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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

DOI Kapitel:
Nr. 32 - Nr. 55 (1. Mai - 30. Mai)
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Werlag: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Webel.

* Schriftlettung: Lutherſtrabe 55, Fernrul 4048

© T Deibelberger Beobachter erfheint 6 mal wöchentlich und

ojtet monatlid 2.40 RM Bei Boftbegug sualiglih 36 Pfg.

%Wungen nehmen bie Boftämter und Briefträger entgegen.
die Beitung am -Erfheinen tauch durch höhere Gewalt)

verhinbert, beſteht tein Unfpruch auf Gntfchäbigung.

Nr. 45 / 1. Jahrgang

Kampfolatt der
n in Geidelberg


4
*

alfoztatiften
und Kordbaden

S

*

Anzeigen: Die 8 gefpaltene Millimeterzeile 8 Pfg. Die
4 gejpaltene Millimeterzeile inı Teptteil 25 Pfg. Für Heine
Anzeigen: die 8 geſpaltene Millimeterzeile* 6 Pfg. Bei Wieders
holungen und Zeilenabſchlüffen Rabatt nach aufliegendem
Tarif. Schiuß der Anzeigen:Nunahme 8 Uhr. Zahlungs⸗ und
Etfullungsort: Heidelberg. AWusfchließl. Gerichtsſtand Heidelberg
Poſtſchecklonio: Richard Fuhrmeiſter/ Karlſruhe 21834.,


io ꝓfs auswärts 15 ꝓfs.

Sladlefinanzen und Reparakionsfrage.
Braunſchweig, 16. Mai.
Auf dem braunſchweigiſchen Skädtetas


* dez Reichsftädtebundes, Dr. Vogt, über
© Mohlfahriserwerbslojenfürforgelaffen als

roblem der Reichs- und Gemeindefinanzen.
er Redner gab ein Bild der Entwicklung


Werden für 1931 mit einem Fehlbekrag von
600 Millionen RM. zu rechnen haben. Da-


erlbefmg der Gemeinden über eine Milli-
e Reichsmark befragen. Selbſt, wenn ene
tr“““älel!e Enklaſtung der Gemeinden ein-
d;fen follte, hätten fie nocdh ‘ immer die
imere Laſt der BVerzinjung und Tilgung
ejer Riefenjumme. Eine Reform des
der Befreuung der Arbeitsloſen iſt
Ngelichts dieſer Lage uͤnbedingt notwendig.
ür erforderlich gehalten wird vor allem die
uſammenlegung der Kriſenfürſorge und der
Nmeindlichen Wohlfahrigerwerbslojenfürfor-

* zu einer einheitlichen Reichsarbeitslofenfür-
Sollen dieſe Ausgaben dieſer Für-
Tge nicht übermäßig anſchwellen, iſt eine

—— — der Durchführung von Pflicht-

* Fürforgearbeiten anzuſtreben, die nicht
uf die Gemeinden befchränkt bleiben dürfen,


tiebe, vor allem Reichsbahn und Reichspoſt
—— fiid. Dr. Gogt erklärte, daß
meber das Reich noch die Laͤnder und Ge-
egnben imf{tande find, ihre laufenden Aus-
geen durch laufende Einnahmen zu decken.
n“Qefld)fä diefet Tatſache kann die Rech-
* nicht aufgehen, wie auch immer dieſe
Tei zur Aufbringung der Arbeitsloſenlaſten
werden mögen. as
oraliſche Recht aller unſerer Bolksgenoffen


dingungen, zu denen vornehmlich die Arbeit
zu rechnen iſt, läßt ſich nur verwirklichen,
wen der Druck unſerer Reparationslaſten
veſentlich gemildert und dem Produbt un-
ſerer Arbeit der Weltmarkt reſtlos geöffnet
vird Die Durchfehung dieſer Ziele bleibt





Bahlergebnis.

1531 1930 1928

224 5796 13431 ?

S.P.O. 57536 66148 67005
Staatrpartei 8983 13579 24711
K. P.O. 19389 13935 8490
Wirkſchftsp 4525 10029 11768
Landvolk 5527 12756 14450
Evg. Bolksdfjt. 3000 3054 1343
Zentrum 46295 47733 39 602
D.N.DB.V. 13529 14203 7

A.S.O.A.P. 101419 76216 17457

Unſere Bewegung hak wiederum einen
großen Sieg erringen können, Seil
den Reichstagswahlen vom 14. Septem-
der 1930 ſinö die nakionalfozialiftifjchen
Stimmen von 76 000 auf 101 000 gewach-
ſen (alſo um rund 40 Prozenh. Die
Marrijften und Mittelparfeien werden
aljo wiederum Gelegenheit haben, von
einer Schlappe der Rationalſozialiſten
zu lügen. Obgleich wir heule über mehr
als doppelt ſo viel Stimmen, wie das
Zentrum und über weil mehr Slimmen
als die KPO. und SPD. zuſammenge-
nommen, verfügen, werden fie ſagen.ja,
das iſt eine Niederlage, denn der Natis
nalſozialismus hat noch nicht die abſolute
Mehrheit.“ Nun, von 48 Mandaten
haben wir 19, das ſind ſoviel Stimmen,


wie ſie noch keine Parfei bisher befaß. —
Fürs erſte genügt das. Bei der nächſten
Wahl werden wir 50 Prozent aller Stim-
men und mehr erreichen.

