Seite?
Im Unkerſuchungsausſchuß für die Rog-
genſtützungsaklion wurden heute noch ein-
mal die Gehallsbezüge des Herrn Dr. Baade
von der SPD. einer eingehenden Er-
oͤrkerung unterzogen. Es wurden bei dieſer
Belegenheit die Auskünfte des Herrn Dr.
Baade, die er dem Unkerſuchungsausſchuß
mitgekeilt hatte, den Ausſagen der beiden
Reichsminiſter Dietrich und Schiele gegen-
übergeſtellt. Hierbei ergaben ſich außer-
ordentlich bedenkliche Widerſprüche die Ge-
genſtand einer lebhafken Diskuſſion im Aus-
ſchuß waren. Es wurde Dr. Baade vorge-
worfen, daß er den Ausſchuß mit ſeinen Mit-
keilungen vorſahlich getäuſcht und die Oeffent
lichkeſt irregeführt haͤbe. Da dieſe Frage von
aller größten Bedeulung ſei, wurde angeregt,
daß entweder der Ausſchuß ſich dieſe Feft-
ſtellung zu eigen machen oder einen Unter-
ausſchuß zur Unkerſuchung dieſer heiklen
54 eingeſetzt werden ſolle Abg. Pg. Koch-
ſtpreußen ſtellte ſich mit allem Nachdruck
nicht durchdringen, ſo daß nunmehr die Be-
weisaufnahme über die irreführenden An-
gaben des Reichskommiſſars Or. Baade fort-
geführk werden ſoll, um in dem Schlußgut-
aͤchten des Unterausſchuſſes dann feſtgelegt
zu werden. Es ſei an dieſer Skelle nochmals
erwähnt, daß ſich Herr Dr. Baade als Erſatz
für ſeine 2000 INK. jährliche Auffichtsrats-
kantieme bei der G36. eine monatliche Zu-
wendung von 1500 Mk. bis 2500 Mk. in der
deukſch· polniſchen Boggen Kommiſſion ſelbſt
bewilligt hat. Als Erfah bekrachkeke alſo Or.
Baade eine zwölfmal ſo hohe Summe. Im
weiteren Verlauf der Ausſprache verlangte
Pg. Koch nochmals von Direktor Kozuszek
der Deukſchen Getreide Handelsgeſellſchaͤft bis
zur nächſten am Dienstag ſtattfindenden Sit-
zung ausführliche
welcher Weiſe der September⸗Termin in
Nuſſiſche Nachrichten.
Reue Maßnahmen gegen die Arbeiterflucht in
Rußland.
Moskau, 16. Mai. Der Mangel an Quali-
täksarbeitern und die anhaltende Arbeiterflucht
haben die Sowjetbehörden zu neuen außerer-
denklichen Maßnahmen gegen diejenigen Ar-
heiter — die durch ihr Vethallen „das
Zempo des ſozialiſtiſchen Aufbaues“ henimen
Das Präſidium des Oberſten Gerichtshofes hat
beſchloſſen, alle die Arbeitex und Angeftellte zur
Verantwortung zu ziehen, die ſich eines Bruchs
eines Arbeifs- oder Angeftelltenvertrages ſchut
dig machen. In der offiziellen Mitteilung wird
hervorgehoben, daß die mangelnde Arbeitsdijzi-
plin ſchwere Schädigungen für die ganze Sowjet-
wirfjchaff hervorrufe und daß deshalb mit allen
Maßnahmen vorgegangen werden müffle, um den
ſozialiſtiſchen 2 zu ſichern. Es wird beſon-
ders darauf hingewieſen/ daß unter die neue
Berordnung auch leitende Beamte und Ange-
tellte ſowoͤhl der —44 wie der
Fabriken und Werke fallen.
Die größten Traktorenwerke der Sowjelunion
ſtillgelegt.
Moskau, 15. Mai. Die durch den Fünfjah-
tesplan enfffandenen Werke in T{heljabinsk, die
‚gzößten Zraktorenwerke der Sowjetunion, ha-
Nn am Freitag ihren Betrieb ftillgele —
ohſtof-
Stillegung erfolgte wegen Mangel an
fen, Maſchinen und Qualitätsarbeitern.
In memoriam
Soʒialdemokraliſchen Partei Deulſchlands
zur Reichskagswahl einen
Vahlaufruf,
der der kapitaliftiſchen Regierung Brüning“
Kampf bis aufs Meſſer anfagte
Wenige Wochen ſpaͤter, insbefondere aber
nach dem Auszug der Nakionalſozialiſten aus
dem Tribut · Reichstag, folerierfe die SPO.
die /kapikaliſtiſche Rẽgierung Brüning“ in
aller Form und „vergaß“ vollkommen
Das, was ſie vor dem 14. September ihren
WMählern verſprochen halte.
Dieſer /Brüning Wahlaufruf“ hatte fol-
genden ergöhlichen Inhalt:
Baͤhler und Wahlerinnen der Deutſchen
Polilik! Dex Bürgerblock hal feine
Diktatur aufgerichleti Das Kabinett
Brüning regiert mif dem Arfikel 48!
Zwiſchen Bürgerblock und Sozialdemo-
krafie, Arbeit und Kapital, Demokratie und
— fällt am 14 September die Entichei-
4 4 4 —
ſagk hat. Die Regiexung Brüning hak ver-
jagf., „ Jhr einziges. Beftreben waͤr darauf
richfef, die Sozialdemokrafie; die politiiche
ind mit den Gtoßzinduftrie len und Groß
Letreide Handelsgeſellſchaft abgewickelt wor-
Roggen im Jahre 1930 von der Deukſchen
den iſt. Bei dieſer Gelegenheit wird Pa.
