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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

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Nr. 81 - Nr. 105 (1. August - 31. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44155#0857
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Merlag: Heidelberger Beobachter, Heransgeber; Otte Wetzel.
Schriftleitung: Lutherjiraße 55, Telephon 4048
Der Heidelberger Beobachter erſcheint 6 mal woͤchentlich und
Fojter meanatlich 2.40 RM, Bei Poftbezgug zuzliglidh 36 Pfg.
Beftellungen nehmen die *” tämfter und Briefträger entgegen.
Sit die Zeitung am EuJeinen (aud) Durch hHöhere Gewalt
verhindert, beſteht tein Unipruch auf Entſchädiguns.

Nr. 104 / 1. Jahrgang

Kampfolatt der

— für Odenwald


' STationatfoziatiften
and Datland




Wieder hak der Nationalſozialismus gezeigt,
| Ddaß_ er unaunfhalt{am im ‘Borm\ar'fclg iſt.
ı Bei den I. ©. Farbenfabriken in Lever-
kufen fand am Dienstag und Mittwoch die Be-
friebswahl ſtatt! da die Wahl vom März 1931
ür ungultig erklärf wurde. ;

Selbit die „Frankfurter 3Zeitung“
muß nun den großen Gewinn der RNakional-
jozialiffen zugeben. Alle übrigen Gruppen ha-
ben erhbeblich verloren.

Freie Gewerk]Hhaffen 1714 (1931 im
— 1695 (2020 im März), Chriftl.
SGewerkfchaften 1048 (1144 im März), dagegen
MNRatkionalfozialiffen 685 (156 Stimmen im Wärz)


alſo gelungen, allen übrigen Gruppen Berlufte
beizubringen, und ihre Stimmenzahl um300 o
in einem halben Jahre zu ſteigern. (529 Stim-
men plus). Die SPD.-Gewerk{haft verlor in
der agleihen Zett 217, die R. 6. O. 325, die
chriftlichen Gewerkſchaften 96 Stimmenh

Gleiches Reiht ſür Ale!

In einer Beſprechung über die Brü-
ning · Biographie des Herrn Beer ſchreiht
das Tagebuch. die roſarote Wochenſchrift
des Leopold Schwarzſchild:

.. Die Anficht iſt jedenfalls ver-

breifef, daß der gegenwärkige Kanzler

des deukjchen Reiches ſich einen Grad
von Selbſtgefühl und Selbſtvertrauen ge-
ſteigerk haf, zu dem ſeine Leiſtungen lei-
der keinen Anlaß geben. Der Erfolg,
der dieſe Durchdrungenheil von einer

Berufung rechlferligen hönnke, iſt bisher

auf keinem Gebiel ſichlbar geworden,

faft überall iſt nur Fehlſchlag auf Fehl-
ſchlag zu verzeichnen, und wenn Or.

Brüning trohßdem immer unzulänglicher,

eine heilige Johanna, ſeinen „Stimmen“

folgt und Warnungen und Argumente
von ſich abrieſeln läßt, ſo wird dieſe

Souverãnität allmählich eine Gefahr.

Es wäre Aufgabe ſeiner näheren Umge-

bung, ihm dieſe Neigung zum Goltes-
gnadentum des Valerlandzretlers zu
nehmen und ihm begreiflich zu ma-
chen, — daß er pon vielen wichligen
Dingen ja doch nichts verſtehl, — 3. B.
von den wirkſchafklichen, — daß ihm fie-
fere Einſichten und konſtrukkive Jdeen
fehlen und daß er ſich nur in immer
neuen Wiederholungen derſelben längſt
geſcheiterlen Verſuche erſchöpft.“

Solches darf das roſgrote Zage-
buch am 22. Auguſt 1931, Heft 34 ſchreiben,
ohne verbolen zu werden! — Die Nokver-
verordnung gilt ſcheinbar für rote Gazetken
nicht. Der „Heidelberger Beobach-
fer“ ift ſchon öfkers wegen viel zahmerer
Aeußeruͤngen über derzeitige Mniſter ver-
bofen worden. Ein Kleiner Beitrag zu
dem Kapikel /Gleiches Recht für alle!“

Fragen,
ʒie nie benntwortet werden.

