Werlag: Geidelberger Beobachter. Geraudgeber: Ous Wepel.
— ftleltung: Lutherſtrabe 55, Fernruf 4048
Heibelberger Beobachter erſcheint 6 mal wochentlich und
— NM. Bei Boitbezug zuzüglich 38
nehmen die Bofiamiet und Briejfträger enkgegen.
die g am Griheinen (aud) durch hHöhere Gewalt)
beiteht tein Anſpruch auf Sntihäbigung.
Nr. 40 / 1 Jahrgang
Leichtes Oelirium
oder Dummheit?
— Dingeldey, Vorſitzender der kaum
ſ* lebenden, an der inneren Auszehrung
gg{e;“ß_en Bolkspartei, leiſtete ſich bei einer
— e in Düſſeldoͤrf folgenden ſchönen Satz:
03in Vie ungeheure Gefahr, die die nakional-
— Bewegung für die deuffhe Iu-
* und für das ganze Volk darſtellt, liegt
eh aus verjchiedenarfigen, aber zum
* * Teil guten Motiven eine Bewegung
* * Hände don Perfönlichkeiten gekommen
4 eren geiſtige Kraft nicht ausreicht, die
“Igaben zu löfen, die ſie ſich geſtellt haben.“
en S wagt ſich ausgerecdhnet der Führer
un;' ‘Partei zu fagen, deren „geiftige Kraff”
R — in die heuͤtige Sauwirtſchaft hinein-
* ten hat. err Bingeidey {oll ſich gefagt
Nich laffen, daß der Nationalſozialismus
8 „in die Hände von Adolf Hitler gekom-
‚ dozi i{ft“, ſondetn daß Hitler den Nationai-
Ü tqeggfmbnät felbſt geſchaffen und vorwärts ge-
at.
— Kläffer machen 7 nur lächerlich,
* ſie an jeder Ecke aglauben ſtehen bleiben
— bellen zu müffen. Merken Sie ſich
Sert Dingeldeny!
8
orausſichllicher Aüchtrit des Aeichsgetreide ·
kommiſſars.
8
Berlin, 9. Mai.
Seite erfährt, daͤrften
im — an die Sigung des Reichs-
„fbag;‘“gfd)ufieä zur Unferfuchung der Roggen-
8 — — Gerüchte über einen Rück-
Nefon 42 ſozaldemokratiſchen Reichstagsabgeord-
‘)\Qi" Dr. ß’rig Baade von ſeinem Poſten als
fie — ommiffar bewahrheiten, obgleich
ÜSher mtlicherfeits dementkierf werden.
*
Agrement für Prof. Caſtro erteilt.
Die Reich b‘Berl{i}n‚ Mai
zu eichsregierung hak ihr Agremen
* — 4 des Prof. Americo Caſtro
Tpanijchen Botfchafter in Berlin erteilt.
*
e!I\l(‘irungeu der ſpaniſchen Regierung
6 für die Einheit des Landes.
* ſelbſtändiges Vorgehen Kateloniens.
bar edrià. 7, Mai. Die ſpaniſche Regierung
Ginpeine Erhlärung veröffentlicht, wonadh fie die
Teqie I_ Spaniens und eine einheitliche Zentral-
bis gi““ unbedingt aufrecht erhalfen werde,
5 ationalverjammlung über die zukünf-
dte 6* entfcheidet! Dieſe Erklärung
fich gegen das feibftandige Borgehen der
niſchen Regierung in Barcelona.
*
Waffenlager der Artillerie in Amerika
in Flammen.
— Mai. In Buffalo wurde ein
2 Waffenlager der amerikanifchen Feld-
muffem mit 4 Mengen von Munikion,
— und Uniformen durch ein gewaltiges
dena — vernichtef. Der Brand griff auf die
ehmbatten Sebäude über und zerftörte ins-
?d)qbe 50 Säufer und eine Kirche. Der öfid‚v—
Man n fiherfte;% bisber 10 Millionen Dollar,
dermulet Brandftiftung.
gro
Arti
Kampfblatt der
in heldelber-
—
un Yorbaden
Düſſeldorf, 10. Mai.