KFoch feſtſtellen, daß in unethörker Weiſe den
Gekreideſpekulanten aus öffentlichen Mit-
keln müheloſe Gewinne in den Rachen ge-
worfen worden find. .
Die Auslaſſungen der Vertreker der ehema-
ligen Ententemächte, Franbreich und fein
Pan· Europa ſchreiendet Außenminiſter vor-
an, Ddie in Genf die derzeikige infernationale
Gerechtigkeit machen, laſſen keinen Zweifel
daran, daß mit allen Mitteln das beabfich-
figfe deukſchöſterreichiſche Zollbündnis verhin-
derk werden ſoll. Die Finanzen Oeſterreichs
biefen für Schacher die beſte Vorausſetzung
und ſchon flüſtert der politiſche Berater Scho-
bers, det Jude und Freimauter Maximilian
gen neue Kredite einzulauſchen.
Wie der „Kampfruf“, das Blatt der
Nakionalſozialiſten dazu aus gut unkerrich-
keter Quelle erfährt, foll kakſächlich beabſich-
kigt fein, die Zollunion mit Deuiſchland gegen
eine neuerliche Anleihe in der Höhe von
efwa 200 Millionen Schilling preiszugeben.
Die ſogenannte „Inveftitionsanleihe“, von
der nur in die Säche der jüdiſchen Finanz-
welt inveſtiert wurde, iſt nur ein halbes
Jahr nach ihrer Auszahlung — aufgefteſſen.
Das Defizit im Skaatshaushalle aber kann
nicht mehr allein durch die Beſteuerung aller
Feſtbeſoldeken gedeckt werden, daher will
man wieder ein Stück deutſcher Freiheit und
Zukunft an den Meiſthiekenden verſchachern,
dite einzuhandeln. Man ſieht wieder, die
Parteipolitik ſchwarz toter Couleur zeitigt
hüben wie drüben dieſelben „Früchte“.
Am 15. Mai 1891 erließ der damalige Papſt
Leo XII die Enzyklia „Rerurm novarum“, die
ſich eingehend mif der Arbeiterfage, der ſozialen
Frage befaßt. Wir ſchäten dieſes Aundſchret
ben ſehr hoch, gilt doch auch für unſere Zeit,
was vor 40 24 gegolten hat, iſt doch die
ſoziale Frage nicht gelöff, ſondern brennendet
denn je, herrſcht doch heute Mammonsgeift mehr
denn damals iſt doch Sitte, 44 und Recht
heute überhaupf nicht mehr geſchützt zahlt doch
heufe das Bolk Steuern von ſo wahnfinnigen
QAusmaßen, daß der Ruin kaffächlich da ift. Man
vagt nur nicht, ihn einzugeffehen. Die ganze
Enzyklika ift eine glänzende Rechfferfigung des
Nationalſoʒialismus.
Stadfpfarrer Ro ſe r-Mosbach ließ in dieſen
Zagen im Verlag des „Pfälzer Boten“ eine
kleine Schrift erſcheinen! „Leo XIII und wir!“
Dieje Schrift wird für uns — wenn auch nicht
in diefer Abſicht geſchriehen — zur Kampf-
(hrift gegen Zenftum und Sozialdemokratie, ge-
nung. ;
‘%a eſen wir: „1878 wurde er (nämlich
Leo III. Papſt, mitten in der Hochflutf des
deutſchen Kulturkampfes, miffen in der großen,
immer bedrohlicher werdenden Gefahr des So-
zialismus.“
Sehen wir anftatt „Sozialismus“ „Marris-
mus”, der ja auch unzweifelhaft cZ)Q%azmeint iſt, ſo
ſehen wir, daß Leo XM den arrismus als
drohende „Gefahr“ anjah. Das Zentrum fon fich
das merken! Was Iuf es heute? — € ſtüht
diefe „Gefahr“, wo es nur kann, indem es die
Sozialdemokratie regieren läft, E$ feht ſich alſo
über die Mahnungen des Paͤpfies hinweg, auf
den es ſich ſonſt immer beruff. Ja, das „Mos-
bacher Bolksblatt“ ſchrieb kürzlidh, man wiürde
ſogar mif dem Teufel 3ujammenarbeifen, wenn
es gelfe, ſeine Geele 3u reffen. Das ift der
— der Sophiſtereil
Veiter heißt es in der Einleitung in bezug
auf den Kulturkampf und die Sozialiffengefehe:
In beiden Fällen hette der Staat gemeint, man
könne Jdeen mit GStrafgejeben niederknebeln.“
Wir empfehlen dem Zentrumsmanne Brü-
ning, das zu beherzigen. DBielleicht geht ihm dann
ein Licht auf über feine Kotveroͤrdnung. Auch
uns wird man mif Ausnahmegefeßen niemals
„niederknebeln“, Herr Brüning. Denn wir wer-
den von einer Jdee hochgefragen, von einer wah-
Volk ergreifen muß, während der Marrismus
doch immer nur einen Inkereffenkaufen begei-
ſtern“ konnke.
Dem Ueberblick über die Enzhklika entneh-
men wir folgendes:
„Die Induffrie hat einen mächtigen Auf-
Daran ſind ſie
geſcheitert
dere Millionen in ihrer Eriftenz bedroht. Die
Virtſchaftskriſe, in die faͤft alle Länder der
Velt hineingeriffen ſind, fordert immer neue
zitaliſtiſchen Anarchie, nicht des Voung-
Planes. Sie triffk die Länder der Sieger wie
der Befiegten.
Schwere Laſten für alle Volbksſchichten
ſind zur Linderung der Rot zur Ueberwin
dung der Wirtſchaftskriſe und zur Geſundung
der Reichsfinanzen erforderlich. Die Regie-
runs Brüning wollte die Reichen und Lei-
ſtungsfähigen verſchonen und die Laſten den
Armen und Schwachen auferlegen. Sie
wollte die Bezüge der Arbeitsloſen, der
Franken, der ehemaligen Kriegsteilnehmer,
der Invaliden und Möchnerinnen verkürzen
und nehen anderen ungerechten Laſten eine
Kopf ſteuer verhängen, die allen Gruͤnd!
