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Heidelberger Beobachter: Kampfblatt der Nationalsozialisten für Odenwald und Bauland (1 (Januar-August)) — 1931

DOI Kapitel:
Nr. 32 - Nr. 55 (1. Mai - 30. Mai)
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Berlag: Geibelberger Benbaehter. Geraukgeber: Dito Weyel.

Der Schriftleitung: Qutherſtrabe 55, Ferneuf 4048

ö Heidelberger Meobachter erſcheint 6 mal woͤchentlich und

— — NM. DBei Poftbezug auzüglid 36 Bfg.

— nebmen die Boftämter und Briefträger entgegen.
e Seitung am Erfheinen (auch durch höhere Gemalt)
bezhindert, beiteht tein Unfpruch auf Gntihäbigung.

Nr. 37 I. Jahrgang



Kampfolatt der
in Getdelberg

Sattonatfozialiften
and Hordbaden



Anzeigen: Die 8 geſpaltene Millimeterzeile S Pfg. Die
4 gefpaltene Millimeterzeile im Teptteil 25 Pfg. Für Heine
Anzeigen: die 8 gefpaltene Millinieterzeile 6 Pfg. Bei Wieder ˖
holungen und Zeilenabſchlüſſen Rabatt nach aufliegendem
Tarif. Schluß der Anzeigen Aunahme 8 Uhr. Zahlungs⸗ und
Erfuͤllungsort: Heidelberg. Ausſchließl. Gerichtoͤſtand Heidelberg
Poſtſchecktonto: Richard Juhrmeiſter, Karlsruhe 21834.

10 Pfg. ausmãrts 15 qfs




Naha ON einer dem Schatzkanzler Snowden ſehr
Keſo Seite erfahren haben, daß Snow-

i Egen Ende des Jahres von feinem Poſten
*4 4 werde. Es ſei ſogar möglich, daß

8* ſcon fraͤher aus dem doͤlitiſchen Leben
n

iehen werde. Dies werde ganz davon ab-


Werde der Hausbhaltsverbandlungen beeinflußt


etwas zum Nachdenken.

8 Jn ſech zig Jahren brachte es die
D. auf 1038 000 Genoffjen.


faſt eine halbe Million Mitglie-

Genoſſen, wie wird Euch dabei?
*

Eraf Zeppelins Polarflug.

Der Verkrag abgeſchloſſen.


Mai. _ Am Mitiwoch ift zwi-
em Luftſchiffbau Zeppelin und der ame-
E — Zeaͤrftpteffe ein Abkommen geſchloß
Sine Yorden, wonach mit dem /Graf Zeppelin”
* — —— Erpedition in die Polar-
i n qnternommen wird, mif dem ausdrück-
Giner YwWeck, einen Berfuch zu unternehmen, mif
tä_tnnm“‘)n Sir Zubert Wilkins im Nautilus un-
8 Menen Unterfeeboots-Erpedition in Ver-
x 930 frefen und fie, wenn möglich, an oder
N Raͤhe des Nordpols zu freffen.
ineier Flug wird ein Teil der wiſſenſchaft
| i%g-@gpemfion in die Arktis jein, die
chbüd)ei.f einiger Zeit geplant worden iſt. Es iff
id)iff figt, die Frage zu Klären, ob ein Luft-
gQÖifio AS geeignetfe Mittel ift, Zoͤrſchungs Er
en „ nen in die Arktis zu landen, fie zu fin-
K d wieder aufzunehmen oder Nahrungs-

Iid)


©S unterwegs find.

“°H'ft%ägf SZeppelin“ wird für den Notfall eine
N ige Dolarausrüäftung an Voͤrd mitfüh-


— Dder neun prominente Wiſſenſchaftler

Derpa URfifche Forjcher, u. a. auch eine Frau,
N * an dem Flug teilnehmen. Oeutſchland,
Ung, %C und England, jowie die Sowiekregie

'eing' Werden bhei diejem Polarflug vertreten
id)einl?g‘fd)lie lich der BefaBung wegrben wahr-
45 Perjonen an Bord des Graf Zep-
X %® Der Start des „Oraf . Zeppelin”
4 No von dem 4 in Richtung auf
Do — den Sir Hubert MWilkins im UM-
— Da das Luftihiff weit
Siner 8 als das Unterfeeboot, wird es von
fon Sal im — — erft dann
ol . wenn der „Naufkfilus“ ſich zwei Tage vom
Man glaubt, daß dies
tte Juli der Fall jein wird.

Searft finanziert die Erpedition.

ein.




