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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1888

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Nr. 102-126 (1. - 31. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70375#0477
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Platz, welchen er dem Commando zufolge ein-
^Hdt" Kaum aber hat der Corporal den Rücken ge-
uls Laplazi mit seinem Gewehre einen äußerst
^x^en Schlag gegen den Kopf des Corporals führt,
kann den Schlag gerade noch mit dem Arm pariren,
s ., ^er eine bedeutende Verletzung des Armes und eine
Iz Uwunde am Kopf. Laplazi, vor ein Kriegsgericht des
h<.^'Ps gestellt, ist geständig, sich in der beschriebenen
w n. seinem Vorgesetzten thätlich vergriffen zu haben.
^^rungs-Commissar beantragt gegen Laplazi die
>udung des Art. 223 des Militärstrafgesetzbuches, d. h.
h^obcsstrafe. Laplazüs Vertheidiger aber, der Advokat
Marron aus Paris, wendet sich in glänzender Rede
Gefühl der Richter und diese sprechen Laplazi frei. Die
^^verlassen unter lautestem Beifall den Gerichtssaal.

, . Lokales.
Heidelberg, 3. Mai. (Sängerfahrt der hiesigen „Lieder-
'«hz.fv unlieb verspätet.) Um der befreundeten „Liedertafel"
ben längst schuldigen und versprochenen Gegenbesuch
?u, fanden sich am Sonntag Vormittag halb 9 Uhr die
k and Angehörigen der hiesigen „Liedertafel" auf dem
U^Mhofe ein, um alsbald von dem Dampfroß nach der
E KjI getragen zu werden. Am dortigen Bahnhofe wurden
fWMn Sänger von den Karlsruher Sängerbrüdern mit
Vd?. »nr Sängergruß empfangen und nach dem Vereins-
- H « "iedertafel „Zum König von Preußen" geleitet, von
"?ch der Festhalle ging. Hier ließen die beiden Vereine
H Mig wirkenden Gesammtchor erschallen, so daß sich als-
M das Herz zum Herzen des Sängers gefunden hatte.
'«^ 'dem Spaziergang durch die Stadt und Einsichtnahme
Sehenswürdigkeiten wurde im „Gasthaus z. Karpfen"
^wschaftliches Mittagsmahl eingenommen. Küche und
hjgx nichts zu wünschen übrig. Nach Tisch wurde
°gang durch die Stadt fortgesetzt, worauf allgemeine
<1, Uang in der schönen geräumigen Schrempf'schen Bier-
gUland. Hier entwickelte sich nun ein ebenso gemüth-
gesellschaftliches, wie feuchtfröhliches Leben, da Soli,
°ae Chöre beider Vereine, eine angenehme Abwechslung
kiw.'chd der edle Wettstreit den Anwesenden die schönsten und
»ist Men Stunden bereitete. Der Vorstand des Karlsruher
R«^^vereins, Herr Rechnungsrath Edelmann, begrüßte die
» Länger in einer warmen. Ansprache, in welcher er seiner
Vereins inniger Freude über den Besuch beredten
verlieh, worauf der Vorstand des hiesigen Vereins,
8t, für den überaus herzlichen Empfang, die gute Auf-
Hh, Md Liebenswürdigkeit des Karlsruher Schwestervereins
»j'-Md damit den Wunsch verknüpfte, daß der in Freiburg
, «p Bund immer fester und treuer werde zum Wohle und
'V s.beider Vereine. Der anwesende Vorstand der „Con-
leierte in schwungvoller Rede den deutschen Männerge-
das deutsche Lied. Nun mahnte die Zeit zum Scheiden.
Karlsruhern bis zum Bahnhof geleitet, ertönte hier
H der Sänger-Scheidegruß, noch ein letzter Händedruck
duruf „Auf Wiedersehen" und der schrille Pfiff der
He-De gab das Zeichen zum ^Scheiden von den lieben
, "Tüdern in der Residenz.
H/idelberg, 3. Mai. (Bierhock.) Der gesammte 8.-0.
. gestern Abend in der „Hirschgasse" einen sogen.
"<G,7,fvit verlängerter Polizeistunde. Kein Mißton störte die
!hC"Mche Laune der Musensöhne, wenngleich der Heimgang
H fachem recht sauer geworden sein mochte, weil bekanntlich
sckrnsr in snN-n vsl^at.