Die Bolkspartei hat ſeil dem 14 Sep-
tember über 50 Prozent ihrer Stimmen
eingebüßt. Das iſt die Aulwort auf den
Thüringer Verral. Die Slaalsparteĩ iſt
ebenfalls um zwei Fünftel ſeik 14. Sep-
lember zurückgegangen.

Die SPO. hat 9000 Stimmen verlo-
ren, die Kommuniſten haben 6000 gewon-
nen, fo daß auch ein Einbruch in das
marriftifjche Lager feſtzuſtellen iſt. Die
Stimmen der Wirtſchaͤftspartei und des
‚evangelijchen Volbadienſtes gehen ver-
loren da ſie kein Nandat erhalten. Die
VWiriſchaͤftsparlei hat über 50 Prozenk
ihrer Slimmen verloren, der Volksdienſt
hat ſich gehalten. Das Zentrum verlor


men.

Allein der Nalionalſozialismus hat
um 40 Prozent (25 000 Sfimmen) zuge-
nommen. Das ift die zweite nalionalſo-
zialiffijche Welle, von Bremen über
Braunfchweig und Lippe nach Oldenburg.

Die nächſte Reichstagswahl aber wird
uns den endgülligen Sieg bringen.


Nicht genug, daß die Landvolkparkei
heute in Thüringen unker den Strahlen der
marxiſtiſchen Gnadenſonne das nakionale
Deutfchland aufs ſchwerſte brüskierf, ſo
durcheilt bereits eine neue Kunde die Preſſe:
Die vandvolkpartei in Lippe haͤtte eine eigene
Liſte aufgeftellt, mit der fie ganze 390 Stim-
men bekam! Nun fehlten ſowohl den Deutſch-
nationalen, als auch der Staakspartei an
einem weiferen Mandat gerade diejenigen
Stimmen, die die Landvolkpartei erzielte.
Die Landvolkpartei hatte alſo .. zwifchen
rechts und links zu entſcheiden. Sie entſchied

ſich für links, für rot. ‚Die Lippiſche Land-
voikpartei gab ihre 390 Stimmen an die
Staatgpartei ab. Ein demokratiſchex Oher-
{tudiendirekkor verkritt alſo lebt das lippiſche
Landvolk! Der lippiſche Baͤuer, der die
Landvolkparkei gewählt hat, wird ſich aber
mif der Zeit dafür bedanken, die Segnungen
des roten Sumpfes aus allernächſter Nähe
kennen zu lernen.

Mir Raͤtionalſozialiſten nehmen dieſen
neuen Bauernverraͤt infofern nicht allzu
fragifch, als naͤmlich die lippiſchen Bauern
größtenteils ‚unjere Lifte gewählt haben


jgl

Wir haben 7849 Stimmen, die Landvolkpar-
fei 390! Mir find das Volk, die Landvolk-
parfei eine Sekte. St.

Oldenburg.

S. Der Nationalſozialismus hat
wieder einen überwältigenden Sieg er-
rungen.

Sen „ſtaatserhaltenden Parteien gehl
es wie den aͤlleren jungen Mädchen


den, zumeift aber nicht merkten, daß ſelbſt
3weilen Friihlings ſchon
vorbei gezogen war, ohne ihrer zu geden-
ken. Schoͤn mitien im Abſtieg, im
Zerbſt ihtes Lebens hoffen dieſe armen
Geſchöpfe noch immer auf warme Früh-
lingstage.

Das iſt die Lage der Syſtemkeeuen
von heute. Vor der Oldenburger Wahl
prieſen ſie ſich an auf den Gaͤſſen der
Politik.

Alt und verbraucht waren die Sprü-
che und die Vorübergehenden ſahen die
Runzeln und Falten, die allzu eifrige
QArbeit im Dienſte des Volksverrals
ihnen 6 hatte.

Das Bolk hat ſich dorthin gewandt,
wo wirkliche Jugend und Kraff, wo die
der deuiſchen Nation liegt, zum

ationalſoʒialismus. ;

Seien wir ihnen nicht gram, dieſen
armen alten Parteimädchen. Laſſen wir
ihnen die Möglichkeit, in ihren verſtanb-
len Poeſiealben nachzublättern und ſich
dabei an den Liebeshymnen zu er
bauen, die ſie einſt auf ihre /Geliebten“,
Pazifis- und Internationalismus, Demo-
Kratie und Freiheit, oder wie ſie fonft
heißen mögen, gefungen haben. So find
ſie ungefährlich.

Goͤnnen wir ihnen ein Hinterſtühchen
im Faͤufe des kommenden deutſchen Rei-
ches. Sie ſterben ſo oder ſo doch aus.

Unſer Beileid! Va
 
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