährung der Zar-
satzrente cruch an diejenigen Krregerwitwen.
deren Mann vor dem Krrege evn E'mrcmrmsn von
1500 M. nicht hatte, sofern sie -urzeit ein Ernkoim,
men unter 6000 M. boziehen. Gewährung der Zu-
satzronte kür dve rückli!c«aenll>e Zeit auch «rn Äiejeni"
gen, denen sie versagt wurde, weil chr EiMmrmen
erst jetzt 1500 M errcicht. 5. Nachscchlunig der Ge-
bührnisse an die unehelichen Krnder und K'rnder
-aus evstor Ehe, für die der E-ofallc>ne dia Untrnlhal-
tungspflich-t übernomnron hat, vom Todestage dos
Gefallenen ab, sof-ern es noch nicht geschehen ist.
6. Gl-eichstellung sänrtlicher Hinterbli.cbenen in der
gefctzlichen Vevsorgung. 7. Gawälhrung von Stof-
fen und Bokleidungsstücken crn d'?e KrivgoNwitwen
und Wa'csen in dem Umfange, rn dem sto den Gs»
fallenen zmigästanden hättcn. 8. Sofortrge Auflö-
fung des Präsidiums dcr Nationalstistuirg Mr die
Hlntevblrebenon der im Krrege Gefallenen und
Ucberführung der Vevwaltung an Am Reichsaus-
schutz für Kviogshinterblichenenmrsorge. 9. Für
die Heilung und ErholUng von kranken Kriegshrn-
terblrübenen sind ausreichende Mittel sur Verfü-
gung zu stellen. 10. Sicherung von Mrbeit^vlätzen
für alle KriegLb'mterblrebenen.

* Sängerkreis Heidelberg-Neucnheim. Vom
herrlichsten Wetter h.eaiinstiat. bielt am Samstag
abend in dcm dicht besetzten ..Schiff"-Earten in
Neuenheim der Sängerkreis e'n Earten-Konzert
ab. Eingeleitet wurde der Abend mit hem Män-
nerchor „Weinlese ain Nhein". dcr von dem 110
Sänger starken Chor wuchtig zum Vortrag ge-
bracht wurde. Grotzen Beifall fand der schwierige
Chor „Vom Rhein". Das re'zende Liedchen „Tanz
und Eesang" mußte wiederholt werden. Der Sän-
gerkreis macht feinem Stadtteil alle Ehre und
mit Stolz kann der Verein auf den gelungenen
Abend zuriickblicken.

* Diebftähle. Einem Arzt aus LlZien. der sich
auf einer Studienreise befindet, wurde im Arzt-
Zrinmer einer hicisrgen Privatkunix eine Briefta5che
mit 250 Mk. Inhalt und verschiödene Dokumente
entwendet. — Aus dem Keller des Madem. Kran-
kenlhauses wurden 50 Eier, Kuirsthonig. Mavme-
lade u. -andere Lebensmittel in der Nacht vom 6./7.
Au-giust gestöhlen. Als Täter konnte ein Heizer
aus Schatthcvusen ernrittelt und oerhcrftet werden,
der als Wächier angeftellt war.

* Unehrliche Dienstboten. Eine Dienstmägd, die
bei einom Wirt in Hiandschuhsberm in Dienst stand,
stcchl chrem Bwcherrn Geld und Wäfchestücke. Sie
wurde der Dat überführt und in Haft gerromnren.

Zhr Name ist JoHanna Maestrrck, unld sie hat üe-
rerts von Krnidheit an gewünischt. i'n! der Arcna
auszutreten. Als fie dann einmal einen Strer-
tamvf gsfehen hatte, svrach sie n'ur noch davan,
Stierkämofer -u werden. Eiu Meister des Fachs
wurde so von rhvem Mut. ihrer Kaltblütigkert und
Schöichert gosssselt. dab er sich erbot, chr Lclhrer zu
si>in. Zhr erstos Auftreten fand m der Wrona von
Ovorto statt. Sie seigtc, dabei eine solchs Güschick-
lichkeit uüd KüHnheit, datz sie manchen Mann
übertvaf. Vinnen kurzer Zeit srlegte sve drei un?
sowöhnlich starke und wilde Stiere und wuride mr-
Uirlich vom stürmöschen Beifall des Publikumis be-
arüßt. — Zart besaitet scheint di-cse Bcrtreteri-n
des „fchiwachen Eeschlechts" nicht su sein.

