Verlag: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
Schriftleltung: Lutherſtraße 55, Fernruf 4048 ;
Der veldelberger Beobachter erſcheint 6 mal woͤchentlich und
monallich 2.40 RM. Bei Poſtbezug zuzuͤglich 36 Pfs.
— ꝛ nehmen die Poſtämter und Briefträger entgegen
R die Beitung am Erſcheinen (auch durch hHöhere Gewalh
verhinderi, beſtebt kein Anſptuch auf Entſchaͤdigung.
| %efcbragnal)me
des Hakenkreuzbanners.
29,. Mai.
ſt eben jeder Grund zur Unter-
der nakionalſozialiſtiſchen Preſſe recht.
*
Aüchtrittogeſuch
48 Juſtizminiſter Dr. Schürff
— pg Sinen Nücktritt eingereicht. Der Auͤcktritt
| SQ da IroB des Einjpruches der. Groß-
en die Vorlage über die Gehaltskürzung
ß SBeamten eingebracht worden iff. Der Mi-
unkerbrochen, um mit den Ab-
ampel und Prodinger als Ber-
er Partei noch einnal zu verhandeln.
— Di.
®
2
3r Abfransporf des Piecard ſchen Vallons.
29. M Profeſſor Piccard
Noch bis Samstag in Gurgel! Am Sams-
üm erſt nächfte Moche. zu Ial hefördert wer-
*
muſeum.
Savonnerie Ausſtellung,
| Sag beendef wird, läßt das fädfifche
; * e eine neue Ausſtellung folgen,
den Hich allgemein großes Intereſfe fin-
17y °ird: „Die Mode und ihr Spottbild
| Eßn Durch die Gegenüberftellung
| Matyı, odekupfern und zeikgenöſſiſchen Kari-
* verſpricht dieſe Ausſtellung kultur-
nz Otlich befonders auffchlußreich und fei-
do Der die am
en IU werden. Es iſt der Direktion gelun-
1 4* Muſeen und Privatſammluͤngen
: He DE wertvolle Leihgaben für die Aus-
| . Mg zu erbalten:
*
er
| Marpiffifche „Borwärts“-Redakteur Peiſer
—_ degVird zur befonderen Berwendung
| Rl ultusminiffers nach Rom gefandk.
| 59r Anfrage des Abs. Kube (NSDAP.
i etteni wurde det
* * zrat Dr. Werner Peifjer von
| 981 — %en Regierungsftelle ab 1. März
-
*
8 Pre *
1 )reußijche Miniſterium für Wiffen!
1 Kunſt und — 8 —
Kampfolatt der
in Beidelberg
Sationatfoztaliften
und Noröbaden
deren Verxwendung übernommen Er ſoll nun-
mehr im Auftrage des Miniſteriums für Wiſſen-
ſchaft! Kunſt und Volksbildung nach om
überſiedeln, wo er einen mehrjährigen Aufkrag
zu erfüllen hat.
Dr. Werner Peiſer iſt 33 Zahre alt. Bei
Ausbruch der Repolution kam er auf Grund
von Fütſprache als Redakkeur an den „Bor-
wärts”, nachdem er vorher Beziehungen zu den
Kommuniſten und Unabhängigen unkerhalken
hatte. An der Berliner Uniderſität hat er fei-
nen juriſtiſchen Dohtor gemacht. Ohne weitere
Vorberenifung wurde in Preußen Regierungs-
rat und Obetregierungsrat. Sein Sonderauftrag
der ihn nach Rom führt, beſchäftigk ihn mik dem
Studium der ltalieniſchen Kunſt.
Ich frage das Staatsminiſterium:
1. Wie lautet im einzelnen der Sonderauf-
2. Was kaoſtet die Ueberſiedelung des Or.
Peiſer mit ſeiner Familie nach Rom den Preußi-
ſchen Staat? ;
3. Was ſoll der Zuriſt Peiſer mit dem Fach-
ſtudium der italieniſchen Kunſt anfangen?
L Verfügt das Preußiſche Miniſterium für
Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung nicht an
einer oer zahlreichen preußiſchen Hochſchulen
über einen Fachmann für italieniſche Kunſt?
