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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 77-149)

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Nr. 131 - Nr. 140 (7. Juni - 19. Juni)
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Samstag, de« 18. Juni 1SS8

Stt. 1S7j


Eine Erklärung -es Erzbischofs von Köln

Parlament erklärt, ich kann
bestätigen. Die gesamte ost-
hängt zusammen mit der
europäische Staat bei dieser

führt worden, und zwar gelte das sowohl für
Italien wie für Deutschland. In den Differen-
zen betreffend den Fall Jacob habe Deutschland
ohne jedes Zögern in die schiedsgerichtliche
Regelung eingewilligt. Die Ausführungen in
der Reichstagsrede des Kanzlers betreffend die
Schweiz seien dazu angetan, beruhigend zu wir-
ken. Als der Kommunist Bodemann- Schaff-
hausen, der den Antrag auf Nichtgenehmigung
des letzten Völkerbundsberichtes wegen der Hal-
tung gegenüber Rußland stellte, versuchte,
deutsche Angelegenheiten und die Person Adolf
Hitlers in beleidigender Weise in die Debatte
zu ziehen, wurde ihm nach zweimaligen Ord-
nungsrufen vom Präsidenten das Wort ent-
zogen. Gegen die wüsten Protestrufe der Lin-
ken stimmte die große Mehrheit des National-
rates für die Wortentziehung.

DNB Köln, 14. Juni-
Das erzbischöfliche Generalvikarmt ver öffent-
licht folgende Mitteilung:
„Se. Eminenz, der Herr Kardinal Schulte,
Erzbischof von Köln, hat der Staatsregierung
gegenüber bezüglich der Devisenvergehen von
Ordenspersonen aus der Erzdiözese Köln fol-
gende Erklärung abgegeben:
Die bei den Augustinerinnen in der Severin-
straße und bei den Vinzentinerinnen in Köln-
Nippes vorgekommenen Vergehen gegen die

Mittagsstunden für die Opfer der Reinsdorfer
Katastrophe ein feierlicher Trauerakt
stattfinden, bei dem Partei und Staat, Betriebs-
führung und Gefolgschaft ihr Zusammengehörig-
keitsgefühl beweisen werden. Die Feier selbst
findet vor den Toren des Werkes statt, und im
Anschluß daran werden die gefallenen Kamera-
den in ihre Heimatorte übergeführt werden.
Reichsinnenminister Dr. Frick und Polizei-
general Daluege trafen am Freitag vormittag
an der Unglücksstätte von Reinsdorf ein. Im
persönlichen Auftrag des Führers war ferner
SS-Obergruppenführer Josef Dietrich bis
Freitag vormittag an dem Schauplatz des großen
Explosionsunglücks anwesend.

Botschafter von Ribbentrop begab sich am Frei-
tag vormittag in Begleitung des Konteradmirals
Schuster in das Foreign Office und hatte dort
eine längere Unterredung mit dem neuen eE
tischen Außenminister Sir Samuel Hoare^

Der Frontkämpserdesuch
Eine Abordnung der British Legion kommt nach
Deutschland
DNB. Berlin, 14. Juni. Die British Legion
hat am Freitag eine offizielle gemeinsame Ein-
ladung der großen deutschen Frontkämpferver-
bände erhalten, und zwar von der Nationalsozia-
listischen Kriegsopferversorgung e. V., dem Kyff-
häuserbund, dem Nationalsozialistischen Front-
kämpferbund (Stahlhelm) und dem Reichsver-
band Deutscher Offiziere.
Diese Einladung wurde von der British Legion
angenommen. Am 13. Juli wird eine Dele-
gation der British Legion von London nach
Deutschland kommen, um die freundschaftlichen
Beziehungen mit den genannten Verbänden aus-
zunehmen.