ſähen ſteuerlicher Gerechtigkeit widerſpricht
und bishernut Kolonialvölkern
aufgwungen wurde. |
p%i!at_benjtpäxafie weiß daß ohne
beifslojer
Händen einer geringen Zahl angehäuft, während
die große Maſſe verarmt... Ein gieriger Wu-
cher kam hinzu. Produktion und Handel ſind
faſt zum Monopol von einigen wenigen gewor-
den. So konnten einige 74 — eiche dem
arheitenden Stande nahezu ein ſklaviſches Zoch
auferlegen... Der Eigennuß und die Harfherzig-
keit von Brotherrn darf die Arbeiter nicht wehr-
los ausbeuten und ſie nicht wie Sachen behan-
deln... Auf der einen Seite die Uebermacht des
Kapitals, welches Induſtrie und Macht völlig be-
herrſcht und weil es Träger aller Unternehmun-
en, Nerv aller öffentlichen Tätigkeit iff, nicht
loß ſeinen Beſitzer pekuniär immer mehr be-
reichert, ſondern *4 auch in ſtaatlichen
Dingen zu einer einflußreichen Beteiligung be-
ruft Auf der anderen Seite jene Menge, die
der Hüter dieſes Lebens entbehren muß und die
it Erbitterung erfüllt und zu Unruhen geneigt
ÜE Ü
iſ
Siehe da, ein getreues Abbild unſerer ach
ſo herrlichen Zeit; eine kreffende Anprangerung
der Finanzhyaͤnen und eine glaͤnzende Rechtfer-
ſiguyg unjerer Forderung: Brechung der Zins-
knechiſchaft.
Aber hören wir weiter was der Papft fagt:
Die Streitfrage (Arbeitsfrage Der Verf.) ift
ſchwierig und voller Gefahren... voller Gefah-
ten, weil „eine wühleriſche Partei“ nur allzu
Aufregung und Empörungsgeiſt unter
en unzufriedenen Maſſen zu verbreiten jucht.“
Mit diejer „wühlerifchen Partkei“ geht das
Jenfrum Hand in Hand unfer frommem Augen-
auffchlag, So, Katholiken, achtef das Zentrum
den Papſt. Merkt Euch dasl
Was ſagt Leo XIM. über den Staat:
„Der Siagt hat die Pflicht das Gemeinwohl
zu fördern. Das tut er durch geſehliche Berord-
nungen, die Ordnung, Zucht und Sitte ein wohl-
geordnetes Familienleben, Achtung vor Reli-
gion und Rechf, mäßige Auflagen und aleiche
Verteilung der Laften, Vettiebfamkeit in Ge-
werbe, Induffrie und Handel, günftigen Stand
des Ackerbaues und ähnliches begründen ...
Der Staat ſchreitet mit feinen geſehlichen oder
Sirafmaßnahmen dann ein, wenn Friede und
Ordnung, Familienleben, Religion und GSitte,
Recht und SGerechtigkeit, das Heranwachfen einer
kräffigen Jugend es erheijchen ...“
ſchen durch Schollenbeſiz und‘ Heimatgefühh
werden aber dann nicht gewonnen, wenn der
Sfaat fo bhobe Steuern auferlegt, daß dadurch
das Priwateigentum aufgezehtt wird... E3 iff
alio gegen Vecht und SBilligkeit, wenn der
Staat vom Vermögen der Unterfanen einen
übergroßen Anteil als Steuern fich aneignef.“
Die, Notverordnung hinderk uns, uns ſo aus-
zuſprechen, wie es angefichts der heutigen Sach-
werden kann. Sie hielt es daher für ihre
Pflicht, nach Heranziehung der Leijtungs-
fäbigiten auch die in ihrer Eriſtenz geficherfen
Bolkskreife zu belaften.
Ihre Verſuche einer gerechten Löſung
ſind geſcheitert. Denn auch in diefem Reichs-
fag ſtanden nur 152 Sozialdemokraten 340
Abgeordneten anderer Parteien gegenüber,
und die Regierung Brüning wollte gegen
die Sozialdemokratie und mit der Rechten
hatte,
Unter dem Kabinett Hermann Müller iſt
es der Sozialdemokratie gelungen, gefähr-
liche Anſchläge der Reaktion zuxückzuweifen
und wertvolle Zugeſtändniffe für die Ar-
keiterklaſſe zu erzielen. Damals konnten die
Berichlechterungen der Arbeitslojenverfiche-
rung abgewehrt Löhne und Gehältet geſchuͤht
werden Als Ende 1928 die rheinifchen Groß-
induſtriellen eine Viertelmillion Arbeiter
ausſperrten, um die Löhne zu jenken, wurden
die Ausgeſperrten aus Reichsmitfeln unter-
ſtüht und der Angriff wurde abgeſchlagen.
Deynhaufen einer Lohnkürzung 3zugeftimmt
und damit das Signal zu einer. allgemeinen
phne das Verſprchen der Preisjenkung: ein-
rung der ‘ Arbeitslofenverficherung, bder
1. Jahrg. / RL}
lage eigentlich nötig wäre. Aber das ftellen ”
feſt und fragen: ; l
1. Das Gemeinwohl iſt heule das Vohl
gehen der Barmat, Kukisker, Skhlarek
Cohnſorten } ;
— die Verordnungen für Zucht *
itte? *
3, Wo bleibt der Schutz der Familie?
4. Vas tut das Zenkrum zum Schuh
Religion?
5. Wo bleibt die RNotverordnung des H”
Brüning gegen die Gofflojenpropaganda?
