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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

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Nr. 65 - Nr. 80 (1. Juli - 31. Juli)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44155#0637
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| 8 Hewelberger Beohachter. Herausgeber: Otto Wehel.

— Der . Sriftleitung: Sutherfiraße 55, Ferntuf 4048

; %Mhemezgez Beobachter erfheint 6 mal wöchentlih und

‘ — 2.40 RM Bei Pojtdezug zuzüglidh 36 Bfg.
8 Ml gen nehmen bie Pojtämter und Briefträger entgegen.

. * Beitung am ErjGeinen (aud durch Höhere Gewalt)
thindert, beiteht tein Anfopruch auf Gntichäbigung,

ſ 2 77 / 1, Jahrgang
S

Nene eohntürzung.

ertſchaften ſind einverſtanden.
Die

8 *
} fun_%e“% iebt!
”flm"d) eine „Erleichtferung“ durch den Young-

M Mrbeiter werden entinNen
14 orn: Zeche „Lohberg“ und Schachkan-
[n —— — —
* 1000 Bergleuten kündigen müſſen! Die
—84* et da keine Abſahmög-
mebr find. Die Bergleufe kommen am
[E y Quft zur Enflaffung. Sfillegungsanzeige
* Regierung ift erfolgt!
} % Stillequng bei der Leopold⸗Grube.
3an elterffed, 27. Iuli. Die Verwaltung hat
* ll Nfrag auf Stillegung des Abraumbetriebes
Bliat und gleichzeitig um Abkürzung der ge-
©n Sperrfrift von. 4 Mochen erſucht Wie

werden

8 ch
1 wird, handelt es fid um die übliche
| ige Befriebsunterbrechung, die wegen
‚\‚‘lem der Lager notwendis wird. ie
bei ebe ſollen im Frühjaht wieder auf-

* men werden. Die Zahl der bei der Still-
4 * kommenden Arbeiter be-
4 ſich auf über 200.

Raktaung des Sochofenbefriebes des Heifiich-
Hütfenvereins G.m.b.$. Oberjcheld,
°femb'““_ltfnrt a. M., 27. Iuli. Der einzige Hoch-
| %s "efrieh {n Hejjen-Najfan, das Hochofenwerk
[n ßsg’q{i d)-n-agfauiid)en üffenvereins G.m.b. S.
* ericheld, hat wegen Ueberhandnehmens der
/ %E Vorräte die vorübergehende Schließung
Mrg etqgwerks des Heififch-najfauifchen Hütken-
| * und ebenſo der Erzgruben heſchloſſen,
‘ 350 Bergleutfe arbeitslos werden.

— 798 nennt ſich dann

© „Ankurbelung der Wirkfehaft“,

g{p?°3eß gegen den früheren
eichsiagoͤabgeordneter Nientimp

or Diefer Nientimp war feiner Zeit

&ä?gfügäabgeorbneter des allerchriſtlichſten

a nebenbei auch Stadtverordneten-
4 in Bochum!
jentimp iff des

4 Wniauteren Gettbewerbs
igk.
8 Anbklage wirft ihm vor, rund 154 000

1 Schmiergelder erhalten zu haben, die

— Inhalt:
— mit Rußland?
Von Adolf Hitler.
der Friedhof' der Wirkichaft.
* — des Zentrunis.
—— werden Nationalfozialiflen erſchlagen?

entrun und Nachlkullur.
e

\ \Mr—fmnmi den da?

8

Kampfblatt der
in heidelbeen


München, 27. Juli. Das von der Po-
lizeidirektion bis zum 2. Auguſt 1931 ver-
fügte Verbol des „Bölkijchen Beobach-
fer“ wurde durch das Reichsgericht bis
26. Juli 1931 einſchließlich begrenzt.

Dazu bemerkt die Schriftleitung des
„Völkiſchen Beobachter“ in der erſten
Nummer nach Wiedererſcheinen des
Blaktes, daß die ſofort gegen das am
12. Zuli verfügte Verbot eingelegte Be-
ſchwerde von den verankwortlichen In-
jtanzen derarl bearbeitet worden ſei, daß
ſie erſt am Freitag, den 24. Juli beim
Reichsgericht eingelaufen ſei. Dieſes
habe bereits am 25. Juli das Wiederer-
ſcheinen für Monkag verfügt.

