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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

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Nr. 23/24 - Nr. 31 (1. April - 29. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44155#0229
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Verlag: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Webel.
Schriftleitung: Lutherſtraße 55, Fernruf 4048
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Kampfblatt der
in Getdelberg

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und flflf_ßl\flßßfl

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Nr. 27 / 1. Jahrgang






Dr. Wirth beim bapsi

cm_‘IBie aus Rom berichket wird, iſt Or.
*—— derzeiliger Innenminiſter der
—— zu einem Beſuch beim
Yafikan eingetroffen.

* ir nehmen an, daß Seine Heilig-
SE den Hern Jojeph Wirth auf daͤs
—‘{gfflid)e— Schreiben vom 1. September
& 8 an die Viſchoͤfe aufmerkſam ge-
macht hat, in dem es heißt:

„Man ſoll ſich abſolul von der
lalſchen Idee jener loͤsloͤſen, welche
die Religion derart mit vaͤrieien ver-
nengen, daß ſie ſogar behaupfen, ihre
holiliſchen Gegner hätten aufgehoͤrt,
Kathoͤliken zu jein. Das heißt nichts
anderes, als in ungebührlicher Weiſe,
die polifijchen Leidenſchaften in das
religiöſe Gebiel eindringen zu laſſen
und einer Menge Uebelſtände Tür
and Tor zu öffnen.!“

—— — bezweifeln wir, ob der
** Wirth aus Baden ſich dieſe päpſt-
; e Mahnung zu Herzen nehmen wird.
| 1n S3 gibt ein Sprichwort: „Die Kaße
4 das Mauſen nicht“. Der Herr
de irth aber laͤßt ſich ebenſowenig von
* „Entente cordiale“ mit den Marxi-
N abbringen und denkt ebenſowenig

' — die Vermengung von katholiſcher
che und Zenfrumspolifik aufzugeben!

*

Panzerkreuzer A

| &i ?tun wird es alſo am 19. Mai in
i Stapel laufen, dieſes ſchwer
1 na Impfte neue Panzerſchiff der Reichs-
Ve Nach allem, was man hört, iſt
* neue Schiff ein Muſterſtück deut
8 Technik und deutſchen Erfindergei

D Die Maſchinenanlage hat 50 000
M * einen 10.000 fo.-Kreuzer gerade
’18\bermicbenb‚ da felbſt Schiffe mit
} Quf 20 000 £fo. keine {tärkeren Majchinen
— _ Die Höchftgejwindigkeit
26 Seemeilen (46,8 Klm.) in der
— Der Autionsraͤdius 18 000 Kilo-

mE3 ife
| n notwendig, hier kurz auf die
4— erkämpfte Bewilligung dieſes
14* durch den Reichstag einzugehen.
} eine, wilfen noch alle, wie die Marriſten
Sd)[“ ganzen Mahlkampf mit dem
1 hetf Aqworf „Panzerkreuzer gegen Kin-
c_“hgpeiinn% beftritten. Wir erinnern
tin‘.% daß die ſozialdemokratiſche Partei
| den wegen dieſes — — A.
Reichstag zur Auflöfung brachte. -—
| Saut ie haben ſich die Zeiten geändert.
| e“ durfte die Sozialdemokratie es
»— — 54 den Panzer-
} ⸗ . 3u Himmen., Au L
Öte SMn * en. Aus Angſt um


In allen Gaſſen der Demokratie er-
zählt man ſich von den „Erfolgen“ der
Regierung Brüning bei der Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit. ;

SGrund: In dieſem Monak haben
wir einen Rückgang der Arbeitsloſenzif-
fern um 200 0001

Schöner Erfolg, nicht wahr? — Nein,
der Verſuch, das Volk dumm zu machen.
Im vorigen Jahre nahm die Arbeitslofig-
keit im Monat April um 800000 ab,
ohne regierungsſeitige Eingriffe, allein
durch die Saiſonbelebung.

An ſich müßte in Anbetracht der hö-
heren Arbeitsloſenziffern dieſes Jahr im
Qipril ſchon ein Rückgang von 1 Million
ſeftzuſtellen ſein Takfächlich aber hak ſich
die 24 ſo verſchlechtert, daß
die Saiſonbelebung bisher nur 200 000
Menſchen vom Arbeitslojenmarkt fort-
gebracht hat. Und ſelbſt zur Erxeichung
dieſer Ziffer hat die Regierung Brüning
nichts getan.

Die Anbänger der jezt regierenden
kalten Diklalut aber reden von „Erfol-
en“, Daß wir nicht lachen. Das
rbeilsbeſchafſungsprogramm der Regie-
rung Brüning will einet Million Arbeits-
loſer zu Arbeit und Brot verhelfen“; ſo
erzählten uns die Reklametrommeln der
ſchwarzroten Fralikion.

Richl die Regierung Brüning ſchafft
Brot und Arbeik, nein, die Einſtellung
von Arbeitsloſen iſt eine reine Saiſonan-
gelegenheit, an der Herr Brüning durch-
aus ſchuldlos iſt.

Aber an der Wurzel des Uebels, der
geſamien bisherigen ſchwarz⸗roken Poli-
tik ſchleicht man vorbei. Die Erfolge
werden wir auf dem Arbeitsloſenmarkk
ſpäkeſtens im Herbſt merken. Und im
kommenden Winker werden es nicht 5
Millionen Deutſcher ſein, die Arbeit und
Brot ſuchen, ſondern 8 Millionen!

im Reichstag durch Stimmenthaltung
und verhalf ihm ſo zur Annahme.

