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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

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Nr. 1 - Nr. 9 (3. Januar - 31. Januar)
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Samstagausgabe 3. Januar 1931.
Jahrg. 1 / Nr. 1


besonderem Tarii


Bei Ausfall der Ueterunę


Unsere
Presse.

Don Robert Wagner, M. d. £.

Adolf Hitlers Erkenntnis, daß man Men-
ſchen weniger durch das geſchriebene als durch
das geſprochene Wort gewinnen kann, mußte
uns veranlaſſen, der nationalſozialiſtiſchen
Sreiheitsbewegung zuerſt die Redner zu geben
und alle berechtigten wünſche auf eine ent-
ſprechende Preſſe zurückzuſtellen. So haben
wir es denn auch in unferem Gau Baden die
letzten Jahre als unſere wichtigſte innerpartei-
liche Aufgabe angeſehen, jene Männer aus-
findig zu machen denen durch ein Geſchenk
der Natur die Macht verliehen iſt, andere mit
der zauberkraft der Rede fortzureißen und in
die Sreiheitsfront mit einzureihen. Dieſe Auf-
gabe kann heute im weſentlichen als gelöſt
angeſehen werden. Der Gau Baden der
NSDAP. verfügt über einen Stamm von Red-
nern der nicht nur dem Wert, ſondern auch
der zahl nach ſeine Gegner weit übertrifft.

Nunmehr iſt aber auch der Zeitpunkt ge-
/ Iommen, der unſere Wünſche, eine national-
Jozialiftifche Preſſe zu ſchaffen der Perwirt-
lichuns entgegenführen ſoll Die Überlegen-
heit der gegnerijhen preſſe muß durch die
ationalſozialiſtiſche Preſſe gebrochen werden.
was unmöglich erſcheint/ [oll möglich werden
Und wir ſind heute ſchon davon überzeugt,
daß der ailein ſchöpferiſche Idealismus, den
Adolf hitler in uns erweckt hal, auch hier ſeine
Triumphe feiern wird!

Am 1. Januar 1931 wird das Zentral-
organ der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in
Baden, „Der Sührer“, Tageszeitung werden.
Zur gleichen Zeit erſcheinen in Heidelberg der
Heidelberger Beobachter“, zunächſt als Halb-
wochenzeitung, und in Mannheim Das haͤlen-
kreuzhanner zunächſt als Wochenſchrift. wei-
tere Gründungen ſind in Vorbereitung.

Die nationalſozialiſtiſche Preſſe hat als
oberſtes Geſetz Artifel 23 unſeres Partei-
programms zu erfüllen.

Schriftleiter und Mitarbeiter müſſen Volks-
genoſſen ſein, d. h. ſie müſſen aus unſerem
volle kommen, um jür unfer volk ſchreiben
zu können Deutſchland darf nicht noch einmal
einem undeutſchen, übernationalen Zntellet-
tualismus freind⸗ oder niederraſſiſcher Ele-
mente ausgeliefert werden, wie ſie ſich zum
Derhängnis unſeres Dolfes heute in der ent-
ſcheidenden Demokraten⸗ und Marxiſtenpreſſe
breit gemacht haben.

Ausländern bleibt der Einfluß auf die
nationallozialiſtiſche Preſſe verſagt. Kom-
muniſtiſchẽ Zeitungen mögen ſich von Ruß-
land, pazifiſtiſche Zeitungen von Srankreich
bezahlen laſſen, die nationalſozialiſtiſche Ppreſſe
dient nur den Lebensintereſſen ihres Voltes.

Sinanz? Wirtſchafts- und Intereſſenten-
gruppen aller Art bleiben von der Einwirkung
auf nationalſozialiſtiſche Zeitungen ausge-
ſchloſſen. Die nationaiſozialiſtiſche Preſſe iſt
nicht das werkzeug einzelner Gruppen oder
Stände, ſondern die Prefſe des ganzen Dolkes,
ſeiner Wirtſchaft und ſeiner Arbeit.
Privates Kapital kann ſich an parteiamt-
lichen Zeitungen der NSDAP. nicht beteiligen.
Dir wollen ieine Preſſeorgane, wie ſie das
liberale Zeitaltex geſchaffen hat, Geſchäfte