Herr Dingeldey ſprach alſo:
In der — der Tribute und der inker-
nationalen Verſchuldung hat es ſich gezeigt,
daß die deutſche Wirtſchaft und das deukſche
kann. Das deuiſche Volh wird weitere in-
nere Belaſtungen und Einſchränkungen aus
eigenem Willen nur dann auf ſich nehmen
und ertragen können, wenn es gewiß iſt, 4*
endlich die Frage der Tribuklaften geloͤſt
wird. Der Weg, den die Brauns-Kommi]-
fion gewieſen haf, führt zum Verhängnis.
Es werden darin nicht pofitive Vorſchläge
gemacht, ſondern es iff. eine Aufforderung
zur weiteten auslaͤndiſchen Verſchuldung und
jur Auslieferung der Wirtſchaft an die öf-
fentliche Hand.
Was HerrDingelden heute als neueſte
Annahme des Voung Planes in aller Def-
fentlichkeit verkündet. Damals waren wir
wirtſchaftliche Landesverräter Da wir Recht
behallen haben, überlaſſen wir die Schluß
folgerung, wer nun Landesverräter war, dem
Herrn Dingeldey.
hatie füt den ** Abend eine Ver-
ammlung einberufen, in welcher der braun-
chweigijdhe Innenminifter Dr. Franzen ſprechen
ollte. Die Polizei hat dieſe Verjammlung ver-
bofen, da eine Störung der öffentlichen Ruhe zu
befürchten ſei.
*
Ein Frick-Berfammlung in Koblenz aufgelöff.
SGummiknüppel gegen Nalionalſozialiften.
Koblenz, den 9. Mai. In der Stadthalle
ſpraͤch am Freitag abend in einer nafional{oziali-
giid)en Berfammlung der ehemalige thüringiſche
nnenminiffer Dr. Frick über das Ihema: „Das
Bürgerkum . als Schrittmacher des . Bolcdhewis-
heute vollends bankrott, weil er vor der Auf-
tollung der Tribukfrage erft die Finanzlage
fjanieren wolle und zwar einzig und allein durch
die 24 neuer Steuern, obwohl der Haus-
halt infolge der Steuerausfälle einen riefigen
aufweiſe Der Reichstag entpreche
Hoͤn lange nicht mehr dem Willen des Volkes.
Sie Nakionalfozialiften verlangten Neuwahlen im
Reich, zufammen mit Neuwahlen in Preußen.
Die NRatkionalfozialiften drängken ſich nicht. zur
Regierung, denn es fei keine populäre und an-
enehme Aufgabe, einen Augiasftall auszumiften,
e jeien aber bereif, die Verantwortung zu
übernehmen. Daß ſie das könnken, hätten ſte in
Thüringen bewiejen. Frick wandke ſich dann ge-
gen den Vorwurf, der wegen der Miniſterpenſion
5* ihn erhoben worden ſei. Er erklaͤrte, er
eziehe keinen Pfennig Miniſterpenſion, ſondern
gehe wieder in jeine Anfangsſtellung als Beam-
fer zurüc. €r könne nur wänjchen, daß die Mi-
niſter Severing und Braun wieder in ihre An-
fangsffellungen zurückfräfen. Dann könne der
kleine Schlofjer von Bielefeld — an diejer Stelle
ätang der Polizeioffizier‘ vor, unterbrach die
ede und rief in den Saal, daß die Verfjamm-
4 für aufgelöſt erklärf werde. Da eine An-
abl DBerjammlungsteilnehmer ihrer Erregung
urch laute Zurufe Ausdruck gaben, räumte die
PDolizei den Saal mit dem. Gummiknüppel.
n darf aljo heute fcheinbar nicht mehr
den früheren Beruf eines Miniffers erwähnen
— denn das iſt ſchon ſtaatsgefährlich Wie
muß doch ein Staat fein, der das nölig
at!!!
*
Das lehle frankreichfreundliche Blatt im
Saargebief gehl ein.
freundliche Blaltchẽn im Saargebiet, das „Saar-
Ende entgegen Auf der 244 der am
3.. Juni einberufenen o. © B, fteht u. a. ein
anfm% auf Auflöfung der Geſellſchaft Das
„Saarlouijer Journal“ war nur ein unbeden-
iendes Lokalblatt und hatte immer mit finan-
ziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ez er-
ſchien ſozuſagen „unter Ausfchluß der Oeffent
lichkeit. ie maßgeblichen Autionäre waren
ſeit Beginn der Zeitung die beiden Franzoſen
S, und U. Fabtier. it dem Verſchwinden
dieſes Blaͤttes iſt das Kapitel der ftankreich-
freundlichen Preſſe im Saargebiet endgültig ab-
geſchloſſen.
