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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

DOI Kapitel:
Nr. 32 - Nr. 55 (1. Mai - 30. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44155#0365
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} “lflna; Heidelberger Beobachter Gerausgeber: Otte Wegel,

; Schriftleitung: Lutherſtrahe 55, Fernzuf 4048

Der heibeiberger Beobachter erſcheint 6 mal woͤchentlich und

oftet nonatlich 2.40 RM Bei Boftbezug: zugüglidh 36 Mig.
ngen nehmen die Poſtämter und Yriefträger entgegen.

bezhindert, beiteht lein Anſpruch auf Gntfhäbigung.

Nr. 43 / 1. Zahrgang

Neudeutſches Necht.

| üR 2 Hugenberg wurde wegen eines Ar-
|bo3, in dem er die Hoͤffnung ausgeſprochen
| m © es möge „inzwijdhen nicht allzuſehr
Ergebnis des Cynnng-‘l?olké’»be%ebtenä re-
8 werden“ zu 500 Mark Strafe we-
ll Beleidigung verfchiedener Regierungs-
| en verurfkeilt.
* Urfeilsbegründung ſtellte feſt, daß
gleich Fälſchen ſei.
der N3wijchen hakte der Vorſitzende des
— dem. DBertkeidiger. Dr. Hugenbergs
ngfiemorf.en‚ er verſuche zu refujchieren.
8 ſich daraufhin Dr. Everling dieſen Aus-
au 2 aufs {chärfffe, befonders im SHinblick
8 aS gerade ergangene Urteil verbat, er-

—— dann bedeufet das „befchönigen“, —
! aber verfälſchen.

dop © wenn zwei dasſelbe kun, dann iſt es
— neuͤdeukſchen Gerichl noch lange
18 dasfelbe. Deshalb ſtehi auch in der
/ Anglofung Artikel 109: „Ale Deutichen
| 7 Dor dem Geſehe gleich.“

?etfd)ärfimg der Not-
age der Landwirtfchaft.

1 Berlin, 13. Mai.

— Bericht der Landwirkſchaftskam-
| tin ‚Dat die Noklage der Landwirkfcha;t
| ün bisher unbekanntes Maß erreicht
. Auf Nunmehr mit ganzer Schaͤrfe auch
| Rei den ganzen Weſten und Süden des
aeni‘ibeä fibergegriffen. Infolge des un-
diet genden Schuhes der Beredelungs-
4 beſihen hier alle Preiſe einen
eenden Tiefſtand. Der Mangel an
1Y fich bei der
| Au Nahrsbeftellung vor allem. bei der

| bemerkbar. Die
' des lungsarbeiten haben ſich infolge

j'betä..qlfen und regneriſchen Wetters ſehr
ert. Der Stand der Minkerjaa-

i ; z *
8 nur als miktelmäßig zu




Kampfolatt der
in heidelberg

und Nordbaden


Die marriſtiſche Preſſe hat ſich er-
heblich „moͤraliſch entrüſtet, als die
Marriſten an dem Mordverſuch gegen
Profeſfor Günkher von uns für milſchul-
dig erklärt wurden

Aun ſtellt ſich die Richligkeil unſerer
Behauplung heraus. Der Täler — Karl
Danbauer wurde feſtgenommen. Er


demokraliſchen Partei an.
Danbauer wurde am 11, Mai 1913
geboren, war alſo zur Zeit des Mordver-


die Tat beging.
Bielmehr muß als ſicher feſtgeſtelll wer-


8* zu dieſem Mord angeſtiftel wor-
en iſt.

Die wahren Schuldigen wird man
nie faſſen angeſichts der freimaureriſchen
Geheimbündelei.

Aber wir ſtellen nochmals feſt, daß
ſich Danbauer nach eigenen Angaben
durch die Hetzerei der 4 Preſſe
zu ſeiner Tat aufputſchen ließ. D, hat
weiler zugegeben, die Zat vother mitk
Freunden beſprochen zu haben.

Somit iſt * die Schuld der demo-
kratiſch· marxiſtiſch jüdiſchen Preſſe an
dieſem Moroͤverſuch
wiejen! —

einwandfrei er-

Verſailles, 13. Mai.