* 17 Schrcibmaschincn gestohlen. Mus Aen- RLw.
nien de-s Reichsvovbandes des deutschen Trefbau-
sewerbes iin Berlin wurden 17 Schreiümafchinen
aestoHlmr. Drs DkEo fuHren mit elnenn sweis-pän-
nfgen FjuHvwerk vor, luden die wertvolle Beuts
cruf und schafften sie unangefochten weg. Ein Kcmf-
Nlann Horch aus L-er Bülowsttatze, dev ständiger
Käufer gestoHlener Schreibiiiaschinen war, wurdo
vevhaftet. M.elchen Umfang die Sch-c eibmaschinen-
dü bDHls in der letzten Zeit angenommen haben,
ist dargus zu orisehen, Lab bct der Berliner Kri-
minalpolizei ein besonderes Dezernat für
>TchL.iLnurschine.nd:ebstäHle errichtet worden ist.

Ein netter Kronzeuge. Zm Berliner Lede-
bourprozeß spielte bekanntlich ein VizefeldweLel
y sz k a eine Rolle, der plötzlich behauptete. Of-
ttz-ere des Korps Lüttwitz hätten ihn veranlassen
wolleil, Ledebour zu ermorden. Tyszka ist wegen
Ichwcren llnterschlagungen und anderen Vergehen
"^chaftet worden und hat bei seiner neuer-
Men verantwortlichen Vernehmung gcstanden,
M die Crzählung von der geplanten Ermordung
^.edebüurs von Anfang bis Ende erlogen war.
^Utzerdem erklärte Tyszka. gleich nach dem Lede-
oourprozctz sei ihm von kommunistischer Seite
»ayegelegt worden, schleunigst aus Berlin zu'ver-

schwinden. Man habe ihm eine Fahrkarte 3. Klasse
nach München gekauft und ihm eine Empfehlunp
an dortige einflutzreiche kommunistische Kreise mit-
gegeben, man habe ihn sogar bis zum Anhalte-.
Bahnhof begleitet, um seine Abfahrt zu über-
wachen, er aber sei nur Lis zur nächsten Station
hinter Berlin gefahren, da ihm das Leben in der
Reichshauplstadt angenehmer erschien, als in dev
strenger bewachton München.

* Ertappter Goldschmuggker. Ein gut gekteildeter
Herr versuchto im Polzmantel die Leutsch-
schweizeri^che Grenze bei Got tmädingeni su
üLerscheeiten. Bei der Nachschcvu crn der Gvenz-e
fiel d:im kontrollierenden Landsturmmann auf. datz
sich bintüni amr Schlitz des Pelzmantels -c-ine Nciin-s
Oeffnun'g zaoijschon Pelz -und Tuch befand. WM-
traursch aewvrden, vorsvötzerte -der Landsturm-
mcrnn mit dem Mesier etwas dis Oeffnung -und
fand Äann cruch tatsächlich allf beiden Ssiten dos
Schlitzes 10 Eintausendmarkscheine voü-
st'ckt. Bei der weiteren Unter.s-uchuirg fanden sich
in dov Krwvattedes H-errn >als iFutter d-iemend
versteckt weitere vier Eiirt ausendmark-
s- chü i n e. A!ls Herr dann cruch SchuHe iund
Strümvfe ausz'ce-hen nuutzte. kamen noch wei-
tere 9 folchex Scheine zum Vorschem. Dem
ftndigen Landsturminiann wurde <>ine Bvlobn-uirs
von 10 -Prozent des Vetrages der gerichtlich er-
kannten Strafe au-sbezahlt.

Neue Bücher

* Eras Hcrmann Keysrrling. der bekannte Phi-
losoph, hat seine Schriften, die bisher in verschie-
denen Verlagen zerstreut waren, im Leuchter-Ver-
lage Qtto Neichl in Darmsta.dt vereinigt. F>>
den Hcrbst dioses Iahres wird zunächst die zweite.
Auflage des „Reisotagebuches eines Philofophsn"
in diesem Verlage vordereitet. Die erste Auflag
des bedeutenden Werkes ist dret Monate nach Er-
fcheinen vergriffen gewesen.

* Otto Vellachini jun.» der Lekannte Univer.
saMnstler wird in den nächsten Tagen hierLZor-
stellunsen gsben. VeLschiedene Blätter rutzmen
ülberoinstimmend seine erstaunlichen Fertigkeiten
als Ziauberkünstler, Klavierspieler, Hypnotiseur,
Humorist und FesieMnlstler.

* Polizeibericht. Vevhaftet wurden 3 Frcmen-
zimmer wegen UmHerzichens, 1 Dinsdmagd wegen
Diebsbahls.