5. Auf Grund welcher Kennkniſſe wird Or.
Peiſer nach Rom geſchickk?
*
Piecards Vorſtoß in die Straloſphäre.
Berlin. 29. Mai. Aus den bisherigen Be-
richten Profeſſor Piecards über ſeinen Vorſtoß
in die Skratoſphäre berichten Berliner Blätter
ergänzend⸗ 7 der Ballon in ganz kurzer Zeit
die eiſtiebte Zöhe ven 16000 Metern erreicht
habe. Um 8 Ubhr früh ſei er bereits unzweifelhaft
in der Stratoſphäre geweſen. Im oberen Teil
der
Zunahme der Geſchwindigkeit gehabt. Es wur
den 15 Sehundenmeter Aufkrieb konftatierf. Um
10 Uhr wollte Piccard abſteigen, abet das Ben-
kil verſagke Dadurch ſei die für etwa 11 Ubhr
— Landung um viele Stunden verz5-
gerk worden. Der Ballon ſei etwa 12 Stunden
in einer Höhe von 15000 Metern geblieben. Die
Meſſung det durch die kosmiſchen Strahlen er-
zeugien Leittätigkeit der Gaſe ſei vollkommen
elungen, infolge des ſehr raſchen Steigens des
allons aber nur in ſehr groben Zügen. Gegen
Ende der Fahrk habe Sauerſtoffmangel beftan-
den. Nach dem Laͤnden ſei in dem zweiten Be-
hälker nur noch ein geringer Reſt von Sauerſtoff
geweſen. Gegen 9,30 Ubhr. abends habe Piecard
in den Dekßtaler Alpen unker ſich die Lichtet
eines Dorfes geſehen. Er habe zum erſten Mal
während der — mit der Taſchenlaͤmpe ein
Signal gegeben, das von einem Bauernhof aus
erwidert worden ſei. Sehr ſchlecht ſei es mit dem
Proviant heſtellt geweſen. Sie hätten Hunger ge-
haht, da ſie nur einige Schinkenbemmen mitge-
habf hälten. Ganz 24— häkken ſie aber un-
ler Durſt gelitten, da in der Gondel eine Tem-
perakur von 40 Grad war.
In einer kelefoniſchen Unterredung mit Di-
rekkor Endraß von der Ballonfabrik Riedinger
in Augsburg bekonte Profeſſor Piecard, wie vor-
6* ſich der Rieſenballon bewährt habe. Er
* e tadellos funkkioniert und alle Anforderun-
gen erfüllf. Die Auswertung der damit errun-
enen Erfahrungen werde ſehr viel Zeit in An-
pruch nehmen Je nach dem Abſchlüß der Er-
gebniſſe komme vielleicht ein zweiter Höhenflug
mik dem Ballon in Frage.
Der König von Belgien hat nach einer Mel-
dung aus Brüſſel * Piecard zum Kom-
mandeur des Leopoldordens und Ingenieur Kip-
fer zum Ritter dieſes Ordens ernannt.
*
Die Gazela Poljka“ beſchlagnahmt — Uner-
hörfe Hehe gegen die Danziger Polizei.
Danzig, 29.2ai. Das Amksgericht Danzig hat
am ‘Donnerämg die Beſchlagnaͤhme der „Gazeta
‘Polika“ vom 27: Mai ausgeſprochen. da fie in
dieſer Nummer eine Karikafur vergfentli f, die
in unerhörter Weiſe die Danziger Polizei belei-
digt. Es handelt ſich um eine auf der
6 zwei Nakionalſozialiſten befinden, die mit
Knüppeln auf einen Polen einſchlagen. Ein Dan-
ziger Schuhpolizeibeamter ſtehl unmiftelbar da-
bei, wendet aber dem Vorfall den Rücken zu,
um anzudeuken, daß er die Mißhandlung zulaſſe.
Unter dem Bilde befinden ſich in polniſcher
Sprache die Worte: „Die Schupo wacht über die
Sicherheit der Polen in Danzig.“ ;
Wegen diejer Berhöhnung, die wieder ein-
mal die polniſche Hetze gegen Danzig zeigt, haf
der Danziger Polizeipräfident Strafanirag ge-
ſtellt, worauf das Danziger Amksgericht die Be-
ſchlagnahme anordnete.