Reilhsbunner madt Nadtübungen.
Kleine Anfrage des Abg. Kube.
Am 18. April 1931 fand eine Aachtübung
des Reichsbanners Frankenffein im Verbande
mit den Gruppen der umliegenden Ortſchaften
ſtatt. Die Straͤße von Kamenz nach Frankenftein
war von Gruppen des Reichsbanners militäriſch
beſeht und icherf. Dem zuſtändigen Landjäger-
illbrand in Kamenz wurde dieſes ge-
meldet. Nun ſoll dem Landjägermeiſter Will-
brand von ‚einer Nachkübung des Reichsbanners
angeblich nichts bekannt geweſen ſein. Wie ich
feftgeftellt habe, ließ er ſich von einem Mofkor-
— an die Uebungsſtelle bringen. Am
Viaͤdukk Kamenz ſtieß Herr Willbrand auf die
erfien Borpoffen des Reichsbanners, welche auf
Befragen ausſagten, daß ſie den — zur
Straße bewachen müßten, da der /Feind! vom
Bahnhof aus angreifen wolle Der herbeigeeilte
Kommandant diejes Frontabſchnikles des Reichs-
banners zeigte dem Landjägermeifter eine Geneh-
migung des Landrates zu diejer militäriſchen
Uebung.
Ich frage das Staatsminiſterium:
1. Billigt das Staatsminifterium das Verhal
fen des Landrakes, des Landjägermeiffers und
des Reichsbanners?
2. Melcher Feind ſollte in der genannten
Nacht das doch ſtark pazifiſtiſche Reichsbannet
angreifen? 2
3. Jft das Staatsminifterium bereif, dieſe ge-
gen die DBerfafjung und die Geſehe verftoßende
militärijche Betätigung des Reichsbanners Fran
kenffein zu unferjuchen und den Landrat der
als politiſcher Staatsbeamtet das Vethaͤlten des
Reichsbanners erlaubt und dadurch gefoͤrdert haf,
zu beftrafen ?
Herriol für Briands Kandidalur.
Paris, 9. Mai.
und teilte ihin mif, daß er Briands Kandida-
tur für die Praͤſidenkſchaft unterſtlihen werde.
Anzeigen: die 8 geſvaltene Millimeierzeile 8 Eſa. Die
geivaltene Millimeterzeile im Teptteil 25 Pfg: Für Meine
Anzeigen: die 8 gefpaltene Millimeterzeile 6 Pfg. Bei Wiedere
holungen und Beilenabſchluſlen Rabati nach aufliegendem
Larif. Schluß der Anzeigen⸗ Annahme 8 Uhr. Zahlungs ˖ und
SErfüllungsort: Heidelberg. Ausſchließl. Gerichtoͤſtand Heidelberg
Voſtſchecklonto: Richard Juhrmeiſter, Markaruhe 21834
10 Pfg. auswäris 15 Pfg.
Es gibt wohl keinen Begriff, der im Zeit
raum der legfen 60 Jahre mehr in die Köpfe
des deutſchen Volkes eingetrichtert worden
iſt wie der des Sozialismus. Nicht nur
Polikiker, Parteien und Behörden ſprachen
hiervon, nein, gerade die große Maſſe des
2 Volkes beſchäftigte ſich mit dieſem
egriff.
Es gibt aber auch nichts, das mehr ver-
dreht und entgegen ſeiner eigentlichen Zweck
heſtimmung mehr Unheil angerichtet hat wie
der Begriff des Sozialismus. Man ſtellte
hierüher wunderbare Theorien auf und die
jeweiligen Verfechter dieſer Theorien be-
haupkelen dann die alleinigen Vertreter des
Sozialismus zu fein. Der Nakionalſozialis
mus hat ſich niemals mit Theorien abgege
ben, weil er niemals das Produkt einer ſol-
chen ſchöngeiſtigen Natur iſt, etwa aus dem
Kopfe eines Juden oder ſonſtigen geſchäfks-
tüchtigen Kreaturen entſprungen. Es gibt
keine theoretiſche Form des Nationalſozialis
mus. Er iſt nichts weiter als das immerwäh-
rende Erlebnis deutſcher Fronkſoldaten ıin
den Stahlgewittern des Weltkrieges. Das
Erleben und Empfinden der Zugehörigkeit,
das unlösliche Verbundenſein niit dem deut-
ſchen Volke Die Bereitſchaft, ſich zu allen
eiten für das deutſche Volk einzuſetzen Das
iſt NRationalfozialismus. Hieraus erwächſt
die Pflicht, jeden einzelnen Volksgenoſſen
nicht nur als ſolchen anzuerkennen. Das Ein-
kreten für jeden einzelnen, ohne nach Stand,
Bildung und Befig zu fragen, das ift Sozia-
lismus.
