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Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2740 II C - 148, Blatt 156-216
Rickert, Heinrich
Dritter Teil. Die Erkenntnis des Intelligiblen (Manuskripttitel) — Heidelberg, 1928

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.4839#0026
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Kunst denken.

Allgemeine Meinung: Schönes im weitesten Sin-
ne muß irgend jwie Mgeformt,gestaltet sein. Hur Aestaltetes,
d.h. hebildetes,eben üeformtes ist Kunst."Und einzig ver-
edelt die Korrn den ü-ehalt. mir erschien sie in tfugend-in
i?rauengestalt. (Pandora) .

J,daS er Jtoff fermt.darin sieht man geradezu
T^esen des Künstlers,und mit äecht: er freilich forrnt im ß
DVörtlichen Sinn nur sinnlichen Stoff.z.B. Marmor.aus dem
er Statue maoht.formt aber damit zugleich in übertragenem
Sinn Unsimnliohejtfs,d.h. macht Unsinnlichem Sinngebilde,das
am Stein haftend verstanden Tcird.

So in allen Künsten: Musiker setzt Iffine.Maler
Parbrn,Dichter ^orte formend zusammen.so da.i sie sinnlich
geformt augleich 'fräger von musiikalischen.malerischen,poe«
tischen unsinnlichen Sinngebilden Werden ,in denen dann /
auch unsinnlioher Stoff"geformf’ist.

So verständlich,vcenn v;ir l.vom Künstler sagen:
in diesen doppeltjey formgebenden Ihtigkeit besteht sein
Können und Schaffen.

Uementsprechend mui £.Kunst?cerk Prägung dieser
doppelten ü'ormÄng als gef ormtes ; Uebilde zeigen. Undlich />/
3.Publikum dementsprechend versteht Kunstwerk nur.vienn es
nicht allein auf stofflichen Inhalt achtet,sondern diesen
als'’geformt ,faui'faSt. Pann schaut ihn als schön.

Doppelte Pormung.

Also künstlerische Porm ist nicht allein räumliche
Porm des sinnlichen Stoffes. Aber Ausdruck ''Porm" bleibt
trotzdem in doppelter ^eise verständlich im Unterschied vom
"Inhalt'.' .-illes.auch das.was am Sinngebilde nicht Gehalt.nen-
nen rir"Pumi"fi-nd«n uni finden in ihr das überall im Sinn-
lichen und Unsinnlichen identische ^oment im Unterschied
vom überall verschiedenen Inhalt.

So hat jedes Sonnett besonderen Inhalt.aber al-
len ist ü'orm des Sonnetts gemeinsam.üorm des i'ragers bedingt
auch Porm des Sinngebildes.

Jedenfalls :so :fällt allgemeiner abstrakter"Wer1!
der Schönheit zusammen mit künstlerischer "Porm",die Inhalt
zum schönen Inhalt rnacht.und Aesthetik.die Schönes wissen-
schaftlich begreifen will.hat üormen festzustellen.die Werk
zum "Schönen"machen,ihm$ Wert der"Sohönheit"verleihen.

So verstehen.daij Aesthetik in doppelter Weise
Lehre von künstlerischen ü ormen,sobald x^ir an Dualismus des
Materials denken.das zu formen. !7ert der Schönheit
KunstTrerks beruht darauf.daS sowohl sinnlicher
sichlicher ^ehalt ü'orm trägt,und Stoff bringt
zum Ausdruck du-ch ü’orm.die er hat.

eines
Stoff als un-
Verstehbares

Ae3thetik und Logjk.

luigaut

ren.

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üormlehre zu sein.überall ,
besonderö im Gebiet dee Konteltplativen.

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