Ziegelhausen. 10. Aug. Die Bezirksoraant^a-
tio.n der Gem e i nde a n-geste l I ten gench-
migte in ihrer Versamnivunig am Samstlag die-
Statuten. Einmütig wurde der Msbau der Or-
aanistrtion bösprochen. Ein Arboits- und Schlich-
tungscrusschutz wurde gebildet. Zn der Aussprache
vmrde föstgestellt ^xrs; d-urchweg die Benicchlung der
Gomeinoeansestellten noch selhr km Argen liegt und
datz in vielen Gemeinden oie einzelnen persön-
lichen oder politifchen Verhä tnisfe bei
VezalMng der Eemeindeangestellten die Haupt-
rolle spielt.

Wiesloch, 10. Aug. Revisor Adolf Pfisterer
wurde von der Negierung in seiner Amtsstelle
bestätigt.

Walldorf. 11. Aug. Bei der Bürgermeistsr-
w a h l Hrachto auch der zweite Wcchlgang kein
Resultat. Di-c Parteien konntzln sich wiederu.m
nicht einigen. Anf Kaufmann Frans Hanrmer fie-
l-en 26, auif Laindwirt Guist. Horsch 17 und cruf Rat-
sck^chber Bfaibl 13 Stimmen. Düe dritt-e Bürger-
meistevwa-hl findet am nächften Samstag statt.

Düren >b Sinsheim, 11. Au«. Dem Qandwirt
Carl Schneider wurde eine KuH im Werte von
1000 Mk. aus dem Stall sestoHlen.

Letzte Drahtberichte

Die dentsch-polnischen Vcrhandlungen
Verlin, 11. Aug. Unterstmarssekretär von
Haniel eröffnete die Sitzung mit oiner An-
spvache. Als Leitfatz der Tagung beze-ichnete er
den Grundged-anken in der Progrcrminrede des
Reichsminilsters Müller, dätz unser Derhältnis
zu den Nachbarfta-aten von dem Mten Willcn f-ür
gssen-seitiges Verständnis und von dem Geiste cruf-
richtiger -und ehrlicher F r i e den s l i ebe be-
s-eelt sein werde. Der Vorsitzende der polnifchen
Delescrtion Dr. v. Kroblewski verstcherte im
Namen der polnischenRegierung. datz diese die Der-
handlmingen im Deiste crufrichtigen Verständigunss-
willens zü führen entfchkosien sei. Der italienische
Geneval Nenivenga dankte in Vertretung des cvb-
wesenden CHefs der internationialen Militärmisston
Eenaval Dupont. für d,e Begrützuna und erklärte,
seitens der internationalen Kommifston werde alles
gckchchen, um die Verhandlungen nack Möolichkeit
M unterstützen.

Die „ehrlichen" Kommunistcn
Berlin. 12. Aug. Wie der .Perl. Lokalairzeiger"
aus Wien erifährt, ist der Bestcrnd an bkauen
Noten bei dl >r Hauptcmstalt der Ostcrveichif-ch-
ungariischen Bcmk in Budavest in der Höhe vcm
zwei Millionen Kronen von der uingarrschen RLte-
regierung unterschlagen worden.

Die verschobenen Kapitalien
Verlin, 12. Aug. Von n-euem wivd berichtet, diatz
iiuterncrtionMe LerHandlung'n für die Erfassimg

des nach den neutralen Ländern verfchobemen deut-
schen und feündlichen Privatkapitals im Gang«
seien. Sie zielen darcruf ab, die verfchobenen Ka-
pitalien su bchhlagnahmen. Es follen Verrech-
nungen der auf d'rese Weise erfatzten Sümmen aus
unsero KriegsschulL stattfinden.

Kasiel, 12. Aug. Auf der Eisenbahnstrecke Kaf-
fel-Volkmarsen-Arolsen überfuhr ein Perfonenzug
den Kutschwagen eines Mühlenbesitzers in Twiite.
Der Kutscher wurde leicht verletzt, die drei Jnfasien
des Wagens trugen lebensgefcihrliche Verletzungea
davon. Wie das Fuhrwcrk auf das Eleis geriet.
ist noch nicht geklärt.

Verlin, 11. Aug. Jn der Filiale der Dres-
dner Bank, Landsbergerstratze 100, wurde in
der Zeit von Samstag bis heute morgen a
einem erbrochenen Nesiort 95 000 Mark Bargejd
und für mehrere hun.derttausend Mark Wertpa-
piere entwendet.

Verlin, 11. Alug. Nach dem Verliner Lokalan-
zeigor sind franzofifche Truppen aus Ru-
mänien n-ach Bulgar k'en, abgerückt. um das
bulgarische Heer zu entwaffnen. Jn der Do-
'brudschcv wuvden 60 000 Eewehre und weiters
große Wcrffen- und Munitionsoorräts LeMag-
nahmt.