Die Syntheſe beider unabänderlicher Be-
griffe bilden das Weſen des Nationalfozia-
lismus und zeigen ſeinen Kämpfern Weg
und Aufgabe.
Elf Jaͤhre lang ſtehen wir im Kampf, elf
Jahre lang treiben Nakionalſozialiſten prak-
tiſchen Sozialismus. Was liegt näher, als
jede Gelegenheik zu ergreifen, um denſelben
zu verwirklichen. Daß auch in Heidelherg
uns Nationalſozialiſten der Sozialismus kein
Schlagwork iſt, das haben wir bewieſen und
beweiſen es jeden Tag. Als am vergange-
nen Freitag das Hochwaſſer des Neckars be-
fürchken ließ, daß durch die Kataſtrophe des
Naturelements einzelne Bewohner der Stadt
in Not, Gefahr und Verderben geraten konn-
ten, was lag da näher als unſere Bereitſchaft
beſonders die unſerer SA. Kameraden zu
erklären zum EinjaB um Hilfe zu leiſten.
Der Sturmbannführer gab ſofork Alarmbe-
fehl heraus und wandte ſich ſchriftlich
an die zuſtändigen Behörden.
An die Polizeidirektion.
Sie wollen biffe davon Kenntnis nehmen-
daß wir heufe gegen 6 Uhr abends eine grö-
ßete Anzahl SA.-Leute zur Notſtandshilfe
anläßlich der Hochwaſſergefahr zur Berfü-
gung geſtellt haben. Einige Trupps haben
der Einwohnerſchaft in der Altſtaͤdt und bei
der Stadthalle tatkräfkig Hilfe leiſten können.
7.30 Ubr g?lben wir der 'ip_oli eidirekfion wei-
ann * Silfeleiftung angebofen,
die bei unferer Gefchäftsffelle Marktplag 3
— ftleltung: Lutherſtrabe 55, Fernruf 4048
Heibelberger Beobachter erſcheint 6 mal wochentlich und
— NM. Bei Boitbezug zuzüglich 38
nehmen die Bofiamiet und Briejfträger enkgegen.
die g am Griheinen (aud) durch hHöhere Gewalt)
beiteht tein Anſpruch auf Sntihäbigung.
Nr. 40 / 1 Jahrgang
Leichtes Oelirium
oder Dummheit?
— Dingeldey, Vorſitzender der kaum
ſ* lebenden, an der inneren Auszehrung
gg{e;“ß_en Bolkspartei, leiſtete ſich bei einer
— e in Düſſeldoͤrf folgenden ſchönen Satz:
03in Vie ungeheure Gefahr, die die nakional-
— Bewegung für die deuffhe Iu-
* und für das ganze Volk darſtellt, liegt
eh aus verjchiedenarfigen, aber zum
* * Teil guten Motiven eine Bewegung
* * Hände don Perfönlichkeiten gekommen
4 eren geiſtige Kraft nicht ausreicht, die
“Igaben zu löfen, die ſie ſich geſtellt haben.“
en S wagt ſich ausgerecdhnet der Führer
un;' ‘Partei zu fagen, deren „geiftige Kraff”
R — in die heuͤtige Sauwirtſchaft hinein-
* ten hat. err Bingeidey {oll ſich gefagt
Nich laffen, daß der Nationalſozialismus
8 „in die Hände von Adolf Hitler gekom-
‚ dozi i{ft“, ſondetn daß Hitler den Nationai-
Ü tqeggfmbnät felbſt geſchaffen und vorwärts ge-
at.
— Kläffer machen 7 nur lächerlich,
* ſie an jeder Ecke aglauben ſtehen bleiben
— bellen zu müffen. Merken Sie ſich
Sert Dingeldeny!
8
orausſichllicher Aüchtrit des Aeichsgetreide ·
kommiſſars.
8
Berlin, 9. Mai.