Die Außenminiſter der Kleinen Entente ha-
ben fich 3zu folgender Stellungnahme gegenüber
dem deuiſch ofterreichiſchen Zollabkommen ge-
einigt:

1. Die rechtliche Seite des Wiener Verkrages
ſoll durch den internakionalen — —
im Haag überprüft werden.

2, Die Staaten der Kleinen Entente nehmen
in politiſcher Zinſicht gegenüber dem Zollabkom-
men einen ablehnenden Standpunkt ein.

‚In der wirkſchaftlichen Beziehung wollen die
Staaten der Kieinen Enkente die ganze Frage
nur im paneuropäiſchen Rahmen gelöſt wiſſen.
Ueberdies hat Beneſch Südſlawien und Rumä-
nien Borzugszölle für die Einfuhr ihrer land-
wirkſchaftlichen Erzeugniſſe nach der Tſchechoſlo-
wakei verſprochen.

Herr Briand ſeht ſeine Bemühungen, die
franzöfiſchen Vaſallenſtaaten {jeinem „Europa-
plan“ einzugliedern, mif erſichtlichem Erfolg fort.

Bei der Genfer 7 wird er dann eine
ſeinex ſchwungvollen Beden über die „euto-
paͤifche Solidarität” halten, Herr Curtius wird
die deutfch-Sfterreichifche Zollunion, wie ſchon
engliſcherſeits vorausgejagt, ruhmlos und ſtill-
ſchweigend beerdigen, ja wahrſcheinlich, wie das
jeit 12 Jahren in der Wilhelmſtrahe üblich iſt
Herrn Briand für ſein 2* *4 — für
Deutfchland und für ſeine heihen Bemühungen
um den „europäijchen Frieden“ danken!

MBarum erſt fo viel Tam-Zam, Herr Cur-


ſparen Sie — denn das iſt heute doch nöfig —
die Reiſekoſten nach 484

*

Ein früherer polniſcher Kullusminiſter als
Bandenführer.

tu. Warſchau, 6. Mai.

Am Dienstag abend wurde auf die Druk-
kerei des Sozialijtenblatfes „Walka“ — cin
feltfamer bewaͤffneker Ueberfall verübt. Als
die neue Ausgabe des Blattes ſich gerade im
Druck befand, drangen einige mil Revolrern
bewaͤffnete Männer unker der Führung des
früheren Kultusminiſters Downarowicz in
die Räume der Druckerei ein, terroriſierken
die dork beſchäftigten Perſonen und begannen
auszuräunien. Die Eindringlinge nahmen
zwei Papierſchneidemaſchinen, die ganze
Auflage des Biattes und den geſamter Bor-
rat an Schrifttypen mik. Der Reſt der Ein-
richtung wurde zum Teil kunſtgerecht aus-
einandergenommen, wie 3. B. Druckereima-
ſchienen, vder einfach zerſtörk. Ein Mitglied
der Redakkion der „Malka“, das ſich zur
Wehr ſehte, wurde ſchwer verprügelt. Die
polijeiliche Unkerſuchung iſt eingeleitet.


Der indiſche Abwehrkampf gegen die eng-
liſchen Baumwollwaͤren. Gaͤndhi und die
Börſe von Mancheſter.

tu. London, 6. Mai.

Infolge der indiſchen Boykokthewegung
gegen britiſche Baumwollwaren arbeiten 25
Spinnereien in Vombay jeht mit doppelter
Belegſchaft. 15000 Arbeiter konnken neu
eingeſtelll werden. Verſchiedene weitere
Spinnereien tragen ſich ebenfalls mik dem
Gedanken, Doppelſchichten einzuführen.

In einer Proteſtkundgebung an der
Börſe von Manchefter faßten die Mitglieder
der Börſe und die Arbeitgeber und Arbeit
nehmer der Spinnereien von Lancaſhire am
Dienstag eine Enkſchließung, in der die eng-
liſche Regierung aufgeforderk wird, bei der
indiſchen Regierung dringend Schritfe zur
Aufhebung des Bohkotts zu kun, der Hun-
dertlaufenden von britiſchen Arbeitern die
Exiſtenzmöglichkeit rauben würde.

Auf die Erklärung der Mikglieder der
Börfe bon Mancheſter erwiderte Gandhi, der
Bohkolt engliſcher Erzeugniſſe ſei eine wirt.
ſchaftuche Selbfiverteidigungsmaßnahme des
haibverhungetten indiſchen Bolkes. Anſtatt

eine drohende Haltung Indien gegenüher
einzunehmen, häffen die Leute in Mancheſter
und Lancashire beſſer getan, wenn ſie ſich
nach Mitteln und Wegen umgeſeben hätken,
um ihre Waren in anderen Ländern unter
zubringen, in denen ihre Erzeugniſſe will-
kommenet ſeien, als in Indien.
*

Falſche Behauplungen Sauerweins.
Wien demenlierl.