Sie Londoner Noltenverhandlungen,
Zuversichtliche englische Preisestimmen / „Es ist Zeit für alle europäischen "
Länder, gute Aachdarn zu werden"
DNB. London, 14. Juni. > Staatsakt, sondern ein Akt allgemeiner Mensch«

DNB. London, 14. Juni.
Die Gerüchts über ein Nachlassen der italie-
nisch-abessinischen Spannung entbehren, wie der
diplomatische Korrespondent des Reuterbüros
meldet, einer tatsächlichen und praktischen Be-
gründung, ebenso der Hinweis auf die Möglich-
keit einer Lösung des Konflikts durch abessinische
Zugeständnisse in wirtschaftlichen Fragen. In
unterrichteten englischen Kreisen sei man zwar
der Meinung, daß die Besserung eintreten werde,
falls die Verhandlungen von einer politischen
auf einer wirtschaftliche Grundlage verlegt wür-
den. Aber aus den bisher in London vorliegen-
den Berichten sei nicht auf das Vorhandensein
einer solchen Tendenz zu schließen. Jedenfalls
glaubt man in italienischen Kreisen in London
nicht, daß zur Zeit eine Möglichkeit für eine
Regelung des Konflikts auf wirtschaftlicher
Grundlage bestehe.

nisch-abessinische Streitfall zur Sprache. Ter
Duce führte hierzu aus: „Die abessinischen An-
gelegenheiten werden ihren logischen Abschluß
finden. Italien bestimmt sein Geschick selbst.
Ich habe das dem
meine Worte nur
afrikanische Frage
Haltung, die jeder
Gelegenheit einnehmen wird, indem er uns eine
nicht nur oberflächliche, sondern tatsächliche
Freundschaft bezeugt. Wir haben militärische
Maßnahmen ergriffen und werden solche auch
weiterhin ergreifen. Trotzdem haben wir einem
Schiedsgerichts- und Ausgleichsverfahren zuge-
stimmt, das sich auf die ausschließliche Prüfung
des Zwischenfalles von Ual-Ual beschränken
wird. Denn dieser Zwischenfall war das Alarm-
zeichen für eine Lage, die seit Jahren immer
ernster wurde. Bereits seit 1929, ich betone dies,
hat Abessinien begonnen, sein Heer mit Hilfe
europäischer Ausbildungsoffiziere neuzuordnen.
Die Drohung, der unsere Ostafrikanische Grenze
ausgesetzt ist, ist nicht erst im Entstehen begrif-
fen. Sie ist tatsächlich vorhanden und wird
imm^r größer. Sie zwingt uns, die Frage der
italienisch-abessinischen Beziehungen von Grund
auf aufzurollen . Daß wir ein Volk sind, das
kolonisieren, organisieren und ein Land befrie-
den kann, beweisen die Verhältnisse in Libyen."
Einige Blätter melden, daß zurzeit eine opti-
mistischere Beurteilung der italienisch-abessini-
schen Streifrage Platz greife.
Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily
Telegraph" berichtet, daß man in London
und Paris während der letzten 48 Stunden eine
größere Bereitschaft der italienischen Regierung
festgestellt habe, eine friedliche Regelung mit
Abessinien zu suchen. Der französische Botschaf-
ter in Rom sei mit endgültigen Vorschlägen nach
Paris gekommen, wonach Italien alle Gedanken
an die Entsendung einer militärischen Expedi-
tion nach Abessinien aufgeben würde. Berichte
aus Kom, daß die abessinische Regierung bereit
sei, gewisse Gebietsstreisen an Italien abzutre-
ten, schienen augenblicklich unbegründet zu sein,
sie stellten mehr den Wunsch der italienischen
Regierung als die tatsächlichen abessinische Ein-

