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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

DOI Kapitel:
Nr. 56 - Nr. 64 (1. Juni - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44155#0493
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Werlag: Geidelberger Benbachter. Gerausg&ber: Eli Webel,
Schriffleitung: Lutherſtraße 55, Fernruf 4048

Der Heibelberger Beobachter erfheint 6 mal woͤchentlich aund

Softet monatlid 2:40 RM. vei Rojtbezug' zuzüglih 38 Bfg.

eiteNungen nehmen die Poſtaͤmter und Briefträger entgegen.

i die Zeitung am Erſcheinen (auch durch hoͤhere Gewalt)
verhindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchaͤdigung.

Nr. 59 / i. Jahrgang
B ON


AUnzeigen: Die 8 gefpaltene Millimeterzeile 8 Pfg. Die
4 gefpaltene Millimeterzeile im Teptteil 25 Pfig. Fur kleine
Anzeigen: die 8 gefpaltene Millineterzeile 6 Pfg. Bei Wiedere
hHolungen und Zeitenabſchtüffen Rabatt nach aufliegendem
Zarif. Schluß der Anzeigen-Annahme £ Uhr. Zahlungs- und
Etfüllungsort: Geidelberg. Ausſchließl. Gerichtsitand Heidelberg

Voſtſchecklonto: Richard Juhrmeiſter, Karlaruhe 21834. „

Sationatfostatiften.
and Hordbaden

10 Pfg. auswärts 15 Pfg.



Jeder Deutſche erinnert ſich noch mit


anaille wegen einiger lumpigen Tele-
Lraphenftangen, die nicht geliefert wor-
i waren tus Ruhrgebtet einmarſchterte
Und tängs des Rheins die rechtsrheint-


Ses Hanauerland hatte die ganze
hwere der franzöſtſchen Invaſion mit-
ölterleben und weiß ein Liedlein. zu fin-


te meiſten Volksgenoſſen wiſſen aber
_ NMißt, was die Franzofen damals von der
Regierung ſich alles bezahlen
ießen, icht genug, daß ſe Frauen


L hein, ins Rheinlaud und in die Pfalz
gten, raubten und ſtaͤhlen, Taufende
* Deutſchen auswiejen vder in die Ge-
h“nflniife warfen, ſie belegten kurzerhand
eutſche Wohnungen und warfen die
enter oder Mieter ſchlaukweg auf
raße Dann ließen ſie ſich die ſo
gewordenen Wohnungen von dem
Sn ungswilligen Syſtem einrichten.
4 dieſen Zweck lieferte das Deutſche
19 Einridtunssgegenftände im Werte
Dn von 72 Millionen Mark.
%flrüßer hinaus lieferte das heutige Sy-
mn den Erpreſſern während der Daucr
er Beſatzungszeit:
2046 Salons
3 550 Polſtermöbelgarnituren
3520 Zimmeruhren
3514 Gerrenztmmer .
1662 einzelne Kluͤbfeffel
9371 EBzimmer
2179 Qorbmüöbelgarnituren
23136 Schlafzimmer
6121 Kleiderſchränte
18 685 Spiegel
. 32720 Batentmatraten
9194 crücheneinrichtungen
2 513 güchenuhren
4044 Seftgläfer
0905 Teemagen
1750 Marktkörbe
0126 Bügelbretter
2119 Schreibtijche .
296 Tijche ;
4602 Stühle
1165 Bilder
5999 Teppiche
400 Zierdecken
59 159 Qäufer
* 700 Kochtöpfe
000 Zenſtergarnituren
024 Auftaufformen
000 Paſteteuformen
8 100 Buddingformen 2
* 983 Weißiweinglaͤfer einſchl. Römer
* * Rotiweinglafer
1 * Likörgläſer
** Kuchenformen
* 2 Kronleuchter
* 51 Nachttijhlampen **
568 Tifhlampen 4

Es ſoll aber niemand glauben, daß dies
alles wäre. Die Aufzählungen in der

druckte Seiten, aus denen mir vbiges nur
als Auszug wiedergegeben hHaben, Dabet
ſind nicht berückſichtigt die in die Zehn-
tauſenoe gehenden möblierten Wohnun-
gen, die von der Beſatzungsbehörde deut-
ſchen Beſitzern enteignet wurden ſamt


Familien zum Tetl auf die Straben ge-
flogen ſind. Auch dieſen Familien zaͤhlt
das Deutſche Reich Entſchädigungen.


eines Friedensvertrages!.
Der Bismarck des heutigen Syſtems,
der verſtorbene Reichsaußenminiſter

Verſailler Vertrag nicht brechen zu müſ-
ſen. Wären die Franzoſen nur einen

Streſemann, hat die Räumung der
Rheinlande erkauft, um die ungeheuere

Summe von 113 Milliarden, die nach dem
Younaplan als Privatſchuld Deutſch-
lands fällig wird bis zum Jahre 1987.
Er und ſeine Anhänger buchten das als
einen Erfolg. Wir Nationalſoztaliſten
buchen es als eine der geriſſenſten Ver-
ſklavungsformen, de einem Volke auf-
erlegt werden können, zumal die Räu-
mung nach dem Verſailler Frtedensver-
trag ohnehin fällig geworden wäre. Stre-
ſemann hat alſo lediglich erreicht, daß die
wenigen Monate einer friheren Räu-
mung dem dentſchen Volke eine unerträg-