Breslau, 12. .Aug. Die Zechenarbeiter rn
Oberschlesien verlangsn die Entlasiung unbeliebter
Beamtz'n und sämtlicher Personen, die früher beim
Grenzfchutz tätig waren.

Verfailles» 11. Aug. Eine belgische Es-
k-adron Kavallerie wird moraen in Malmedy
und ein Vataillon Karab ni ri auf dem Truppen-
Mun-gspüatz" Elsenborn einrücken.

Amsterdam, 11. Aug. Die „Daily Mail" er-
fährt aus Helsingfors, datz die Unzufriedenheit mit'
der Sowjetregierung im Wachfen begriffen 'sei und
datz die Regierung Matznahmen treffe, um den
Kremel zu räumen. Die Regierung wolle
nach Tula, 120 Meilen von Moskau entfernt,
übersiedeln.

WittttWbeobiilhtiiillleiliittSeidel^.Zeitmg

Am 12. August 1919, morgens 7 Uhr.

Wärme-
Grade
n. Cels.

niederst. ^ höchster

Wärmegrad seit
geftern

Wind-

richtung

Himmel

Luftdr.

mm

15.8

14.8

28.0

S.-W^

klar


Niederschlag
Mitielwerte von gestern:
Temperatur 22,2

Dunstdruck 12,1 mm

Relative Feuchtigkeit 63,0 °/o

Wasserstände am 12. August 1919

Heidelberg: 1,18 m, H e i lb r o n n: 0,36 m
und in R e ck a rste i n a ch: 0,59 m

V er a n t w o r 1 l i ch sür den gesamten Tezttetl
Kurt Fischer

für den Anzeigenteil Alfred Schmitz
Rotationsdruck und Verlag:
Heidelberger Derlagsanstalt u. Druckerei E.m.b.H.

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niscker ?I!m, in veutscklsnck aukgenommen. ^Iso rvas sckielen
5!e rviecker oack ^merika (^uslanckskexerel) ? Oas rvill i'ck sckon
saxen, varum ick ckiesen ?ilm amerikanisck nenne. krstens
rvexxen cker pracktvollen, tzlaren 6ros83ufn3kmenk6pke. vann
rvexen eiorelner Lcenen, rvie vir sie dislsnx nock nie in veutsck-
Isnck saken-

V/ie llberkaupt Osvalck — ckock — man msg llder ckie
lenckenL seiner ?üme auck getellter Aasickt sein — fllonierorbeit
leistet kllr cken ckeutscken ?ilm. r^uck kier versteckt er sick
nickt. veutscke Lckutrleute mit tkeatraüscken ^llllren unck
unvorsckriktsmllssigea Oesicktern verkakten cken Verbrecker.
„Lckultkeiss tiell" stekt ckeutlick erkennbsr an cken llasckemmen.
Öas sinck — oatllrlick — keine llegiekekler, ckas ist ^bsickt.

Vor ckem Weltgericktskok — ouck IVilson sitrt in !km —
tritt ckle ?rostItut!on, kreck, kerauskorckernck. 0er Oericktskok
desckliesst: „vie ^ngeklagle wirck kreigesprocken, Lrriekung
unck ^nlaxe gekören auk ckie AnkIaZedank."

llnck cka ist ckie 8ckiussreae. Lr (Lckllnre!) kincket ckas
/st-lckcken (^nita Kerber) ermorckel unck erkeant ckie bloncke Ouxeack-
xelieble. Unck cktzr grosse stsrke llerl, cker roke ?atron, drickt

Lusammen» vveint vvie ein kleines Kinck-

kkier vvirck ein kilm rur re'ineu Kunst- tiler klllt 8ckllnrel,
vvas er auk cker bllkne versprack. Ls ist leickter, auk cker bllkne
3ns tierr ru greiken, als im ?ilm. tiier xreilt er ans tterr, als

sollte es keraus -

dlock monckes vie'es anckere-

ttier kommt etvvas- Lin ?ilm-" ^

(?. VV. Koebner i'm „llolanck von kerlin .)

l)ie Vokfülirun§en äe8 Kolossalfjlmes m!t WI886N-
8ctiaftlicliei' llntekstütrunZ unä /Mardeit von

Lsnitätsrst

Or. iVlsZnus l-iii-sodfslcj

Nieprosliiuljon

SQkauspiSl in 7 HbtsilunZen
von Meksi-cl OLwalct

Oclson -HisstSr.

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