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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

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Nr. 10 - Nr. 14 (4. Februar - 18. Februar)
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Poastscheckkonto: Karlsruhe


besonderem Tarit



Der „Völkiſche Beobachter“
der MünchHener
Tage, vom 31.

iſt von
olizeidirekkion auf acht
anuar bis 7. Februar


verbofen worden. Als Borwand


Schubert, die Geſchichte eines Botſchaf-
in Nummer 30 vom 390.
Januar. Man meint, daß der dekreffende
Aufſah Deutſchland außenpolitiſch dis-
kredilieren und damit das deukſche Anſe-
hen ſchädigen könne. Zeder noch ſo
lächetliche Grund iſt eben recht, um
gegen den Nakionalſozialismus mit Aus-
nahmegeſetzen vorzugehen. Wenn man
jede Zeitung verbieken wollte, die das
deutſche Anſehen ſchädigt, gäbe es ſchon
lange keine ſo zialdemokratiſche
Preſſe mehr. Aber in dieſem Syſtem
laufen die Lumpen frei herum. w.

Aceiner Zcitoniegel.

Die letzte Samstagausgabe unſeres
Mannheimet Wochenblattes „Das Ha-
kenkreuzbanner wurde von der Poli-
jeidireklion wegen eines Artikels „E s
qumbeltin Heidelberg“ beſchlag
nahmt. Es gelang der Pfiffigkeit der
Polizei allerdings, nur einige wenige


Es iſt eine alte Erfahrung: Wer ſich ge-
troffen fühlt, verbietet und beſchlaͤg
nahmt. Auf Recht und Wahrheit wird
ſchon lange keine Rückſicht mehr ge-
nommen.

Der „Heſſenhammer wieder erlaubt —
aber dafür ein neues Zeilungsverbol.

Das durch den heſſiſchen Innenmini-

* Leuſchnet erfolgte Verbot des „Heſ-
enhammer“ iſt vom Strafſenat des

Reichsgerichts aufgehoben worden: das
Recht hat ſich in dieſem Falle durchge-
ſetzt.! Der Fränbiſche Vollksperlag wird
ſeibſtverſtändlich einen Schadenerſatz-
Prozeß gegen den heſſiſchen Staak an-
ſtrengen.

Safür hat die Regierungskommiſſion
des Saargebietes, die in demſelben Ber-
lag erſcheinende Saardeulſche Volks-
ſtiinme auf die Dauer von drei Mona-
ien verboten. Wie ſagte doch einmal
Auguſt Bebel? „Mit dem Ausnahme-
zufland kann jeder Eſel regieren.“

In die neue franzöſiſche 2
wurde der Neger Diagne gewählt. Auf
dieſe Wahl, die das Zeichen des größten


Wieder wurde ein SA-Mann er-
mordet. Als die Nationalſozialiſten am
letzten Freitag in Moholz bei Niesky
eine Verſammlung angeſetzt hatten,
drangen Kommuniſten in den Saal,
provozierten eine Saalſchlacht und zwei
SA. Kameraden brachen von Neſſer-
ſtichen ſchwer verletzt zuſammen.

An demſelben Abend wurde auch ein
mit Partei-Genoſſen dichtbejet ier
Laſtkraftwagen auf der Straße von
Niesky⸗See von Kommuniſten beſchoſ-
ſen. Dabei wurde ein Nationalſozialiſt
durch einen Bauchſchuß ſo ſchwer ver-
letzt, daß er kurz nach ſeiner Einliefe-
rung in das Görlitzer Krankenhaus ſtarb.

Wieder ſtehen wir an der Bahre des
Kameraden, der ſein Leben gab aus
dem tiefen Glauben an die Wieder-
auferſtehung des Vaterlandes. Wieder
ſenken wir die Fahnen, ſtehen mit zit-
terndem Herzen an einem offenen Grabe
und geloben, auszuharren und weiter-
zukämpfen. Wir ballen die Fäuſte und
lernen jene Hetzer in den marxiſtiſchen


Redaktionsſtuben haſſen.

berus breis
monailieñ RM. 1.20
Einzelnummer 20 Pfg.



— — VERBREITUNGSG — —
Bankkonto: Otto Wetzel Vereinshank ‘;"’‚"\ — * 449
8 * * 8
A — 2 2——
A 2 — 7 *
* — 2 A 2
—— — 5 A
— — 2 G $
* 2

Dieſes Syſtem, unter deſſen Regime
der politiſche Mord durch die Lande
jagt, rührt keinen Finger, um diejenigen,
die den Bürgerkrieg vorbereiten, hinter
Schloß und Riegel zu ſetzen. Im Gegen-
teil: Wir Nationalſozialiſten ſind vogel-
frei, wir werden verleumdet und beſu-
delt, wenn wir es wagen uns einmal
zur Wehr zu ſeten Uns verbietet man
unter den lächerlichſten Vorwänden


nahmt man willkürlich unſere Zeitun-
gen, um uns die Möglichkeit zur Recht-
fertigung vor dem Volke zu nehmen.
Und doch wird man die Wahrheit
nicht mehr lange verfälſchen können.
Das Volk iſt ſehend geworden und wird
einmal Abrechnung halten mit denen,
die es heute noch zu belügen vermeinen.
Dann leben jene namenloſen
Soldaten dieſes kommenden
Deutjhland, die Heute ihHren
Glauben mit dem Blut beſie-
gelfen, emig m unjeren Der-
zen. )
w