Ortskrvanfenfalenpalälte.

Augsburg: Mit erheblichem Aufwand iſt
am Prinzregenten-PlaG ein prunkvol-
ler Neubau der Oetskrankenkaſ-
je erftellt worden. *

*

Berlin: Die Qlligemeine Oris-
krankenkaſfe Berlin, baut ſich ſoeben



„Seweba“ (Großeinkaufsgenoſſenſchaft des
Bäckerinnungsverbandes) Hunderkmark
gekeilt hat.

Die Schmiergelder ſtammten vom Mar-
garinefabrikanten Lindemann (13 800
QMark) und vom Direktor der Dortmunder
Mühlenwerke Horep ſek (140 500 AMk.),
die beide ebenfalls mitangeklagt ſind!

Anzeigen: Die 8 geſpaltene Millimeterzeile 8 Rfg. Die


holungen und Zeilenabfchlüffen Rabatt nach aufliegendem
Tarif. Schluß der Anzeigen⸗ Aunahme * Uhr. Zahlungs und
Erfüllungsort: Heidelberg Ausſchließl. Gerichtoſtand Heidelberg

Poſtſchectonio: Nichard Fuhrmeijter, Karlaruhe 21834, —

Freivertauf 15 ꝓfs.





einen Verwaltungspalaſt mit einem
2— von mindeſtens 5 Millionen
ark.

Deutſcher Arbeiter, an dieſe
Prunkbauten wird dein ſauer
Geld verſchwendet!

Selb dem jüdiſchen „Berliner Za-

unnötigen
erarbeitetes


ſchreibk:

Wir müſſen ſagen, daß uns die Vertei
digung der Sozialverſicherungen rechk ſchwer
gemacht wird angefichts derarkiger unglaub-
ucher Geldverſchwendung die ſich die Bon-
zokratie leiſtet, die die Inſtitutionen der
Bolkswahlfahrt in der Hand hal.

Die Leiter der Kaſſe haben anſcheinend nicht
nur die Fühlung mit den Nöten der heukigen
Zeit, ſondet auch jedes Gefühl dafür verloxen,
daß ihre Inſtikuͤlionen nicht Selbſtzweck. ſon-
dern urſprünglich Einrichtungen der Volks-
wohlfahrk ſind. Dafür werden die Arztho-
norate beſchnikten, dafür zahlen Hundertkau-
ſende Beikräge von enormer Höhe?

Und in einer Zeit, in der überall ganze
Bürohäuſer leer ſtehen, bauen ſich die Bon-
7 7 Verwaltungsſchloß für 5 Millionen

ark!“

Bei der Feſtſtellung der Perſonalien er-
gab ſich daß dieſer


Zentrumsehrenmann Nientimp
vorbeſtraft

iſt und zwar wegen Einkommenſtener Hinker-
ziehung von 23000 Mark! Auch Hundert-
mark iſt wegen Hinkerziehung von 14000
Mark Einkommenſteuer vorbeſtraft!

Wir werden über den Prozeß berichten!

Wir wußten es ja ſchon laͤngſt:

das Zentrum hat die „Noral“
in Erbpacht!

Wir gratulieren zu dieſem zentrümlichen
Mitſtreitet, Herr Höfler!



Bekanntlich geht das chriſt katholiſche
Zenkrum mit der Sozialdemokratie durch dick
und dünn und vor allem Heinrich Föfler und
deffen „Pfälzer. Maldmichel” . ſind Zentrümler
roteſter Farbẽ.

Zuweilen tut man zwar im „Pfälzer Boten“
ſo als kämpfe man für chriſt kathoͤliſche Sitt
lichkeit, bringt die Kleideranordnungen der Bi-
in lobende Erwähnung, aber bei der SPD.
rückf man gern ein Auge zu.

Herr Höfler!
Nehmen Sie den „Borwärks“ vom 26.
Juli 1931 zur Hand, blättern Sie ein wenig

in der Beilage „Bilder zum Vorwärts! und Sie
werden auf einige Photoaufnahmen foßen, die
Männlein und Weiblein, 2 wie ſie der Herr-
goft geſchaffen hat, ohne Badeanzüge, aber auch
ohne Badehoſen zuſammen beim Baden zeigen.