6. Die Auflagen ſind heufe ſo waͤßig und i
Laſten ſo gerechi verteilt, daß der chrliche %ı
kelſtand pleife iſt, der Arbeiter hungert und *
gewiſſe Clique die Groſchen der Entrechteten
Nachtlokalen und Lurusbädern verludert,
7. Der Staat ſchreitet ein gegen die Ern“
rer deutſcher Zucht und Sitie, uns Natkiol
ſozialiſten. während jüdijche Abfreibungsik,
und Aerzlinnen in Sffenflichen Berfjammlund!
die Unzucht und die Gemeinheit des Laͤſter?
die Maſſen kragen.
8. Wogegen der Staak nichk einſchreitet,
zu jagen verbiefet uns die Noͤtverordnung.
9. Herr Brüning, haben Sie gehört: „E$ 4
gegen Recht und Billigkeif, wenn der Staak 1
Bermögen ſeiner Untertanen einen
AUnfeil als Steuer fich aneignet.“ — Das [08
nicht etwa wir, Ddie Heher und —
Körgler und Drahtkzieher, fondern, Herr D
* das ſagt ein Papſt! al
amif ift das Syſtem gekennzeichnet.
fähigkeit auf der ganzen Fkont. Bankeroft
ganzen Befrieb. Deshalb: abtreten! 4
Deutkjches VBolk, insbefondere gatholiſc
Volb: Augen auf! Wie lange wollt ihr *
noch vormaͤchen laſſen, —— und katbholil
Kirche hätten dasjelbe Ziel? Mer das Rul
ſchreiben Papſt Leos gelefen hat der weiß, f
das nicht ftimmt. Denn Zenkrumspoliti
träg}tniicb nicht mit dem Geiſt der Kirche.
ögi ihr bellen, wie ihr wollt! Einmal
eure Zeit zu Ende, einmal werden wir
4 die Macht mil ſtarker Zand A
en
Und dann wird die ſoziale Frage helll
werden.
2 —
fl
—
—
14
Die katholiſchen Verleger für die Freiheit
katholiſchen Preſſe Spaniens. (
Köln, 15. Mai. Der ſtändige infernatiofll““,
Q[uägd)uß der katholiſchen Berleger hat CM
Kundgebun 77 die ſich für die 5*
der —— — reſſe Spaniens ausſpricht.
Kundgebung lauket: „Die ſtändige inkernation®!
Kommiſſion der katholiſchen Verleger, der i
gro?en katholiſchen Tageszeitungen der oerid)t‚
denſten Länder angehören, ſpricht ſeinem 1
glied, dem „Ei Debate“, dem Organ der Wfl‚—/
fiſchen Katholiken, angeſichts der ihm ꝛroh!
den Ereigniffe ihr aufrichtigltes Mikgefühl 4
Ahne ſich im geringften in die innere Polll
Spaniens einzumiſchen, müſſen wir unſere Al
wunderung ausfprechen, daß Gewalttätigkeilt||
gegen den „El Debate“ möglidh waren,
er ſich dem neuen Regime gegenüber, daß 4
Ordnung aufrechterhalten wolle, auf veraniw|
kungsbepußte Mitarbeit eingeftellt hat. Mi i
der „El Debate“ die Freiheit bebhalten, M
mit ſeinem bewaͤhrten Jdealismus für das 7
ſeines Vakerlandes und die Freiheit der Kit
Spaniens zu wirken Seit Monaten bereitet
kirchenfeindliche _ ruffifhe Boljchewismus
Anſchläge auf Spanien vor. Möge es elingee‘:
zu vereifeln, daß Spanien ein — *2
Bolſchewismus wird.“
Sinein indie SA
}
Krankenverficherung, der Verkürzung d“
Sufchüffe für Invaliden und Wöchnerinnel
die unfer der Regierung Müller erhöd
worden waren.
Der Kampf der Sozialdemokrakie 4
dieſe ſoziale Reaktion iſt nicht nır ein KamP! !
um das Recht des Parlaments, ſondern eil
Kampf um das Recht des Volkes
Diejes Recht des Volkes wollen auch *
Nationalfozialiften, die erklärfen Auhäng
der Diktatur, vernichten Sie wollen die bı
fale Gewall mit Meffer und Revolver zull
ſtaatlichen Syſtem erheben. Dabei leifte
ihnen die Kommuniſten durch ihre Kamp 1
methoden wie durch die Zerſplitterung d& |
Arbeiterſchaft wertvolle Dienfte. 7
Waͤhlet und Wahlerinnen nicht die Dik
katur ſoll regieren, ſondern die Demokrakik
Das Kapitkal will herfchen dur ñ
Dikfakur. Demobraliè aber iſt die Her
ſchaft des arbeitenden Volkes. Ohne Demb”
kratie kein ſozialer Fortſchritt, keine Geſun
dung der Mirtfchaftf, keine Befeitigung vol
Nol und Elend! e
Vähler und Wählerinnen, ſetzt Euch zur
Wehr gegen den Bürgerblock und feine
Helfer.
Segen die Regierung Brüning, die mit
dem Groß Kapital verbrüdert iſt und die
Rechte der 4 niederſchlagen
will. 4
Vorwärts zum Kampf für Demokrati®
und Sozialismus, für das arbeitende Bolkı
für die Sozialdemokratie! —
Berlin, den 19. Iuli 1930. ——
Der Vorſtand der Sozialdemokrakijchen.
Paͤrtei Deulſchlands. —4—
Sozialdemokratiſche Mai-Demonffranten! |
V E 4 — — Mitlaufer! 4
— Debt Euch dieſen Aufruf gut auf! E
S
—
iſt das beffe Werrafs-Dokuamentr
und der hervorragendfte *— — Fir
demokraliſcher Gr un dfatztreuei
Im Unkerſuchungsausſchuß für die Rog-
genſtützungsaklion wurden heute noch ein-
mal die Gehallsbezüge des Herrn Dr. Baade
von der SPD. einer eingehenden Er-
oͤrkerung unterzogen. Es wurden bei dieſer
Belegenheit die Auskünfte des Herrn Dr.