Seite erfährt, daͤrften
im — an die Sigung des Reichs-
„fbag;‘“gfd)ufieä zur Unferfuchung der Roggen-
8 — — Gerüchte über einen Rück-
Nefon 42 ſozaldemokratiſchen Reichstagsabgeord-
‘)\Qi" Dr. ß’rig Baade von ſeinem Poſten als
fie — ommiffar bewahrheiten, obgleich
ÜSher mtlicherfeits dementkierf werden.
*
Agrement für Prof. Caſtro erteilt.
Die Reich b‘Berl{i}n‚ Mai
zu eichsregierung hak ihr Agremen
* — 4 des Prof. Americo Caſtro
Tpanijchen Botfchafter in Berlin erteilt.
*
e!I\l(‘irungeu der ſpaniſchen Regierung
6 für die Einheit des Landes.
* ſelbſtändiges Vorgehen Kateloniens.
bar edrià. 7, Mai. Die ſpaniſche Regierung
Ginpeine Erhlärung veröffentlicht, wonadh fie die
Teqie I_ Spaniens und eine einheitliche Zentral-
bis gi““ unbedingt aufrecht erhalfen werde,
5 ationalverjammlung über die zukünf-
dte 6* entfcheidet! Dieſe Erklärung
fich gegen das feibftandige Borgehen der
niſchen Regierung in Barcelona.
*
Waffenlager der Artillerie in Amerika
in Flammen.
— Mai. In Buffalo wurde ein
2 Waffenlager der amerikanifchen Feld-
muffem mit 4 Mengen von Munikion,
— und Uniformen durch ein gewaltiges
dena — vernichtef. Der Brand griff auf die
ehmbatten Sebäude über und zerftörte ins-
?d)qbe 50 Säufer und eine Kirche. Der öfid‚v—
Man n fiherfte;% bisber 10 Millionen Dollar,
dermulet Brandftiftung.
gro
Arti
Kampfblatt der
in heldelber-
—
un Yorbaden
Düſſeldorf, 10. Mai.
Herr Dingeldey ſprach alſo:
In der — der Tribute und der inker-
nationalen Verſchuldung hat es ſich gezeigt,
daß die deutſche Wirtſchaft und das deukſche
kann. Das deuiſche Volh wird weitere in-
nere Belaſtungen und Einſchränkungen aus
eigenem Willen nur dann auf ſich nehmen
und ertragen können, wenn es gewiß iſt, 4*
endlich die Frage der Tribuklaften geloͤſt
wird. Der Weg, den die Brauns-Kommi]-
fion gewieſen haf, führt zum Verhängnis.
Es werden darin nicht pofitive Vorſchläge
gemacht, ſondern es iff. eine Aufforderung
zur weiteten auslaͤndiſchen Verſchuldung und
jur Auslieferung der Wirtſchaft an die öf-
fentliche Hand.
Was HerrDingelden heute als neueſte
Annahme des Voung Planes in aller Def-
fentlichkeit verkündet. Damals waren wir
wirtſchaftliche Landesverräter Da wir Recht
behallen haben, überlaſſen wir die Schluß
folgerung, wer nun Landesverräter war, dem
Herrn Dingeldey.
hatie füt den ** Abend eine Ver-
ammlung einberufen, in welcher der braun-
chweigijdhe Innenminifter Dr. Franzen ſprechen
ollte. Die Polizei hat dieſe Verjammlung ver-
bofen, da eine Störung der öffentlichen Ruhe zu
befürchten ſei.
*
Ein Frick-Berfammlung in Koblenz aufgelöff.
SGummiknüppel gegen Nalionalſozialiften.
Koblenz, den 9. Mai. In der Stadthalle
ſpraͤch am Freitag abend in einer nafional{oziali-
giid)en Berfammlung der ehemalige thüringiſche
nnenminiffer Dr. Frick über das Ihema: „Das
Bürgerkum . als Schrittmacher des . Bolcdhewis-
heute vollends bankrott, weil er vor der Auf-
tollung der Tribukfrage erft die Finanzlage
fjanieren wolle und zwar einzig und allein durch
die 24 neuer Steuern, obwohl der Haus-
halt infolge der Steuerausfälle einen riefigen
aufweiſe Der Reichstag entpreche
Hoͤn lange nicht mehr dem Willen des Volkes.
Sie Nakionalfozialiften verlangten Neuwahlen im
Reich, zufammen mit Neuwahlen in Preußen.
