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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

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Nr. 1 - Nr. 9 (3. Januar - 31. Januar)
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Mittwochausgabe 7. Januar 1931.
Jahrg. 1 / Nr. 2

Bezugspreis monatlich RM. 1.20.
Einzelnummer 20 Pfg.






Alte dumme
Einwünde.

Entnommen aus der Brofhüre: Adolf Hitlers Per-
fonlichtei Don Dr. Johannes Stard, Univerfitäts-
profeſſor, Nobelpreisträger der Phuſik.

Erſchienen im Deutſchen volksverlag Dr. E. Boepple,
Mündzen).

„Ich fürchte, die Nationalſozialiſtiſche
Arbeiterpartei iſt im Grunde doch auch
eine ſozialiſtiſche Partei wie die Sozial-
demokratie. Und wenn ſie es noch nicht
iſt, dann wird ſie es noch, denn ſie muß
den Maſſen noch mehr verſprechen, um
ſie der Sozialdemokratie auszuſpannen.“

Ich gebe zu, daß man dieſe Befürch-
tung hegen kann, wenn man nur auf
das Wort „Nationalſozialiſtiſche Ar-
beiterpartei hinhört und nur Hitler
feindliche oder mißgünſtige Zeitungen
lieſt. Wer aber Hitlers Schriften kennt
und ſeine Reden hört, der muß geradezu
lachen über einen ſo ungeheuren Irr-
tum, über eine ſo oberflächliche Beur-
teilung des Marxismus und des Na-
tionalſozialismus. Die zwei Bewe-
gungen ſind nicht Verkörperung des-
ſelben wirtſchaftlichen Strebens in zwei
verſchiedenen Formen; ſie ſind Organi-
ſationen zweier entgegengeſetzter Welt-
anſchauungen, von denen innerhalb des
deutſchen Volkes die eine (National-
ſozialismus) die andere (Marxismus)
vernichten wird.

Der Marxismus iſt international; er
verlangt den Glauben, daß alle Völker
gleich ſind, leugnet den beſonderen Wert
des einzelnen Volkes mit Ausnahme
des jüdiſchen und ſtellt die Intereſſen
der Internationalität über die Inte-
reſſen der deutſchen Nation.

Der Nationalſozialismus iſt national;
er iſt von dem beſonderen Wert des
deutſchen Volkes überzeugt und kennt
und vertritt gegenüber den anderen
Völkern nur die Intereſſen des deut-
ſchen Volkes.

Der Marrismus leugnet den Wert
der Perſönlichkeit und erſetzt ihren Ein-
fluß in Staat und Wirtſchaft durch die
Majorität von gleichgeſetzten Stimmen.

Der Nationalſozialismus anerkennt
die maßgebende Bedeutung dex Per-
ſönlichkeit für jeglichen Fortſchritt und
fordert Unterordnung der Maſſe unter
einen fähigen und verantwortlichen
Führer.

Hören wir Hitler ſelbſt über die zwei
entgegengeſetzten Weltanſchauungen:

„Eine Weltanſchauung, die ſich be-
ſtrebt, unter Ablehnung des demokrati-
ſchen Maſſengedankens, dem beſten
Volk, alſo den höchſten Menſchen, dieſe




HEIDELBERG


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Während man in allen Gemeinden,
beſonders aber in den größeren Städten
eifrig bemüht iſt, die Bevölkerung mit
der ſegensreichen Getränkeſteuer der
Brüning'ſchen Ankurbelungspolitik zu
beglücken, hat man im Ruhrbergbau den
geſamten Belegſchaften zum 15. Januar
gekündigt, weil ſie ſich weigerten einen
L2prozentigen Lohnabbau anzuerken-
nen. Die erſten Schlichtungsverhand-
lungen ſind geſcheitert und nun hat man
zum 7, Januar abermals den Schlichter
einberufen.

Dieſe Situation haben die Kom-
muniſten ausgenutzt, um in wilden
Teilſtreiks üble politiſche Propaganda
zu treiben. Daß ſie ſelbſt vor Terror
und Mord nicht zurückſchrecken, be-
wieſen die Ereigniſſe der letzten Tage.
In Moers wurde bei einem Feuer-
gefecht der unbeteiligte Bahnwärter
Hackſtein ermordet, in Wengade be-

ſchoſſen die Rotmordbanditen die ſich
zu ihrer Nachtſchicht begebenden Ar-
beiter. Auch hier war ein Toter und
mehrere Schwerverletzte der Erfolg der
von Moskau beſtellten Arbeit.

Die Schlichtung wird in einem üblen
Kuhhandel enden. Man wird dem
deutſchen Bergarbeiter vorerſt nicht 12,
ſondern einige Prozente weniger ab-
bauen. Den Reſt kann man dann ſpäter
nachholen. Die Frankfurter (Juden)
Zeitung ſchlägt vorläufig eine mittlere
Baſis von 6 Prozent vor. Aus poli-
tiſcher Notwendigkeit, denn der Skri-
bent der Fr Zeitung ſchreibt wörtlich:

„Die Reichsregierung hat ein In-

tereſſe daran, der Sozialdemo-

kratiſchen Partei die Gefolgſchaft
nicht zu erſchweren.“
Im übrigen bezeichnend für die chriſt-
liche Zentrumspolitik und eine Schmei-
chelei für die Sozialdemokratie, ſich von

dem reaktionären Bürgerkabinett Brü-
ning die Gefolgſchaft ſichern zu laſſen.
Wir Nationalſozialiſten haben nie-
mals einen Zweifel darüber gelaſſen,
daß wir dieſe Teilaktionen (wie die
wilden kommuniſtiſchen Streiks) grund-
ſätzlich ablehnen. Das Übel liegt tiefer
und dieſem Übel muß an die Wurzel
gegangen werden. Solange der mör-
deriſche Houngplan und die Zinſen für
die bisher aufgenommenen Anleihen
jährlich rund fünf Milliarden Mark der
deutſchen Wirtſchaft und damit dem Ar-
beitsertrag des deutſchen Arbeiters ent-
ziehen, kann keine Beſſerung erreicht
werden. Notwendig iſt ein geſchloſſener
Proteſt des geſamten deutſchen Volkes
gegen den Erfüllungswahnſinn dieſes
Syſtems, ein Generalſtreik gegen die
Erfüllungsregiererei für Freiheit und
Brot. Beides wird der National-
ſozialismus ſchaffen. w.