* Heidelberg, 3. Mai. (Ein wackerer Mann.) Seit ge-
raumer Zeit in Folge eines Schlaganfalles dienstunfähig, wurde
durch den Tod gestern Abend dem Leben eines Mannes ein Ziel
gesetzt, der noch lange hätte leben und wirken sollen. Herr
.Hauptlehrer Friedrich Dürr, der treue, gediegene und milde
Lehrer, der hochgeschätzte College und allgemein beliebte Gesell'
schafter, der langjährige, wackere Dirigent des evangelischen
Kirchenchors, ist nicht mehr unter den Lebenden. Lange Zeit
hindurch an's Krankenlager gebannt und abgeschlossen von allem
Verkehr mit der Welt, wurde er gestern Abend von seinen
Leiden erlöst. Sein Leben und Wirken aber war ein gefegnetes,
weßhalb sein Andenken Allen, die ihn kannten, geheiligt sein
wird. Er war ein braver, ganzer Mann; die Erde möge ihm
leicht sein.
* Heidelberg, 3. Mai. (Rathschreiberstelle.) Wie wir
hören, wurde dem vor einigen Jahren auf der hiesigen Bürger-
meisterei angestellten und längere Zeit als Civilstandsbeamter
wirkenden Herrn Hamminger der Vorzug zu Theil, unter
einer großen Anzahl von Bewerbern zum Rathschreiber der
Stadt Bruchsal ernannt zu werden. Herr Hamminger ist seit
Jahren bei der dortigen Gemeindeverwaltung thätig und daher
mit den Geschäften durchaus vertraut. Der Genannte ist eine
durchaus tüchtige Persönlichkeit, zu der wir der Stadt Bruchsal
gratuliren, ebenso dem Gewählten.
* Heidelberg, 3. Mai. (Entschwundene Herrlichkeit.) Ein
hiesiger Kellner gestattete sich den ganz besonderen Luxus, einen
Ring mit ächten Brillanten zu tragen. Dieser werthvolle Gegen-
stand ist nunmehr dem Besitzer abhanden gekommen, auf welche
Weise kann er so ungefähr angeben, Positives dagegen nicht
behaupten.
* Heidelberg, 3. Mai. (Verschwunden.) Aus einem hie-
sigen Geschäftshause verschwand gestern ein Portemonnaie mit
Geldinhalt. Als der That dringend verdächtig wird ein leider
unbekanntes Frauenzimmer bezeichnet, auf welches gefahndet wird.
' Heidelberg, 3. Mai. (Frsmdenliste.) Die gestrige
Fremdenliste der hiesigen Gasthöfe führt an Fremden auf: 314
Personen.

Neueste Nachrichten.
Karlsruhe, 2. Mai. Das erbgroßherzogliche
Paar reist heute nach Cannes ab; es wird vorher noch
verschiedene Punkte in Oberitalien besuchen. Die Rückkehr
richtet sich nach den Witterungsverhältnissen.
Berlin, 2. Mai. Der Kaiser hatte heute einen
recht guten Tag, er brachte einen großen Theil des Tages
außerhalb des Bettes zu und lag den Regierungsgeschäften
ob. Der Appetit und die Stimmung sind gut. Ein
Wechsel des Aufenthaltes ist vorerst nicht in Aussicht
genommen.
Paris, 2. Mai. Bei Grenoble in der Gemeinde
Puaix fand gestern ein Bergsturz statt. Eine ungeheuere
Felsenmasse stürzte von einem 1305 Meter hohen Abhange
herab und riß die Bäume, Weinpflanzungen und Häuser
mit sich. Ein Weinbauer wurde vollkommen zerquetscht,
viele Häuser sind demolirt, von einem Hause blieb nur
dasjenige übrig, in das sich die Familie des Besitzers
geflüchtet hatte, die daher diesem Zufall ihre Rettung
verdankt.
Rom, 2. Mai. In der Kammer begründeten
Bonghi, Deren zi und Pozzalini ihreJnterpellationen
betreffs der afrikanischen Politik und zollten übereinstim-