Die NRatkionalfozialiften drängken ſich nicht. zur
Regierung, denn es fei keine populäre und an-
enehme Aufgabe, einen Augiasftall auszumiften,
e jeien aber bereif, die Verantwortung zu
übernehmen. Daß ſie das könnken, hätten ſte in
Thüringen bewiejen. Frick wandke ſich dann ge-
gen den Vorwurf, der wegen der Miniſterpenſion
5* ihn erhoben worden ſei. Er erklaͤrte, er
eziehe keinen Pfennig Miniſterpenſion, ſondern
gehe wieder in jeine Anfangsſtellung als Beam-
fer zurüc. €r könne nur wänjchen, daß die Mi-
niſter Severing und Braun wieder in ihre An-
fangsffellungen zurückfräfen. Dann könne der
kleine Schlofjer von Bielefeld — an diejer Stelle
ätang der Polizeioffizier‘ vor, unterbrach die
ede und rief in den Saal, daß die Verfjamm-
4 für aufgelöſt erklärf werde. Da eine An-
abl DBerjammlungsteilnehmer ihrer Erregung
urch laute Zurufe Ausdruck gaben, räumte die
PDolizei den Saal mit dem. Gummiknüppel.
n darf aljo heute fcheinbar nicht mehr
den früheren Beruf eines Miniffers erwähnen
— denn das iſt ſchon ſtaatsgefährlich Wie
muß doch ein Staat fein, der das nölig
at!!!
*
Das lehle frankreichfreundliche Blatt im
Saargebief gehl ein.
freundliche Blaltchẽn im Saargebiet, das „Saar-
Ende entgegen Auf der 244 der am
3.. Juni einberufenen o. © B, fteht u. a. ein
anfm% auf Auflöfung der Geſellſchaft Das
„Saarlouijer Journal“ war nur ein unbeden-
iendes Lokalblatt und hatte immer mit finan-
ziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ez er-
ſchien ſozuſagen „unter Ausfchluß der Oeffent
lichkeit. ie maßgeblichen Autionäre waren
ſeit Beginn der Zeitung die beiden Franzoſen
S, und U. Fabtier. it dem Verſchwinden
dieſes Blaͤttes iſt das Kapitel der ftankreich-
freundlichen Preſſe im Saargebiet endgültig ab-
geſchloſſen.
Reilhsbunner madt Nadtübungen.
Kleine Anfrage des Abg. Kube.
Am 18. April 1931 fand eine Aachtübung
des Reichsbanners Frankenffein im Verbande
mit den Gruppen der umliegenden Ortſchaften
ſtatt. Die Straͤße von Kamenz nach Frankenftein
war von Gruppen des Reichsbanners militäriſch
beſeht und icherf. Dem zuſtändigen Landjäger-
illbrand in Kamenz wurde dieſes ge-
meldet. Nun ſoll dem Landjägermeiſter Will-
brand von ‚einer Nachkübung des Reichsbanners
angeblich nichts bekannt geweſen ſein. Wie ich
feftgeftellt habe, ließ er ſich von einem Mofkor-
— an die Uebungsſtelle bringen. Am
Viaͤdukk Kamenz ſtieß Herr Willbrand auf die
erfien Borpoffen des Reichsbanners, welche auf
Befragen ausſagten, daß ſie den — zur
Straße bewachen müßten, da der /Feind! vom
Bahnhof aus angreifen wolle Der herbeigeeilte
Kommandant diejes Frontabſchnikles des Reichs-
banners zeigte dem Landjägermeifter eine Geneh-
migung des Landrates zu diejer militäriſchen
Uebung.
Ich frage das Staatsminiſterium:
1. Billigt das Staatsminifterium das Verhal
fen des Landrakes, des Landjägermeiffers und
des Reichsbanners?
2. Melcher Feind ſollte in der genannten
Nacht das doch ſtark pazifiſtiſche Reichsbannet
angreifen? 2
3. Jft das Staatsminifterium bereif, dieſe ge-
gen die DBerfafjung und die Geſehe verftoßende
militärijche Betätigung des Reichsbanners Fran
kenffein zu unferjuchen und den Landrat der
als politiſcher Staatsbeamtet das Vethaͤlten des
Reichsbanners erlaubt und dadurch gefoͤrdert haf,
zu beftrafen ?
Herriol für Briands Kandidalur.
Paris, 9. Mai.
und teilte ihin mif, daß er Briands Kandida-
tur für die Praͤſidenkſchaft unterſtlihen werde.