Erde zu geben, muß logiſcherweiſe auch
innerhalb dieſes Volkes wieder dem
gleichen ariſtokratiſchen Prinzip gehor-
chen und den beſten Köpfen die Füh-
rung und den höchſten Einfluß im be-
treffenden Volke ſichern. Damit baut
ſie nicht auf dem Gedanken der Majo-
rität, ſondern auf dem der Perſönlich-
keit auf.

Der Marxismus hat im deutſchen
Volke zwar die Maſſe der Handarbeiter
durch ſeine Verſprechungen, vor allem
wirtſchaftlicher Vorteile, unter ſeine
Führung gebracht; er will aber in
ſeinen letzten Zielen gar nicht die wirt-
ſchaftliche und ſoziale Hebung der Ar-
beiterklaſſe, da ſie ſich dann nicht mehr
als machtpolitiſches Inſtrument zur
Vertretung der Intereſſen des jüdiſchen
Volkes, vor allem des internationalen
Finanzjudentums, verwenden ließe.

Der Nationalſozialismus ſucht die
deutſche Arbeiterſchaft nicht mit Ver-
ſprechungen zu gewinnen, aber er kämpft
und ſorgt für ihre Intereſſen, indem er
im Dienſt am ganzen deutſchen Volke
ſeine Aufgabe ſieht. Darum verlangt er
von dem „gebildeten und wohlſituier-
ten“ Bürgerlichen, daß er ſeinen Stan-
desdünkel gegenüber dem Handarbeiter
aufgibt, daß er die Handarbeit als ſitt-
lich gleichwertig mit der Kopfarbeit
gelten läßt, in dem deutſchen Hand-

arbeiter einen deutſchen Volksgenoſſen
ſchätzt, der den gleichen Anſpruch wie
er ſelber auf einen Anteil an den mate-
riellen und kulturellen Gütern der Na-
tion hat.

Hören wir Hitler ſelbſt, was er unter
Sozialismus im Verhältnis zum Na-
tionalismus verſteht!

„Ein Grund zum Stolz auf ſein Volk
iſt erſt dann vorhanden, wenn man ſich
keines Standes mehr zu ſchämenbraucht.
Ein Volk aber, von dem die eine Hälfte
elend und abgehärmt oder ganz ver-
kommen iſt, gibt ein ſo ſchlechtes Bild,
daß niemand Stolz darüber empfinden
ſoll. Erſt wenn ein Volkstum in allen
ſeinen Gliedern an Leib und Seele
geſund iſt, kann ſich die Freude, ihm
anzugehören, bei allen mit Recht zu
jenem hohen Gefühl ſteigern, das wir
mit Nationalſtolz bezeichnen.“

„Im Nationalismus in letzter Kon-
ſequenz, der zur reſtloſen Hingabe an
das Volk führt, iſt der edelſte Weg zum
Sozialismus gegeben, ſo daß beide
letzten Endes in eins verſchmelzen
müſſen.“
* *

Weil das nationale Deutſchland das *
des jüdiſchen Schmutzfilmes Im Weſten nichts
Neues” erzwungen hatte, verbot man voll
wütender Rachekomplexe den Stahlhelm-
film. Dor einigen Tagen mußte die Oberprüf-
ſtelle dieſes Derbot aufheben.

Kleiner Zeitſpiegel.

Der Polizeihauplmann Schüler in
Gotha, der dem Reichsinnenminiſter
Or. Wirkh als Spitzel im Thüringiſchen
Polizeikonflikt diente, alſo ſeinen Treu⸗-
eid gegenüber dem Lande gebrochen
hakte und friſtlos enklaſſen wurde, iſt
von Severing als Polizeihauptmann in
die preußiſche Schupo übernommen wor-
den! Derartige Charaktere ſind für das
neue preußiſche Syſtem bezeichnend. Nur
ſo ſind die Gummiknüppelelemenke, die
Frauen und Kinder rüchſichkslos nieder-
ſchlagen, in der Berliner Polizei zu ver-
ſtehen.

*

In Schneidemühl teilte der Ober-
bürgermeiſter den Beamten mit, daß
die Stadt nicht in der Lage wäre, ihnen
am 1. Januar das volle Gehalt auszu-
zahlen. 25 Prozent müßten bis zum
10. Januar geſtundet werden. Auch ein
Erfolg der Wirtſchaftsankurbelung des

Herrn Brüning.
*

Der Braunſchweigiſche Landtag nahm
noch kurz vor Zahreswende den naͤtional-
ſozialiſtiſchen Antrag über eine Maren-
haus- und Filialſteuer gegen die Stim-
men der Sozialdemokralen an. Braun-
ſchweig iſt damit das erſte Land, daz den
praktiſchen Schutz für den Mittelſtand
durchführt. Die Sozialdemokratie bewies


einmal als Schützerin des Großkapitals.
 
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