lichkeit und gesunden Menschenverstandes.
Die Neigung, gute Beziehungen mit Deutsch-
land herzustellen, bedeute nicht eine Beendigung
der englischen Freundschaftsbeziehungen zu an-
deren Ländern, sondern sie bedeute, daß Eng-
land glaubt, es sei Zeit für alle europäischen
Länder, gute Nachbarn zu werden und nicht
mehr als frühere oder zukünftige Feinde zu le-
ben. Ein wenig mehr von diesem Geist der Ver-
ständigung müßte es möglich machen, die weite-
ren Vorschläge Hitlers durchzuführen,
der in seiner Rede nicht nur die vorgeschlagene
Erörterung eines Flottenabkommens und eine»
Luftpaktes angenommen, sondern auch erklärt
habe, daß er bereit sei, die schwersten Waffen
abzuschasfen, die für Angriffsmaßnahmen auf
dem Lande geeignet seien, wie beispielsweise
große Geschütze und Tanks. Zusammen mit den
großen Verteidigungsmaßnahmen Frankreich»
längs seiner Grenze würde die Annahme dieser
Vorschläge den Franzosen sicherlich ein sehr wert-
volles zusätzliches Sicherheitsgefühl verleihen.
Hitler glaube an die Wiedergeburt des
Abendlandes, und andere Länder wünsch-
ten augenscheinlich weiterhin, ihre Beiträge da-
zu zu liefern. Hier sei ein Feld für eine vor-
nehmere und aufbauendere Tätigkeit als die
ausschließliche Beschränkung auf negative Pläne
zur Kriegsverhütung.
„News Chronicle" schreibt in einem
Leitartikel, der bisherige Verlauf der deutsch-
englischen Flottenbesprechungen sei befriedi-
gend. Das Abkommen werde Deutschland eine
mächtige Flotte geben, so mächtig, wie es sie für
Verteidigungszwecke möglicherweise brauchen
könne. Ferner befreie es Deutschland in Bezug
auf die Flottenstärke von der Verdächtigung von
Angriffsabsichten, und es mache in Zukunft die
deutsch - englische Flottenrivali-
tät unmöglich, die die deutsch-englischen
Beziehungen vor dem Krieg jahrelang vergiftet
habe. Für Europa im allgemeinen sei das Ab-
kommen ohne Zweifel eine Erleichterung. Es
beendige die Gefahr eines neuen Flottenwett-
rüstens, soweit Europa in Frage kommt. „Ist es
nicht möglich, ein so geeignetes Beispiel auszu-
dehnen?"
Der sozialistische „Daily Herald" bezeich-
net in einem Leitaufsatz das Abkommen als
einen wirklichen Friedensbeitrag. Jeder Mensch
mit gesundem Menschenverstand wisse, daß die
Versailler Flottenklauseln tatsächlich tot sind,
und der toten Hand könne man nicht erlauben,
die lebende Arbeit zu schädigen. Hitler, um ihm
Gerechtigkeit anzutun, habe einen sehr bemer-
kenswerten Beitrag zur Sache der Rüstungs-
begrenzung geliefert.

Die Aufgaben
-es Steuerbeamten
DNB Dresden, 13. Juni.
In Gegenwart zahlreicher Ehrengäste fand in
der Halle des Landesfinanzamtes Dresden die
feierliche Amtseinführung des Landesfinanz-
amtspräsidenten Dr. Meyer statt. Die Amts-
einführung wurde von dem Reichsminister der
Finanzen, Graf Schwerin von Krosigk,
selbst vorgenommen.
Der Minister ergriff nach einem einleitenden
Musikstück das Wort. Nach einer Würdigung
der Persönlichkeit des ausscheidenden und des
neuen Präsidenten erklärte der Reichsfinanz-
minister u. a., große Aufgaben stünden für die
nächste Zukunft bevor, denn es gelte nunmehr
die völlige Vereinheitlichung der
Steuerverwaltung durchzuführen. Neben
dieser großen organisatorischen Aufgabe stünde
die Veranlagung der Steuerpflichtigen nach den
neuen Gesetzen des Dritten Reiches. Die Reichs-
finanzverwaltung habe die Aufgabe, die Mittel
zur Verfügung zu stellen, die für die Verwirk-
lichung des großen Programmes des Führers,
insbesondere inbezug auf die Beseitigung der
Arbeitslosigkeit erforderlich seien. Der Steuer-
beamte habe nicht nur die Pflicht, rücksichts-
los einzugreifen in allen den Fällen, wo
sich der Steuerpflichtige seiner Pflicht gegenüber
dem Reich zu entziehen versuche, sondern er
müsse auf der anderen Seite auch stets Gerech-
tigkeit walten lassen und von sozialem
Mitempfinden getragen sein. Erst der
Steuerbeamte, der diese beiden Züge in sich ver-
einige, werde seiner Aufgabe wirklich gerecht.
Eine große Aufgabe habe auch die Zollver-
waltung zu erfüllen,, der der Schutz der
eigenen Volkswirtschaft anvertraut sei. Die
durch die wirtschaftlichen Verhältnisse dem Reich
aufgezwungene Devisenpolitik lasse sich
nur dann erfolgreich durchführen, wenn gegen
alle Devisenschiebungen und Verschiebungen
energisch durchgegriffen würde.