Baade, die er dem Unkerſuchungsausſchuß
mitgekeilt hatte, den Ausſagen der beiden
Reichsminiſter Dietrich und Schiele gegen-
übergeſtellt. Hierbei ergaben ſich außer-
ordentlich bedenkliche Widerſprüche die Ge-
genſtand einer lebhafken Diskuſſion im Aus-
ſchuß waren. Es wurde Dr. Baade vorge-
worfen, daß er den Ausſchuß mit ſeinen Mit-
keilungen vorſahlich getäuſcht und die Oeffent
lichkeſt irregeführt haͤbe. Da dieſe Frage von
aller größten Bedeulung ſei, wurde angeregt,
daß entweder der Ausſchuß ſich dieſe Feft-
ſtellung zu eigen machen oder einen Unter-
ausſchuß zur Unkerſuchung dieſer heiklen
54 eingeſetzt werden ſolle Abg. Pg. Koch-
ſtpreußen ſtellte ſich mit allem Nachdruck
nicht durchdringen, ſo daß nunmehr die Be-
weisaufnahme über die irreführenden An-
gaben des Reichskommiſſars Or. Baade fort-
geführk werden ſoll, um in dem Schlußgut-
aͤchten des Unterausſchuſſes dann feſtgelegt
zu werden. Es ſei an dieſer Skelle nochmals
erwähnt, daß ſich Herr Dr. Baade als Erſatz
für ſeine 2000 INK. jährliche Auffichtsrats-
kantieme bei der G36. eine monatliche Zu-
wendung von 1500 Mk. bis 2500 Mk. in der
deukſch· polniſchen Boggen Kommiſſion ſelbſt
bewilligt hat. Als Erfah bekrachkeke alſo Or.
Baade eine zwölfmal ſo hohe Summe. Im
weiteren Verlauf der Ausſprache verlangte
Pg. Koch nochmals von Direktor Kozuszek
der Deukſchen Getreide Handelsgeſellſchaͤft bis
zur nächſten am Dienstag ſtattfindenden Sit-
zung ausführliche
welcher Weiſe der September⸗Termin in
Nuſſiſche Nachrichten.
Reue Maßnahmen gegen die Arbeiterflucht in
Rußland.
Moskau, 16. Mai. Der Mangel an Quali-
täksarbeitern und die anhaltende Arbeiterflucht
haben die Sowjetbehörden zu neuen außerer-
denklichen Maßnahmen gegen diejenigen Ar-
heiter — die durch ihr Vethallen „das
Zempo des ſozialiſtiſchen Aufbaues“ henimen
Das Präſidium des Oberſten Gerichtshofes hat
beſchloſſen, alle die Arbeitex und Angeftellte zur
Verantwortung zu ziehen, die ſich eines Bruchs
eines Arbeifs- oder Angeftelltenvertrages ſchut
dig machen. In der offiziellen Mitteilung wird
hervorgehoben, daß die mangelnde Arbeitsdijzi-
plin ſchwere Schädigungen für die ganze Sowjet-
wirfjchaff hervorrufe und daß deshalb mit allen
Maßnahmen vorgegangen werden müffle, um den
ſozialiſtiſchen 2 zu ſichern. Es wird beſon-
ders darauf hingewieſen/ daß unter die neue
Berordnung auch leitende Beamte und Ange-
tellte ſowoͤhl der —44 wie der
Fabriken und Werke fallen.
Die größten Traktorenwerke der Sowjelunion
ſtillgelegt.
Moskau, 15. Mai. Die durch den Fünfjah-
tesplan enfffandenen Werke in T{heljabinsk, die
‚gzößten Zraktorenwerke der Sowjetunion, ha-
Nn am Freitag ihren Betrieb ftillgele —
ohſtof-
Stillegung erfolgte wegen Mangel an
fen, Maſchinen und Qualitätsarbeitern.
In memoriam
Soʒialdemokraliſchen Partei Deulſchlands
zur Reichskagswahl einen
Vahlaufruf,
der der kapitaliftiſchen Regierung Brüning“
Kampf bis aufs Meſſer anfagte
Wenige Wochen ſpaͤter, insbefondere aber
nach dem Auszug der Nakionalſozialiſten aus
dem Tribut · Reichstag, folerierfe die SPO.
die /kapikaliſtiſche Rẽgierung Brüning“ in
aller Form und „vergaß“ vollkommen
Das, was ſie vor dem 14. September ihren
WMählern verſprochen halte.
Dieſer /Brüning Wahlaufruf“ hatte fol-
genden ergöhlichen Inhalt:
Baͤhler und Wahlerinnen der Deutſchen
Polilik! Dex Bürgerblock hal feine
Diktatur aufgerichleti Das Kabinett
Brüning regiert mif dem Arfikel 48!
Zwiſchen Bürgerblock und Sozialdemo-
krafie, Arbeit und Kapital, Demokratie und
— fällt am 14 September die Entichei-
4 4 4 —
ſagk hat. Die Regiexung Brüning hak ver-
jagf., „ Jhr einziges. Beftreben waͤr darauf
richfef, die Sozialdemokrafie; die politiiche
ind mit den Gtoßzinduftrie len und Groß
Letreide Handelsgeſellſchaft abgewickelt wor-
Roggen im Jahre 1930 von der Deukſchen
den iſt. Bei dieſer Gelegenheit wird Pa.
KFoch feſtſtellen, daß in unethörker Weiſe den
Gekreideſpekulanten aus öffentlichen Mit-
keln müheloſe Gewinne in den Rachen ge-
worfen worden find. .