Bekanntlich wurde „Der Angriff“ vor
einiger Zeit verboten, weil er einer Falſch-

meldung zum Opfer gefallen war, die be-
ſagke, daß das Züterboger Eiſenbahnattentat
durch Reichsbannerkreiſe verübt worden ſei.
In der Begründung zum Verbot wurde aus-
geführt, daß die Veröffentlichung dieſer
Meldung „eine erhebliche Gefährdung der
Sicherheit und Ordnung darftelle“,

Der Angriff erkundigk ſich nun heute
bei Herren Wirth, Severing und Grzeſinski,
warum in gleichgelagerken, ja in noch ſchlim-


fen worden ſeien:

— „Bolkszeitung“ Düffeldorf am 10.8, mik
der Ueberſchrift:
7* D.-3Z u g-“, Velt am Abend am
mit Schupomördern verforgt“,
„Borwärts“ am 20. 8:: „Hugenberg
will alſo die Arbeitslojen ver-
hungern lafjfjen“. !


Wir glauben, „Der Angriff“ wird ver-
geblich auf Antwortk warten. Bermutlich
wird die pteußiſche Regierung erklären laj-
jen, „fie jei kein Auskunftsbüro“,
Zweierlei Recht, lieber „Angriff“, daran
läßt ſich vorerſt nichks ändern!

Franzöſiſche — an England.

Am Freitag nachmitkag iſt zwiſchen den Ver-
fretern der Bank von Frankreidh, ſowie den
Berfretern des britifhen Schakamfes und der
Bank von England ein Abkommen abgeſchloſlen
worden. Auf Grund diefes Berkrages wird der
brifilhen Regierung ein Kredit von 5 Milliar-
den Franken bewilligt. Der Zinsfuß iſt auf 4,5
D. H. feſtgeſetzt. }

ein ent{prechendes Abkommen üÜüber 200
Millionen Dollar (efwa 840 Millionen Marb)
zum gleiden Zinsfuß iſt in Newyork zum Ab-
ſchluß gelangt.”





Nationalſozialiſten!




nicht mehr zu vermeiden.


druck, gegen Elend und Not?


bringen.


meſſen und zu ſtärken.


werden.
Kameraden an die Front!

2 Monate keine Stunde Serien!
2 Monate keine Ruhe, kein Raſten!



Keiner ſtehe zurück!


Es lebe das deutſche Daterland!


Es lebe Adolf hitler!


Otto Wetzel, Ortsgruppenleiter.



allene Millinzeterzeile im Teptteil 25 ig. Gür Heine


ng Kabatt nad) aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen:

ahme. 18 br Wnzeigen » Annahme herfraße 55

Nusfehlieplicher Sericht
Heideiberger Beohachier,

Sruhe 21334

Freiverkauf 15 Pfg.

Politiſche Wochenſchau.

Der Katholikentag in Stuttgart hatte als
Auftakt eine, Zenfrums-VBerjammlung, in der
Herr Dr. Brüning eine Erweiterung feines Mi-
nifteriums nach links oder nach rechts für un-
funlidh erklärte. Er lege Wert darauf, mif der
Bolksverkrefung zu regieren, — wovon zur Zeif
wenig zu Ypüren iff — und halte den Augenblik
nicht für günſtig für die Reichsreform.

In Tuntenhaufen hatte nämlih der bahriſche
MMinifterpräfident ſich in kräftigen Wendungen
für die Erhaltung der Länder und gegen ihr
Aufgehen im Reiche uuégei—prod}en‚ was ihm
eine Rüge der „Germania” zuzog. Eine heikle
Sache: Das Zentrum will in Preußen ausfchlag-
gebend werden, die SPD. will das Reich in
ibre Hände bekommen; in lolchen häuslichen
Zwift muß ſich ein Dritker nicht miſchen.