Deutschland und die Schweiz
Bundesrat Motta im Nationalrat
DNB Vern, 13. Juni.
Im schweizerischen Nationalr a t kam am
Donnerstag vormittag bei Behandlung des Ge-
schäftsberichts des politischen Departements
Bundesrat Motta auch auf die jüngste große
Rede des Reichskanzlers und Führers und auf
die Beziehungen zu Deutschland zu sprechen. Er
stellte mit Befriedigung fest, daß die durch die
Grenzverletzungen zeitweise gestörten Beziehun-
gen zu Deutschland heute wieder besser geworden
seien. Konsequent sei gegenüber allen Nach-
barn sie Politik der Nichteinmischung durchge-

Jn einem Leitartikel zu dem voraussichtlichen
deutsch-englischen Flottenabkommen schreibt die
„Times":
„Es ist durchaus erwünscht, daß die Bespre-
chungen ein endgültiges Ergebnis zeitigen. Es
ist endlos viel über Frieden und gutes Ver-
ständnis zwischen den Nationen geredet worden,
aber es hat sich stets als schwierig erwiesen,
Wünsche in greifbare Abmachungen zu über-
setzen. Nachdem der Versuch, ein alle umfassen-
des Rüstungsabkommen zwischen 60 Nationen
in Genf zu erzielen, gescheitert ist, hat die eng-
lische Regierung klugerweise beschlossen, Schritt
für Schritt vorwärtszugehen. Das Flottenab-
kommen ist ein Schritt, das Luft-Locarno solle
der nächste sein. Allgemein gesprochen scheint
das erwartete Abkommen das einfachste und be-
friedigendste unter den gegenwärtigen Umstän-
den zu sein."
Das Abkommen mit Deutschland könne sehr
wohl in ein allgemeines Abkommen mit den
anderen Flottenmächten eingefaßt werden, das
sich aus den Grundsatz der erklärten Flottenbau-
programme stützt und das das internationale
Friedenssystem ungeheuer verstärken würde. Es
bestehe nicht der geringste Zweifel, daß das Ab-
kommen in seinen großen Gesichtspunkten in
England allgemein begrüßt werden würde, und
es sollte auch anderswo weitgehend als ein
Beitrag zur Befriedung und Be-
ruhigung begrüßt werden. Obwohl es in der
Praxis eine stillschweigende Mißachtung des
Versailler Vertrages umfasse, werde es doch, in-
dem es ein neues Abkommen anstelle eines Tei-
les der Abrüstungsklauseln des Vertrages von
Versailles setzt, einen wichtigen Fortschritt in
dem Verfahren darstellen, den Frieden auf
dem festen Grund frei abgeschldsse-
ner Verträge zu stellen. Es gebe Teile des
Versailler Vertrags, die am besten vergessen
werden, genau so, wie der Prinz von Wales
neulich gesagt habe: „Wir Frontkämpfer haben
jetzt das alles vergessen." Als Ganzes stehe der
Vertrag immer noch, ebenso wie der Krieg eine
unvergeßliche Erinnerung für alle bleibe, die
daran teilgenommen haben. Aber mit der Zeit
würden beide in sehr verschiedenen Perspektiven
gesehen. Die juristische Gültigkeit des Versail-
ler Vertrags könne nur durch einen Akt aller
Unterzeichner beendigt werden. Aber jene Teile,
die durch allgemeine Abmachungen nicht,umge-
foryrt Werden könnten» müßten einfach in Trüm-
mern liegen gelassen werden, während neue
Abmachungen zwischen den Ländern, die sich
über ihre Gestaltung einigen können, daneben
gelten würden. In ähnlichem Sinne sei die
Erklärung des Prinzen von Wales nicht ein

Revision eingelegt
DNB. Berlin, 14. Juni.
Nachdem die Verteidigung der Angeklag-
ten im Großen Rundfunkprozeß vor der Sechsten
Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts
bereits nach der Urteilsverkündung die Erklä-
rung abgegeben hatte, daß sie namens der Ver-
urteilten Revision beim Reichsgericht ein-
legen werde, hat sich jetzt auch die Staats-
anwaltschaft entschlossen, ihrerseits vom
Rechtsmittel der Revision Gebrauch zu
machen.