Die Auslaſſungen der Vertreker der ehema-
ligen Ententemächte, Franbreich und fein
Pan· Europa ſchreiendet Außenminiſter vor-
an, Ddie in Genf die derzeikige infernationale
Gerechtigkeit machen, laſſen keinen Zweifel
daran, daß mit allen Mitteln das beabfich-
figfe deukſchöſterreichiſche Zollbündnis verhin-
derk werden ſoll. Die Finanzen Oeſterreichs
biefen für Schacher die beſte Vorausſetzung
und ſchon flüſtert der politiſche Berater Scho-
bers, det Jude und Freimauter Maximilian
gen neue Kredite einzulauſchen.
Wie der „Kampfruf“, das Blatt der
Nakionalſozialiſten dazu aus gut unkerrich-
keter Quelle erfährt, foll kakſächlich beabſich-
kigt fein, die Zollunion mit Deuiſchland gegen
eine neuerliche Anleihe in der Höhe von
efwa 200 Millionen Schilling preiszugeben.
Die ſogenannte „Inveftitionsanleihe“, von
der nur in die Säche der jüdiſchen Finanz-
welt inveſtiert wurde, iſt nur ein halbes
Jahr nach ihrer Auszahlung — aufgefteſſen.
Das Defizit im Skaatshaushalle aber kann
nicht mehr allein durch die Beſteuerung aller
Feſtbeſoldeken gedeckt werden, daher will
man wieder ein Stück deutſcher Freiheit und
Zukunft an den Meiſthiekenden verſchachern,
dite einzuhandeln. Man ſieht wieder, die
Parteipolitik ſchwarz toter Couleur zeitigt
hüben wie drüben dieſelben „Früchte“.
Am 15. Mai 1891 erließ der damalige Papſt
Leo XII die Enzyklia „Rerurm novarum“, die
ſich eingehend mif der Arbeiterfage, der ſozialen
Frage befaßt. Wir ſchäten dieſes Aundſchret
ben ſehr hoch, gilt doch auch für unſere Zeit,
was vor 40 24 gegolten hat, iſt doch die
ſoziale Frage nicht gelöff, ſondern brennendet
denn je, herrſcht doch heute Mammonsgeift mehr
denn damals iſt doch Sitte, 44 und Recht
heute überhaupf nicht mehr geſchützt zahlt doch
heufe das Bolk Steuern von ſo wahnfinnigen
QAusmaßen, daß der Ruin kaffächlich da ift. Man
vagt nur nicht, ihn einzugeffehen. Die ganze
Enzyklika ift eine glänzende Rechfferfigung des
Nationalſoʒialismus.
Stadfpfarrer Ro ſe r-Mosbach ließ in dieſen
Zagen im Verlag des „Pfälzer Boten“ eine
kleine Schrift erſcheinen! „Leo XIII und wir!“
Dieje Schrift wird für uns — wenn auch nicht
in diefer Abſicht geſchriehen — zur Kampf-
(hrift gegen Zenftum und Sozialdemokratie, ge-
nung. ;
‘%a eſen wir: „1878 wurde er (nämlich
Leo III. Papſt, mitten in der Hochflutf des
deutſchen Kulturkampfes, miffen in der großen,
immer bedrohlicher werdenden Gefahr des So-
zialismus.“
Sehen wir anftatt „Sozialismus“ „Marris-
mus”, der ja auch unzweifelhaft cZ)Q%azmeint iſt, ſo
ſehen wir, daß Leo XM den arrismus als
drohende „Gefahr“ anjah. Das Zentrum fon fich
das merken! Was Iuf es heute? — € ſtüht
diefe „Gefahr“, wo es nur kann, indem es die
Sozialdemokratie regieren läft, E$ feht ſich alſo
über die Mahnungen des Paͤpfies hinweg, auf
den es ſich ſonſt immer beruff. Ja, das „Mos-
bacher Bolksblatt“ ſchrieb kürzlidh, man wiürde
ſogar mif dem Teufel 3ujammenarbeifen, wenn
es gelfe, ſeine Geele 3u reffen. Das ift der
— der Sophiſtereil
Veiter heißt es in der Einleitung in bezug
auf den Kulturkampf und die Sozialiffengefehe:
In beiden Fällen hette der Staat gemeint, man
könne Jdeen mit GStrafgejeben niederknebeln.“
Wir empfehlen dem Zentrumsmanne Brü-
ning, das zu beherzigen. DBielleicht geht ihm dann
ein Licht auf über feine Kotveroͤrdnung. Auch
uns wird man mif Ausnahmegefeßen niemals
„niederknebeln“, Herr Brüning. Denn wir wer-
den von einer Jdee hochgefragen, von einer wah-
Volk ergreifen muß, während der Marrismus
doch immer nur einen Inkereffenkaufen begei-
ſtern“ konnke.
Dem Ueberblick über die Enzhklika entneh-
men wir folgendes:
„Die Induffrie hat einen mächtigen Auf-
Daran ſind ſie
geſcheitert
dere Millionen in ihrer Eriftenz bedroht. Die
Virtſchaftskriſe, in die faͤft alle Länder der
Velt hineingeriffen ſind, fordert immer neue
zitaliſtiſchen Anarchie, nicht des Voung-
Planes. Sie triffk die Länder der Sieger wie
der Befiegten.
Schwere Laſten für alle Volbksſchichten
ſind zur Linderung der Rot zur Ueberwin
dung der Wirtſchaftskriſe und zur Geſundung
der Reichsfinanzen erforderlich. Die Regie-
runs Brüning wollte die Reichen und Lei-
ſtungsfähigen verſchonen und die Laſten den
Armen und Schwachen auferlegen. Sie
wollte die Bezüge der Arbeitsloſen, der
Franken, der ehemaligen Kriegsteilnehmer,
der Invaliden und Möchnerinnen verkürzen
und nehen anderen ungerechten Laſten eine
Kopf ſteuer verhängen, die allen Gruͤnd!