Die franzöſiſche Präſidentſchafkswahl
in Verſailles endete im zweiten Wahl-
gang mit dem überwältigenden Sieg des
Senalspräſidenken Doumer, mit 504
Stimmen gegen den radikalſozialiſtilchen
Kandidaten Marraud, der nur 334 Stim-
men auf ſich vereinigfe. ;

Paul Doumer, der neue franzöſiſche
Staatspräfident wurde am 22. März
Er trat zu-
nächſt als Profeſſor und Publiziſt hervor,
wandke ſich dann aber der Politik zu.
Seit 1888 war er Deputierker für das
Aisne Departement, ſeit 1912 Senator
für Korſika. In der Bourgeoiſie hakte er
1895 bis 96 zum erſtenmal ein Miniſter-
amt inne und zwar das der Finanzen.
Bekannter wurde er ſpäter als Genetral-
gouverneur von Indochina. Bei der Wahl
zum Präſidenten der Republik im Januar
1906 unkerlag er gegen Fallieres. Wäh-
rend des Krieges krat er nicht weiter her-
vor. Im ſiebenten Kabinett Briand


1921—22 war er abermals Finanzmini-
ſter und ſetzte als ſolcher auf der Pariſer
Konferenz der Alliterken die außerordent-
lich hohen Enkſchädigungsforderungen an
Deutſchland durch. Im Jahre 1925 über-
nahm er erneut das Finanzmimiſterium,


aufhalten. Im Januar 1927 wurde


wählt.

Briand iſt alſo enkgegen allen Erwar-
lungen mil Glaͤnz durchgefallen. Der
große „Paneuropäer“ ſcheint in ſeiner
Heimal nicht ganz den mächligen Einfluß
und das hohe Anſehen zu haben, wie in
den Schriftleitungen der demokraliſch-
marriſtiſchen Gazellen Deulſchlands!
wohin biſt du entſchwun-

en?

Nach Briands Niederlage.

Paris, 13. Mai
Die Niederlage Briands im erſten




Unzeigen: die 8 gefpaltene Millimeterzeile 8 Pfg. Die
4 gefpaltene Millimeterzeile im Teptteil 25 Big. Für kleine
Unzeigen: die 8 gelpaltene Millimeterzeile 6 Pfg. Bei Wiedere
bolungen und Zeilenabſchluͤſſen Rabatt nach aufliegendem
Tarif. Schluß der Anzeigen-Aunahme 8 Uhr. Zahlungse« und
Erflillungsort: Heidelberg. Ausfchliekl. Gerichtoͤſtand Heidelberg
Poſtſcheclonto: Richard Juhrmeiſter, Karlaruhe 21834,



Stichwahl wird in 2— Rechlskreiſen
als ein ſchwerer und vielleicht entſchei
dender Schlag gegen die Polilik und
Laufbahn des Außenminiſters gewerlel.
Nachdem ſich die Nationalverſammlung
deutlich gegen ihn ausgeſprochen habe,
könne er Frankreich nicht mehr mil dem
für ſein Amk notwendigen Anſehen ver-
trelen und müſſe aus dem Vorgang die
Folge ziehen. Von linker und von
gemäßigter Seite wird dagegen betont.
daß man Präſidentſchaft und Außenamt
nicht kurzer Hand in einen Topf werfen
dürfe. Briand ſelbſt habe erſtere Würde
niemals angeſtrebt und ſchließlich nur
dem Drängen ſeiner Freunde nachgege-
ben. Es gehe alſo hier nicht um die
Außenpoliiik, ſondern um ein repräſen-
katibes Amt, für das die Mehrheit der
Nationalverſammlung eine weniger im
Brennpunbkk der Polſtik ſtehende und we-
niger abgeſtempelte Perſönlichkeit vorge-
zoßen habe. Außerdem dürfe man nicht
vergeſſen, daß es in Frankreich zur Tra-
dition gehöre, einem Senator den Vorzug
geben. Dieſe Beweisführung ſucht

ie Bedeulung der Niederlage Briands
einzuſchränken, doch darf man nichk ver-
geſſen, daß gerade die Linke noch heute
unkerſtreicht, daß die Wahl um „Briand
— der Frieden“ oder „Doumer — die
‘Reaktion” gehe.

Feſthefahrene Reichonolilil.

„Die Regierungsgewalt geht vom Volke
aus.“

So lautet der grundlegende Sat der Wei-
marer Verfaſſung aus dem Jahre 1919. Mit
jeiner Berkündung war die alte Staatsform der
Monarchie, unker der Deukſchland ſeinen Weg
zur Macht gegangen war, abgetan und die
Führung des Staafes in die Hände des Volkes
übergegangen. Das „Bolk“ hatte es nun zu be-
{ftimmen, wer Miniſter würde, welche Innen-
und Außenpolitik eingehalten werden ſollte
welche irlſchaftspolitik etrieben, wie die
Steuern verteilt und das Leben des Volhes ge-
ſtaltet werden ſollte. Da es nun auch für den
edelſten Demokraten klar war, daß nicht jeder
 
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