ſer franzöſiſchen Nation bedeutel, iſt die
Frankfurker (Iuden)-Zeitung beſonders
fiolz. In ihrer Ausgabe vom 30. Januar
leſen wir:

„Aber man muß es frei heraus-
ſagen: Es iſt etwas Schönes um die
offene Anerkennung der politiſchen
Gieichheit der Raſſen, die jetzt durch
den Eintritt Diagnes in die Regie-
rung ſo lault bekundet wird.“

Ein Neger wird Miniſter in einem
europäiſchen Lande. Franbkreich, das
umſchwärmke Vorbild aller Paneuropäer
beweiſt einen raſſiſchen Tiefſtand, der
an Verkommenheit grenzt. Aber die
Frankfurker Guden) Zeitung iſt über die-
ſe „offene Anerkennung beſonders ent-
zückt und gibt uns damik einen neuen
Beweis der Minderwertigkeit der „ge-
bildet“ ſein ſollenden „Deutſchen Preffe“.

Rote Juſtig.

Or. Joſef Goebbels, M. d. Rx ſchreiht

über das von uns laufend veröffentlichte

Werk /Gefeſſelte Iuftiz“ von Gottfried
Zarnow:

Die Rote Iuftiz in Deulſchland

iſt ein Kapitel nationaler Schmach, das

bisher durchaus nicht in dem Maße
von der Oeffenklichkeik beachtet worden
iſt, wie es das füglich verdiente. Der
Skandal der Barmat und Sklarek-Ge-
rechtſamkeit ſtinkk allmählich zum Him-
mel. Leider iſt das deutſche Volk zu
vergeßlich, als daß es aus dieſem wüſten
Herentanz der Beugung von Recht und
Gerechtigkeit ſeine ehernen Konſequen-
zen gezogen häkte. Hier will das Buch
„Gefefſelte Juſtiz3“' Abilfe ſchaf-
fen. Nüchkern, ſachlich, aber in der Ob-
jekkivikät umſo vernichtender und ſchnei-
dender zählt es die ganze Skala der Ber-
gewaltigung der Göttin Gerechtigkeit
durch die roͤten Machkthaber in unerbit-
kerlicher Folgerichtigkeit auf. Dieſes
Buch muß von Millionen und Millionen
geleſen werden. Wenn die Gerech-
figkeit das Fundament der
Staaten iſt, ſo kann man dies aus
dieſem Buch ſchließen, daß der Man -
gelan Gerechtigbeit auch die
Brüchigkeik des gegenwärtigen Syſtems
darſtelll. Die Tatjache, daß es „keine
Richter mehr in Berlin gibi“,

muß in den nächſten Monaten in die
Gehirne der breiten Maſſen hineinge-
hämmert werden. Es wird dann der
Tag nicht mehr fern ſein, an dem die

Juſtiz wieder von dem ſchmachvollen
Feſſeln parteipolitiſcher Bor-
eingenommenheit befreit und
wieder Dienerin am höchſten Gut wird,
das Völker überhaupk beſitzen können —
an der Gerechtigbkeit gegen ihr
eigenes Volkstum. gez. Dr. Goebbels.

Die Demotratie
ilt in Gelahr.

„Die Demokratie iſt in Gefahr“ war
das große Zauberwork mit dem die Par-
teien der Weimarer Koalition die natio-
nalſozialiſtiſche Gefahr zu bannen glaub-
ten. Um die Demokralie zu retten, hat
ſich das konfeſſionelle Zenkrum, die kapi-
taliſtiſche Volkspartei und die „antikapi-
kaliſtiſche Sozialdemokrakie bei Hinkan-
ſehung aller weltanſchaulichen Gegenſähze
zu einem Triumvirat zuſammengeſchloſ-
fen. Wenn man nun aber unker Demo-
kratie nicht gerade Herrſchaft durch
das Volk — das wäre ſchlechkerdings
Utopie — aber doch wenigſtens mit 3 u -
itimmung des Bolkes verſteht, ſo
muß man ſich doch wirklich einmal fra-
gen, was denn die Brüningſche Regie-
rungsmethode überhaupt noch mit Demo-
kralie zu kun hak, wenn ſie ſich fortwäh-
rend über den Mehrheikswillen des Vol
kes bewußt hinwegſetzt.

Die letzten drei Monate des Deut
ſchen Parlamentarismus haben uns
gründlich die Augen geöffnet über die
wahren Triebkräfte der innerpolitiſchen
Auseinanderſehungen und die demokra-
kiſche Staaksverfaffung, auf deren Boden
ſich dieſelben abſpielen. Heute gilt es,
all dieſe Parkeien zu demaskieren, die
mit ihren demokraliſchen Schlagworten
die Maſſen über die wahren Nöte un-
ſeres Volkes hinwegzutäuſchen ſuchen
Bernhard Shaw führt in einer Diskuſſion
über die Demoktatie einmal folgendes
aus: Ich muß Sie bitten, Demokratie
zu Beginn unjerer Unterhaltung zunächſt
als einen großen, mit Gas oder Luft ge-
füllten Ballon anzuſehen, den man auf-
jteigen 1äßt, damit Sie ihre Blicke nadh
dem Himmel richten, während andere
Leute Ihnen die Taſchen leeren. Wenn
der Ballon etwa alle fünf Jahre wieder
zur Erde herabkommt, werden Sie einge-
laden, in den Korb. zu ffeigen, ſofern Sie
einen.von denen hinauswerfen können,
die dichkgedrängt darin fiHen, aber da Sie
 
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