— 7 FA


Tauberbischofshm


Mit verſchiedenen großen Schlappen
fur das augenblickliche Syſtem ging das

das deutſche Berlin die Abſetzung des
jüdiſchen Sudelfilmes „Im Weſten
nichts Neues“, und Herr Grzeſinski mit
ſeinem neupreußiſchen Polizeiknüppel-
ſyſtem mußte klein beigeben. Und zum
anderen konnte der „größere“ Kollege
Wirth ſeine ;
Blamage

vor dem Staatsgerichtshof nicht länger
verheimlichen. In dem zwiſchen Thü-
ringen und dem Reich angenommenen
Vergleich
hat Dr. Frick reſtlos über Herrn Wirth
geſiegt:

Der Reichsinnenminiſter mußte alle bis-
her geſperrten Polizeikoſtenzuſchüſſe
augenblicklich an Thüringen nachzahlen.
Damit iſt auch die Hetze all der kleinen
und mittleren Geiſter der jüdiſchen
Novemberpreſſe gegen die Politiſierung
der Thüringer Polizei zuſammen
gebrochen.

uberhaupt ſcheinen ſich die Herr-
ſchaften dieſes Syſtems nicht mehr recht
wohl zu fühlen. Bei jeder einzelnen
Wahl des vergangenen Jahres ent-
zogen ihnen immer größere Teile des
deutſchen Volkes das Vertrauen: Bei
den Reichstagswahlen, bei den badi-
ſchen Gemeindewahlen, bei den Wahlen
in Danzig und Bremen. Und nun auf
einmal pfeifen die heutigen Größen auf
das ſonſt ſo geprieſene demokratiſche
Syſtem. Plötzlich begreifen ſie, daß ſie
nicht mehr in der Mehrheit ſind. Die


ſich dem ſtaunenden Volke

als kleine, häßliche Deſpoten,
die niemals den Staat, ſondern immer
und ewig nur ihre unbedeutende Größe
geſehen haben.

Vorläufig verſuchen ſie noch das er-
wachende Volk durch ſtaatlichen Terror
niederzuhalten. In Preußen mit dem
SGummifnüppel, in Baden mit ſtanda-
löſen Ausnahmegeſetzen. Aber ſchon
organiſiert man das pazifiſtiſche Reichs-


Stoßabteilungen (in der Umorganiſie-

rung des Reichsbanners „Schufo“ ge-
nannh), ſchon hat man die Polizei mit

geſinnungstüchtigen Reichsbanner-
elementen

durchſetzt, um im gegebenen Augenblick
dem ſtaatlichen Terror mit offenem
Bürgerkrieg zur Seite zu ſtehen. Trotz
dieſer Vorbereitungen fühlt ſich aber
kein Staatsanwalt zum Einf@Oreiten
veranlaßt. Haben ſie doch mit Republik-
ſchutzgeſetzen, mit Braunen-Hoſen-
prozeſſen und mit hohen Geldſtrafen-
urteilen ſur das Singen harniloͤfer
Wanderlieder Wichtigeres zu ſchaffen.

Wir aber ſehen dem Jahr 1931ruhig
entgegen. Mit zhniſchem Lächeln quit-
tieren wir die aufgeregten Seiten-
ſprünge unſerer Patentdemokraten. Wir
ballen die Fauſt in der Taſche und blei-
ben legal. Denn jene treiben mit all
ihren Maßnahmen die letzten Teile der
anſtändig denkenden Volksgenoſſen in
unſere Arme.

Wir haben die Gewißheit, daß der
4 Entſcheidung nicht mehr fern
iegt.

unternehmungen alſo, die ihre Uberzeugung
an den Meiſtbietenden verkaͤufen und damit
ein Dolk ins Elend ſtürzen, ſondern wir wollen
eine Preſſe, die ebenſo charakterfeſte Tragerin
unſerer Weltanſchauung iſt, als der SA.-Mann,
der bei der Wahl zwiſchen dem Tod und der
Derleugnung ſeiner Geſinnung dem Cod den
Dorzug gibt.

Damit aber wird die nationalſozialiſtiſche
Preſſe ehenſoſehr die rückſichtsloſe Derfechterin
der nationalen Unabhängigkeit Deutſchiands
als auch die unerbittliche Vertreterin der
Gialen Gerechtigkeit für unſer volk ſein müſſen.
Ebenbürtig wird ſich der nationalſozialiſtiſche
Zchriftleiter an die Seite derer zu ſtellen haben,
die hier keinen Beruf im gewoͤhnlichen Sinne,
ſondern eine Miſſion zu erfüllen haben, die
ihrem Dolfe wieder zurückbringen ſoll, waͤs es
verloren hat: Sreiheit und Brot.