Anzeigen: die 8 geſvaltene Millimeierzeile 8 Eſa. Die
geivaltene Millimeterzeile im Teptteil 25 Pfg: Für Meine
Anzeigen: die 8 gefpaltene Millimeterzeile 6 Pfg. Bei Wiedere
holungen und Beilenabſchluſlen Rabati nach aufliegendem
Larif. Schluß der Anzeigen⸗ Annahme 8 Uhr. Zahlungs ˖ und
SErfüllungsort: Heidelberg. Ausſchließl. Gerichtoͤſtand Heidelberg
Voſtſchecklonto: Richard Juhrmeiſter, Markaruhe 21834
10 Pfg. auswäris 15 Pfg.
Es gibt wohl keinen Begriff, der im Zeit
raum der legfen 60 Jahre mehr in die Köpfe
des deutſchen Volkes eingetrichtert worden
iſt wie der des Sozialismus. Nicht nur
Polikiker, Parteien und Behörden ſprachen
hiervon, nein, gerade die große Maſſe des
2 Volkes beſchäftigte ſich mit dieſem
egriff.
Es gibt aber auch nichts, das mehr ver-
dreht und entgegen ſeiner eigentlichen Zweck
heſtimmung mehr Unheil angerichtet hat wie
der Begriff des Sozialismus. Man ſtellte
hierüher wunderbare Theorien auf und die
jeweiligen Verfechter dieſer Theorien be-
haupkelen dann die alleinigen Vertreter des
Sozialismus zu fein. Der Nakionalſozialis
mus hat ſich niemals mit Theorien abgege
ben, weil er niemals das Produkt einer ſol-
chen ſchöngeiſtigen Natur iſt, etwa aus dem
Kopfe eines Juden oder ſonſtigen geſchäfks-
tüchtigen Kreaturen entſprungen. Es gibt
keine theoretiſche Form des Nationalſozialis
mus. Er iſt nichts weiter als das immerwäh-
rende Erlebnis deutſcher Fronkſoldaten ıin
den Stahlgewittern des Weltkrieges. Das
Erleben und Empfinden der Zugehörigkeit,
das unlösliche Verbundenſein niit dem deut-
ſchen Volke Die Bereitſchaft, ſich zu allen
eiten für das deutſche Volk einzuſetzen Das
iſt NRationalfozialismus. Hieraus erwächſt
die Pflicht, jeden einzelnen Volksgenoſſen
nicht nur als ſolchen anzuerkennen. Das Ein-
kreten für jeden einzelnen, ohne nach Stand,
Bildung und Befig zu fragen, das ift Sozia-
lismus.
Die Syntheſe beider unabänderlicher Be-
griffe bilden das Weſen des Nationalfozia-
lismus und zeigen ſeinen Kämpfern Weg
und Aufgabe.
Elf Jaͤhre lang ſtehen wir im Kampf, elf
Jahre lang treiben Nakionalſozialiſten prak-
tiſchen Sozialismus. Was liegt näher, als
jede Gelegenheik zu ergreifen, um denſelben
zu verwirklichen. Daß auch in Heidelherg
uns Nationalſozialiſten der Sozialismus kein
Schlagwork iſt, das haben wir bewieſen und
beweiſen es jeden Tag. Als am vergange-
nen Freitag das Hochwaſſer des Neckars be-
fürchken ließ, daß durch die Kataſtrophe des
Naturelements einzelne Bewohner der Stadt
in Not, Gefahr und Verderben geraten konn-
ten, was lag da näher als unſere Bereitſchaft
beſonders die unſerer SA. Kameraden zu
erklären zum EinjaB um Hilfe zu leiſten.
Der Sturmbannführer gab ſofork Alarmbe-
fehl heraus und wandte ſich ſchriftlich
an die zuſtändigen Behörden.
An die Polizeidirektion.
Sie wollen biffe davon Kenntnis nehmen-
daß wir heufe gegen 6 Uhr abends eine grö-
ßete Anzahl SA.-Leute zur Notſtandshilfe
anläßlich der Hochwaſſergefahr zur Berfü-
gung geſtellt haben. Einige Trupps haben
der Einwohnerſchaft in der Altſtaͤdt und bei
der Stadthalle tatkräfkig Hilfe leiſten können.
7.30 Ubr g?lben wir der 'ip_oli eidirekfion wei-
ann * Silfeleiftung angebofen,
die bei unferer Gefchäftsffelle Marktplag 3