Karlsruhe, 23, Juni (Eig. Meldung).
Nach fteberhafter und aufgeregter Kuliſ-
ſenarbeit iſt man ſich in badiſchen Re-
gierungskreiſen nun einig geworden, die
nächſte Sitzung des Badiſchen Landtages
auf Dienstag, den 30. Juni, nachm. 4 Uhr
anzuberaumen Nachdem man am Diens-
tag einige weniger wichtige Angelegen-
heiten erledigt haben wird, ſoll ſich dann


zer Schönheit und Breite vorſtellen.

Miniſter Remmele hat vor dem Zen-
trum gekuſcht, wie vorauszuſehen war,
und iſt zufrieden, wenn er mit von der
Partie ſein darf, Die Verhandlungen
ſind bis jetzt nicht abgeſchloſſen, da man
nach neueſten Leſungen die Demokraten
in die Regierung mit einbeziehen will,
ſo daß alſo ein Pöſtchen für die Staats-
partei, eins für das Zentrum und eins
für die Volkspartei abfällt.

Bis zum Donnerstag will man den
Kuhhandel um die neuen Miniſter be-
endet haben, wobei keiner zu kurz kom-
men ſoll. Jeder Verein muß ſeinen eige-


kränzchen einen „Rat!. Das iſt wegen
des Spargutachtens, das demnächſt fertig
wird, wie ſeit Monaten behauptet wurde.
Es wäre fatal, wenn das Spargutachten


neu verteilt ſind.

Am Donnerstag iſt das zentrümliche
Ultimatum an Herrn Remmele fällig.
Hätte er bis dahin nicht zugeſagt, dann
wäre Schreckliches paſſiert. Das Zentrum
hätte furchtbar getobt und ganz neue
Wege beſchritten. Aber Remmele hat be-
reits ſo gut wie zugeſagt. Damit entfällt
die große Tat des Zentrums. Sie braucht
nicht mehr getan werden, wenn Remmele
klein beigibt.

Sie werden ſich alſo nächſte Woche in

den Armen liegen. Wenn nichts mehr
paſſiert inzwiſchen. Auf alle Fälle iſt
Herr Mattes dabei. Deutſchland iſt da-
durch ohne weiteres gerettet. Es bedarf
nunmehr keines weiteren Nachdenkens

mehr.

Das Volk wird auch die neuen Mini-
ſter bezahlen, Herr Mattes als Finanz-

eingigen Tag länger, als im Verſailler
Vertrag beſtimmt, in den Rheinlanden
geblieben, dann wäre der Vertrag un-
gültig geweſen. So wurde ſeine Gültig-
keit vom Syſtem! erkauft.

Das muß gefeiert werden.

Seit einigen Monaten wird von den
Prominenten der Verföhnungspolitik
fieberhaft an demRheinlaudbefreiuugs-
deukmal für Streſemaun gearbeitet, das
demnächſt errichtet werden ſoll. Die Vor-
arbeiten kennzeichnen die berüchtigte pa-
zifiſtiſche Würdeloſigkeit, die heute Ge-
ineingut der Tributparteien darzuſtellen
ſcheint. So iſt nach dem Berichte Main-
zer Blätter jetzt die Herausgabe einer
Feſtaeitſchrift? geplant, zu deren Ausge-
ſtaltuug man eiue Reihe „prominenter“
Fraugoſen um Beiträge erfuchte, u
den ehemaligen Präſidenten der in
alltierten Rheinlaudkommiſſion, den
Franzoſen Tirard. Das iſt derſelbe, der
in über 3000 Ordounanzen die Bevölke-
rung des Rheinlaudes geauält, gereizt,
zeknutet und zur Berzweiflung getrie-
ben hat. Jetzt ſoll der Bluthund Tirard,
an deſfen Händen das Blut der während
der Seyaratiſtenzelt ermordeten Pfälzer
und Rheinländer klebt, in einer deutſchen

miniſter wird darüber wachen. brr. ZFeſtſchrift in „Verſtändigung maden“.

An unsere Leser!

Zahlreichen Wünschen, die aus unserem Leser-
kreis an uns herantraten, folgend, haben wir uns
entschlossen, den ‚, Heidelberger Beobachter‘‘
als Mittagszeitung herauszugeben.

Die Aufgabe aller Leser, aller Parteigenossen
für die nächsten 2 Monate ist die Werbung
neuer Abonnenten. ;

In zwei Monaten muß jecler mindestens
einen neuen Ähonnenten Werben.

Zeigt dem herrschenden System, daß uns
Verbotsterror und Unterdrückung nichts an-
haben können.

Verlag „Heidelberger Beo'hachtei“.
 
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