ſähen ſteuerlicher Gerechtigkeit widerſpricht
und bishernut Kolonialvölkern
aufgwungen wurde. |
p%i!at_benjtpäxafie weiß daß ohne
beifslojer
Händen einer geringen Zahl angehäuft, während
die große Maſſe verarmt... Ein gieriger Wu-
cher kam hinzu. Produktion und Handel ſind
faſt zum Monopol von einigen wenigen gewor-
den. So konnten einige 74 — eiche dem
arheitenden Stande nahezu ein ſklaviſches Zoch
auferlegen... Der Eigennuß und die Harfherzig-
keit von Brotherrn darf die Arbeiter nicht wehr-
los ausbeuten und ſie nicht wie Sachen behan-
deln... Auf der einen Seite die Uebermacht des
Kapitals, welches Induſtrie und Macht völlig be-
herrſcht und weil es Träger aller Unternehmun-
en, Nerv aller öffentlichen Tätigkeit iff, nicht
loß ſeinen Beſitzer pekuniär immer mehr be-
reichert, ſondern *4 auch in ſtaatlichen
Dingen zu einer einflußreichen Beteiligung be-
ruft Auf der anderen Seite jene Menge, die
der Hüter dieſes Lebens entbehren muß und die
it Erbitterung erfüllt und zu Unruhen geneigt
ÜE Ü
iſ
Siehe da, ein getreues Abbild unſerer ach
ſo herrlichen Zeit; eine kreffende Anprangerung
der Finanzhyaͤnen und eine glaͤnzende Rechtfer-
ſiguyg unjerer Forderung: Brechung der Zins-
knechiſchaft.
Aber hören wir weiter was der Papft fagt:
Die Streitfrage (Arbeitsfrage Der Verf.) ift
ſchwierig und voller Gefahren... voller Gefah-
ten, weil „eine wühleriſche Partei“ nur allzu
Aufregung und Empörungsgeiſt unter
en unzufriedenen Maſſen zu verbreiten jucht.“
Mit diejer „wühlerifchen Partkei“ geht das
Jenfrum Hand in Hand unfer frommem Augen-
auffchlag, So, Katholiken, achtef das Zentrum
den Papſt. Merkt Euch dasl
Was ſagt Leo XIM. über den Staat:
„Der Siagt hat die Pflicht das Gemeinwohl
zu fördern. Das tut er durch geſehliche Berord-
nungen, die Ordnung, Zucht und Sitte ein wohl-
geordnetes Familienleben, Achtung vor Reli-
gion und Rechf, mäßige Auflagen und aleiche
Verteilung der Laften, Vettiebfamkeit in Ge-
werbe, Induffrie und Handel, günftigen Stand
des Ackerbaues und ähnliches begründen ...
Der Staat ſchreitet mit feinen geſehlichen oder
Sirafmaßnahmen dann ein, wenn Friede und
Ordnung, Familienleben, Religion und GSitte,
Recht und SGerechtigkeit, das Heranwachfen einer
kräffigen Jugend es erheijchen ...“
ſchen durch Schollenbeſiz und‘ Heimatgefühh
werden aber dann nicht gewonnen, wenn der
Sfaat fo bhobe Steuern auferlegt, daß dadurch
das Priwateigentum aufgezehtt wird... E3 iff
alio gegen Vecht und SBilligkeit, wenn der
Staat vom Vermögen der Unterfanen einen
übergroßen Anteil als Steuern fich aneignef.“
Die, Notverordnung hinderk uns, uns ſo aus-
zuſprechen, wie es angefichts der heutigen Sach-
werden kann. Sie hielt es daher für ihre
Pflicht, nach Heranziehung der Leijtungs-
fäbigiten auch die in ihrer Eriſtenz geficherfen
Bolkskreife zu belaften.
Ihre Verſuche einer gerechten Löſung
ſind geſcheitert. Denn auch in diefem Reichs-
fag ſtanden nur 152 Sozialdemokraten 340
Abgeordneten anderer Parteien gegenüber,
und die Regierung Brüning wollte gegen
die Sozialdemokratie und mit der Rechten
hatte,
Unter dem Kabinett Hermann Müller iſt
es der Sozialdemokratie gelungen, gefähr-
liche Anſchläge der Reaktion zuxückzuweifen
und wertvolle Zugeſtändniffe für die Ar-
keiterklaſſe zu erzielen. Damals konnten die
Berichlechterungen der Arbeitslojenverfiche-
rung abgewehrt Löhne und Gehältet geſchuͤht
werden Als Ende 1928 die rheinifchen Groß-
induſtriellen eine Viertelmillion Arbeiter
ausſperrten, um die Löhne zu jenken, wurden
die Ausgeſperrten aus Reichsmitfeln unter-
ſtüht und der Angriff wurde abgeſchlagen.
Deynhaufen einer Lohnkürzung 3zugeftimmt
und damit das Signal zu einer. allgemeinen
phne das Verſprchen der Preisjenkung: ein-
rung der ‘ Arbeitslofenverficherung, bder
1. Jahrg. / RL}
lage eigentlich nötig wäre. Aber das ftellen ”
feſt und fragen: ; l
1. Das Gemeinwohl iſt heule das Vohl
gehen der Barmat, Kukisker, Skhlarek
Cohnſorten } ;
— die Verordnungen für Zucht *
itte? *
3, Wo bleibt der Schutz der Familie?
4. Vas tut das Zenkrum zum Schuh
Religion?
5. Wo bleibt die RNotverordnung des H”
Brüning gegen die Gofflojenpropaganda?