IU. Berlin, 6. Mai. Der öſtereichiſche
Außenminifter , Schober ſell in feiner Unter-
redung ‚ mit dem Außenpolitiker des „Mafin“,
Sauerwein, den Beröffentlihungen in Paris zu-
folge erklärt haben daß jämfliche Arbeiten und


brohen worden jeien, da fich der Völkerbund
mif _ der. Angelegenheit bejchäftigen werde, Vie
der „B. 3Z. hierzu aus Vien gemeldet wird,
enthält die 4 Sauerweins 42—
liche Enkſtellungen. ie dem öſterreichiſchen
Außenminifter unterfhobene Erklärung fei ſchon
beägalb‚uumöglicb‚„weil die Darftellung Sauer-
weins der eigenen amtlichen Berlaufbarung
Schobers widerſpreche, in der mitgeteilt worden
jei, daß die internen Arbeiten der Miniſterien



deulſche Katholiten, hergehött!

QAm 8. Januar 1919 erklärten die rheini-
ſchen Viſchöfe in einem Hirkenbrief:

„Unzählige Zeugniſſe aus den Schriflen
und dem Leben der Sozialiſten, unzählige
Aeußerungen wütenden Gotleshaſſes ſagen
es offen und laut, daß der Sozialismus ein
unverſöhnlicher Gegner des Ehriſtenkums
und der Kirche iſt.

Wer den Sozialismus förderl, arbeitek
gegen die Religion, wer den Sozialismus
miitelbar oder unmiffelbar unkerſtühl, ver-
fündigt ſich an Chriſlus und ſeiner Kirche.“

Ihr meint, die Sozialdemokralie habe ſich
gebeſferl, deutſche Kaiholiken? Urteilt ſelbſt.
— Zum Parkeitag der Sozialdemokratie in
Leipzig (Mai 1931) liegt folgender Ankrag
vor der die chriſtentumsfeindiiche Haltung
der mit dem kalholiſchen Zenkrum aufs eng-
ſte lierlen Sozialdemokralie im hellſten
Lichte zeigt:

„Die den Parkeigrundſätzen zuwiderlau
fenden Worte „Religion iſt Privakſache?
ſind aus dem Programm zu ſtreichen und da-
für der Saß einzufügen: Zeder in der Partei
an führender Stelle ſtehende Genoſſe oder
Genoſfin kann nicht Mikglied der Kirche oder
einer Sekke ſein, Kirchenaustritt iſt Bedin
gung. Allen Atitgliedern der Parlei wird
empfohlen, der Kirche den Rücken zu kehren,
den ein Sozialiſt kann eben nicht Chriſt ſein.

Nun, deutſcher Katholik, enkſcheide!

Das Zenkrum unterſtützt mittelbar und
unmittelbar die Sozialdemokratie, die offen
den Kampf gegen die Kirche und das Ehri-
ſtentum führf, zum Kirchenaustritt auffor-
dert! Das Zenirum verfündigt ſich alſo ge-
mäß dem Urteil der rheiniſchen Biſchöfe an
— und ſeiner Kirche.

it derfelben Slirupelloſigkeit, mit der
das Zentrum die kakholiſchen Belange miß-
achtef, verleßzt es die Inkereſſen der geſamken
deukſchen Nation!

Deulſche Kalholikenl Denkt daran!
Wer die Sozialdemokratie mittelbar oder un-
mittelbar unterſtüht, verſündigt ſich an Chri-
ſtus und ſeiner Kirche. —

Das Zentrum aber hält die Sozialdemo-
kralie in der Regierung!

Iſt das ekwa keine Unterſtühung?

Selbſtverſtändlich ſtützt das Zenkrum die
Sozialdemokratie! Aber was hedeutet die-
jer traurigen Parkei die Inkereſſen der Kir-
che! Sie werden übergangen, wenn es um
die Sicherung des lohnenden preußiſchen
Aemtergeſchäfkes geht!

Pöſtchen, Pöſtchen über alles!
Das iſt die Parteihymne des Zentrums!

Wir ſind geſpanntk, ob der fälzer Bo-
fengänger jeinen Lejern den Bijchöflichen

Sirkenbrief: durch. Abdruck in Erinnerung
bringen witd. — O. Red.)
 
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