sche Kaiser zu weitgehenden Zugeständnissen an
Italien bereit sei, und zwar sowohl war die
Angelegenheiten für die Entwicklung seines
Landes betreffe, als auch bezüglich einer italie-
nischen Kolonisation in gewissen Gebieten. Erst
in den letzten Tagen habe die italienische Re-
gierung Zeichen der Bereitschaft gezeigt, Zuge-
ständnisse, die durch friedliche Verhandlungen er-
zielt werden können, zu erwägen. Der aus Rom
stammende Bericht, daß ein diplomatischer Mei-
nungsaustausch über die Grundlagen einer mög-
lichen Regelung zwischen Paris, London und
Rom im Gange seien, sei jedoch unrichtig.
Der diplomatische Mitarbeiter der „Mor-
ning Post" meldet, die britische und die fran-
zösische Regierung seien der Ansicht, daß wirt-
schafliche Zugeständnisse an Italien keineswegs
unvereinbar mit der abessinischen Unabhängig-
keit wären. Es sei daher gut möglich, daß Eng-
land und Frankreich baldigst den abessinischen
Kaiser zu überzeugen suchen, daß eine versöhn-
lichere Stellungnahme zu den wirtschaftlichen
Bestrebungen Italiens in seinem eigenen Inter-
esse sei. Italien würde bereit sein, als Gegen-
leistung die Versicherung abzugeben, daß es
keine Absichten gegen die abessinische Unab-
hängigkeit habe. , . . / .

Mussolini über Abessinien
„Ztalien bestimmt sein Geschick selbst" / Optimistischere Senrteitung
in der englischen presse
DNB Paris, 14. Juni. ' stellung dar. Es sei jetzt sicher, daß Italien die
Mussolini hat am Donnerstag eine Mit- Schutzherrschaft über Abessinien wünsche, obwohl
arbeiterin des „ Excelsior " empfangen. Im dieser Vorschlag von Addis-Abeba nicht bestätigt
Verlauf der Unterredung kam auch der italie- werde. Hingegen treffe es zu, daß der abessini-

Das Seilei- -es Führers
DNB Berlin, 14. Juni.
Anläßlich der Explosionskatastrophe in Reins-
dorf hat der Führer und Reichskanzler an die
Leitung der Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff-
fabrik das nachstehende Beileidstelegramm ge-
richtet :
„Tieferschüttert durch die Nachricht von der
furchtbaren Explosionskatastrophe, bei der so
viele Kameraden der Arbeit ihr Leben lassen
mußten, spreche ich Ihnen und der gesamten Be-
legschaft Ihres Werkes meine herzliche, aufrich-
tige Teilnahme aus. Ich bitte Sie, diese allen
Hinterbliebenen und den Verletzten mit meinen
besten Wünschen für gute Genesung zu über-
mitteln. Ich überweise zunächst den Betroffenen
von mir aus den Betrag von 100 000 RM.
Adolf Hitler."

Zn Kürze
Die Einstellung der Feindseligkeiten an der
Chaco-Front erfolgte auf der gesamten Front im
Chaco-Gebiet am Freitag pünktlich 12 Uhr mit-
tags ohne irgendwelche Zwischenfälle.
*
Ter Militärausschuß des Senats der USA.
nahm am Freitag die Ermächtigungsvorlage des
Kriegsdepartements an, die sich mit der Errich-
tung von Militärflugplätzen in den Grenzgebie-
ten der Vereinigten Staaten besaßt.
Das Repräsentantenhaus nahm in seiner Frei-
tag-Sitzung die neue Nira-Vorlage an, die eine
Verlängerung der Nira-Gesetze um 9/4, Monate,
bis zum 1. April 1936, Vorsicht.
*
Die französische Presse widmet dem verstor-
benen Unterrichtsminifter Marco mb es aner-
kennende Nachrufe; fast allgemein wird der ge-
genwärtige Minister für die Handelsrparine,
Mario Rouftan, als Ersatzmann bezeichnet,
dessen Platz im Ministerium für die Handelsma-
rine der frühere Titelinhaber Bertrand ein-
nehmen würde.

Devisengesetze, sowie jedes Devisenvergehen
verurteile ich vollkommen und beklage sie
schmerzlich. Es gehört zu den schlimmsten Ueber-
raschungen und Enttäuschungen in meinem
Leben, daß bei den genannten Schwestern zwei
leitende Persönlichkeiten jenen Einflüssen nach-
gegeben haben, vor denen ich bereits in einem
Erlaß vom 10. Dezember 1931 gewarnt habe.
Köln, den 11. Juni 1936.
gez. 0.4. Kardinal Schulte,
Erzbischof von Köln."
 
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