Einen erfreulichen Ausfjpruch tat in Stutt
garf Herr Dr. Wirth: „MWer die Hand erhebk,
dem wird fie abgefchlagen!“ Das kann nur 1{0
verffanden werden, daß gegen KPD. und Reichs-
banner, die gegen uns und den Stahlhelm fäg-
ich „die Zand erheben“, endlich mit Entſchie-
denheit vorgegangen wird.

Die jüngſte Notbetordnung des Herrn Reichs-
präfidenten geſtattet den Ländern, vom Landes-

"rechte abweichende Verfügungen zu treffen Wie
heißt doch der Zufiand, in weldhem die Geſetze
keine Gültigkeit mehr haben?

Senkung der Steuern um 2 Milliarden ver-
langt der Reichsverband der deutſchen Induſtrie
damit gearbeitet werden könne.

Berlin jparf 25 bis 30 Millionen; Magiffrat

und Bezirksvorftfände verzichten auf ein Fünf-
tel ihrer Gehälker.
‚ Im Saushalte Großbritanniens gilf es, einen
Fehlbefrag von 120 Mill. Pfund auszugleihen.
Neber den Weg war eine Einigung zwiſchen der
QArbeiter-Parfei und ihren Miniſtern nicht zu
finden. Mac Donald frat. mit ſeinen Amits-
genoffen 3zurück, wurde vom Könige abermals
befrauf und bildete aus vier Mitkgliedern ſeiner
Partkei,. ebenſovielen Konfervativen und zwei
Liberalen ein Nof-Kabinettf, das ſeine Aufgabe,
den Haushalt ins Gleichgewicht zu bringen, zu
erfüllen hat und annn Wahlen —
Baldwin betont, die Parteien erhalten dann
ihte volle Freiheit wieder. Führer der Oppo-
Ption im Unterbaufe wird Henderfon fein. Wall-
free£f hat Macdonald 300 bis 500 Millionen
Dollars zur VBerfügung geftellt. Im Haushalt
find, nach den Daily News, keine Reparakions-
zahlungen vorgeſehen.

Seine Rüftungsziffern hat England nach SGenf
bekannt gegeben: Heer 144522 Mann, 9398
Offiziere — Flotte 96042 Mann, 8300 DOffi-
ziere — Lufffahrf 23 000 und 6889 im Ausland;
Flotte 1250 247 Tons: Flugzeuge 1484; Aus-
gaben 108553 924 Pfund.

*

_ Für klares Sehen in die europäiſchen Dinge
wird in UGQA. geforgt. „Ich bin angewidert von
den ‘frl‘an;—}öfi‘icb‘en Berfuchen, Deulſchland zu zer-
feören“ jagt der Senator Smoot von Utah. Ein
zweiter ſchäht jein Land glücklih, daß es den
Vertrag von Verſailles 8 unterſchrieben haf,
und der Pfarter Dr.,. Holmers erklärt, Deutſch
Jands befter Freund würden die USA. werden;
Verſailles fei eine einizige Lüge.

*

Am Ende läuft Frankreih den Bereinigten
Staaten noch den Rang in der Deuffchfreundlich-
keit ab! Denn wenn dem „Hann. Kur.“ zu krauen
iſt brechen goldene Zeiten für uns an mif dem
Auffrefen des neuen franzöjijhen Botſchafkers
in Berlin. Herr Ponckt gibt unſertwegen eine
%Izän:‚embe Laͤuſbahn auf, um mif den deukſchen
$ 7 — und 7
igung zu en. Die Bolſchaft hör' ich wohl,
* mir fehlt der Glaube! ® )

Inzwiſchen legt man in Paris die Hände nicht
in den: Schoß, fondetn Yucht den Kreis um
Seutſchland vollends zu ſchüeßen Nicht-Angriffs-
* mif Moskau (gegen den die Rechtspreffe

infpruch erhebt), Rücendeckkung Polens, Ein-
beziehung Ungarns und Defterreihs in den
Söldnerhauf.

Mac Donalds Aufenminifter, den unter dem
Namen Lord Reading verfteckfen Juden Ifaacs,
 
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