mend der Ausführung der Expedition vom militärischen
Gesichtspunkte aus ihre Anerkennung. Derenzi will vor
Allem wissen, was die Regierung wolle.
Catania, 2. Mai. Aus dem Hauptkrater des Aetna
steigt eine dichte Rauchsäule auf, dumpfes Getöse scheint
den Beginn einer Eruption anzukündigen. Der Himmel
ist verfinstert.

Kandels - Berichte.
Frankfurt, 2. Mai.
(Ef f e c t e ns o ci e t L t.) Umsätze bis 60, Uhr Abends.
Creditactien 223Vs, IV, .V, b. Staatsbahn 186 V„ '/. b. Lom-
barden 61V. b. Galizier 165V„ V« b. Disconto-Commandit
192.70, 50, 70 b. Darmstädter Bank 142.65 b. Wiener Union-
bank 158V, b. Wiener Bankverein 71'/« b. Dresdener Bank
124.70 b. u. G. Berk. Handelsgesellschaft 154.40 b. Buschtherader
202 b. u. G. Elbthal 134'/, b. Graz-Köflacher 174'/2 b. Laura-
Hütte IM 30, 100 b. Gelsenkirchen 124, 60 b. Lothringer 23.40
b. Lübeck-Büchen 164.40, 20, 50 b. Heidelberg-Speyer 38 b.
Mittelmeer 121.30 b. Neue Gotthard 113 b. Gottbard-Actisn
120.90, 121, 120.90 b. u. G. Schweizer Central' 112.20 b.
Schweizer Nordost 83.60, 50 b. Union 81.20 b. Bern-Jura
89.50 b. Schweizer West-Stamm-Actien 26 b. Schweizer West-
Prior.-Actien 100 b. 4proc. ungar. Goldrente 78.05 b. 1880er
Russen 78.15 b. ult., 78.45 b. compt. Egypter 81.45, 40 b.
5proc. Italiener 95.25 b. ult., 95.55 b. compt. Türkenloose
11.15 b. compt.
6'/, Uhr: Creditactien 223'/,. Disconto 192.70. Egypter
81.35. Schweizer Nordost 83.60.
Bei ruhigem Verkehr waren die Course gegenüber dem
Mittagsschlusie wenig verändert.

HeiSelöerg, 3. Mai. lAnfangS-Lourse der heutigen
MittagS-Börsen) (Wiederholt.)
Frankfurt.
Oesterr. Credit-Actim .
. . 223V,
Staatsbahn.
. . 186°/g
Lombarden.
- - 61V,
Galiz. Karl-LudwigSbahn .
. . 165V,
DiSconto-Tommandit ,
. . 192.60
Gotthard Eisenbahn-Acti-n.
. . 120.80
4 pTt. Ungar. Goldrente .
. . 78
4 pTt. Egypter ....
. . 81.20
Spanier.
. . 68
Türken.
- . 14.10
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nach langem und schweren Leiden, im Alter von 51 Jahren
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abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Sophie Dürr und Kinder.
Heidelberg, den 3. Mai 1888.
Die Beerdigung findet Freitag, den 5. Mai, Abends 5 Uhr statt.

8nl)86rip1ioii: l^reHaA cltzii 4. Mai 1888
voll ML. 80.40)
rrelurLS» LostevLrsi eittASASQ.
HoiüolborA, äsn 3. Nai 1888.
fiiisle üer Kbsinkcksn Lneüttbsnlc

L.« Mosbach a. N.
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Ans?'' Muster stehen zu Diensten,
tzlh 'sMn unter A. K. »8 durch
Vl. erbeten.

E Sogleich gesucht
L ein ordentlicher M ann, welcher gut
M schoren (graben) kann bei
A _C. Garbrecht.
M ! Einige Ivy Ctr. Wurzeln hat zu
-G verkaufenI. Krieger, Zuzenhausen.
 
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