Rotmord in Stuttgart

Stuttgart/ I. Januar.

In der Silveſternacht überfiel in
Stuttgart ein TruppKommuniſten offen-
bar nach planmäßiger Vorbereitung vor
einer Wirtſchaft eine Anzahl National-
ſozialiſten, die ſich dort in einem Neben-
zimmer aufgehalten hatten. Sie ſtachen
auf die Nationalſozialiſten mit Meſſern
blindlings ein. Dabei wurde einer der
Nationalſozialiſten tödlich, ein weiterer
ſehr ſchwer und ſechs weitere leichter

verletzt.

Nativnalſozialiſten von Heidelberg bis
Wertheim!

Wieder treten wir mit der Sorderung an
Euch heran, mitzuarbeiten an einem großen
Werf. Diesmal ſollt Ihr Eure eigene Zeitung
ſchaffen den „Heidelberger Beobachter“. Wir
haben Euch nie vergeblich gerufen. Der Oden-
wald und das Bauland ſind durch Eure Arbeit
und durch Euren Kampf zu Trutzburgen
nationalſozialiſtiſchen Sreiheitswillens gewor-
den. Euer Opfermut, Euer unbeirrbarer
Glaube an das Dritte Reich wird auch die
Zeitung ſchaffen, die Eure Lebensintereſſen
verfechten ſoll. Wenn jeder von Euch den
Heidelberger Beobachter! ſelbſt abonniert und
außerdem noch einen Abonnenten wirbt, dann
wird Eure neue Arbeit, Euer neues Opfer
Euch dem großen Ziele, dem wir alle zuſtreben,
wieder einen Schritt näher bringen.

Das Landvolk erwacht!

Landbundführer Ernſt Rudolf, Sattelbach b.
Mosbach, zur NSDAP. übergetreten.

Der im Odenwald und Bauland bekannte
Bauernführer Rudolf iſt am 18. Dezember
(nad) der Wetzelverſammlung) zur NSDAP.
übergetreten. ;

Pg. Rudolf iſt einer der ehrlichſten Bauern-
führer, der ſich und die Landwirtſchaft im
Landbund betrogen ſah. Wir begrüßen den
tapferen Kämpfer in unſeren Beihen. Pg. Ru-
dolf wird noch im Srühjahr Derfammlungen
halten und dem Tandbünd die Maske vom
Geſicht reißen.

die zweite Rehublik?

Gon unſerem Berliner Mitarbeiter)

Die demokratiſche Republik hat in dieſer
Woche ihren ſchwärzeſten Tag gehabt . .. es
iſt vielleicht der Sterbetag der Republik...
Aus dertickluft und dem Muff republikaniſcher
Emtsſtuben, aus den verkaltten Mini-
ſterialtollegien, die immer bemüht waren,
vom Dolfe den friſchen Luftzug freien Geiſtes
fernzuhalten, und die glauben mit Metternich-
ſchen Methoden ein in ſeinen wertvollſten und
größten Teilen mündiges Dolf gängeln und


der hilfloſen und bösartigen Geheimräte iſt
die Regierung auf den Nollendorfplatz verlegt
worden. — hitler ſteht vor den Toren Berlins!
— Die Republik hat verloren nicht durch Der-
rat, ſondern durch Erbärmlichkeit. — Mit dieſer
Republit wollen wir nichts mehr zu tun
haben !“ — ;

Wo bleiben Staatsanwalt, Republik-
ſchutzgeſetz, Gummiknüppel und Perbot,
um die verfaſſungsmäßige Staatsform und Re-
gierung gegen ſoiche infame hetzẽ in Schutz zu
nehmen? die Staatsraiſon verlangt doch
gebieteriſch, daß gegen dieſen „Sauherden-
ton verhetzter Banden“ mit aller Energie
eingeſchritten wird. Wahrſcheinlich würde die
Staatsgewalt auch gerne einſchreiten, wenn
die obigen Sätze von einer nationalſozialiſtiſchen


ſtammt der geharniſchte Angriff gegen die
Republik von der jüdiſchen Berliner Dolis-
zeitung (ein Prodult von Moſſe) und zwar
 
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