6. Die Auflagen ſind heufe ſo waͤßig und i
Laſten ſo gerechi verteilt, daß der chrliche %ı
kelſtand pleife iſt, der Arbeiter hungert und *
gewiſſe Clique die Groſchen der Entrechteten
Nachtlokalen und Lurusbädern verludert,
7. Der Staat ſchreitet ein gegen die Ern“
rer deutſcher Zucht und Sitie, uns Natkiol
ſozialiſten. während jüdijche Abfreibungsik,
und Aerzlinnen in Sffenflichen Berfjammlund!
die Unzucht und die Gemeinheit des Laͤſter?
die Maſſen kragen.
8. Wogegen der Staak nichk einſchreitet,
zu jagen verbiefet uns die Noͤtverordnung.
9. Herr Brüning, haben Sie gehört: „E$ 4
gegen Recht und Billigkeif, wenn der Staak 1
Bermögen ſeiner Untertanen einen
AUnfeil als Steuer fich aneignet.“ — Das [08
nicht etwa wir, Ddie Heher und —
Körgler und Drahtkzieher, fondern, Herr D
* das ſagt ein Papſt! al
amif ift das Syſtem gekennzeichnet.
fähigkeit auf der ganzen Fkont. Bankeroft
ganzen Befrieb. Deshalb: abtreten! 4
Deutkjches VBolk, insbefondere gatholiſc
Volb: Augen auf! Wie lange wollt ihr *
noch vormaͤchen laſſen, —— und katbholil
Kirche hätten dasjelbe Ziel? Mer das Rul
ſchreiben Papſt Leos gelefen hat der weiß, f
das nicht ftimmt. Denn Zenkrumspoliti
träg}tniicb nicht mit dem Geiſt der Kirche.
ögi ihr bellen, wie ihr wollt! Einmal
eure Zeit zu Ende, einmal werden wir
4 die Macht mil ſtarker Zand A
en
Und dann wird die ſoziale Frage helll
werden.
2 —
fl
—
—
14
Die katholiſchen Verleger für die Freiheit
katholiſchen Preſſe Spaniens. (
Köln, 15. Mai. Der ſtändige infernatiofll““,
Q[uägd)uß der katholiſchen Berleger hat CM
Kundgebun 77 die ſich für die 5*
der —— — reſſe Spaniens ausſpricht.
Kundgebung lauket: „Die ſtändige inkernation®!
Kommiſſion der katholiſchen Verleger, der i
gro?en katholiſchen Tageszeitungen der oerid)t‚
denſten Länder angehören, ſpricht ſeinem 1
glied, dem „Ei Debate“, dem Organ der Wfl‚—/
fiſchen Katholiken, angeſichts der ihm ꝛroh!
den Ereigniffe ihr aufrichtigltes Mikgefühl 4
Ahne ſich im geringften in die innere Polll
Spaniens einzumiſchen, müſſen wir unſere Al
wunderung ausfprechen, daß Gewalttätigkeilt||
gegen den „El Debate“ möglidh waren,
er ſich dem neuen Regime gegenüber, daß 4
Ordnung aufrechterhalten wolle, auf veraniw|
kungsbepußte Mitarbeit eingeftellt hat. Mi i
der „El Debate“ die Freiheit bebhalten, M
mit ſeinem bewaͤhrten Jdealismus für das 7
ſeines Vakerlandes und die Freiheit der Kit
Spaniens zu wirken Seit Monaten bereitet
kirchenfeindliche _ ruffifhe Boljchewismus
Anſchläge auf Spanien vor. Möge es elingee‘:
zu vereifeln, daß Spanien ein — *2
Bolſchewismus wird.“
Sinein indie SA
}
Krankenverficherung, der Verkürzung d“
Sufchüffe für Invaliden und Wöchnerinnel
die unfer der Regierung Müller erhöd
worden waren.
Der Kampf der Sozialdemokrakie 4
dieſe ſoziale Reaktion iſt nicht nır ein KamP! !
um das Recht des Parlaments, ſondern eil
Kampf um das Recht des Volkes
Diejes Recht des Volkes wollen auch *
Nationalfozialiften, die erklärfen Auhäng
der Diktatur, vernichten Sie wollen die bı
fale Gewall mit Meffer und Revolver zull
ſtaatlichen Syſtem erheben. Dabei leifte
ihnen die Kommuniſten durch ihre Kamp 1
methoden wie durch die Zerſplitterung d& |
Arbeiterſchaft wertvolle Dienfte. 7
Waͤhlet und Wahlerinnen nicht die Dik
katur ſoll regieren, ſondern die Demokrakik
Das Kapitkal will herfchen dur ñ
Dikfakur. Demobraliè aber iſt die Her
ſchaft des arbeitenden Volkes. Ohne Demb”
kratie kein ſozialer Fortſchritt, keine Geſun
dung der Mirtfchaftf, keine Befeitigung vol
Nol und Elend! e
Vähler und Wählerinnen, ſetzt Euch zur
Wehr gegen den Bürgerblock und feine
Helfer.
Segen die Regierung Brüning, die mit
dem Groß Kapital verbrüdert iſt und die
Rechte der 4 niederſchlagen
will. 4
Vorwärts zum Kampf für Demokrati®
und Sozialismus, für das arbeitende Bolkı
für die Sozialdemokratie! —
Berlin, den 19. Iuli 1930. ——
Der Vorſtand der Sozialdemokrakijchen.
Paͤrtei Deulſchlands. —4—
Sozialdemokratiſche Mai-Demonffranten! |
V E 4 — — Mitlaufer! 4
— Debt Euch dieſen Aufruf gut auf! E
S
—
iſt das beffe Werrafs-Dokuamentr
und der hervorragendfte *— — Fir
demokraliſcher Gr un dfatztreuei