Wir werden dafür ſorgen, daß die
Wähler der Sozialdemokratie erfahren,
daß dieſe Partei die „heiligſten Parkei-
grundfäße“ verrät, wenn es um die Er-
halkung der Miniſterpoſten und anderer
ukbezaͤhlker Pfründen geht. Da iſt uns
— Haltung in Thüringen ein ande-

res Beifpiel. Lieber ließ er ſich ſtürzen,


ralen. —

Geſchäftsverbindung
Zentrum - KPO.

Wie lange laſſen deulſche Kalholiken ſich
das noch gefallen?

In Biberach⸗Riß friſtel der „Anzei-
ger vom Oberland“, ein Zenkrumsblatt,
in dieſer Zeit der bolſchewiſti-
ſchen Religionshetze ſein bedauernswer-
tes Daſein mit gottesfürchtigen Aufru-
fen, die im redalkionnellen Teil die not-
wendige Geſinung bezeugen. Blätterk
man aber weiker bis zu den Anzeigen,
* man, daß auch das Geſchäft nicht zu

urz kommt. Dori macht die KPO. Re-
klame und zwar für die Abkreibung Eine
roße Anzeige verkündek eine Dolksver-
mit Maria Walther, der Bor-
ämpferin auf dieſem Gebiel der Menſch ·


heitsbeglückung. Geſchehen in einem
chriſtlichen Zentrumsblatt. Denn für
Geld iſt dort alles zu haben. w.


Wir brachken vor einiger Zeit eine
kleine Anfrage des Abg. Pg Kube,
in der gefragt wurde: 1. Billigt das
Staatsniiniſterium die unkerſchiedliche
Behandlung der Abgeordneten Dr. Goeb-
bels und Hörſing?

2. Wenn ja, womit begründet das
Preußiſche Sigatsminiſterium dieſe un-
lerſchieoͤliche Behandlung?

3. Will das Staaksminiſterium in
Preußen die verfaſſungsrechkliche Frei-
heit der vom Volke gewählten Abgeord-
neten weiterhin durch den Polizeipräfi-
denten * einſchränken und auf-
heben laſſen?

Oarauf gab Miniſter Severing die
dem heuligen Syſtem ähnlich ſehende
Antwort:

„Eine unkerſchiedliche Behandlung
der Abgeordneten Dr. Goebbels und Hör-
Damit erledigen
ich die geſtellten Fragen.“

Währenddeſſen illuſtrierk Severings
Parteifteund, der Berliner Polizeipräſt
dent — dieſe Antwort durch ein
edeverbot für Pg. Dr. Goeb-

els.

Entrüſtung *
wird geheuchelt.

Das ſogenannke deutſche Zentrum be-
haupket ſtels, die Vertreterin jener Kreiſe
in Deukſchland zu ſein, die als Grundlage
alles privaten, wie auch öffenklichen
Lebens die Weltanſchauung der katholi-
ſchen Kirche zum Vorbild nehmen. Das
2 . h. ſeine parlamentariſchen

erkreter, ſowie die geſamte ſchwarze
Preſſe glauben daraus das Recht herlei-
ken zu dürfen, ſich als jene Parkei zu
bezeichnen, die allein für die Belange des
Chriſtenkums, ſoweit es durch die kakho-
liſche Kirche vertreten wird, eintritt. Und
wehe einet anderen Partei, einer ande-
ren politiſchen Ideenwelt, die dem Zen-
trum das Rechk abſpricht, ſich als all-
einige Vertreterin des Chriſtentums hin-
zuſtoͤllen. Die nationalſozialiſtiſche Be-
wegung hak darauf hingewieſen, daß es
dem Zentrum weniger auf die Vertre-
tung des Chriſtentums, ais einzig und
allein auf die Berfolgung machtpolitijcher,
rein egoiſtiſcher Parkeiintereſſeng an-
kommt. Und als Kampfbewegung hat
ſie ſich niemals darauf beſchränkt, dieſe
Tatſache als gegeben anzuerkennen, ſie
hat den Kampf hiergegen aufgenommen
und in aller Oeffentlichkeit immer wie-
der darauf hingewieſen. Daraus glaubte
das Zentrum den Beweis erbringen zu
können, daß die NSDAP. religions-
feindlich ſei. Der Ruf: „Die Religion
iſt in Gefahr“, war nur eine Folgeer-
ſcheinung. Aber nicht etwa im Kampf
* die politiſchen Kinder von links
und die von ihnen gegründeken Gottloſen-
verbände, nein, geraͤde dort, wo der
Nationalſoʒialismus dem Zentrum, als
Partei, nicht aber der Kirche, gefährlich
wurde, da iſt dieſer Ruf am lauteſten
ausgeſtoßen worden.

Es ftẽht heute feſt, daß ſich heute nicht
allein die Religion, das Chriſtentum in
Gefahr befindei. Darüber hinaus befin-
den ſich alle wirklichen Werte deulſcher
Kultur, aufgebaut auf den blukmäßigen
Werten von Sitte, Moral und nationaler
Ehre, auf einem Tiefſtand. der jedem
berantwortungsbewußten Menſchen die
Schamröte ins Geſicht treibt. Es ſteht
aber auch feſt, daß das Zenkrum noch nie
ſeit ſeinem Beſtehen ſoviel Macht in
den Händen gehabt hat, wie in den
legten 13 Zahren. Gab es doch keine
Regierung, in der das Zentrum maßge
bend befeiligt war. Und daß das Zen
trum einen großen Einfluß * und
ernſtgemeinte Ziele durchbringen onnke,
zeigf allein, dad das Ziel immer dann er
reicht wurde wenn e$ fich um die Partet
 
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