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J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne); Felix, Eugen [Oth.]
Versteigerung zu Köln / J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne): Catalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung des Herrn Eugen Felix in Leipzig: Kunsttöpferei, Krüge, Majoliken, Glas, Arbeiten in Elfenbein und Email, Arbeiten in edlem Metall, Arbeiten in Bronce, Messing, Eisen und Zinn, Geräthe, Uhren ... : Versteigerung zu Köln, den 25. October 1886 — Köln: J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne), 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.55412#0138
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445 — Ein Paar Salzfässchen in Dreiecksform. Silber vergoldet, auf drei hohen
von zwei übereinander geordneten Voluten gebildeten Füssen, die wie die Um-
randung zierlich durchbrochen in Schnörkelverzierung; auf den letzteren sind
unversilberte reliefirte Engelsköpfchen aufgesetzt; die Platte mit drei halbkugel-
förmigen Einbauchungen gepunzt und vergoldet und mit geschwungenen Eck-
stücken belegt; als Handgriff vollrunde Kriegerstatuette, in der Rechten ein ver-
goldetes Löffelchen haltend. Sehr hübsche Stücke von sorgfältiger zierlicher
Ausführung. XVII. Jahrh. Abgeb. Dresdener Ausstellung. Taf. XLV.
Höhe 131/2, Diam. 13 Cent. Gewicht zusammen 268 Gramm. Regensburger Silberfund.

C. Schmuckgegenstände, Geschmeide, kleinere Ziergeräthe etc.
446 — Insignien des vom Kurfürsten Christian I. von Sachsen gestifteten Ordens
der „Goldenen Gesellschaft“, bestehend aus goldener Kette mit emaillirter
Schlussagraffe und anhängendem Kleinod in Goldemail. Die Kette besteht aus
36 grösseren aus je vier gebogenen Strängen und zwei Gehren zusammengesetzten
Gliedern und kleinen einfachen Verbindungsringen. Die rosettenförmige Schliesse
mit mittlerer Rosette, welche von reichen Renaissance-Ornamenten eingefasst
ist. In einem grossen Ringe, unter welchem zierliches Verbindungsglied mit
reicher Emaillirung über dem Kurhute, hängt in drei Kettchen das Kleinod,
welches beiderseits ähnlich ornamentirt und reich emaillirt ist. Die Mitte nimmt
ein von Pfeil und Schwert kreuzweise durchbohrtes Herz ein, auf dem auf der
einen Seite in flachem Relief eine als Fides bezeichnete Figur, mit Kreuz und den
Gesetzestafeln zur Seite ein Kelch, auf der andern eine Constantia mit Anker in
der einen und wehendem Schleier in der anderen Hand. Das Herz ist von einem
goldenen Bande umrahmt, welches beiderseits in schwarzem Email die Inschrift
trägt: „Virtutis Amore 1589“; ein durchbrochener grüner Rautenkranz führt zu
einem zweiten Inschriftbande über, welches die Aufschrift: „Qui perseveraverit
vsque ad ftnem saluus erit“ trägt. Das Band endet oben in zwei um ein kleineres
ebenfalls roth emaillirtes Herz verschlungenen Händen und wird von einem
reichen durchbrochenen und emaillirten Renaissancerahmen umfasst, welcher oben
über dem kleineren Herzen von einem Ornamentschildchen mit FSV über-
ragt wird. Kostbares Stück von reichstem Decor, feinster Ausführung und bester
Erhaltung. XVI. Jahrh. Dasselbe wurde in einem Grabgewölbe der Kirche
zu Rositz im Herzogthum Altenburg gefunden und wahrscheinlich ehemals dem
Edlen Thilo von Osterhausen angehörig. Vgl. über das schöne Stück Fr. Bieden-
feld, Ritterorden S. 139 und Kunst und Gewerbe 1878 Nr. 40.

Länge der Kette 69 Cent. Länge des Kleinods V-[2, Breite 4 Cent.
 
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