Empörk werden Sie ſich abwenden denn wenn
ich nicht irre, führke der Pfälzer Bote“ einmal
einen kleinen Kampf gegen die „Unfitte der
Familienbäder“.

Dieſe verſchiedenen Badebilder werden um-
rahmt von einem Aufſatz Warum Freikörper-
Rulfur?“, der die Antike die nordiſchen Völker
und den „Menfjchen der wiſſenſchafklichen Natur-

kennkniffe? bemübht, um die Notwendigkeit und
Richtigkeit der

„Freikörperkultur-

zu beweiſen.

Der Aufſatz ſchließt mit dem bezeichnenden

Hinweis:

„Unjere Bilder, die ja beſonderer Un-
kerſchriften kaum bedürfen erzählen von die-
fen Beſtrebungen der in unſerem Sinne ge-
tätigten Freikörperbewegung

Sicher werden ſie Interefje und Anregung
erwecken, mitzulun und mitzuwirken.

Deshalb hinein in die Arbeiter Sport-
und Kulkurvereine.

Run Herr Höfler, wie wäre es, hätten Sie
nicht Luft, „mitzutun und witzuwirken?

Der „Borwärts“ ift doch das Zentralorgan
der Sozialdemokralie.

Oas Zentrum hält die Sozialdemokratie in
Baden, Preußen u. ſ. f. und indirekt damit im
Reich an der Regierung und unterſtüht ſomit
dieſe ſogenannke

„SFreikörperkultur“ :
Täligen Sie mit, Herr Höfler. Es kut dem
Zentrum keinen Abbruch. Man kennt die Un-
wahrhaffigkeit dieſer Parlei, die chriſtliche und
katholiſchẽ Moral predigt, aber durch dicke
Freundſchaft mit der SPD. indirekt die Nackk-
kultur unterſtüht!

— iſt ein beſonderer Saft“

röſterchen! ;

Streit um die (Srituehurt.

Da haben wir es! Schon der erſte Streit
in dieſem jungen Koalitions-Chealück. Es
gehk um das Kind, nämlich das badifche Nok-
geſeh!

Finanzminiſter a. D, Dr. Schmitt
(Zentrum) und derzeiliger Finanzminiſter
Dr. Mattes (Oeutſche Volkspartei) keilen
beide der Deffentlichkeit mit, daß ſie die Va-
kerſchaft gegenüber dem Aotgeſetz ablehnen.

Leider leben wir nicht mehr im begin-
nenden 19. Jahrhundert, da der code Napo-
leon herrſchke, der die „Nachfuche nach der
Baterjchaft“ unkerſagte. Dann könnken wir
getroſt dieſen Fall zu den Akten legen.

So aber erfüllen wir notgedrungen un-
ſere publiziſtiſche Pflichk:

faaispräjident Witkemann
hehaupkete in einer Karlsruher Berfamm-
lung: „Dr. Schmilt habe ſich nicht mit dem
Gedanken an ein Nolgeſeh gekragen, erſt Or.
Maͤltes habe den Gedanken eines NRolge-
ſehes geäußert.“

Demgegenüber erklärte Dr. Mattes:

„Das Nolgeſeh ſei von Or. Schmilt im
Entwurf ferliggeſtelll und von ihm (Maltes)
in ſeinen weſenllichſten Teilen übernommen
worden.“

Wir ſind geſpannt, wie das ausgeht.

*
Sollen Domänengüter verkauft werden?

Neuſah (Amt Bühh. Nach langen Kämp-
fen iſt es auch hier gelungen, dem NRational-
ſozialismus Eingang 3zu verfchaffen. Im
Gaſthaus „z. Krone“ fand eine ausgezeichnet
beſuchte Verſammlung {tatf, die unjerer Be-
wegung neue Anhänger und Freunde zu-
führfe. Bemerkenswert war die Anfrage
eines der Anweſenden, ob es bekannt wäre,
daß die badiſche Regierung 3. Zt. die DBer-
äußerung von Domänengütern plane, was
naiürlich für die Paͤchtbauern eine be-
deulende Berſchärfung ihrer Lage bedeulen
würde. Gerade die Bewohner der Reborke
ſind ja vollſtändig auf Wieſenpachkung ange-
wieſen. Hoffenklich iſt die badiſche Regierung
in der Lage, dieſe Gerüchke zu widerlegen

— — — —
Gebt die Zeitung weiter!
 
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