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Jacob Hecht, Kunst- und Auktions-Haus <Berlin> [Hrsg.]
Nachlass Ernst Oppler, Berlin: französisches und holländisches Mobiliar des 18. Jahrhundert, orientalische Knüpfteppiche und Aubussons des 17. und 18. Jahrhundert, Gemälde alter Meister, Keramik aus Persien und China ; aus deutschen und italienischen Sammlungen: Kunstgewerbe-Arbeiten in Silber, Holz und Metall, Möbel der italienischen Renaissance und des deutschen Barock ... ; [Versteigerung 28. Mai 1929] (Katalog Nr. 103) — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.24689#0008
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VORWORT

Vror wenigen Wochen ist der Maler Ernst Oppler aus der Arbeit
gerissen worden. Manch Besucher wollte dies oder jenes Stüde
seiner Sammlung erwerben. Der Verstorbene lehnte es kategorisch ab
und vertröstete den Kauflustigen auf die Auktion, die nach seinem
Tode gemacht würde. Die Aufgabe ist dem Hause Jac. Hecht zuge-
fallen, das hofft, die Versteigerung mit dem Katalog im Sinne des
Künstlers aufs beste vorbereitet zu haben.

Der Schwerpunkt liegt auf den französischen und holländischen
Möbeln des 17. und 18. Jahrhunderts. Der Satz von vier Fauteuils mit
Point^Bezügen, der kleine Pariser Damenschreibtisch, die holländischen
Kabinettschränke, mit Chinoiserien und in Mahagoni, die zahreichen
Fauteuils und Kleinmöbel lassen uns noch einmal das Behagen fühlen,
das die Besucher in der kulturvollen Wohnung „des Künstlers der
Bewegung" empfanden und zum Erwerb reizten, Persische Fayencen
und China-Porzellane, bei denen der Maler die farbenfrohe Periode der
Kang=Hsi= und Kien^Lung-Zeit bevorzugte, schmückten die Wände.
Die große Familie-verte-Schüssel mit der Johanneumsmarke möge be^
sonders hervorgehoben werden, da sie in dieser Qualität einzig in ihrer
Art sein dürfte. Aubussons und orientalische Knüpfteppiche des 17. und
18. Jahrhunderts, wie der nur in Grün und Weiß gehaltene Kasak
und der Ghiordes - Gebetsteppich, dessen Borde einem Feld von
blühenden Nelken gleicht, und Gemälde alter Meister, wie die lebens-
frohen Frauenporträts des Miereveldt und Rotari, vervollständigen den
Eindrude, den wir beim Anblidc von Werken Opplers haben: Kunst
und Adel.

Der Versteigerung des Nachlasses Ernst Opplers gehen Beiträge
aus deutschen und italienischen Sammlungen voraus. Auch hier kultivierte
Möbel der italienischen Renaissance und des deutschen Barock, antike
Knüpfteppiche und Gemälde alter Meister. Besonders hervorzuheben
die reiche Auswahl an italienischem Gebrauchssilber des 18. und 19. Jahr-
hunderts.

Kunst und Adel, die beiden Worte, die ich oben anführte, mögen
genügen, um die Versteigerung vom 28. Mai zu charakterisieren.

Peter K r o n t h a 1.
 
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