*
Die Deulſche Lufthanſa ſtellt das größte deulſche
Landfiugzeug in Dienſt.
Berlin, 29. Mai. Das größte deukſche Land-
flugzeug Junker „®G 38“ (D 2000) iſt heute von
der Deutſchen Luffhanja übernommen worden.
Den Wünſchen zahlreicher deukſcher Städte fol-
gend, wird die Beukſche Lufthanſa mit dem vier-
motorigen Großflugzeug zunächſte einen Deut{ch-
landflug unternehmen und hierbei von Berlin
ausgehend, Danzig, Königsberg, Breslau, SGlei-
wiß, (Sbemn)ilfig‚ Halle, Leipzig, ‘Ztürnbe%?z, Fürth-
München, Mannheim, Frankfurk a. „Koöln,
Düſſeldorf, Eſſen, Dortmund, Bremen, Lübeck,
Hamburg und Hannover berühren! Der Start
zu dieſem Städteflug erfolgt Dienstag, den 2.
Zuni, vormittags 10 Uhr im Tempelhof. Nach
dem Deukſchlandflug wird die Deulchſe Luft-
hanfa die „® 38“ im tegelmäßigen Luftverkehr
auf der Sirecke Berlin—Hannover—Afterdam-
London einſeten.
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Cétreten!
S.- Die Regierung Brüning ſieht dem Trei-
hen marxiſtiſcher Mordbanditen mit ver-
ſchränkken Armen zu. Am 24 Mai wurden
die Parteigenoſſen Tſchierſe (Königsberg)
und Billet (Lahr) von marriſtiſcher Hand er-
mordef. Am 26. Mai wurde der Hitler-
junge Liebſch Gühringshoh von Marriſten
erdolcht. Am 28. ai wurde Pg Emil
Wagner (Hagen) von marriſtiſchen Kugeln
ködlich getroffen.
In 5 Tagen 4 Morde. — Und Herr Brü-
ning, biger fromme Zentrumsmann ſiehl
zu und Herr von Hindenburg, der ſich zwar
verpflichtel fühlte, den Voungplan, der das
deutſche Volk imer tiefer ins Elend gebracht
hat, zu unkerzeichnen, fühll ſich anſcheinend
nicht verpflichtet, rückſichtslos gegen das
Wülen der rolen Mordpeſt einzuſchreiten.
Kein Tag vergeht, ohne daß nicht unge-
zählke verlehte Nationalſozialiſten Zeugnis
geben von der „ſtaatserhaltenden Tatigkeit
der Reichsbanner und Kommunebanden! —
Herr Brüning und Herr von Hindenburg
ſehen zu!
„Schlagt die Nalionalſozialiſten, wo ihr
ſie frefft!“, das iſt die marxiſtiſche Devife.
Dieſe Aufforderung zum Mord verlehk nicht
nur die Geſehe, die ein ordenklicher Staat
hat, ſondern auch das Geſeh zum Schutz der
Republik und die Notverordnung! Man
hat bisher nicht gehört, daß die Verankwort-
lichen, die jenen Kampfruf gegen den Natio-
nalſozialismus ausriefen, 3zur Rechenſchaft
gezogen worden ſeien.
Die Geſehe, Ausnahmegeſete und Aot-
verordnungen richten ſich nur gegen den
Nakionalſozialismus. Die Marxiften dürfen
ſie ruhig verletzken in dieſem Staat der
Schönheit und Würde!
Brüning und Hindenburg ſehen zu!
Uns Nationalſozialiſten hat man durch
die Nolverordnung den marriſtiſchen Mord-
banden ausgeliefert. Wir ſind waffenlos,
wie es das Geſeh will und wie es unſer
Führer Adolf Hiiler angeordnet hal. Wenn
unſere Kameraden ermordet oder verleßzt
werden, ſo verhaftek man uns,
bewaffneten Marriften das Weite ſuchen.
Herr Brüningl Herr von Hindenburg!
Bie lange wollen Sie noch mit anſehen,
daß die Beſten, die Jugend der deuͤtfchen
Nation von feigen markiftiſchen Mordgeſel-
len hingemetzell werden? as deutſche
Volk verzidhtet aufeine Staafs-